Varroabehandlung Sommer 2015

  • Hallo Ihr Lieben,


    ja es ist mal wieder höchste Zeit, an die Sommerbehandlung gegen Varroa zu denken. Im optimalen Fall habt Ihr diese bereits im Juli durchgeführt. Dies war bei mir leider nicht der Fall; Wetter und Zeit waren einfach nicht sehr günstig. Hinzu kommt bei mir derzeit wieder Futtermangel, so dass ich mich entschieden habe, erstmal aufzufüttern und dann mit Thymol zu behandeln. Ich weiß, nicht ganz korrekt.


    Wie sieht's bei Euch aus? Wie, wann und womit führt Ihr jetzt Eure Varroabehandlung durch?


    LG
    Kai

  • Hallo Kai,
    ich bin in diesem Jahr mal beim Experimentieren. Bei einem Teil meiner Völker habe ich nach der Linde bis auf eine Fangwabe die gesamte Brut entnommen und eine Brutscheune gebildet. Die Brutscheune wurde über Langzeitverdunster 12 Tage mit AS behandelt. Die daraus gebildeten Ableger habe ich dann mit Milchsäure behandelt.
    Alle Schwärme und Kunstschwärme habe ich einmal mit Milchsäure behandelt.
    Meine Brut-und Königinnenableger werden 4 Wochen mit Bayvarol behandelt.
    Die Kunstschwärme mit Reinzuchtköniginnen behandele ich ebenfalls mit Bayvarol.
    Meine restlichen Völker werden 2 mal 12 Tage mit einer Woche Pause dazwischen über Langzeitverdunster mit AS behandelt.
    Bei der Restentmilbung mit Oxalsäure und im Frühling werde ich merken ob die Behandlungen erfolgreich waren.
    Da es leider noch keine Universallösung für das Milbenproblem gibt muss wohl jeder für sich den besten Weg finden.
    LG Lutz

  • Hallo Kai


    also ich war in der vorletzen Juliwoche ganz stolz auf meinen Zeitplan, habe da eine erste Ladung eingefüttert und wollte dann letzte Woche AS mit dem horizontalen Nasenheider Verdunster loslegen. Ja Pusteblume war zu feucht an Anfang der Woche. Und vor dem losfahren zu einem Familientreffen ging auch nicht, weil Sonntag viel zu heiß angekündigt war. Pläne machen ist gut, ob diese dann umsetzbar sind ist die nächste Frage.


    Komme gerade von den Bienen (war noch mal mit Taschenlampe da). Ein Volk, mein stärkstes, dem ist so warm (jetzt noch 27 Grad und 22:30 Uhr), dass die Front von dem Magazin voll von Bienen hängt, sie also zum Teil ausgezogen sind. Für heute Nacht sind Gewitter angesagt, hoffe sie bekommen das früh genug mit und gehen wieder rein. Habe die Windeleinlage nun raus, kaum Milben (unter 3 /24 Std) zumindest das ist erfreulich. Nun ist ja auch das Gitter unten wieder frei, hoffe das nützt auch bei dem Wetter. Bin am überlegen, das Flugloch ganz auf zu machen. Macht das Sinn an so heißen Tagen?
    Soll morgen nur 25 Grad werden, Freitag aber bis 36. Freitag früh fahre ich für eine Woche paddeln nach Polen, also wieder nichts mit AS Langzeitbehandlung. Zieht sich also noch, entspricht nicht meinem Plan, aber so wie das Wetter gerade ist, ist es echt zu heiß.


