Winterbehandlung 2017/2018

  • Hi zusammen,


    zum Jahresende steht die Winterbehandlung an. Mittlerweile gab es ja mehrere Themen in diesem Forum, in denen verschiedene Behandlungsmethoden aufgezeigt wurden und auch andere in denen von Abbrüchen der Behandlung zu lesen war.


    Ich selber habe, was die traditionelle Winterbehandlung angeht, leider nur die Möglichkeit eine Träufelbehandlung mit Oxalsäure durchzuführen. Hier liegt die Empfehlung für kleinere Völker bei 30 ml Oxalsäure. Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, das kleinere Völker bei 30 ml Oxalsäure oft so stark geschwächt werden, dass diese es nicht bis ins Frühjahr schaffen. Dieses mag auch an schlechter Verteilung der Oxalsäure beim Träufeln liegen, was allerdings leider immer mal wieder vorkommt.


    Weniger als 30 ml zu benutzen macht für mich allerdings auch wenig Sinn, da bei zu geringer Menge der Behandlungserfolg ausbleibt.


    Ich habe gelesen, dass manche Imker auch bei Außentemperaturen über dem Gefrierpunkt mit Milchsäure behandeln. Dieses ist zwar weniger Effektiv, schwächt jedoch die Völker nicht so stark, was bei kleineren Völkern, die in der Regel auch nicht ganz so viel Varroose aufweisen, ein Vorteil sein kann. Die Behandlung wird in der Regel wohl zwei mal im Abstand von 14 Tagen durchgeführt.


    Ich bin mir allerdings nicht sicher, wie die MS-Behandlung in der brutfreien gestaltet wird. Die Waben einzeln zu ziehen ist vermutlich weniger ratsam. Einfach nur von oben auf die Wintertraube zu sprühen, ist wohl auch nicht das Gelbe vom Ei.


    Ich würde mich freuen, wenn ihr einfach mal berichtet, wie ihr dieses Jahr die unterschiedlichen Volksstärken behandelt habt oder ob ihr einfach immer die selbe Dosierung verwendet. Wenn jemand mit Milchsäure behandelt oder behandelt hat, würde ich mich ebenfalls sehr über einen kurzen Erfahrungsbericht freuen.


    Vielen Dank im voraus und beste Grüße, Ole!

  • HAllo Ole,


    mit dem Träufeln von Oxuvar habe ich jetzt einige Jahre Erfahrungen sammeln können. Die Beobachtung des erhöhten bis starken Bienentotenfalls nach der Behandlung kann ich bestätigen. Allerdings ist mir durch Oxuvar an sich wohl kein Volk eingegangen, wohl aber geschwächt worden. Auch habe ich schon weniger als 30 ml getröpfelt, beispielsweise bei den kleinen Korbvölkern, oder bei den Mini-Plus der Sicula.


    Ich würde also gerade bei kleinen Völkern nicht auf die 30 ml bestehen. Sondern eher nach Gefühl gehen. Mit einem dünnen Strahl (zB durch eine Spritze mit aufgesetzter KAnüle) einmal zügig die Bienentraube in jeder Wabengasse einmal abfahren. Entscheidend ist die Verteilung, nicht die Menge. Überdosierung führt beim Träufeln immer zu Bienenschäden, weil die Bienen die Lösung teilweise aufschlecken.


    Mit Milchsäure sprühe habe ich keine Erfahrung. Ich möchte ehrlich gesagt auch meine Völker im Winter nicht auseinanderreißen; egal wie kalt oder warm es ist.


    LG
    Kai

  • Hallo Kai,


    danke für die Rückmeldung. Vermutlich werde ich entsprechend deiner Empfehlung eine geringe Dosis OS einsetzen. Werde mich noch einmal nach einer besseren Spritze/Kanüle umsehen.


    Kurz die Frage an alle, ab wie viel Grad Außentemperatur behandelt ihr am liebsten?



    Ich möchte ehrlich gesagt auch meine Völker im Winter nicht auseinanderreißen; egal wie kalt oder warm es ist.


    Sehe ich genau so. Würde ich auch nicht wagen. Evtl. wendet jemand dieses Verfahren ja auf eine andere Weise an. Bin aus reinem Interesse mal gespannt, ob es da noch andere Ansätze gibt.


