Kiel: Hochbelasteten Honig gefunden

  • HAllo allerseits,


    erstmals wurde in Schleswig-Holstein Honig entdeckt, der unzulässig hohe Rückstände von Pyrrolizidinalkaloide (PA) enthielt. Dieses Gift ist im Jakobskreuzkraut enthalten, welches sich als sommerliche Blühpflanze in den letzten Jahren verstärkt auf Ruderalflächen ausbreitet ( s. Beitrag "Gift in unserem Honig" ).


    Mehr zur Meldung auf: http://www.kn-online.de/Schles…belasteten-Honig-gefunden


    LG
    Kai

  • Ich hatte diesen Sommer mal drauf geachtet. Das Zeug wächst vor allen Dingen an der Autobahn und am Fahrbahnrand. Blüte ist zur Sommertracht. In den Zeitungen vom SHZ-Verlag war im Frühjahr bereits ein Artikel. Da wurde vor allem gegen die Grünen, bzw. die Stiftung Naturschutz gewettert, da sich das Kraut vor allem in den Brachflächen ausbreitet, die in deren Obhut sind. Diese liegen vor allem in unseren 3 Naturparks.
    Ich würde auch bereits mal drauf angesprochen. Ich habe geantwortet, das Frühtrachthonige, u.a. der Rapshonig generell unbedenklich sind. Bisher hat sich jeder mit der Aussage zufrieden gegeben.
    Trotzdem benötigen wir belastbare Aussagen zu den Sommerhonigen. Das Kraut ist hier heimisch und wir müssen damit leben. Ich konnte noch keine wirkliche Aussage finden, warum es sich so ausbreitet. Das Kraut hat es doch immer schon gegeben. Ich habe es sogar im Garten! Das fiel mir aber auch nur auf, weil ich mit dem Rasenmähen dies Jahr so geschludert habe :(

  • Tolle Info der KN! :? Bisschen genauer wär schon schön! Dann kann man auch darüber sprechen! Auf jeden Fall eine Überschrift
    die Aufmerksamkeit erregt.


    In der letzten Ökotest waren diverse Importhonige im Handel ebenfalls stark mit PA belastet.


    Mit Kräutertee kann mich sich auch seine Leber ganz wunderbar kaputt trinken. Warum? Weil nicht sauber geerntet wird und PA- haltige
    "Begleitkräuter" mit ins Erntegut gelangen. Die Ausgelobten, korrekten Inhalte, sind daran nicht beteiligt.


    Ansonsten ist es hier in S-H doch eine sehr spezielle Frage, kommt es doch auf den Standort und den Zeitpunkt der Honigernte an.
    Verallgemeinern führt da nicht weiter. Ich kann Heikos Beobachtung was Standort und Zeitpunkt der Blüte angeht, nur bestätigen
    und halte den Frühjahrshonig auch für unbedenklich, weil die üblichen Verdächtigen dann noch nicht (so stark) blühen.


    Es ist eine Frage der vorherschenden Tracht. An meinem Stadtstand kommt eigentlich nur im Frühjahr tüchtig was rein > Obstblüte
    Danach leppert es nur noch, es sei denn die Linde überlegt es sich. Die Völker verbrauchen hier im Sommer alles selbst.


    Ich konnte noch keine wirkliche Aussage finden, warum es sich so ausbreitet.


    Vielleicht weil es nur noch so wenige Flächen gibt wo es sich ausbreiten kann und die dann besonders ins Auge fallen.


    LG Heiko

  • Moin usammen,
    das Kraut hat nur in "Naturflächen" eine Chance überhand zu nehmen. Auf Weiden die regelmäßig gemäht werden tritt es kaum in Erscheinung, da es nicht zur Blüte kommt.
    Probleme machen Brachflächen, entweder weil reservierte Gewerbefläche oder von Naturschutzverbänden erworbene Flächen die dann nicht bearbeitet werden, bzw. nur im Spätsommer nach der Blüte.
    Dadurch kann das Jakobskreuzkraut sich wunderbar ausbreiten. Da die Blüte aber erst im Sommer ist, sehe ich bei normaler Tracht auch keine Gefahr für den Honig. Ob der Honig aber für die Bienen, sofern sie ihn als Winterfutter einlagern, eine Gefahr darstellen, kann ich auch nicht sagen.
    LG Dieter

  • Was mich wundert, ist, daß offensichtlich ansonsten nichts gefunden wurde.
    Das wiederum deutet auf ein nicht unabhängiges Labor.
    Richtig ist, das sich das Kraut ausbreitet.
    Warum scheint nicht wirklich klar.
    Elk

  • Hmm... ich bin mir mittlerweile auch schon sehr unsicher, warum plötzlich so eine Ausbreitung dieser Pfanze statt findet.
    Soweit ich mich aber erinnern kann, hat ja das Deutsche Bienenjournal einmal darüber berichtet? Habe leider jetzt nicht die Möglichkeit nachzuschauen.
    Vlt. ja jemand anders?


