Ralph Büchler gegen einheimische Biene

  • Hallo allerseits,


    Ralph Büchler, Leiter des Bieneninstitutes Kirchhain und Carnica-Freund, legitimiert auch weiterhin die Ausrottung einheimischer Bienenpopulationen, wie seinem Artikel zu entnehmen ist:


    siehe http://imker-meinung.nordbiene…bieneninstitut-kirchhain/


    Daher: Tadel für Ralph Büchler!
    Kai

  • Zitat von Jaques

    ...Es bleibt zu bedenken, dass die Institute gewisse Artikel korrigieren, oder vorab zum Gegenlesen haben möchten.


    Das ist versuchte Gleichschaltung der Meinungsäußerung.
    Welcher ...führer äußerte diesen Wunsch?
    Vielleicht der mit dem Ring in der Schnauze?


    Manne

  • Hallo Kai,


    habe mir gerade nochmal die 12/2011er BJ-Ausgabe geschnappt und den Artikel überflogen.
    Nun, mit Studien und daraus resultierenden und berichteten Statistiken ist das immer so eine Sache.
    Inwieweit die von Büchler beschriebene Studie qualitativ wie quantitativ valide designt ist, kann ich als Laie nicht sagen.


    Man sollte das Zitat von Winston Churchill: "Ich vertraue nur den Statistiken die ich selber gefälscht habe!"
    nicht unbedingt als Totschlagargument für jede Form statistischen Datenreportings benutzen, aber
    eine Portion gesunder Skepsis kann eben auch nicht schaden.


    Das im BJ aus dem Munde eines Carnica-Befürworters veröffendlichete Vorabergebnis hat dann so ein "gewisses Geschmäckle".
    Positiv fand ich aber Büchlers Vorschlag, Schutzgebiete für regionale Bienenherkünfte zwecks Erhalt der Genetischen Vielfalt
    einzurichten.
    Sollte diese Textpassage in dem Artikel ernst gemeint sein (und von mir richtig verstanden sein),
    wäre das doch für die Melliferaimker ein Anknüpfungspunkt?!
    Die Frage für mich ist einfach, wie kann man Büchler hinsichtlich seiner Aussage beim Wort nehmen, wie und unter welchen
    Bedingungen können solche Schutzgebiete entstehen?


    Viele Grüße


    Ralf

  • Hallo
    Leute glaubt doch nicht an den Weihnachtsmann oder sogar noch an den Osterhasen.Was ist den damals aus dem Versuch in der Rhön geworden b.z.w. bei raus gekommen da sind sogar mal richtig Steuergelder für ein dunkle Biene Schutzgebiet reingeflossen in das Projekt wo man die Chanse hatte was draus zu machen aber wie bekannt wurde es erfolgreich verhindert und abgewürgt
    imkerliche Grüße

    ABER DIE NATUR VERSTEHT GAR KEINEN SPASS, SIE IST IMMER WAHR, IMMER ERNST, IMMER STRENGE; SIE HAT IMMER RECHT UND DIE FEHLER UND IRRTÜMER SIND IMMER DES MENSCHEN. J. W. V. GOETHE
    Wir sind alle nur Gast auf dieser schönen Erde

  • Zitat von Ralf Ullrich


    .....
    Positiv fand ich aber Büchlers Vorschlag, Schutzgebiete für regionale Bienenherkünfte zwecks Erhalt der Genetischen Vielfalt
    einzurichten.



    Ralf


    Hallo Ralf,
    die Forderung nach solchen Schutzgebieten gab es vor 1997 von der Seite von Dr. Steffan.
    In den letzten 14 Jahren sind wir keinen mm in diese Richtung vorangekommen.


    Ich glaube das es auch eher Theoretischer Forderungen sind, um nicht zu sagen „Seife in die Augen“ um die DB in die Reservate zu Verschieben und Normalimkern zu sagen; „last die Finger von, wir schützen schon genug, die Biene ist nichts für euch.“
    Um der DB zu verhelfen sollen wir so viele wie es geht zu Überzeugen das mit der Dunkle sich passabel Imkern lässt, dann hat sie auch eine Chance.
    Gruß Michal
    PS; Diese Einstelung v. Dr. Steffan war auch der Grund (wenn ich die Zeichen richtig gedeutet habe) warum sich GEDB (1999 ?)von seinem 2 Vorstand getrent hat.

  • Zitat von Jaques

    ...Wir sollten die jungen Leute in den Instituten überzeugen und die Alten in den Ruhestand gehen lassen. Alles hat seine Zeit, dann kommt etwas neues.


