Saisonrückblick 2015

  • Hallo zusammen,


    nun ist der September da.
    Ich hoffe, dass alle wesentlichen Arbeiten an euren Bienen erledigt sind! :D


    Bei mir stehen nur noch kleine Arbeiten an. Wie z. B. die Kontrolle der frisch zugesetzten Königinnen, Füttern der letzten 4 M+Völker und die abschließende Futterkontrolle bei allen Völkern in der zweiten Septemberhälfte.



    Jetzt wo die Saison gelaufen ist, wird es Zeit für ein kurzes Resümee. Konnten alle Pläne verwirklicht werden? Kann man zufrieden sein?


    Ich mache mal den Anfang. :P
    Also das Bienenjahr begann ja ungewöhnlich schleppend und spät. Der Start war geprägt von teils extremen Wetterverhältnissen wie Tockenheit, Starkregen und heftigen Stürmen. Letztere machten mir auch einiges an Arbeit am Bienenstand. Zum Glück kamen keine Völker zu Schaden!
    Trotz des turbulenten und späten Starts lief die Honigernte erstaunlich gut. Ich hätte im April nie gedacht, dass ich die Mengen der letzten Jahre halten und sogar etwas übertreffen kann. :mrgreen: Das war eine positive Überraschung!
    Aufgrund des kühlen Klimas von März bis Mai fiel die Schwarmsaison recht unspektakulär aus. Gerade mal die Hälfte meiner Völker kam in Schwarmstimmung. Diese war auch schnell wieder verflogen. Von 3 ausgezogenen Schwärmen konnte ich 2 fangen und ein fremder gesellte sich auch noch dazu.
    Lediglich die Zuchtsaison war Mengenmäßig ein Reinfall! :( Die Pflegestimmung der Völker war weitgehend gering und das Wetter zur Zeit der Hochzeitsflüge war auch nicht immer optimal. Dieses Jahr hatte ich erstmalig Serien, wo von 24 belarvten Näpfchen schlussendlich nur 3 Königinnen in Einlage gingen. Einen solchen Schnitt hatte ich noch nie und es machte mir sehr viel Arbeit wenigstens einen Teil der Interessenten mit Königinnen zu versorgen. Erst zum Ende der Saison lief es dann besser und die Quote verbesserte sich deutlich.


    Besondere Freude machen mir die tollen Königinnen in meinen Völkern. Viele Nachzuchten von mir aus 2014 und 2015, die mir allesamt Freude und wenig Arbeit machen. Dazu kamen dann noch Dunkle Königinnen von Basti, Ingvar und auch ein paar "Exoten" wie Ligustica, Buckfast und eine Sicula von Kai. :D8) Auch 2 recht alte Königinnen aus 2012 und 2013 erfreuen sich bester Gesundheit und werden wieder eingewintert.


    Ein Ziel für dieses Jahr war die Besiedelung von wenigstens einer meiner 3 alten Normbeuten. Letztendlich sind dann doch im Handumdrehen alle voll geworden. ... Fantastisch! Jetzt bin ich mal auf die Überwinterung gespannt.


    Das Einfüttern habe ich mir dieses Jahr recht leicht gemacht. Nachdem ich unerwartet viel Honig geerntet habe, habe ich schlicht auf die letzte Schleuderung verzichtet und musste so jedem Volk nur noch ca. 6 kg Zucker bzw. alten Honig geben. Lediglich die M+ müssen richtig gefüttert werden und die künftigen Zuchtköniginnen in den Zandermagazinen bekommen auch noch paar kg extra zur Sicherheit.


    Auch konnte ich dieses Jahr neue Techniken erlernen und testen, die mir viel Freude bereitet haben, weil sie einfach gut funktionieren. Dazu zählen der FLKS (besonders in Kombi mit dem M+), das Zusetzen mit Zweitschlupfzelle und die Arbeit mit Halbzargen als HR. Auch die Anwendung von Milchsäure zur Behandlung brutfreier Einheiten (nach KS-Bildung) zählt dazu. Im Vergleich zu OS ist die Behandlung zwar arbeitsintensiver, aber womöglich für die Bienen wirklich schonender.



    Auch hat sich mein Plan, keinen Plan zu haben :P , mal wieder bewährt! Pläne gehen eh kaum auf und in der Imkerei muss man flexibel sein und sich an den aufgezeigten Möglichkeiten erfreuen! :mrgreen:



    Wie sieht es bei euch aus? Zufrieden oder nicht?