    Beste Grüße, Ole!

  • Kurz die Frage an alle, ab wie viel Grad Außentemperatur behandelt ihr am liebsten?


    Ich persönlich würde nach meinem heutigen Wissensstand wie folgt behandeln:


    bei (deutlich) unter +5 Grad C: Träufeln
    bei (deutlich) über + 5 Grad C: Verdampfen.


    Denn: wenn die Wintertraube zu locker ist oder gar nicht existiert, ist das Träufeln nicht so wirksam. Daher wird es in milderen Ländern wie Frankreich, Spanien oder Italien, nicht angewendet. Ich fürchte, durch die immer milderen Winter ereilt auch uns dieses Schicksal.
    Aber: wenn die Parameter stimmen, ist Träufeln hocheffizient. :D


    So, nun bin ich aber gespannt auf die Antwort der anderen: bei welchen Temperaturen behandelt Ihr am liebsten?

    LG
    Kai

  • Moin moin,
    da ich noch Zeit brauche um mit dem Varomor zu üben,welches ich als sehr zeitgemäß ansehe,habe ich heute geträufelt.
    Mischung 840 ml Wasser 200gr. Zucker + 35gr.OS kalter Ostwind bei +4 Grad ideale Voraussetzung.
    Pro Volk habe ich je nach Stärke 25-40 ml geträufelt,die Trauben sitzen stramm,nur im geschützten Garten flogen einige
    Bienen auf.
    wünsche auf diesem Weg allen Bienenfreunden und ihren Familien einen guten Rutsch ins neue Jahr.


    LG Herbert


  • Moin moin,
    da ich noch Zeit brauche um mit dem Varomor zu üben,welches ich als sehr zeitgemäß ansehe,habe ich heute geträufelt.


    HAllo Herbert,


    super. Hätte ich genau so gemacht.


    Verdampfen könntest Du dann immer noch. :wink:


    Auch ich musste mich mit dem Varomor einfuchsen. Zeitgemäß war das bei ersten MAl nicht: für 10 Völker brauchte ich fast 5 Stunden. :lol:
    LG
    Kai

  • Hallo zusammen,


    ich habe geträufelt, Oxuvar. Habe aber ebenfalls nach Gefühl gehandelt, d.h. etwas weniger als 30ml, so zwischen 20 und 25 ml. Das erschien mir als richtig, da es sich um Jungvölker aus diesem Jahr handelt. Sie sahsen bei - 3°C sehr stramm in der Traube. Ob mein Konzept aufgeht, werde ich im Frühjahr sehen.


    Lg
    Steve

  • Hallo Miteinander
    Hey Ole86
    Also ich gehe wie folgt vor
    Za-Dant Völker 1zargig
    Zander Völker 1zargig
    Werden im Oktober die Königin in den Königin Isolator gesteckt (von LUKASIEWICZ 172tage)


    Ende Oktober mit 15%Milchsäure behandelt und ca.14 Tage später noch mal
    Pro Wabe 2sprüstösse.


    Die Mini plus nur 1sprüh stoß pro Seite. Und sonst so wie vor beschrieben.


    Hatte in den letzten Jahren keine Verluste bei den völker also wird so weiter gemacht. Gruß Marcus

  • Hi zusammen,


    heute habe ich bei mMn bester Wettersituation die OS-Behandlung durchgeführt. Es war wunderbar windstill, trocken und die Temperaturen lag bei 5-6 °C.


    Die Trauben haben mir sehr gut gefallen. Lediglich ein Ligustica-F1-Volk erschien mir vom Volumen her nicht ganz ideal. Die kleineren Völker bzw. Ableger von letztem Jahr bekamen alle ca. 15-20 ml Oxalsäure (Oxuvar). Die Altvölker bekamen hingegen 30-40 ml. Das erwähnte schwache Volk hat entsprechend nur 10-15 ml erhalten.


    Bis jetzt haben mir meine Völker zu dieser Jahreszeit selten so gut gefallen. Ich drücke natürlich die Daumen, dass dieses auch nach der OS-Behandlung so bleibt. Die Futtervorräte schienen übrigens noch ausreichend vorhanden zu sein.


    LG, Ole!