    Dass was neues kommen könnte, wäre nicht auszuschließen.
    Nun, um nicht bei Salomon zu bleiben, wie würde das neue soo evtl. aussehen?
    Du hast dir demnach schon Gedanken gemacht...!
    Wärst du davon evtl. irgendwie betroffen?


    Manne

  • Zitat von Jaques

    ...Dennoch gehören sie zum Netzwerk im Bereich Landwirtschaft, welches die Imkerei vertritt.


    Das ich nicht lache! Die Imkerei/Bienen wird/werden von denen mehr getreten denn vertreten.
    Ein Fehlen dieser Steuergeldgräber würde zumindest Bienen und Imkern nicht unangenehm auffallen.

  • Ja, man beginnt evtl. dort füreinander Verständnis zu zeigen, wo es nicht mehr üblich war.
    Und was bringt das, ausser, dass man sich gegenseitig bedauert?
    Man macht weiter, wie bisher - und wenn es gar nicht anders geht, etwas pfiffiger als bisher.


    Eins wird damit verstärkt erreicht, dass man die "Verantwortung" bei den Anwendern findet.
    Hier und da ein Blüteneckchen auf den Äckern - das verstärkt die Problematik noch!


    Prima, nicht?


    Die Hersteller..., äh, was ist das?


    Gruß
    Manne

  • Zum eigentlichen Thema;
    hat jemand diesen Artikel für mich?
    Ist für mich nicht so klar, wenn am Versuch 3 Mellifera Völker beteiligt waren, und 20,4% es überlebt haben, ergibt es 0,61 Völker ( hat jetzt eins überlebt oder nicht?)
    Gruß Michal

  • Nochmal Hallo.
    Folgendes habe ich im Jahresbericht 2010 LWG-Bienen/Bayern gefunden. Der letzte Satz ist vor allem ausschlaggebend!!! Sollte der Herr Büchler trotzdem das anders sehen, auch dickes Tadel von mir. Vielleicht findet jemand auch genaueres von Kirchhain. Sollte dort auch was ähnliches stehen ist der wert des Bienen Journals zu überdenken.Nach Angaben der Internetseite des LLH ist die letzte Veröffentlichung von Dr. Büchler von 2002.
    Versuchswesen
    Bienengesundheit
    Herkunftsvergleiche COLOSS
    Die Anpassung von Bienen an regionale Bedingungen werden immer wieder diskutiert, insbesondere im Zusammenhang mit der Überlebensfähigkeit von Bienenvölkern. Bienenherkünfte, die an lokale Tracht- und Klimaverhältnisse angepasst sind, könnten dabei eine höheres Maß an Widerstandskraft gegenüber ungünstigen äußeren Bedingungen oder Krankheitserregern haben als nicht angepasste Völker. Für eine Überprüfung dieser These haben sich Wissenschaftler aus elf europäischen Ländern verabredet und führen im Rahmen des europaweiten Coloss-Projektes (Prevention of COlony LOSSes in Europe) einen entsprechenden Feldversuch durch. Bei diesem Versuch wurden über Europa verteilt Prüfstände mit jeweils mindestens 30 Völkern aufgebaut und Daten zu Volksentwicklung, Produktivität und Gesundheitszustand erfasst. Dabei befindet sich an jedem der Prüfstände eine eigene, einheimische Herkunft, zum Vergleich stehen dann mindestens


    zwei fremde Bienenherkünfte. Die Untersuchung ist auf mehrere Jahre angelegt und wird unter Verzicht einer medikamentösen Varroabekämpfung durchgeführt. Als alleinige Maßnahme gegen Varroa wird einmal jährlich eine vollständige Brutentnahme praktiziert. Das Fachzentrum Bienen Veitshöchheim ist mit einem Versuchsstand mit drei Herkünften an dieser Untersuchung beteiligt. Die bisherigen Ergebnisse sind als Einstieg in die Vergleichsuntersuchung zu sehen, sie lassen noch keine Aussagen zu Vitalitätsunterschieden zwischen den Herkünften zu.
    Es kann sein das die Hesse schneller sind , aber ich glaube das es alles eine art "Herbstnachrichtenloch" ist.
    Gruß Michal

  • Liebe Leute!


