Neues Volk, lohnt so spät der Honigraum noch?

  • Hab es bei Schiffer gelesen. hier die Quellen:


    https://www.tandfonline.com/do…080/03014223.1994.9517996

    und da im Quellenverzeichnis noch Miller (1935) und Bailey (1958)


    Hier noch der letzte Satz von der Studie aus Neuseeland:

    "The low incidence of this disease found in the feral colonies suggests that much of the American foulbrood disease reported in managed colonies results from the management techniques used rather than from cross contamination from feral bees."

  • Ein Schwarm (wildes Volk) ist halt meistens "unregistriert" wenn ein Gebiet zB saniert wird. Mehr meinte ich dazu nicht...

    Es war von "potentieller Seuchenschleuder" die Rede.


    Und Potential ist nur da, wenn ein Schwarm eine Seuche verbreiten kann.


    Insofern wurde Bienenalex' Frage eben nicht beantwortet.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • Es war von "potentieller Seuchenschleuder" die Rede.


    Und Potential ist nur da, wenn ein Schwarm eine Seuche verbreiten kann.


    Insofern wurde Bienenalex' Frage eben nicht beantwortet.

    OK, ich nehm das Stöckchen nochmal auf, hab grad Zeit. Das ganze is Haarspalterei. Was ich damit meine haben sicher die Meisten verstanden aber das auch du das verstehst erkläre ich es gern nochmal.

    Ein Schwarm mag was haben oder eben nicht. Das wissen wir nicht.

    Folgendes Beispiel : Ich lasse wild schwärmen weil es ja so toll ist und es gründet sich irgendwo ein neues Volk. Schön und gut. Nun lass in dem Bezirk die Faulbrut ausbrechen. Das wilde Volk lebt irgendwo im Baum und hat die Sporen vielleicht auch aufgenommen. Alle registrierten Völker werden saniert. Das wilde Volk eben nicht, es weiß ja keiner was davon. Man kann die ganze Geschichte weiter spinnen und man kann auch viel träumen... Aber wenn bei einem der davon lebt die Faulbrut am Stand is und er unter Tränen seine Völker abfackeln muss weil andre meinen sie machen hier Solo Shows dann hört der Spaß auf. Und jetzt steig ich hier aus weils das Thema lächerlich wird...

    Gruß

  • OK, ich nehm das Stöckchen nochmal auf, hab grad Zeit. Das ganze is Haarspalterei. Was ich damit meine haben sicher die Meisten verstanden aber das auch du das verstehst erkläre ich es gern nochmal.

    Ein Schwarm mag was haben oder eben nicht. Das wissen wir nicht.

    Folgendes Beispiel : Ich lasse wild schwärmen weil es ja so toll ist und es gründet sich irgendwo ein neues Volk. Schön und gut. Nun lass in dem Bezirk die Faulbrut ausbrechen. Das wilde Volk lebt irgendwo im Baum und hat die Sporen vielleicht auch aufgenommen. Alle registrierten Völker werden saniert. Das wilde Volk eben nicht, es weiß ja keiner was davon. Man kann die ganze Geschichte weiter spinnen und man kann auch viel träumen... Aber wenn bei einem der davon lebt die Faulbrut am Stand is und er unter Tränen seine Völker abfackeln muss weil andre meinen sie machen hier Solo Shows dann hört der Spaß auf. Und jetzt steig ich hier aus weils das Thema lächerlich wird...

    Gruß

    Wenn jeder einfach beim. Imkern etwas an seine Nachbarn denkt mit allem was diesem einfach schaden könnte, ob beim füttern oder schwärmen lassen und und und

    Dann ist jedem geholfen.

    Was keinen anderen berührt ist eh jedem seine Sache.

  • Manu86, so etwas stufe ich als allgemeines Lebensrisiko ein. Auch bei den fleißigsten und aufmerksamsten Weiselzellenjägern wird zudem mal ein Schwarm sich aus dem Staube machen.


    Auch wenn ich mich wiederhole, Bienen sind juristisch Wildtiere. Aber nicht nur juristisch, als nur leicht domestizierte Art sind sie es auch faktisch noch biotisch, sie können sehr wohl wild (über-)leben. Es gibt also keinerlei sachlichen Grund, Bienen das Wildsein zu verbieten. Und beim Schwärmen kann es eben passieren, daß ein Schwarm sich von menschlicher Obhut erfolgreich loslöst und sein Glück ganz allein versucht und findet.


    So immens kann das Faubrutproblem bei den wilden (verwilderten) Honigbienen nicht sein, denn sie überlebten das ja viele Millionen Jahre ohne unsere Hilfe.