  • Hallo @all,


    ich kann dieses Wort Oxuvar nicht mehr hören, hab es 2 Jahre also im Dezember 2015 und 2016 zur Restentmilbung eingesetzt und immer wieder starker Totenfall der Bienen festgestellt. Ergebnis Mitte Ende Januar, ich dachte mich trifft ein Schlag, 2-3 Königinnen Tot auf dem Flugbrett, hatte ich ohne Oxuvar nie erlebt.


    Habe das Oxuvar genau nach Vorschrift angewendet, -50ml für 2 Zarge, 40 ml für 1 Zarge und 30 ml für Ableger. Mögen die Hersteller mit diesem Zeug glücklich werden. Mein Erfahrungen, Oxuvar kommt mir nicht mehr ins Haus.


    Es gibt Gott sei Dank Alternativen, die muss ich euch aber nicht erklären, das weiß jeder selber.

    Leg Dich Niemals mit einem Imker an. Ich habe Tausende Freunde die dich Verfolgen können


    LG Klaus

  • Hallo Ole,


    ich weiß es nicht mehr so genau, aber ich glaube so stand es geschrieben. Ich wünsch die auf jeden Fall viel Erfolg.

    Leg Dich Niemals mit einem Imker an. Ich habe Tausende Freunde die dich Verfolgen können


    LG Klaus

  • ...ich weiß es nicht mehr so genau, aber ich glaube so stand es geschrieben. Ich wünsch die auf jeden Fall viel Erfolg.


    Genau, so steht es auch geschrieben, aber ich bin mir nicht sicher, ob der Hersteller lieber auf Nummer sicher geht, um Völker, die an Varrose sterben, auszuschließen. Bringt natürlich nichts, wenn die Völker den Winter nicht schaffen.


    Für mein Gefühl, ist diese Dosierung einfach zu hoch. Bei sehr starken Völkern, die stramm auf zwei Zargen sitzen und wirklich in jeder Gasse behandelt werden müssen mag das ja stimmen, aber ich vermute für mittelgroße- und kleine Völker, ist das einfach zu viel.


    LG, Ole!

  • Hallo Ole,


    starke Völker im 2 Zarger, dass liegt doch immer im Auge des Betrachters. Frag hier in der Gemeinde, wem es noch so erging, ob das AS oder OS ist.
    Ich glaube keinem Hersteller mehr für seine......., was er Produziert, das ist nur Geldmache mehr nicht und der Imker glaubt, er kann muss seinen Bienen etwas Gutes tun, Pustekuchen.
    Die wirklich wirksame Mittel, Billig Variante, die sind in Deutschland verboten, weil die Hersteller nix mehr verdienen. Ich glaube, Kai kann da auch ein Lied von Singen.

    Leg Dich Niemals mit einem Imker an. Ich habe Tausende Freunde die dich Verfolgen können


    LG Klaus

  • Moin Klaus



    was heißt 2-3 Königinnen tot,zählen kannst Du doch oder?
    früher war es Perizin zur Restentmilbung,heute ist es OS, natürlich sterben vom Träufeln einige Bienen
    aber es hält sich in Grenzen,das man dadurch Königinnen verliert,höre ich zum 1. mal.
    Jeder sollte aber das Mittel seiner Wahl nehmen.


    LG Herbert

  • Hallo Ole,


    Ich benutze Milchsäure und TBE,


    @ Herbert, du schreibst ..dass zählen kannst du doch oder?.... ignoriere ich mal.
    Januar 2016 -2 Königinnen und Januar 17 -3 Königinnen.

    Leg Dich Niemals mit einem Imker an. Ich habe Tausende Freunde die dich Verfolgen können


    LG Klaus

  • Hallo!


    Das einzige was mich an Oxuvar stört ist der Preis, den finde ich nämlich total abgeschmackt. Lustigerweise hat mich mein Apotheker darauf aufmerksam gemacht, dass man dies doch viel günstiger selber herstellen kann. Wenn hier im Verbund ne hohe zweistellige oder gar dreistellige Völkerzahl behandelt werden muss, macht sich dies schon ziemlich deutlich bemerkbar.


    Anders sieht es bei der Behandlung von 10-15 Völkern oder so aus, hier kann man sich den Luxus leisten direkt auf das fertige Produkt Oxuvar zurückzugreifen.