    Also wir sollten erst einmal die Meinung jedes anderen akzeptieren, ob er Professor oder Busfahrer ist. In dcer Imkerei istv es wie überall. Ersteinmal bitte Erfahrungen sammeln, auswerten und selbst zu einem Schluß für die eigene Betriebsweise kommen. Jeder sollte hier für sich entscheiden, welche Biene er hält oder wie er seine Betriebsweise durchführt. Natürlich ist es so das die Mehrheit der Imker heute die Carnica oder Buckfastbienen hält. Aber auch die Buckfastimker waren einmal sehr angefeindet und heute sind sie im Zuchtwertschätzungsprogramms des DIB vorhanden. Es wird so auch mit der Dunklen sein, wenn wir in der Lage sind sie so zu züchten, um sie z.B. als Gebrauchsbiene in der Bestäubung von landwirtschaftlichen Kulturen, als Nutztier, zu halten. Als Mitglied des Vorstandes des Landesverbandes der Imker, Sachbereich Bestäubung und Wanderung, belächeln viele Imker meine Arbeit nach dem Motto, so ein Spinner.Ich lasse mich davon aber nicht beeindrucken und habe schon gute grenzübergreifende Arbeitsergebnisse mit den niederländischen Imkern, im Bereich Weser - Ems erzielt. Auch in der aktiven Bestäubung von landwirtschaftlichen Kulturen, Raps, Distel, Klee,usw. wärte die Dunkle , als Nutztier, gut brauchbar.
    Nicht konkurrieren kann sie vermutlich, ohne feste züchterrische Bearbeitung, in der Honigproduktion. Allerdings habe ich schon früher festgestellt das Imker oft gerne bei der Honigproduktion zur Ergebnisübertreibung neigen, denn ich habe bislang eigentlich immer gute und leistungsfähige Bienenbestände gehabt und konnte daher immer gut regional vergleichen. Ich hatte allerdings auch ausgezeichnete Lehrmeister und sehr erfolgreiche, gewissenhafte Züchter. ( Carnica)
    Also wenn ihr die Dunkle wollt, dann müßt ihr sie in der Nutzung beweisen und da bietet sich derzeit die Bestäubung ausgezeichnet an und dieses Betätigungsfeld würde den Erhalt der Dunklen auch auf Dauer sichern. Worum wir nicht herumkommen werden ist die Einrichtung einer Inselbelegstelle, denn die bietet den Vorteil aboluter Reinzuchten an. So und nun kanns losgehen!!

  • 3 Anmerkungen dazu:
    - Zitat zur Eurbee-Gruppe für Bienenzucht:
    Es müssen zum Schutz der natürlichen Vielfalt die natürlichen Bienenrassen
    und ihre Ökotypen als genetische Reserven für zukünftige Anforderungen
    geschützt werden (lt. Bericht Biene 4/2008; Dr. Ralph Büchler)


    - Es gab wohl laut Aussagen von Dr. Büchler, schon mal vor ca. 15 Jahren in der Rhön einen Versuch,
    ein Schutzgebiet für die Mellifera aufzubauen...scheiterte wohl am Widerstand der dortigen Imkerschaft.


    - Falls ein tragfähiges Konzept für ein entsprechendes Gebiet vorliegt, ist, laut direkter Aussage,
    mit der Unterstützung von ihm zu rechnen. In seiner Funktion als Aktivist des dortigen BUND (Bund für Umwelt + Naturschutz)
    ist das durchaus glaubwürdig.

  • Ich betreibe/betreue eine Imkerei in einem Naturschutzgebiet. Hier lebt eine große Vielfalt von Hummeln und Wildbienen,ect. deren Existenz ich nicht unnötig gefährden möchte. So habe ich eine Biene gesucht, die sich im Frühjahr Zeit lässt, so wählte ich die Dunkle.
    Was ich sagen möchte, ist: Die hier ursprüngliche Biene gehört in ein entsprechend ursprüngliches Habitat als wichtiger Bestäuber von unnützen Pflanzen.
    Hier liegt meines Erachtens auch ihre Chance für ihr Überleben als fester Bestandteil von heimischen Naturreservaten. Auf diesem Wege löst sich auch die Frage nach einer Belegstelle. Wichtig sind jetzt der Aufbau kleinerer Bestände in möglichst reiner Form. (nach dem Motto, wabenstetig wird umgeweiselt.) lol
    Ich bin dran. Schauen wir mal, Elk

  • Verzeiht mir meinen Scherz. selbstverständlich muß auch die Dunkle züchterisch nach ähnlichen Kriterien ausgelesen werden wie die Carnica.
    In ihrem Falle erscheint es sogar von besonderer Bedeutung, weil gerade ihr einstig schlechter Ruf maßgeblich dazu beigetragen hat, daß sie fast ausgerottet wurde.
    LG Elk

  • Zitat von elk030

    Verzeiht mir meinen Scherz. selbstverständlich muß auch die Dunkle züchterisch nach ähnlichen Kriterien ausgelesen werden wie die Carnica.
    In ihrem Falle erscheint es sogar von besonderer Bedeutung, weil gerade ihr einstig schlechter Ruf maßgeblich dazu beigetragen hat, daß sie fast ausgerottet wurde.
    LG Elk


    Na Elk, dann erzähle bitte, wann wer was über sie schlecht berichtete.
    Ich hoffe, die Nachforschungen dazu werden deinem Bild die Eintönigkeit nehmen!