    Wegen der Schweinpest werden ja auch nicht alle Wildschweine gejagt, die Wildform demnach ausgerottet. Reicht schon, wenn wir das bei vielen anderen Arten schafften.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

    Einmal editiert, zuletzt von Freizeitimker ()

  • Wildschweine können aber auch nicht fliegen.

    Und die Auflagen bei freigehegen und doppelten Zäunen, tief eingegraben sind gewaltig.

    Hier geht es auch nicht um juristisch sondern schlicht Verantwortung und Rücksicht.

    Es geht auch nicht darum ob jemand eine Zelle übersieht. Sondern schlicht Verantwortung und mitdenken

  • Und die Auflagen bei freigehegen und doppelten Zäunen, tief eingegraben sind gewaltig.

    Es gibt ja auch deutliche Unterschiede zwischen Wild- und Hausschweinen.

    Hier geht es auch nicht um juristisch sondern schlicht Verantwortung und Rücksicht.

    Es geht auch nicht darum ob jemand eine Zelle übersieht. Sondern schlicht Verantwortung und mitdenken

    Hiermit soll wohl pauschal die "Schwarmbetriebsweise" als verantwortungs- und rücksichtslos sowie dumm hingestellt werden. Das ist sachlich falsch und als verunglimpfende Suggestion auch menschlich daneben.


    Dann halte ich dagegen: Sie ist die natürlichste, die einzige völlig natürliche Völkervermehrungsbetriebsweise. Dem werden sogar ihre Gegner zustimmen.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • Nein, pauschal widerspricht schon grundsätzlich meinem Denken.

    Wer auf schwärmen steht kann es wegen mir gerne tun. In der Korbimkerei ist es das normale und noch nie anders gewesen.

    Es gibt wie ich geschrieben habe Unterschiede die auch von den Ständen abhängen und es gibt auch hier für mich ein verantwortungsvolles und verantwortungsloseres Verhalten.

    Nicht pauschal oder im Einzelfall und um die Grenzen ging es. Nicht um die Vermehrung.

    Für mich vermeide ich jedenfalls Schwärme und hatte den letzten vor 6 Jahren. Für mich gibt es hierfür sehr viele Gründe das so zu tun, sowohl subjektive persönliche, als auch den Bienen und der Nachbarschaft gegenüber.

  • Natürlich ist der Schwarm die natürliche Vermehrung.

    Aber wo bleibt man bei einer Schwarmbetriebsweise mit den ganzen Schwärmen wenn die gewünschte Völkerzahl erreicht ist?

    Und man ist normalerweise ja die wenigste Zeit mit dem Aufbau der Völkerzahl beschäftig...

  • Das auf jeden Fall, zumindest die häufigste. Es gibt auch die von Bruder Adam so geschätzte Neigung zur stillen umweiselung.

    Ich hätte dieses Jahr einige Königinnen noch aus 16 und 17, die in ihrem Leben noch kein einziges weiselnäpfchen bestiftet hatten.

    Für mich ebenfalls ein natürliches Verhalten wobei dieses Lebensalter in der Natur immer schwerer wird.

    Schwärme erfordern für mich Beobachtung und Kontrolle und auch den Bedarf an weiteren Völkern oder zumindest die Verkaufsabsicht.


    Es entwickeln sich einfach viele Dinge weiter im Laufe der Zeit. In den Foren der Steinzeit wurde bei Meinungsverschiedenheiten sofort die Keule ausgepackt und zugeschlagen, heute greift man eher auf verbal kultivierte Keulen zurück, wenn einem eine Sichtweise eines anderen nicht gefällt.

  • Hatte ich von Vermehrung geschrieben?

    Schwarm bedeutet ja auch nicht unbedingt Vermehrung, sondern teilweise Erhalt oder Verjüngung des Bestandes.

    Würde und hätte sich jedes Volk das schwärmt auch nur verdoppelt kann man sich die Exponentialfunktion leicht ausrechnen.

  • Hat sich aus dem Kontext auf jeden Fall so angehört.

    Für dem Erhalt des Volkes ist die stille Umweiselung natürlich und toll.

    Für die ganze Spezies allerdings nicht ausreichend.


    (Kontrolliertes*) Schwärmen und (natürliche?) Selektion sind essentiell für die (notwendige) Evolution.


    *inwiefern Kunstschwarm, Brutling etc. da mit reinspielen ist dann Ermessensache.

    Selektion findet bestenfalls durch die Natur statt.. das funktioniert zur Zeit leider nicht. Da braucht es zukunftsfähige Modelle. (z. B. sowas: https://www.josefkoller.de/roots.php )

  • Ja, im Kontext war es unglücklich formuliert.