    LG
    Michi

  • Moin zusammen,
    beim Landwirtschaftministerium S-H gibt es 2 PDF über die Unteruchungen und Ergebnisse. Ich habe die beide auf dem Rechner kann sie aber nicht hochladen, zu groß
    LG Dieter

  • Danke sehr, liest sich gleich weit weniger dramatisch.
    Allerdings sieht man seitens der öffentlichen Hand mal wieder keinen Handlungsbedarf.
    Es würde ja reichen, zumindest Mitte Juni eine Maht der Fahrbahnränder durchzuführen. Aber bevor es keine verbindliche Verpflichtung gibt, sehe ich da schwarz.


    Wie ich das sehe, muss jeder für sich handeln. Meine Gedanken dazu:

    • im kommenden Jahr die Sommertracht abwarten und komplett schleudern
    • den Sommerhonig auf PA-Gehalt untersuchen lassen (=> an wen kann man sich wenden; hat jemand eine Adresse?)
    • im darauf folgenden Jahr bei zu hohen Werten bereits schleudern, wenn das Kraut anfängt zu blühen


    Wenn die Untersuchung von den Werten her ok war, kann man weiterhin die gesamte Sommertracht nutzen.


    Wie ist eure Meinung dazu?

  • Hallo Heiko,
    mach dir bloß keine Umstände. Bevor bedenkliche Konzentrationen im Honig auftreten muß das JKK Feld schon sehr groß und keine andere Tracht vorhanden sein. Wie du anfangs schon bemerkt hast, liest sich alles nicht so dramatisch aber die deutschen Behörden haben vielleicht wieder einen Grund regulierend einzugreifen. Abwarten und Tee trinken. Und die Umgebung im nächsten Jahr noch genauer beobachten, wo was wächst.
    Gruß Dieter

  • Hallo Didi,


    Ich mache mir viel weniger einen Kopf als es vielleicht den Anschein macht. Mit derzeit einem Volk mitten in einem Gebiet mit intensiver Landwirtschaft gibt es im nächsten Jahr bestenfalls Honig für den Eigenbedarf.
    Allerdings gibt es bei uns einige ausgewiesene Industrieflächen, die derzeit noch brach liegen. Genau da habe ich das Kraut büschelweise stehen sehen. Wirklich große Brachflächen gibt es hier nicht, allenfalls noch ein paar Pferdekoppeln. Daher bin ich ganz entspannt.
    Bei der SHZ hatten sie geschrieben, dass die extrem hohen Konzentrationen eben bei Honig vorkam, der direkt aus dem Naturpark Aukrug kam. Im direkten Anschluss ging das Gewetter gegen die Stiftung Naturschutz los, die ihre Pachtflächen einfach brach liegen oder nur extensiv beweiden lässt und damit zur weiteren Verbreitung des Jakobskreuzkrautes beiträgt.
    Nur wurden die Flächen bei uns traditionell extensiv beweidet, also bis auf die letzten Jahrzehnte oder irre ich mich? Ich finde die Argumentationen in der Hinsicht einfach nicht schlüssig.


    Aber es wird sicherlich spannend bleiben und wir sollten das Thema einfach mal im Hinterkopf behalten. Da kommt noch was nach, da bin ich ganz sicher!

  • Hallo zusammen,
    gestern war ein interessanter Artikel in unserem Dorfblatt. Die kalte Jahreszeit geht vielen Imkern wohl auf den Geist, wie soll man es sonst erklären, daß ein Imker angeblich Honig für1650€ vernichtet hat. Wenn uns diese Horrorstorys man nicht die Imkerei massiv erschwerend macht.
    LG Dieter+


    [Anm: Aus Urheberrechtsgründen gelöscht. Moderator]

  • Ein Hallo in die Runde,


    wir sollten uns nicht verrückt machen lassen.
    Manche Meldung kommt nur zustande weil die Untersuchungs- und Meßmethoden immer feiner werden.
    Zwei Glas Wein sind gefährlicher.
    Und wieviel Honig ißt man am Tag um eine gefährliche Dosis einzunehmen?
    Wir haben ein Naturbelassenes Produkt.
    Alkaloide sollen auch schon mal gemessen worden sein. Gut fürs Herz - das regt etwas an.


    Solange keine Herbizide und Pestizide auf dem Tisch stehen ist alles in Ordnung.


    Jörg