    Verluste liegen bei mir im Moment bei 10%, wobei hier wohl zum Teil auch ein Fehler bei meiner Behandlung liegt.


    Grüße,
    Marco

  • Hallo ihr lieben....
    Hier kann ich auch was zu dem Thema berichten...
    also meine Völker habe ich früher immer mit normaler AS behandelt, erst mit 60 % tiger, und als ich der Meinung war, das sich das Volk, incl. Milben dran gewöhnt haben weil nichts mehr viel, obwohl man die Milben sah, habe ich die 85% tige eingesetzt, danach purzelten sie in Massen ....
    Mit Oxuvar ging es mir wie dem Klaus.. viele tote Bienen, habe das einmal probiert und dann nie wieder.....


    Ich habe von einem bekannten türkischen Mitbewohner, dessen Vater, und viele seiner Verwandten in der Türkei auch Imker sind, Räucherstäbchen bekommen (Vamitrat-Va), diese wurden im Blumenuntersetzer auf dem Beutenboden angesteckt und verbrannten/glimmten dort innerhalb von 5 Minuten.
    15-20 Minuten später konnte man die Milben auf der Windel sehen, so schnell wirkte dieses Mittel.(ist aber in der BRD verboten, und selbst über das Internet nicht zu bekommen)
    Dieses war das einzigste und beste Mittel was ich bisher in meiner Laufbahn erlebt habe. Diese Varroabehandlung habe ich mit großen Erfolg über 5 Jahre gemacht................... aber bitte nicht weitersagen ... lach...lach..


    Keinerlei Milben mehr im Volk, keinerlei Verluste mehr bei den Völkern, Keine winterliche Restmilbenbehandlung nix.


    Je nachdem wie viele Milben fielen, wurde es im Abstand von 14 Tagen wiederholt, aber mehr wie 2-3 mal habe ich dieses nie machen brauchen.
    Leider ist diese Bezugsquelle versiegt, und ich habe keinerlei Beziehungen mehr zu diesem Mittel..


    Früher habe ich immer die Behandlung auch mit Perizin durchgeführt, aber auch nicht mit dem versprechenden Erfolg.
    Reine Oxalsäure habe ich Abstand von genommen, weil ohne Maske und Gesichtsschutz beim Verdampfen Gefahren lauern.


    Ich benutze jetzt mit zufriedenstellendem Gefühl das Bienenwohl aus Österreich zur Restmilbenbehandlung immer zwischen Weihnanchten und Sylvester. Aber auch dieses ist in der BRD nicht zugelassen, ich beziehe es über den österr. Imkerbund, dort wird es frei gehandelt.
    Auch mit dem Apilive-Var, das sind Auflegestreifen, gibt es auch nur in Österreich, auch in der BRD nicht erlaubt, bin ich sehr zufrieden.
    Diese Streifen werden anstatt der AS benutzt. Auch damit bisher gute Erfolge, der einzige Nachteil bei dieser Behandlung ist, das es sich über Wochen hinzieht. Ein großer deutscher Imkerhandel hat es einmal versucht , dieses in seinem Programm aufzunehmen, aber durch den amtl. Druck von außen, wurde es sofort wieder aus dem Programm genommen. Ich habe den Eindruck, das alles ausser der AS, und der Oxalbehandlung usw. im Umlauf ist, und von unseren Instizuten getesten wird, nur in der BRD erlaubt wird, aber eine wirkungsvolle richtige Bekämpfung der Varroamilbe findet gar nicht statt.


    Es ist wie bei uns Menschen mit den Kopfschmerzen, es werden Tabletten genommen um den augenblicklichen Schmerz zu betäuben, aber richtig auf den Grund gehen diese Mittel/Tabletten nicht.


    Die einzigste richtige Bekämpfung hat nur Vamitrat-Va vorgenommen, 1-3 malige Verdampfung der Beute von unten und es wurde Ruhe geblasen.


    Ich würde viel drum geben, wenn ich irgendwie nochmal an dieses Mittel kommen würde, ob erlaubt oder verboten, das wäre mir egal...


    Ich nehme an, das ich jetzt hier gesteinigt werde...
    Aber trotz allem..
    vG Heinz