    LG Johannes


    Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

    http://www.bv-dunkle-biene.de/
    Eine Mitgliedschaft in unserem Verein ist ein guter Beitrag zum Erhalt unserer einheimischen Dunklen Biene. Wir wollen die imkerlichen Kräfte bündeln und Interessenten und Züchter näher zusammenbringen.


    Infos zur mir und meinen Bestellmöglichkeiten gibt es auf meiner Webseite: https://www.dunkle-bienen.com/

  • Hallo Johannes,


    ganz herzlichen Dank für Deinen ausführlichen Saisonrückblick. Ich will mich gleich anschließen. Mag sein, dass mein Resümee aufgrund der Zeit nicht ganz so ausführlich wird.


    Also, 2015 wollte es hier im äußersten Norden nur ganz schleppend Frühling und Sommer werden. Beide Jahreszeiten kamen nicht so recht in die Gänge, weshalb sich die Entwicklung der Bienen und die Zuchtstimmung sehr in die Länge zogen. Schwarmstimmung trat so gut wie gar nicht auf, was mich wiederum freute. Nur die Königinnenzucht war eine Katastrophe, und so konnte ich dieses Jahr nur halb so viele Königinnen abgeben wie in normalen Jahren.


    Ansonsten bin ich mit der Saison sehr zufrieden. Ich konnte zwei Projekte realisieren, von den ich schon seit einiger Zeit träumte, nämlich das Projekt Blätterstock und das Projekt Deutsch-Normalmaß. Die Varroamilbe hielt sich dieses Jahr sehr zurück, was bei mir mit einer einzigen Sommerbehandlung quittiert werden kann. Die bislang 5 Mini Plus Völker entwickelten sich hervorragend und beherbergen ja nunmehr meine Reinzucht-Königinnen. Dies soll auch so bleiben. Aus Schweden erhielt ich dieses Jahr drei weitere reine Dunkle Königinnen, so dass ich jetzt über Zuchtmaterial aus Schweden und Norwegen verfüge (wenn das Zusetzen mit dem gelben runden Zusetzgitter geklappt hat, wovon ich ausgehe).


    Die Völker wurden Mitte August aufgefüttert, und zwar wieder mit selbstgerührtem Zucker. Derzeit läuft die Thymovar-Behandlung. Danach ist an den Bienenvölkern nichts mehr zu tun, bis zur Winterbehandlung mit Oxuvar zu Weihnachten.


    Alles in allem ein komisches Jahr, in dem fast nichts war wie sonst. Das wichtigste ist: den Bienenvölkern geht es gut!


    LG
    Kai

  • Zitat von Johannes

    Auch hat sich mein Plan, keinen Plan zu haben :P , mal wieder bewährt! Pläne gehen eh kaum auf und in der Imkerei muss man flexibel sein und sich an den aufgezeigten Möglichkeiten erfreuen! :mrgreen:


    Wie sieht es bei euch aus? Zufrieden oder nicht?


    Hallo zusammen,


    ich möchte in meinem bescheidenen Rahmen ebenfalls kurz meinen Saisonrückblick 2015 schreiben:


    Grundsätzlich möchte ich mich zunächst Johannes anschließen, denn besonders als Einsteiger hat sich schnell gezeigt, dass Planung und Jahresverlauf nicht immer zu vereinen sind. Dennoch konnte ich wichtige Erkenntnisse für das kommende Jahr mitnehmen.


    Die Entwicklung im Frühjahr machte meinen wenigen ausgewinterten Völkern schon Probleme. Hierdurch fiel es mir schwer, genug "Bienenmasse" für die geplante Anzahl von Ablegern bereitzustellen. Somit war ich beim Ankauf von Königinnen ebenfalls eingeschränkt.


    Desweiteren war die Einwinterung von vier Zuchtköniginnen auf 10er-DN-Kaltbausystemen geplant. Auf Grund des eben geschilderten Problems mit der Bienenmasse, hatte ich hier schon auf den Ankauf von Ablegern samt Zuchtkönigin gesetzt. Leider machte hier das Wetter und weitere unglückliche Umstände die Planung zunichte.


