Sublimieren / verdampfen Berufsimker? Oder nehmen sie Ameisensäure?

  • Ich verurteile diese Behandlungsform überhaupt nicht - sie ist aber bei uns nicht zugelassen. Und Ameisensäure ist einfach fies vor allem in sehr heißen Sommern. Ich habe damit im ersten Jahr behandelt und gleich eine Königin verloren.

    LG Reinhard

    Man sollte versuchen, die Ameisensäure möglichst abends an nicht zu warmen Tagen anzuwenden. Dann sind die Verluste gering. Das mache ich ohne nennenswerte Probleme.

    Du hast schon Recht, dass die Ameisensäure kein optimales Mittel ist, aber chemische Mittel sind für Mensch und Tier nicht besser.

  • AS wirkt halt richtig gut. Wobei gerade bei einzargigen Völkern wirkt es leider auch sehr gut gegen die Bienen/Brut. In den Zweizargern hatte ich noch keine Probleme damit.

  • AS wirkt halt richtig gut. Wobei gerade bei einzargigen Völkern wirkt es leider auch sehr gut gegen die Bienen/Brut. In den Zweizargern hatte ich noch keine Probleme damit.

    Es geht mir genau so.

  • Hihi,


    Habt ihr mal die Nase in sublimierte OXS gehalten?


    Viel Spass.


    Habt ihr mal die Nase in einem Volk gehalten mit Apilife Var?


    Na ja, Milchsäure riecht auch nicht wirklich gut.


    Nur ist das kein Kriterium über die Wirksamkeit des Mittels.

    Die Aussage ähnelt dem, dass nur Bienen mir gelben Ringen gut sind.


    Aber ist streite nicht mal ab, dass AS nicht ohne ist. Daher verstehe ich auch nicht, dass immer noch mit Schockbehandlung gearbeitet wird. Aber das ist ja auch nicht das Thema, sondern der sinnvolle Umgang damit.

    Bei mir bekommen die Bienen erstmal 5 kg Futter und dann erst die Behandlung. Damit ist ein Puffer zwischen AS und Bienen.

    Selbst bei Temperaturen von 40 Grad war eine erfolgreiche Behandlung möglich, ohne das Völker oder Königinnen ableben.

    Eine zweite Behandlung kommt nur, wenn die Fallzahlen zu hoch sind.

    Ableger werden nicht mit AS behandelt. Schwächlinge werden vorher aufgelöst.


    Ehrlich gesagt, sterben bei mir mehr Königinnen bei der Kontrolle, als bei der AS Behandlung.


    Daher verstehe ich das Gespenst nicht, was regelmäßig durch die Imkerschaft getrieben wird.

  • Habt ihr mal die Nase in sublimierte OXS gehalten

    Die sublimierte Oxalsäure ist genauso reizend aber im Gegensatz zu Ameisensäure nur für eine sehr kurze Zeit als Dampf im Volk, Ameisensäure dagegen für 10 Tage permanent.

    LG Reinhard

  • Aber der Vorteil der AS ist doch, dass sie auch durch die Zelldeckel zur Varroa gelangt, was bei OS nicht der Fall ist - egal ob Träufeln oder Submilation.

    Es stimmt, dass die AS besser erst am Abend angewendet werden soll, damit nicht sofort eine extreme Verdunstung stattfindet.

    Den Verlust von Königinnen wird es natürlich geben, wenn man sich nicht daran hält.

    Auch bei AS hatte ich keine Verluste meiner Königinnen zu beklagen, obwohl ich anfangs immer mit dem Schwammtuch in meiner Trogbeute gearbeitet hatte. AS auf Schwammtuch, hineingeschoben und wenn das Aufbrausen zu stark war, wieder ein wenig zurückgezogen.

    Nachdem sich die Bienen beruhigt hatten, wurde das Schwammtuch weiter hineingeschoben.

    So hatte ich nie einen Verlust einer Königin zu verzeichnen bei einer Völkerzahl von 18 bis 20 Völkern.

  • Ich verstehe das immer noch nicht.


    Bayvarol wird 4-6 Wochen im Volk.

