Hallo zusammen,
nun ist der September da.
Ich hoffe, dass alle wesentlichen Arbeiten an euren Bienen erledigt sind!
Bei mir stehen nur noch kleine Arbeiten an. Wie z. B. die Kontrolle der frisch zugesetzten Königinnen, Füttern der letzten 4 M+Völker und die abschließende Futterkontrolle bei allen Völkern in der zweiten Septemberhälfte.
Jetzt wo die Saison gelaufen ist, wird es Zeit für ein kurzes Resümee. Konnten alle Pläne verwirklicht werden? Kann man zufrieden sein?
Ich mache mal den Anfang.
Also das Bienenjahr begann ja ungewöhnlich schleppend und spät. Der Start war geprägt von teils extremen Wetterverhältnissen wie Tockenheit, Starkregen und heftigen Stürmen. Letztere machten mir auch einiges an Arbeit am Bienenstand. Zum Glück kamen keine Völker zu Schaden!
Trotz des turbulenten und späten Starts lief die Honigernte erstaunlich gut. Ich hätte im April nie gedacht, dass ich die Mengen der letzten Jahre halten und sogar etwas übertreffen kann. Das war eine positive Überraschung!
Aufgrund des kühlen Klimas von März bis Mai fiel die Schwarmsaison recht unspektakulär aus. Gerade mal die Hälfte meiner Völker kam in Schwarmstimmung. Diese war auch schnell wieder verflogen. Von 3 ausgezogenen Schwärmen konnte ich 2 fangen und ein fremder gesellte sich auch noch dazu.
Lediglich die Zuchtsaison war Mengenmäßig ein Reinfall! Die Pflegestimmung der Völker war weitgehend gering und das Wetter zur Zeit der Hochzeitsflüge war auch nicht immer optimal. Dieses Jahr hatte ich erstmalig Serien, wo von 24 belarvten Näpfchen schlussendlich nur 3 Königinnen in Einlage gingen. Einen solchen Schnitt hatte ich noch nie und es machte mir sehr viel Arbeit wenigstens einen Teil der Interessenten mit Königinnen zu versorgen. Erst zum Ende der Saison lief es dann besser und die Quote verbesserte sich deutlich.
Besondere Freude machen mir die tollen Königinnen in meinen Völkern. Viele Nachzuchten von mir aus 2014 und 2015, die mir allesamt Freude und wenig Arbeit machen. Dazu kamen dann noch Dunkle Königinnen von Basti, Ingvar und auch ein paar "Exoten" wie Ligustica, Buckfast und eine Sicula von Kai. Auch 2 recht alte Königinnen aus 2012 und 2013 erfreuen sich bester Gesundheit und werden wieder eingewintert.
Ein Ziel für dieses Jahr war die Besiedelung von wenigstens einer meiner 3 alten Normbeuten. Letztendlich sind dann doch im Handumdrehen alle voll geworden. ... Fantastisch! Jetzt bin ich mal auf die Überwinterung gespannt.
Das Einfüttern habe ich mir dieses Jahr recht leicht gemacht. Nachdem ich unerwartet viel Honig geerntet habe, habe ich schlicht auf die letzte Schleuderung verzichtet und musste so jedem Volk nur noch ca. 6 kg Zucker bzw. alten Honig geben. Lediglich die M+ müssen richtig gefüttert werden und die künftigen Zuchtköniginnen in den Zandermagazinen bekommen auch noch paar kg extra zur Sicherheit.
Auch konnte ich dieses Jahr neue Techniken erlernen und testen, die mir viel Freude bereitet haben, weil sie einfach gut funktionieren. Dazu zählen der FLKS (besonders in Kombi mit dem M+), das Zusetzen mit Zweitschlupfzelle und die Arbeit mit Halbzargen als HR. Auch die Anwendung von Milchsäure zur Behandlung brutfreier Einheiten (nach KS-Bildung) zählt dazu. Im Vergleich zu OS ist die Behandlung zwar arbeitsintensiver, aber womöglich für die Bienen wirklich schonender.
Auch hat sich mein Plan, keinen Plan zu haben , mal wieder bewährt! Pläne gehen eh kaum auf und in der Imkerei muss man flexibel sein und sich an den aufgezeigten Möglichkeiten erfreuen!
Wie sieht es bei euch aus? Zufrieden oder nicht?
LG Johannes