    Hoffe dann auf nach meinem Urlaub, sommerliche Grüße Michaela

  • Hallo zusammen,


    nachdem ich gesehen habe, welche Probleme sich aus ungünstigem Wetter mit AS im Sommer und OS im Winter ergeben können, habe ich nach einer wetterunabhängigen Alternative gesucht.
    Daher habe ich auf Milchsäure zurück gegriffen.
    Alle Schwärme wurden binnen zwei Tagen nach dem Fang mit MS behandelt. Alle Ableger und der Brutling wurden 21 Tage nach der Bildung mit MS behandelt, bevor die jungen Königinnen mit der Brut begonnen haben.
    Blieb das Altvolk, der Flugling mit der F2 Königin vom letzten Jahr, übrig. Da der Flugling den Honigraum trug, hatte er die Kö zum durchbrüten bekommen. Behandeln verbot sich durch den Honigraum von selbst.
    Die Panne war vorprogrammiert. Der Schwarm mit der F2 ist an einem Donnerstag losgezogen. Eine Gartenfreundin berichtete mir von dem grandiosen Schauspiel.
    Alle anderen Schwärme haben sich an mein Wochenende gehalten und konnten von mir wieder eingesammelt werden.
    Das Volk war lange weisellos und konnte von mir direkt nach der Honigernte nun ebenfalls mit MS behandelt werden. Es hat mittlerweile wieder eine Jungkönigin.
    Nur die Sache mit dem Honig ist schief gegangen. Ich schätze die Ernte derzeit auf drei Kilo. :(
    Ende der Sommerferien werde ich die Windeln reinigen und nach einigen Tagen Milben zählen. Gegebenenfalls werde ich dann noch eine AS Behandlung durchführen. Ich bin jetzt schon gespannt.
    Ich bin mit einem Einzarger ausgewintert und habe jetzt inklusive dem Ableger von Heiko sechs Einzarger da stehen. Zumindest in der Völkervermehrung war ich bisher recht erfolgreich.


    Viele Grüße,
    Heiko

  • Hallo,


    nachdem ich wieder alle Völker hier bei zusammen hatte, habe ich erst mal eine Futtergabe durchgeführt. Die Räubereineigung kann ich voll bestätigen, weshalb ich diese Arbeiten erst so ab 20:30 / 21:00 Uhr beginne. Das hilft schon mal weiter.


    Es gibt immer wieder große Unterschiede in der Abnahme des Futters - selbst bei augenscheinlich gleichen Völkern! Das hat mit meinen ersten geplanten "Varroatermin" zerschossen, da das Hantieren mit halb geleerten Schalen derzeit nicht wirklich zu empfehlen ist.


    Mit der AS/Schwammtuch- Methode kann man eigentlich sehr flexibel auf die Unbilden des Wetters reagieren. Diese Art der Behandlung ist ja auf Kurzzeit ausgelegt und ist nicht auf längere ideale Phasen für die Verdunstung angewiesen. Da kann schon ein Tag reichen und das Tuch ist trocken. Die As verdunstet.


    Meine Dosierung bei 11 Waben 1,5 DNM ist 35 ml AS 60 %. Bis dato keine Kö- Verluste. Allerdings sehr Temperaturabhängig. Über 25°C liegen schnell tote (meist junge) Bienen mit auf der Windel.
    Diesen Temperaturbereich meide ich daher strengstens!


    Zitat von Abramis

    Ich bin mit einem Einzarger ausgewintert und habe jetzt inklusive dem Ableger von Heiko sechs Einzarger da stehen. Zumindest in der Völkervermehrung war ich bisher recht erfolgreich.


    Hallo Heiko, schön zu lesen. Ich würde die Völker jetzt beobachten und ggf. über das spätere Vereinigen nachdenken. Wenn alle "gut" sind kannst du natürlich auch alle überwintern. Aber mit Ablegerbildung und Schwärmen bis du dann nächstes Jahr schnell bei 10+? Ich persönlich nehme keine Wackelkandidaten in den Winter mit. Ich vereinige oder löse die auf. Wir Kai schon in einem anderen Beitrag geschrieben hat, ist jetzt eine sehr wichtige Zeit bei den Bienen. Auf Futter achten und behandeln legt den Grundstein für 2016!


    LG Heiko

  • Hallo Heiko,


    ich freue mich auch, dass es so gut geklappt hat. Die zwei letzten Schwärme sind die Wackelkandidaten. Das sprichwörtliche "Federspul". Ggf werden diese durch aufsetzen vereinigt. Vorher will ich nochmal das Auflegen von Futterteig probieren, hat bei einem schwachen Ableger auch schon geholfen.
    Was mir nicht einleuchten will, dass sich ein Ableger rasant entwickelt, obwohl er kaum an den Futterteig geht?? Hat da jemand eine plausible Erklärung zu?