    Der Wirkstoff gehört zu den Pyrethroiden. Das Zeug sollte 1993 schon verboten werden, als ich es selber verkauft habe. Leider gibt es aber in vielen Bereichen keine Alternativen dazu.

    Wer weiss wie das Zeug wirkt, möchte es nicht in seinem Volk haben und schon gar nicht im Honig.


    Amitraz vier bis sechs Wochen Anwendungszeitraum. Auf den Rest gehe ich nicht mehr ein.


    Zehn Tage sind da sehr wenig, da die Brut mit behandelt werden muss.


    Selbst die Blockbehabdlung muss mindestens 7 Tage durchgeführt werden.

  • Lassen wir das Thema und versuchen wir, Mittel zu bewerben, die keine oder nur geringfügige Rückstände hinterlassen für unsere Bienen zu finden. Leider ist die Ausbeute dabei sehr gering, geschweige sehr dürftig :rolleyes::rolleyes::rolleyes:

  • Ich habe sehr gute Erfahrungen mit AS und OS. Außerdem gibt es noch die TBE, bei der man auch Oxalsäure sprühen kann. Für mich kommen einfach keine Mittel in Frage, die zu Rückständen im Wachs führen.


    Reinhards Bienen: Nimmst du die Brutwaben, die mit dem Mittel in Kontakt kommen aus deinem Wachskreislauf raus? Oder wie geht man genau vor, um Rückstände zu vermeiden?

  • Ich hätte eine Frage in Bezug auf das Oxalsäureverdampfungsverfahren: Weiß jemand, was Berufsimker zu diesem Verfahren sagen und ob sie dieses gegenüber der Ameisensäureanwendung bevorzugen?

    Hallo,


    dies war ja die ursprüngliche Fragestellung. Ich finde bei der Antwortsuche, dass man beide Verfahren gar nicht miteinander vergleichen kann, da sie zu vollkommen unterschiedlichen Zeitpunkten angewendet werden kann: die AS im Sommer (Juni, Juli) bei Bruttätigkeit und Trachtpause, das Sublimieren bei Brutfreiheit, so z. B. in einem milden Winter oder nach einer Totalen Brutentnahme oder Kunstschwarmbildung.


    Bei Erwerbsimkern kommt es immer sehr auf das Zeitmanagement an. Dies ist neben der Gesunderhaltung der Bienen das wohl wichtigste Kriterium, denn Zeit ist Geld.


    Ich kenne Erwerbsimker, die wenden seit Jahren den Nassenheider im Sommer an. Die Arbeit ist schnell getan und effektiv.


    Ich kenne andere, die verwenden Bayvarol-Streifen: anscheinend auch mit Erfolg, auf jeden Fall schnell und rationell.


    Ob sich Erwerbsimker mit dem Sprühen von OS in brutfrei gemachten Völkern im Sommer oder mit dem Sublimieren im Winter abgeben, weiß ich nicht. Ich kenn aber Erwerbsimker, die OS im Winter träufeln.


    Vorstellen kann ich mir bei Berufsimkern nicht: zeitintensive Verfahren, wie z. B. das Vernebeln von OS-Lösung, eine Sublimation-Blockbehandlung im Sommer oder andere zeitintensive Mehrfachapplikationen.


    Klar: Bayvarol und Amitraz-Streifen machen Rückstände im Wachs, aber scheinbar im zulässigen Bereich, sonst würden sie ja nicht zugelassen. Ob "viele" Erwerbsimker sie nutzen? Weiß ich nicht, aber im Einzelfall, Notfall, sicher schon.


    Meine Miniplus-Völker hatte ich letztes Jahr mit Bayvarol behandelt, siehe:



    Schnell und einfach, ob aber dauerhaft erfolgversprechend, weiß ich nicht. Zu Bayvarol bin ich übrigens durch einen Hinweis von Ralf Sester (Berufsimker) gekommen.


    LG

    Kai

  • Für den Wachskreislauf verwende ich das Wachs aus den Honigräumen und das Deckelwachs weil ich mit Dickwaben arbeite und mit dem Brotmesser entdeckele.