    Ursprünglich wollte ich dieses Jahr mindestens acht Völker einwintern. Wirklich einwintern werde ich letztendlich nur zwei Völker, welche sich zum Glück wirklich gut entwickelt haben... Trostpflaster :D


    Für die kommende Saison nehme ich auf jeden Fall folgendes mit: Besonders als Einsteiger sollte man auf keinen Fall versuchen ausschließlich auf die Dunklen Biene zu setzen. Viel wichtiger ist zunächst der Aufbau von genug "Bienenmasse" bzw. genug gesunden und starken Völkern. Hierbei ist die Rasse sekundär anzusehen. Ich werde beispielsweise im nächsten Jahr stark auf den Zukauf von hochwertigen Buckfast-F1-Völkern setzen. Ziel wird es sein, ca. acht Völker und vier Zuchtvölker einzuwintern. Im Folgejahr mache ich mir dann erst Gedanken, wie ich genug "Dunkle Drohnen" bereitstellen kann. Achso, ich wollte ja nicht mehr planen :mrgreen:


    Auch wenn die Jahresbilanz eher schlecht aussieht und ich keinen Honig geschleudert habe, blicke ich auf ein lehrreiches Jahr zurück. Evtl. ist es sogar ganz gut, wenn man als Anfänger nicht gleich alles überstürzt, besonders was die Zucht angeht. Immerhin stehen schonmal genung Beuten für die kommende Saison bereit, wobei ich natürlich hier und da auch noch etwas nachkaufen muss.


    Hier steht jetzt auch bis zur Winterbehandlung nicht mehr viel an. Noch 1-2 mal Futter geben und dann darf das Jahr sich auch schon dem Ende neigen und wir uns auf die neue Saison freuen :wink:


    Beste Grüße, Ole!

  • Zitat von Ole86

    ...Für die kommende Saison nehme ich auf jeden Fall folgendes mit: Besonders als Einsteiger sollte man auf keinen Fall versuchen ausschließlich auf die Dunklen Biene zu setzen. Viel wichtiger ist zunächst der Aufbau von genug "Bienenmasse" bzw. genug gesunden und starken Völkern. Hierbei ist die Rasse sekundär anzusehen. Ich werde beispielsweise im nächsten Jahr stark auf den Zukauf von hochwertigen Buckfast-F1-Völkern setzen. Ziel wird es sein, ca. acht Völker und vier Zuchtvölker einzuwintern. Im Folgejahr mache ich mir dann erst Gedanken, wie ich genug "Dunkle Drohnen" bereitstellen kann. Achso, ich wollte ja nicht mehr planen :mrgreen: ...


    Du hast das Problem sehr gut erkannt, Ole!
    Eine Imkerei geht nur mit ausreichend Bienen. Unter 5 Völkern macht es mehr Arbeit als Spaß. Die Rasse ist zu Beginn wirklich sekundär und alles weitere ergibt sich dann zu gegebener Zeit.
    Zwischen meinem ersten Gedanken daran, die Dunkle Biene zu halten und der ersten unbegatteten F1, lagen 3 Jahre. :P


    Hauptsache es geht stetig vorwärts. Egal wie klein die Schritte sind! :)


    LG Johannes


    Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

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    Infos zur mir und meinen Bestellmöglichkeiten gibt es auf meiner Webseite: https://www.dunkle-bienen.com/

  • Hurra! Bis auf mein Kieler-Notlösungs-Überwinterungsprojekt bin ich mit dem Auffüttern komplett fertig! :D8)


    Diese Saison war echt anstrengend. Aber ich habe viele schöne Völker. Leider konnte ich mich wieder von 5 Wackelkandidaten nicht trennen. Kai hätte die sicher aufgelöst. Aber ich spiele bei der Einwinterung gerne etwas auf Risiko. Es wird schon irgendwie gut gehen. :mrgreen:


    Auch muss ich mal erwähnen, dass ich dieses Jahr aufgrund des sehr geringen Schwarmtriebes in manche Völker gut und gerne mal 6 Wochen nicht rein geschaut habe. So mutig war ich selten! :P Sonst mache ich wenigstens jedes Wochenende eine Kippkontrolle. Aber wegen Zeitmangel war es dieses Jahr nicht möglich und zum Glück auch nicht nötig! ... Man muss halt auch mal Glück haben. :wink:


    LG Johannes


    Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

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  • Relativ unzufrieden.


    Kein Honig, da Melezitosejahr.
    Durch die Trocken- und Hitzeperioden heuer wenig Nektar, die Ableger brauchen nun viel Futter.
    Durch die Hitzeperioden verspätete Varroabehandlung als geplant.
    Starke Räuberei im Spätsommer - vereinzelte M+ Einheiten gingen so verloren.
    Der Kauf von Königinnen war mit einigen Schwierigkeiten verbunden...