    VG, Heiko

  • Zitat von Abramis

    ...Was mir nicht einleuchten will, dass sich ein Ableger rasant entwickelt, obwohl er kaum an den Futterteig geht?? Hat da jemand eine plausible Erklärung zu?...


    Hallo Heiko,


    hast du durch Zufall hier eine besonders volle Pollenwabe eingehängt? Das würde die rasante Entwicklung erklären. Futter(teig) ist zwar auch wichtig für die Entwicklung, aber Pollen mindestens genau so viel!


    LG Johannes


    Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

    http://www.bv-dunkle-biene.de/
    Eine Mitgliedschaft in unserem Verein ist ein guter Beitrag zum Erhalt unserer einheimischen Dunklen Biene. Wir wollen die imkerlichen Kräfte bündeln und Interessenten und Züchter näher zusammenbringen.


    Infos zur mir und meinen Bestellmöglichkeiten gibt es auf meiner Webseite: https://www.dunkle-bienen.com/

  • Hallo Johannes,
    ich habe grade als Anfänger keine Möglichkeit das zu beurteilen. Aber ich werde "Pollenwabe" mal zur Ablegerbildung im Kopf behalten.


    VG, Heiko

  • Mach das! :D
    Und vergiss nicht: Bienen muss man nicht verstehen. Man muss nur mit ihnen arbeiten. :P


    LG Johannes


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  • Bei mir ist seit heute das Thymovar drinne. Die letzten 2 Tage war es mir zu heiß für die Behandlung. Jetzt hoffe ich auf gutes Gelingen. Denn länger warten will ich nicht! Die Brutflächen sind schon geschrumpft. Da muss gegen die Milbe behandelt werden. Denn die Belastung pro Brutzelle steigt jetzt sprunghaft an.


    LG Johannes


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  • Zitat von Johannes

    Bei mir ist seit heute das Thymovar drinne. ...LG Johannes


    HAllo Johannes und alle anderen,


    bei mir ist seit gestern Thymovar drin, nachdem die Auffütterung der Wirtschaftsvölker abgeschlossen habe. Nach nur gut einer Woche. :P


    Der ganze Garten duftet wieder nach Thymol. Einfach nur herrlich, fast fertig zu sein und sich zu freuen, dass die paar Varroen dieses Jahr nun "rieseln". Wie siehts bei Euch aus?
    LG
    Kai

  • HAllo Ole,


    ja gerne: ich beziehe es seit Jahren über die Apotheke. Ob es auch günstiger geht, weiß ich nicht (z. B. Imkerverein? Sammelbestellung? Ebay?).


    Ich bin dieses Jahr etwas spät; normalerweise setze ich es im Juli und im September ein. So wie es empfohlen wird. Der Varroadruck erscheint mir dieses Jahr aber geringer, so dass ich glaube, mit einer Behandlung aller Völker auszukommen (Restentmilbung im Winter ist obligatorisch!).


    Große Dadant-Völker erhalten bei mir 2 Streifen, kleinere Völker 1,5 oder auch nur 1 Streifen. Direkt auf die Rähmchenoberträger gelegt, und zwar in zwei sich diagonal gegenüberliegenden Ecken. Während dieser Zeit verzichte ich auf eine Folie.


    Während dieser Zeit der Behandlung nehmen Völker schlecht Futter auf; von daher geht beides gleichzeitig nicht.


    LG
    Kai

  • Hallo Kai,


    danke für die schnelle Rückmeldung. Noch kurz abschließen die Frage, wie lange dauert die Anwendung ca. bzw. wie lange bleiben die Streifen in den Beuten? Beste Grüße, Ole!

  • HAllo Ole,


    sorry, hab ich vergessen: jeweils 3 Wochen. :P


    Ich lass sie aber meist 4 Wochen drin. :wink:
    LG
    Kai

  • Zitat von Ole86

    ...Noch kurz abschließen die Frage, wie lange dauert die Anwendung ca. bzw. wie lange bleiben die Streifen in den Beuten?...


