Die letzte Woche lief wie am Schnürchen, aber jetzt...

  • Hallo,
    der heutige Tag hat mich echt stutzig gemacht :?


    Heute Morgen um sieben Uhr min ich zu den Bienen um zu füttern. Dafür hab ich eine Schüssel mit Korken als Schwimmhilfe und einen Kilogramm Zucker gelöst (3:2) genommen. Lief alles ruhig ab. Als ich mir dann das Gmüll angeschaut habe waren dort drei Varroen mit herinnen. Also in Nächster Zeit ans Behandeln denken.


    Jetzt kommt der Mittag:
    Am Mittag haben wir daheim Badminton gespielt, wo ich beinah in eine Biene getreten wäre. Als ich sie mir dann angeschaut habe fiel mir auf, dass sie da mit verkümmerten Flügelchen entlangmarschierte. Also muss die Varroose den kritischen Wert bereits überschritten haben?!
    Dann später so um vier Uhr war eine ganze Traube fächernder Bienen vorm Flugloch, also nahm ich den Keil raus (die anderen Bienen in der Ecke werden schon lange gefüttert und das Volk ist stark, also hatte ich keine große Angst vor Räubereien) Dann dachte ich ich schau mal nach dem Futter. Das war leer also legte ich nochmal welches nach. Ab da ging's ab wie Zäpfchen :| (zum Glück hätten ich Schutzkleidung an) Die ganze Luft war voll mit Bienen. Als ich dann um sechs Uhr im Abstand von ca. fünf Meter an der Beute vorbeigegangen bin, strömten wieder viele Bienen aus und eine verfolgte mich über hundert Meter und flog selbst dann noch um mich :?
    Ich glaube, dass das mit der "Aggressivität" an der Temperatur liegt, ich hab den Standpunkt vielleicht falsch gewählt (mein Pate meint, dass wäre OK, aber es liegt halt in der prallen Sonne)


    Also:
    Was sollte ich wegen Varroose unternehmen? (Ameisensäure, vollst. Brutentnahme, Thymol,..)
    Und was soll ich wegen der Aggressivität/Sonne machen? (Umstellen geht ja nicht..)


    Dass hat echt gewirkt als hätten sie keinen "Bock" auf mich :|


    Gruß, Moritz

  • Ja heute, aber das Varroa-Wetter hat angezeigt, dass es die Woche zumindest möglich ist. Und wenn erstmal verkrüppelte Bienen da sind soll man doch unverzüglich handeln, oder?!
    Mich macht's halt irgendwie fertig, letzte Woche immer nur 0-1 Milben und heute auf einmal 6..

  • Mach dich nicht verrückt, denn ein paar verkrüppelte Bienen sind belanglos.
    Varroa ist immer da und die Hitze macht denen zu schaffen.
    Jetzt ist es definitiv zu heiß zum behanden. Gruss, Elk

  • Ja, sollte eigendlich...
    Es ist halt von einem Tag auf den anderen um 5 Milben totfall gestiegen und dann noch die verkrüppelte Biene, wo se im Verein/Kurs/usw sagen man muss unverzüglich behandeln, da kriegt man als Anfänger (die meisten glaube ich zumindest) n bisschen Schiss :wink:
    Dass es zu heiß ist ist mir eig schon klar, aber ich möchte ja nicht dass sie wegen mir nicht durch den Winter kommen..


    Und der Standplatz macht mir auch zu schaffen, ich hab die Sonne schlichtweg untersetzt.


    Gruß, Moritz

  • Hallo Moritz,


    das mit der Sonne ist leider je nach Intensität echt ein Problem.
    Hast du bei deinen Flachböden unten Lüftungsgitter drin und sind die geöffnet?


    Mit einer Varroabehandlung (besonders mit Ameisensäure) richtest du bei den Temperaturen sicher mehr Schaden an, als du den Bienen hilfst!


    Ich werde dieses Jahr erstmalig Thymovar benutzen, da ich mit der Ameisensäure zu viele Probleme hatte in den letzten Jahren.



    LG Johannes


    Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

    http://www.bv-dunkle-biene.de/
    Eine Mitgliedschaft in unserem Verein ist ein guter Beitrag zum Erhalt unserer einheimischen Dunklen Biene. Wir wollen die imkerlichen Kräfte bündeln und Interessenten und Züchter näher zusammenbringen.


    Infos zur mir und meinen Bestellmöglichkeiten gibt es auf meiner Webseite: https://www.dunkle-bienen.com/

  • Hallo Moritz!