    Wiederum... die Standbegattung funktionierte einmalig gut.
    Der Varroadruck hielt sich gut in Grenzen, weniger als befürchtet.
    Keine Schwarmprobleme.


    Naja, das ganze Jahr ist und bleibt unlustig.


    LG
    Hainlaeufer

  • Hallo Zusammen
    Kein eigener Honig der den langen Winter versüssen könnte , doch es werden 9 ! Völker eingewintert . Lehrreiches , ergiebiges 2015 .
    Es hat im April mit einem zugeflogenen sich selbst einlogierten Swissmixschwarm begonnen - den wollte ich ursprünglich umweiseln - habe ich dann nicht übers Herz gebracht weil sich das Volk schlicht so toll geführt hat .
    Dann 2 Schwärme bekommen und 5 Kunstschwärme mit den Königinnen verschiedener Züchter erfolgreich gebildet .
    Mitte August hat dann unser Sohn noch ein Bienenvolk in einem hohlen Baum entdeckt , was ich Tags darauf geborgen habe . :D Entpupten sich als optisch makellose einheitlich tolle Dunkle ohne jegliche Buckfast / Ligusticaringe . Wem die wohl abgingen ? :oops:
    Schwacher Varroadruck und bis vorgestern noch toller Polleneintrag .
    Man wünscht sich - sorry - und natürlich auch allen anderen nun wenig Winterverluste .
    Tolles 2015 ! :D


    Grüsse Markus

  • Hallo zusammen,
    mir ist es ähnlich wie Ole gegangen. Ich muss das Projekt „Dunkle Bienen“ auch auf das nächste Jahr verschieben. Aber einmal von Anfang an:
    Ich habe in diesem Jahr mit der Imkerei angefangen und von Januar bis Mai einen Imkerkurs besucht. Leider war der Kurs bei dem hiesigen Imkerverein schon ausgebucht und ich musste daher einen in ca. 60 km Entfernung besuchen da ich nicht noch ein Jahr warten wollte. Das führte aber leider dazu, dass ich keinen Imkerpaten abbekommen habe. Da wo ich den Imkerkurs gemacht habe war zu weit weg für einen Paten und in den hiesigen Imkerverein bin ich zwar zwischenzeitig eingetreten, aber in Sachen Patenschaft hat sich da auch nichts ergeben. Generell ist da der Kontakt noch recht dürftig, wobei das sicher zum Teil auch an mangelnder Zeit bei mir liegt.


    Im April habe ich dann meine ersten Bienen bekommen, ein Carnica Wirtschaftsvolk. Ich habe das Volk auf DNM übernommen und die DNM Rähmchen in meine Dadanträhmchen eingeschraubt und dann in Dadantzarge eingehängt. Das hat auch gut geklappt, erst bei den letzten beiden Rähmchen habe ich dann nach den ersten zwei Stichen doch vorsichtshalber den Schutzanzug angezogen da mir die Bienen zu unruhig wurden. War immerhin das erste Mal, dass ich überhaupt ein Rähmchen voll mit Bienen besetzt in den Händen hatte. Aber es waren in zwei DNM Zargen lediglich 7 Rähmchen die ich überhaupt verwenden konnte. Alles andere waren leere Waben oder gar nur Mittelwände. Die habe ich mit den beiden Zargen so wieder zurückgegeben, da es ohnehin schon etwas umständlich ist mit den DNM Rähmen in den Dadanträhmchen. Vermutlich hat mich der „alte Hase“ da etwas übervorteilt, da ein Carnicavolk zu dem Zeitpunkt durchaus schon etwas größer hätte sein dürfen. Aber egal, das Volk hat sich ja ganz gut gemacht.


    Im Mai habe ich dann einen Ableger aus dem Volk gebildet und im Juni einen Nachschwarm von einem anderen Imkerneuling dazubekommen. Leider scheint just zu dem Zeitpunkt auch aus meinem Volk unbemerkt ein Schwarm abgegangen zu sein. Das Volk war jedenfalls plötzlich spürbar kleiner und es war keine Brut mehr vorhanden. Vermutlich infolge der schlechten Wetterbedingungen wurden offensichtlich beide Königinnen [vom Nachschwarm und vom Restvolk nach dem Abschwärmen (gibt es dafür eigentlich auch einen Fachbegriff?)] entweder nicht ordentlich begattet worden oder sind vom Hochzeitsflug gar nicht erst zurückgekehrt. Ich habe sie jedenfalls nicht finden können und beide Völker waren auch nach gut 14 Tagen noch ohne Brut. Ich habe dann von einem benachbarten Imker zwei Weiselzellen erhalten die ich in die Völker gehängt habe und es sind auch beide geschlüpft, allerdings hat nur das Hauptvolk wieder ordentlich Brut angesetzt, der Nachschwarm wurde buckelbrütig und wurde von mir dann Ende Juli aufgelöst.