    Alfred

  • Zitat von Jaques

    Mir gegenüber ist er sehr zuvorkommend und weniger "rassistisch"


    Du bist auch keine dunkle Biene :mrgreen:


    Liebe Leute,


    Dr. Ralph Büchler legitimiert in seinem Kampf gegen Varroamilben konsequente Auslese auf breiter Front: gering befallene Völker gezielt vermehren, stark befallene Völker auflösen oder umweiseln.


    Ratlosigkeit und Angst erzeugt ein schmackes Nährboden für drastische Gesetze. Denn wie soll bitte eine arische Carnica überleben, solange sie unter dem Gefahr der Mischehe mit schwachen Völker steht? :shock:


    Nun, der Mensch bleibt für die Biene ein größeres Feind, als die Varroamilbe selbst. :(


    Ich bin, wie jeder von uns, gegen Rassengesetze und Gaskammer! :roll:


    P.S.


    Debora
    die Neue hier :twisted:



  • unter genetischen Reserven und Schutzgebiten verstehe ich alles anderes, als ein natürliches Lebensraum :shock:


    genetischen Reserven wurde schon von Sklenar erschaffen und Schutzgebiete von Genossen :mrgreen:



    Debora

  • Ralph Büchler gegen einheimische Biene, Mellifera top,Carnica flop oder die Wahrheit liegt im Auge des Betrachters.


    Zitat von Michal Anton

    Zum eigentlichen Thema;
    hat jemand diesen Artikel für mich?
    Gruß Michal


    Nachdem keine auf mein Hilferuf reagiert hat, habe ich das Bienen Journal angeschrieben und Promt ohne weitere Verpflichtung, ein Exemplar der Zeitung per Post bekommen. Hier ein Lob an das BJ Team für diese Geste. Der Inhalt des Ganzes Journals hat mich weniger beeindruckt. Einen Abonnenten wird es in mir nicht finden. Zurück zum Artikel.Der ist schlicht und Einfach schlecht. Oberflächlich ohne Genauen Angaben über Konkrete Zahlen oder Linien und Herkünfte der Bienen Völker bei einzelnen Instituten. Mein Eindruck ist der Artikel soll nur Oberflächlich informieren das irgendwas im Busch ist und wer Interesse hat soll tiefer Bohren. Das habe ich auch jetzt vor. Ich treffe Dr. Büchler in genau 6 Wochen, wer Fragen an ihm hat im Bezug auf Toleranzzucht kann mir ein PN schicken ich trage es gerne vor.
    Ich sehe aber auch im gegenteil zum manchen Kollegen , daß im Text von BJ die Mellifera als die Beste von allen abgeschnitten hat. Zitat „ Während im fränkischen Veitshöchheim und im östereichischen Lunz im laufe des Winters 2010/2011 sämtliche Völker zusammenbrachen, leben heute noch rund zwei Drittel aller von den Instituten in Bantin(Rügen) und Olztyn/ es muß Olsztyn heisen nicht mal einen namen können sie richtig abtippen/ ( Nordost Polen) betreute Völker.“
    Veitshöchheim Carnica 100% Ausfall
    Bantin Carnica 35% Ausfall
    Und die Top Biene Augustowska NO-Polen nur 30% Ausfall
    Wie gesagt die Wahrheit ist relativ.
    Was mich aber bei dem ganzen Erschreckt, ist die Tatsache des bei dem COLOSS –Versuch die Institute einheimische Unterarten prüfen sollten und in Deutschland die Carnica geprüft worden ist ohne das es jemandem (außer mir) Aufgefallen ist. Was kommt als nächstes; „Erhalt der genetischer Vielfalt durch Einrichtung von Schutzgebieten für regionale Bienenherkünfte.“ Darf man an diese Stelle lachen oder weinen,welche Biene soll es sein? Deutsche Carnica finde ich nicht tolerierbar.
    Gruß Michal