    Ameisensäure sollte man am Besten verabreichen, wenn es so um die 25 Crad hat, bis 28 Crad lasse ich es mir vlt. noch einreden (wenn man nicht mehr warten will oder kann). Alles was drüber geht, ist wirklich schon gefährlich für die Bienen! Was ich immer mache, bevor ich die AS verwende: In einer Kühltasche mit Kühlakkus runter kühlen, dann in dieser Form verabreichen. Je kühler die Säure ist, umso langsamer verdampft sie, und die Bienen haben weniger Stress. Nur so als Tipp! Und ah ja... versuche ein Zeitfenster zu erwischen, wo so wenig wie möglich Regenwetter angesagt ist, ansonsten wenns nicht anders geht, nicht so schlimm, wäre nur eine Feinheit!


    Wenn du wirklich schon einige verkrüppelte Bienen im Stock hast, würde ich an deiner Stelle ein, zwei verdeckelte Brutwaben entfernen (diese kannst du berruhigt in einer Brutscheune ausschlüpfen und dann mit Oxalsäure behandeln, später wieder zurück ins Muttervolk damit) und sofort bei geeigneter Temperatur Ameisensäure geben. Hier würde ich auch nur zu Ameisensäure raten, da diese sofort die meisten Varroas tötet und der Druck rasch verfällt!


    Wegen der Sonne... ich sah in meinem Leben schon wirklich viele Bienenstände in der prallen Sonne stehen. Ein Großteil meiner Bienen steht auch meist in der Sonne, dass geht aber nur wenn du wirklich gut isolierte Deckel hast. Ein Gitterboden wäre auch nicht schlecht, zur AS-Behandlung und über den Winter bzw. im Frühjahr würde ich aber die Varroawindel drinnen belassen. Die Bienen haben so kein sonderliches Problem, außer das sie bei wirklich heißen Tagen (davon haben wir nicht viele im Jahr) mehr Wasser als Nektar einsammeln. Aber unterm Strich sah ich keine negativen Punkte zu Sonnenstände, nein, ich kenne sogar Berufsimker die auf Sonnenstände schwören :wink:


    Ich weiß, du machst das schon! Kopf hoch! :)


    glg
    Michi


    P.S.: Lieber Johannes! Ja, ich hab auch einmal mit ApiLifeVar gearbeitet. Würde ich jeder Zeit wieder machen, bloß finde ich den Kaufpreis für mehrere Völker fast nicht mehr leistbar! Leider.

  • Hi,
    jetz ist es mir klar (und fast schon peinlich), dass ich vielleicht ein bisschen panisch reagiert habe :wink: Habe mich mir meinem Imkerpaten abgesprochen und seh es schon lockerer/ruhiger.
    Und klar Varroabekämpfumg nicht wenns zu heiß ist.


    Gruß, Moritz

  • [quote="Mojo"
    Hallo Mojo, Aggressive Bienen kommen nicht von der Wärme. Vermeide es, die Beuten zu öffnen, es sei denn es liegt ein wichtiger Grund vor. Brut ist immer vorhanden wenn die Bienen Pollen eintragen. Varroa-Behandlung, Futterkranzprobe sowie Honigentnahme, sollten nur zum Öffnen der Beute herhalten.
    Ich empfehle die 60% AS-Behandlung zwischen 15° und 25° C. Selbst mache ich die Langzeitbehandlung mit dem Nassenheider Verdunster, hierbei wirkt die AS nicht so massiv. Sollte die Aggressivität trotzdem länger anhalten, könnte es auch genetisch bedingt sein, dann solltest Du die Königin austauschen und bitte die neue Königin nicht aus gleicher Herkunft. Ich füttere im Sommer immer 1:1, dann brauchen die Bienen nicht so viel nach Wasser holen. Erst zur Wintereinfütterung im August nehme ich 3:2. Probiere es aus, es kostet nichts. Gruß Bienenfreund
    der heutige Tag hat mich echt stutzig gemacht :?


    Heute Morgen um sieben Uhr min ich zu den Bienen um zu füttern. Dafür hab ich eine Schüssel mit Korken als Schwimmhilfe und einen Kilogramm Zucker gelöst (3:2) genommen. Lief alles ruhig ab. Als ich mir dann das Gmüll angeschaut habe waren dort drei Varroen mit herinnen. Also in Nächster Zeit ans Behandeln denken.