    Mit dem Rest absolute Übereinstimmung.


    Ich habe auch herkunft von Josef Koller und er war mit dem. Leider verstorbenen Adolf Kieweg, von dem ich Anfang der 80er schon viel gelernt habe wirklich ein Pioneer.

    Es selektiert immer noch die Natur sehr viel und in anderen Eigenschaften auch der Imker.

    Bienen sind ja höchst unterschiedlich und im Ergebnis muss die Biene zum imker und zur Region passen.

    Imkerliche Selektion beschleunigt zum Teil die natürliche gewaltig, aber zum Teil sind Ziele der Natur und des imkers auch unterschiedlich.

    Ich habe Stände teilweise mitten in der Stadt und teilweise am Stadtrand und auch absolut am Land. Hinsichtlich der Schwarm Kontrolle gehe ich hier auch anders damit um.

  • Ich habe mit dem Schwarm an sich kein Problem. Wenig Keime und nur wenn der SChwarm stark und gesund ist, kommt es zur Volksbildung.


    Mir liegt eher das Restvolk schwer im Magen. Die sitzen auf den Altwaben und haben noch etwas Brut. Sie behalten die meisten Milben, Viren und ggf. Futter mit Sporen.

    Sie verlieren Volksstärke und haben im ersten Ablauf keine Königin, sondern nur Weiselzellen, was dazu führt, dass doch einige Bienen nachdem schwärmen wo anders ihre Heimat suchen oder noch weitere Schwärme entstehen.

    Das Restvolk ist vom Aufbau nicht so stark abgesichert, wie ein weiselrichtiges Volk und kann auch geräubert werden.


    Wenn man die Korbimkerei sieht, die mit Schwärmen arbeitet, arbeitet auch mit fortwährender Bauerneuerung und kaum ein Korbinnenleben wird älter als ein Jahr.


    Somit besteht meiner Meinung nach, die Kunst darin, nicht nur einen Schwarm wieder einzufangen, sondern das Restvolk so zu versorgen, dass es nicht zur Krankheitsschleuder wird. Leider gibt es dazu kaum Untersuchungen, die auf die Besonderheiten eines abgeschwärmten, weisellosen Volkes eingehen.

  • Ich hatte 100% Auswinterung und bin mit 7 WV ins Jahr gegangen.

    6 wollten Schwärmen und haben es zum Teil auch getan... Bei den anderen habe ich Königinnenableger gebildet.

    Das 7 Volk hatte eine Königin im 3. Jahr und schwenkte von anfänglichen Schwarmzellen auf Umweiselung um.

    Die ersten Schwärme habe ich alle bekommen... Nur die wollten dann nach 6 Wochen nochmals Schwärmen... Davon ist mir dann leider ein Schwarm entwischt... :-(


    Ich habe nun statt 7 ungewollt 14 volle Kisten... und frage mich wirklich wie eine vernünftige Schwarmbetriebsweise überhaupt funktionieren soll...


    Ich habe jedenfalls in andere Genetik investiert... und werde die alte Genetik im nächsten Jahr bei erneuten Schwarmtendenzen wohl sofort abdrücken...


    Eine nochmalige Verdopplung kann ich mir und der Familie nicht zumuten... Und die Möglichkeit überhaupt fast alle Schwärme zu fangen war Corona geschuldet... Ansonsten hätten sich mehr Schwärme aus dem Staub gemacht...


    Der entwischte Schwarm fand zum Trachtende statt... Überlebenswahrscheinlichkeit in der freien Natur deshalb 0%.

    Ich verfolge keine wilden Evolutionstheorien und hatte deshalb ein schlechtes Gewissen...

  • Aber wo bleibt man bei einer Schwarmbetriebsweise mit den ganzen Schwärmen wenn die gewünschte Völkerzahl erreicht ist?

    Und man ist normalerweise ja die wenigste Zeit mit dem Aufbau der Völkerzahl beschäftig...

    Doch, bei mir hat es schon einige Jahre gedauert, bis ich mich vor Bienen nicht mehr retten kann. Daran dürften auch die massiven (ameisensäurebedingten trotz vorsichtiger Anwendung?!) Verluste der erste Jahre beteiligt gewesen sein.


    Wenn es mit den Bienenvölkern so weitergeht, werde ich wohl hoffentlich dankbare Abnehmer finden. Es gibt immer Jungimker, die gern noch Bienen aufnehmen, zumal ich dafür kaum mehr als den Selbstkostenpreis für die Rähmchen (ein Zehner sollte als Schleuderpreis für ein Jungvolk reichen) haben möchte. Ich muß davon zum Glück nicht leben, bei mir steht die Freude daran im Vordergrund.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.