    Im Juni habe ich knapp 10 kg Honig geerntet und mangels Schleuder als Tropf- bzw. Presshonig verarbeitet. Der Honig war schon Klasse, wenn auch leider etwas Rapslastig (nicht unbedingt mein Favorit). Das war etwas enttäuschend, da bei uns fast alles gleichzeitig blühte, Rosskastanie, Apfel -und Zwetschgenbäume, sowie Löwenzahn, alles in nennenswerten Mengen und eben der Raps. Und meine Bienen flogen fast ausschließlich den Raps an. Ich hoffe das wird nächstes Jahr etwas besser, aber irgendein kleines Rapsfeld haben wir leider immer bei uns in der Nähe.


    Das bisschen Sommerhonig habe ich den Bienen zur Selbstversorgung überlassen. Im Juli habe ich dann meinen Enkelkindern die frischen Honigwaben gezeigt und sie einmal Honig probieren lassen, war für die Kleinen echt etwas besonders. Als ich das dann zwei Wochen später Anfang August mit den anderen Enkelkindern noch einmal wiederholen wollte war ich doch überrascht, alle Vorräte waren aufgebraucht, also schnell zu Aldi, Zucker geholt und gefüttert. War wohl gerade noch rechtzeitig. Ich hätte nicht gedacht, dass die zu dem Zeitpunkt selbst nicht mehr genügend finden würden und die Bienen schon Futtermangel haben könnten, zumal ich ja keinen Sommerhonig entnommen hatte. Generell habe ich das Saisonende etwas verpennt und mit der Varroabehandlung und dem Einfüttern etwas zu spät begonnen, aber da fing das gute Wetter hier an der Nordseeküste eigentlich erst an.


    Mittlerweile habe ich noch einen Buckfastableger bekommen. Auffütterung und AS-Behandlung ist zwischenzeitig auch erfolgt, so dass die drei Völker hoffentlich auch gut durch den Winter kommen. Eigentlich sollte es ja fünf Völker sein und damit wären wir wieder am Anfang des Textes, mein Beginn mit den dunklen Bienen muss auf das nächste Jahr verschoben werden, da witterungsbedingt weder die bei verschiedenen Bezugsquellen bestellte F1 Königin, noch der Ableger mit inselbegatteter Königin, geliefert werden konnte. Im nächsten Jahr sollen es dann 8 bis 10 Völker werden. Alles in Allem war es ein interessantes erstes Jahr und ich bin etwas unsicher was den ersten Winter anbelangt, zumal ich ja in die Völker nicht mehr reinschauen soll, was mir zugegebenermaßen schwer fällt. Aber gestern war hier strahlender Sonnenschein und reichlich Flugbetrieb mit offensichtlich starkem Polleneintrag in allen drei Völkern, so dass ich mir da vermutlich keine Sorgen machen muss.


    Ich hoffe das war jetzt nicht zu viel und für erfahrene Imker zu langweilig aber ich habe dann auch noch ein paar Fragen zur Einwinterung, Volksstärke und Varroabehandlung und da könnte diese Einleitung ganz hilfreich sein, aber das kommt dann später und an entsprechender Stelle.


    Viele Grüße
    Jörg

  • Zitat von Joerg878

    ...Ich hoffe das war jetzt nicht zu viel und für erfahrene Imker zu langweilig aber ich habe dann auch noch ein paar Fragen zur Einwinterung, Volksstärke und Varroabehandlung und da könnte diese Einleitung ganz hilfreich sein, aber das kommt dann später und an entsprechender Stelle.


    Viele Grüße
    Jörg


    Hallo Jörg,


    nein, es war nicht zu viel! :P


    Stell gerne deine Fragen. Gerne auch in einem neuen Thema, falls du kein passendes für die fragen findest!