    Und wie das mit Theorie und Praxis so ist, machen die Bienen was sie wollen.
    Einige wenige Völker haben bei mir schon nach nun 2 Wochen begonnen die Streifen anzunagen und abzutransportieren.


    Auch ich bin erstaunt, dass dieses Jahr vergleichsweise wenig Milben und Milbenschäden zu sehen sind. In falscher Sicherheit wiegen, sollte man sich sicher trotzdem nicht.


    LG Johannes


    Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

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  • HAllo Johannes,


    ja da hast Du Recht: nach meinen 3 bis 4 Wochen Behandlungszeit sind von den ehemaligen gelben Plättchen oft nur noch angeknabberte Rest (vor allem das Trägernetz) vorhanden. Bienen mögen den Geruch des Thymol nicht.


    Dies merkt man auch im Nahbereich der Plättchen: sämtliche Brut und Futter wird im Umkreis von ca. 5 cm entfernt.


    LG
    Kai

  • Zitat von imkerforum-nordbiene

    ...Bienen mögen den Geruch des Thymol nicht. ...


    Aber es scheint mir trotzdem viel sicherer und bienenfreundlicher als die Ameisensäure. :P


    LG Johannes


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  • ... auf jeden Fall! :D


    Ich habe noch keine Biene an Thymol sterben sehen. 8) Und: ich persönlich mag den (abendlichen) Thymolduft an meinem Stand. Herrlich.


    LG
    Kai

  • Ohh die Behandlungen!!!!! Es ist immer wieder Aufregend "Wie, WO, WAS"


    Thymol hatte ich zuvor bedenken aber bis auf anfängliche Versuche der Räuberei war nach einem Tag wieder alles easy. Fluglochwachen bleiben trotz des starken Geruches, im ganzen Garten, bestehen.


    Hier sehr ihr [album]408[/album] wie ich mit Fliegengitter die Streifen (ein Streifen auf zwei aufgeteilt pro BK) in der BK eingefügt habe und es wird bei keinem meiner 25 Völker das Futter umgetragen. Komisch da viele davon und noch dazu liegen die Streifen bei mir direkt auf die Honigwaben auf. Kann auch durch die halben Streifen sein, das dies zu wenig ist um sie dazu zu veranlassen. Dieses Verfahren mache ich alle 14 Tage und tröpfle 15 ml Oxalsäure noch alle 7 Tage in die Wabengassen.
    Von AS halte ich ncihts, denn zuviele Faktoren müßen stimmen das es klappt und die Reinvasion kann extrem sein. Bei AS kann die Kö stark geschädigt werden bzw Imkerkollegen haben nur verluste mit AS und nicht mit Thymol oder Oxalssäure bzw. Bienenwohl obwohl "leider" in Deutschland verboten. Bei AS gehen viele aus der Brut und nicht bei Thymol (evtl. eine veringerung der Brut aber nicht Brutfrei).


    Allerdings habe ich erst vor 14 Tagen begonnen und davor einen Test mit OX verdampfen durchgeführt, da immer wieder betont wird das verdampfen besser ist. Ich hoffe meien Kombination aus allem hilft gegen Varroen.


    Aber für alle die es drauf ankommen lassen............... ein Volk auf Dadant hatte wohl ein Volk eines anderen Bienenstandes ausgeraubt und war so extrem befallen das ich sogar mit OS eingesprüht habe (schräg auf die Waben) und zum Glück war nach einer Woche der Befall weg und auch ein Teil der Bienen mit fehlerhaften Flügeln. Virren haben dann auch ihre Chance aber es war mit dem Auge ein massiver Befall vorhanden und dies war von den 25 Völkern im garten das einzige und daher auch diese Vermutung der Räuberei eines kranken Volkes in der Nähe.


    Auch wenn dieses Jahr wenig Milben sind, sollteman sich nicht zu sicher fühlen vor anderen Ständen und deren kranker Völker.



    [album]409[/album]
    [album]407[/album]