    LG Reinhard

  • Hast Du mal Deine Nase in ein Volk gehalten was mit Ameisensäure behandelt wird? Mach es mal und berichte. Ich tue das meinen Völkern nicht mehr an. Oxalsäure ist OK aber sehr aufwendig wenn man Erfolgreich behandeln will. Resistenzen sind eher unwahrscheinlich wenn man die Behandlungsmethoden und Mittel immer wieder wechselt.

    LG Reinhard

    Die Nase zeigt dir hier die AS an und ist bei dir in der Konz. schädlich daher wirst du dich davon entfernen (Schutzmechanismus des Körpers). In wie weit das für Insekten gilt steht auf einem anderen Blatt. Daher gilt nicht was dir von der Nase her nicht gefällt ist auch für Insekten schlecht und umgekehrt.


    Für Imker mit mehr als 50 Völkern würde ich die Argumentation der Zeittaufwendigkeit gelten lassen, für Hobbyimker nicht.


    Nach meiner Meinung braucht es keine Chemiekeulen für Hobbyimker. Es gibt die TBE, TuB, OX-Sprühbehandlung, Milchsäure, wenn man keine AS verwenden will.


    Das Problem der AS ist: sie ist nicht so einfach in der Anwendung wie man Glaubt. Da muss man schon die Volksstärke, Temperatur der nächsten Tage, Standort (voll in der Sonne) Luffeuchte und den Brutumfang des Volkes kennen um mit AS so zu behandeln das es keine Verluste gibt. Trotz dieser Schwierigkeit gelingt es mit z.B. dem Nassenheider relativ gut für die meisten Anwender.


    Bei mir kommt keine Chemiekeule in die Beute.


    Grüße Thomas

  • Man muss ja nicht die schwere Chmiekeule nehmen, klar AS und OS zählen auch dazu. Trotzdem sind diese Mittel derzeit das A & O in der Behandlung.

    Sicher sollte man die Witterung in den nächsten Tagen im Auge haben nur, was nützt mir das, wenn ich am nächsten Tag in der Arbeit bin und das Wetter ist anders als vorhergesagt?

    Also ich kann nicht so einfach mal nach Hause und den Verdampfer umstellen, damit nicht soviel verdunstet. Da hat es ein Rentner leichter.

  • Man muss ja nicht die schwere Chmiekeule nehmen, klar AS und OS zählen auch dazu. Trotzdem sind diese Mittel derzeit das A & O in der Behandlung.

    Zu den von mir gemeinten Chemiekeulen zählen eben nicht AS MS und OS. Sondern Amitraz Bayvarol etc.


    AS, MS, un OS kommen natürlich im Honig vor sind also im Lebensmittel vorhanden. Z.B. Milchsäure kommt in jedem Joghurt und vorallem im Sauerkraut vor und wird wenn nicht überhand nimmt gegessen. Nicht schädlich sondern so gar für die Darmflora gesund. OS ist im Rabarber erhöht vorhaden und wird bei Rabarberkuchen gegessen.

    AS kommt in geringen Mengen auch in Honig, Lebkuchen oder Fruchtsäften natürlich vor.


    Grüße Thomas

  • bienengral: Dein Zitat:

    Nach meiner Meinung braucht es keine Chemiekeulen für Hobbyimker. Es gibt die TBE, TuB, OX-Sprühbehandlung, Milchsäure, wenn man keine AS verwenden will.


    Also war meine Interpretation, dass die AS für dich dann doch dazu zählt.

  • Glaube nicht, dass dir das so egal ist. Wie würdest du reagieren, wenn deine Nachbarsimker keine oder eine spätere Behandlung machen würden. Dann hast du den Verflug und deine Völker werden wieder infiziert - schaust du da einfach zu und lässt es so wie es ist??

  • Sorry Franz63


    Im Umkreis von einen Kilometer habe ich einen Dutzend Imker.


    Mit unterschiedlichen Behandlungszeiten muss man einfach leben und sind nicht das riesen Problem.


    Leider gibt es auch welche die ungenügend oder gar nicht behandeln.

    Dann wird es gefährlich, da man von den Fallzahlen ausgeht und der natürliche Totenfall an Milben nicht mehr stimmt.

  • Da muss ich sagen, dass ich da ganz andere Voraussetzungen habe. Glaube, dass ich sicher nicht mehr als 3 Imker im Umkreis von 5 km habe.