Neu gegen Varroa: Lithiumchlorid

  • Hallo Markus,


    Ja das ist schon sehr ernüchternd
    Da erscheint die TBE doch glimpflich dagegen, zumal ohne irgendwelche Chemie. .
    Also weiter warten auf erfolgversprechende und die Bienen schonende Mittel...
    L.G. Rene

  • Hallo Imkerfreunde,


    dass hab ich mir schon fast so gedacht, alle Hoffnungen schmelzen wieder dahin.


    Es gibt ja nur zwei Möglichkeiten,


    a- entweder ist das Mittel wirklich so gut und wirkungsvoll oder
    b- es wird einfach wieder tot geschwiegen, weil der Staat daran kein Geld verdient.

    Leg Dich Niemals mit einem Imker an. Ich habe Tausende Freunde die dich Verfolgen können


    LG Klaus

  • Alle im Mellifera.de Blog erwähnten Kritikpunkte sind bestandteil der weiteren Forschung und des Zulassungsverfahrens. Da wird meines Erachtens malwieder alles verteufelt und schlecht geredet ohne, dass die Forschung dies bereits belegt hätte.
    Rückstände im Honig - Bei der Varroabehandlung im Herbst??? Nochdazu in so geringen Dosen. Hatte irgendwo gelesen, dass es Trinkwasser mit ähnlich hoher Lithiumchlorid belastung gibt.
    Lithiumchlorid in der Humanmedizin - Gaaaaanz andere Dosierung und noch dazu ein Vorteil: das Zeug ist erforscht, wirkweise und Dosierung bekannt. Nebenwirkungen etc.
    Brut abtötend - könnte wieder (wie Oxalsäure o.ä.) bei Brutfreiheit eingesetzt werden. AS ist jetzt auch nicht gerade Brutfreundlich... Wiederholung des Versuchs abwarten, Ergebnisse und Behandlungsempfehlung anpassen.


    Ich denke hier gilt Abwarten, Forschungsergebnisse und Zulassungsverfahren beobachten. Es gibt eine neue Idee, die so gut ist, dass sie in einem wirklich renommierten Magazin veröffentlicht wurde, es kam zur Patentschrift und ein Zulassungsverfahren ist angedacht. Das klingt trotz (z.T. ungeklärter) Kritikpunkte erstmal sehr gut.
    Statt sich zu freuen, belegte(!!!) Forschungsergebnisse zu Sammeln und das ganze zu Beobachten wird überall erstmal grundsätzlich gezweifelt und schlecht geredet...
    Ich verstehe es echt nicht.
    Just my [2 Cent]

  • Antilles
    Volle Zustimmung!


    @Marcus
    Ich sehe das mit der "boesen Chemie" ein wenig mit gemischten Gefuehlen. Aber das liegt wahrscheinlich daran, dass ich Menschen in meinem Umfeld habe, die damit redlich ihren Lebensunterhalt bestreiten. Mein derzeitiges Varroakonzept auf Basis organischer Saeuren kostet etwa 3,50 Euro pro Volk und Jahr. Ob an den dafuer benoetigten Trivialchemikalien irgendein Chemikonzern "fett" wird, da habe ich doch arge Zweifel. Ich denke, das Hopfenmittel wird deutlich teurer, wenn es denn mal kommt.


    Aber es wuerde mich - speziell fuer die Winterbehandlung - dennoch erfreuen, wenn wir es zur Verfuegung haetten. Nicht, weil ich denke, den Chemiekonzernen damit 'eins auszuwischen, sondern weil es Situationen gibt, wo dessen Anwendung den Bienen gut tut, ohne dass ich dabei auf den Preis achte.


    Mit "Mellifera" habe ich auch so ein wenig meine Bauchschmerzen. Beim Lesen des verlinkten Artikels koennte man den Eindruck gewinnen, dass die Wahl der "richtigen" Beute wichtiger fuer das Bienenwohl ist, wie die Behandlung der Varroose. Leider habe ich in meinem Umfeld auch gerade 2 Jungimkerfaelle, bei denen besonders oekologisch geimkert werden sollte. Mit dem meist ueblichen Ergebnis...

  • Bei Dr. Liebig wird ausführlich auf das LiCl eingegangen mit dem Hinweis das die offene Brut dabei abstirbt. Also bisher kein Wundermittel. Mit der Idee das dem Winterfutter beizumischen wird die Brut dann im Frühjahr vernichtet und das Volk stirbt ab.
    https://www.immelieb.de/lithiu…en-varroa-milbe-entdeckt/


    Grüße Thomas

  • Hallo miteinander


    Ist es nicht wie jedes Jahr ?
    Jedes Frühjahr gibt es ein neues Wundermittel !
    Bienensaune , Varroa Sound etc....Nun ist der neue Heilsbringer Lithiumchlorid . :?