    Jetzt kommt der Mittag:
    Am Mittag haben wir daheim Badminton gespielt, wo ich beinah in eine Biene getreten wäre. Als ich sie mir dann angeschaut habe fiel mir auf, dass sie da mit verkümmerten Flügelchen entlangmarschierte. Also muss die Varroose den kritischen Wert bereits überschritten haben?!
    Dann später so um vier Uhr war eine ganze Traube fächernder Bienen vorm Flugloch, also nahm ich den Keil raus (die anderen Bienen in der Ecke werden schon lange gefüttert und das Volk ist stark, also hatte ich keine große Angst vor Räubereien) Dann dachte ich ich schau mal nach dem Futter. Das war leer also legte ich nochmal welches nach. Ab da ging's ab wie Zäpfchen :| (zum Glück hätten ich Schutzkleidung an) Die ganze Luft war voll mit Bienen. Als ich dann um sechs Uhr im Abstand von ca. fünf Meter an der Beute vorbeigegangen bin, strömten wieder viele Bienen aus und eine verfolgte mich über hundert Meter und flog selbst dann noch um mich :?
    Ich glaube, dass das mit der "Aggressivität" an der Temperatur liegt, ich hab den Standpunkt vielleicht falsch gewählt (mein Pate meint, dass wäre OK, aber es liegt halt in der prallen Sonne)


    Also:
    Was sollte ich wegen Varroose unternehmen? (Ameisensäure, vollst. Brutentnahme, Thymol,..)
    Und was soll ich wegen der Aggressivität/Sonne machen? (Umstellen geht ja nicht..)


    Dass hat echt gewirkt als hätten sie keinen "Bock" auf mich :|


    Gruß, Moritz[/quote]

  • Als ich meine ersten Ableger bekommen habe, saß ich gerne vorm Flugloch und habe sie beobachtet.
    Das hätte ich stundenlang tun können.


    Seit dem es so heiß ist und die Ableger recht stark geworden sind, ist dies aber nicht mehr möglich.
    Ich wurde zwei mal ins Gesicht gestochen, weil ich einfach zu neugierig war mit meiner Beobachterei.
    Immer wieder werde ich kritisch angeflogen. Woran das liegt kann ich nur vermuten: zu heiß und ab und zu gewittrig, oder die neue Brut einer vermeintlich "Bösen" Königin ist zur Flugbiene geworden.


    Ich war am Wochenende mitten in der Nacht um 3 Uhr bei den Bienen (ich kam gerade von einer Party nach Hause).
    Ich komme an meinen Bienen vorbei, wenn ich vom Bahnhof nach Hause laufe, daher riskierte ich einen Blick.
    Der Tag zuvor war mal wieder einer der heißeren gewesen. Bei den Bienen angekommen konnte ich kaum noch das Flugloch erkennen. Dort hing eine riesige Traube vor. Wie bei einem Schwarm aber nicht dieser typische Bienenbart. Es sah mehr so aus als würden sie mit ihrer eigenen Bienenmasse das komplette Flugloch zukitten wollen. Alle Völker haben das gemacht und je nach Volksstärke sah das natürlich unterschiedlich aus. (keine Windeln drin)
    Auch der jüngste Ableger mit der Königin von Johannes hat das gemacht.
    Meine Bienen stehen in einem Bienenhaus nach Osten hin ausgerichtet und werden von Süden aus (noch) von einer Weide etwas Sonnengeschützt.
    Sie bekommen daher morgens gut Sonne und gegen mittag sind sie dann etwas geschützter. Ob das so gut ist? Keine Ahnung, ich habe das nur so übernommen.



    Kannst du nicht bei dir vielleicht einen Sonnenschirm aufstellen? Oder eine kleine Überdachung bauen (kann ja auch primitiv sein, nur dass es den Zweck erfüllt).
    Bienen sind ja sowieso von ihrer Körperfarbe her dunkler und absorbieren dadurch noch besser die Sonnenstrahlen. Ich jedenfalls werde agressiv, wenn es mir zu heiß wird und schlecht gelaunt, denn ich mag weder die Sonne noch Hitze. Jedenfalls nur in bedingter Menge. Mich würds nicht wundern, wenn die Bienen auf Sonne auch so reagieren würden..


    lg

  • Ich habe gehört, daß die Milben unter der Hitze leiden, während die Bienen damit gut klar kommen.
    Ich bemerke, das viele Völker eine Mittagspause machen.
    Wer vorhat mit Thymovar zu behandeln, niemals bei Temperaturen über 30C; bis 25C ist ok.
    Elk