    Zu deinem Jahresverlauf:
    Du hast ja doch einiges erlebt. Schön finde ich auch, dass du deine Enkel mit einbeziehst! :)
    Im nächsten Jahr kommst du sicher an Dunkle Bienen. Dieses Jahr war es einfach für alle ein schwieriges Jahr. Und wenn ich mal ehrlich bin, dann sollten sich gerade Anfänger noch etwas Zeit lassen mit so komplexen Themen wie dem Einweiseln. Sieh es als Chance, dich noch den Winter über auf diese Sache theoretisch vorzubereiten!
    Wir können hier all deine Fragen zum Thema Imkerei klären! :D


    LG Johannes


    Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

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    Infos zur mir und meinen Bestellmöglichkeiten gibt es auf meiner Webseite: https://www.dunkle-bienen.com/

  • Hallo Johannes,
    danke für deinen freundlichen Kommentar. Einweiseln im klassischen Sinne wollte ich auch gar nicht. Deswegen hatte ich mir ja auch zuerst einen kompletten Ableger bestellt um "sicher" mit den Dunklen anfangen zu können. Mit der später bestellten F1 wollte ich mit einem Kunstschwarm ein weiteres Volk bilden. Insofern war es eigentlich ganz gut das die nicht lieferbar war, da meine Bienenmasse nach dem ungewollten Abschwärmen dafür ohnehin nicht gereicht hätte.


    Gruß
    Jörg

  • Hallo zusammen,


    nun ist das Bienenjahr fast gelaufen und hier kommt mein Rückblick.
    Der letzte Winter ließ mir von 23 Völkern nur 6 übrig, war weniger als ich gehofft hatte aber besser als ein Totalverlust. Krokusse, Schneeglöckchen, Scilla und Weidenblüte verschafften den Bienen einen sehr guten Start. Zum ersten Mal wanderte ich in eine Obstplantage zur Süßkirsch-, Apfel- und Erdbeerblüte was die Völker mit sehr starkem Wachstum quittierten. So gerüstet stellte ich die Bienen in einem Krankenhaus mit großer Parkanlage in die Akazienblüte. Der Ertrag war dort zufriedenstellend. Danach ging es an den Heimatstandort in Berlin- Marzahn wo ausreichend Linden stehen.
    Mein schwächstes Volk hatte ich bereits im März in meinen Garten nach Teteterow in Mecklenburg in eine Kleingartenanlage gebracht da dort alle 5 Völker gestorben waren. Es erholte sich sehr schnell und Ende Mai wurde der erste Ableger gemacht. Ich konnte von diesem erst so schwachen Volk ( 2 Wabengassen nach dem Winter ) sogar noch Lindenhonig ernten. Den 2. Ableger machte ich dann im Juli.
    Nach der Lindenblüte führte ich bei den einzelnen Völkern verschiedene Arten der Varoabehandlung durch. Im Dezember nach der Oxalsäurebehandlung werde ich hoffentlich beim Auszählen der Milben sehen welche Behandlung den größten Erfolg hatte.
    Ab Juli standen alle Völker in Mecklenburg in einer Kleingartenanlage an deren Grenze große Brachflächen mit viel blühendem Wildwuchs vorhanden sind.
    In Berlin ist nach der Linde eine ausreichende Versorgung mit Pollen und Nektar nicht mehr gesichert.
    Durch Schwärme, Kunstschwärme und Ableger konnte ich meinen Bestand auf
    24 Völker erhöhen. Davon sind 2 Völker reine Dunkle und 7 Völker F1er.
    Nun hoffe ich auf eine gute Überwinterung und dann geht es weiter.


    LG Lutz

  • Ich wohne im bergigen Südniedersachsen. Der Frühling kam spät, aber meine 10 MMvölker kamen gut aus dem Winter. Die Schwarmstimmung war bei den zweijährigen Königinnen schon Anfang Mai kräftig; leider verlor ich drei reine MMvölker durchs Schwärmen und hoffe sehr, dass sie unseren Buchenwäldern gut überwintern... Der Zuchterfolg war sehr mäßig, denn in den Höhenlagen des Harzes ist es auch im Mai noch so kalt, dass sich allenfalls 5-Wabenableger gut zur Begattung bringen lassen. Und die müssen im Mai erstmal mit Bienen gefüllt werden. Nach dem katastrophalen letzten Jahr war der Honigertrag dieses Jahr wieder durchschnittlich gut: Obst und Raps, später eine schöne Mischung aus Linde und Wald. Nun gehe ich wieder mit 10 MMvölkern in den Winter. Die F1völker, die nach dem Schwärme übrig blieben, habe ich abgegeben.
    Ich nächsten Jahr möchte ich endlich wieder meine Strohkörbe mit SChwärmen bestücken.
    Schöne Grüße!