    Ich denke Antilles aus dem Takatukaland weiter oben hat da recht.
    Lasst sie erst mal Testen.Dann wird man sehen was mit dem neuen Mittel herauskommt. :roll:


    Um die von mir erstgenannten Methoden ist es auch ziemlich still geworden.Warum nur ?? Zuviel versprochen ?
    Ob es zu einem Zulassungsverfahren von Lithiumchlorid kommt.Mal sehen.


    Abwarten :?::?::wink:


    L.G. Dirk

  • Tja.. Liebig/ Aumeier haben beide neulich auf einem Seminar gesagt, dass in der Patentschrift aufgeführt ist, dass Lcl in offener Brut 100 % Brutmortalität aufweist . Und obwohl Liebig / Aumeier beim Thema Demeter und Mellifera ja eher das Weite suchen, wären sie bei diesem Artikel dann auch sicher d´accord


    https://www.mellifera.de/blog/…rid-varroabehandlung.html


    Wenn ich es nur zur Winterbehandlung nehmen könnte, könnte ich auch bei meinem Oxamat bleiben.... :(

  • Nach dem Hype ist das schon wieder gestorben .
    Für die so noch mögliche, sinnvolle Anwendung werden sich die Zulassungskosten nie rechnen .
    Schade , dass in den ersten Mitteilungen dieses Manko nicht zeitgleich durchkam ist nicht toll .
    Gruss Markus

  • Ich habe mal bei Dr. Liebig auf der Seite geschmökert. Im Zusammenhang mit dem Teilen und Behandeln (TuB-Konzept) hätte man die Möglichkeit im Rahmen der Spätsommerpflege bei Brutfreiheit das Mittel anzuwenden. Oder eben nach totaler Brutentnahme.
    Ich nehme aber an, dass es erst gar nicht zugelassen wird, da daran kein Geld verdient werden kann.


    Viele Grüße,
    Heiko

  • So in diese Richtung habe ich auch schon gedacht. Man muss wohl eine Situation schaffen, in der die Bienen keine Moeglichkeit haben, Futter einzulager, welches spaeter an Brut verfuettert wird. Also Kunstschwaerme waehrend der Kellerhaft. Oder Brutscheunen im Rahmen von TBE, wenn im Anschluss eine Entsorgung des Wabenwerkes geplant ist.


    Es scheint so, dass Li eine Alternative zu OX-Spruehen im Sommer sein koennte. Oder vielleicht in Kombination mit OX eingesetzt wird, um wirklich 100% der Milben zu erwischen, falls die Bienen das vertragen, was aufgrund der unterschiedlichen Wirkmechanismen denkbar ist. Aber das sind alles so Fragen, welche sich nur im Rahmen wissenschaftlicher Versuch klaeren lassen. Ich bin mal gespannt und hoffe, das in 2-3 Jahren aussagekraeftige Ergebnisse vorliegen.

  • Die Frage ist aber auch, ob die nachfolgende Brut dann nicht auch geschädigt wird, wenn LCl über das Futter verabreicht wird und im Wachs verbleibt.
    edit: zu spät gepostet, der Gedanke kam schon vorher

  • Nein LiCl wird sich nicht im Wachs ansammeln (ist ein Salz, nicht Polar). Citrat wäre das was in der Anwendung interessant ist.
    Und genau da ist der Knackpunkt, in dem Patentn wird die Schädigung der Larven besprochen, in der Studie die Wirkung auf Kunstschwärme. Die Verbindung ist bisher noch nicht gemacht worden. d.h. es ist nicht sicher ob die Bienen das Li überhaupt an die Larven weitereben, ob sie es selber im Körper behalten, oder ob sie vll nur eine Teilmenge abgeben (das wäre das schönste, mit GLück liegt diese Konzentration dann so das sie die Milben schädigt aber die Larve nicht).


    Da werden wir bis zum Sommer warten müssen, voher sieht es mit Tests schlecht aus.

  • Also wenn ich das richtig gelesen habe, wird in der Patentschrift nicht erwähnt, ob es bei dem Larvenexperiment auch eine unbehandelte Kontrollgruppe gab. Wenn es gar nicht erst eine solche Kontrollgruppe gab, könnte theoretisch etwas anderes als das Lithium schuld am Tod der Brut gewesen sein (z.B. Fehler bei der Umbettung der Larven in die Behälter mit der Nährlösung, oder vllt. Dämpfe der Schwefelsäure, die um die Behälter herum war ...?) Wenn es eine Kontrollgruppe gab, scheinen auch aus dieser Gruppe alle Larven gestorben zu sein. Dazu finden sich meines Wissens keine näheren Angaben. Es heißt nur: "All larvae were lost within 72 hours implicating a strong lethal effect of LiCl on larvae." (https://patentscope.wipo.int/s…tring=&tab=PCTDescription)
    Naja, das nur mal als kleine Korinthenkackerei am Rande ^^ ...vermutlich war trotzdem das Lithium schuld -.-


    Wäre mal interessant, ob Bienenvölker, die in der Nähe von natürlichen Lithiumhaltigen Quellen leben, besser mit der Varroa klar kommen, oder?