Mini-Plus als Pflegevolk

  • Hallo zusammen,


    bei mir sind kleine Serien mitunter von Nöten.
    Das hat 2 Gründe. Zum einen fehlt mir schlicht die Zeit, an jedem Wochenende größere Serien in BGK zu überführen, zum anderen hatte ich schon mal große Ausfälle durch Platzregen oder kalte Witterung. Da sind kleine Serien ein geringeres Risiko.


    Ich möchte euch heute mal EIN recht stressfreies Verfahren vorstellen, um solche kleinen Serien anzusetzen. (Natürlich mache ich auch normale SBA im Standmaß, die dann einfach weniger Zellen erhalten als möglich wäre.)


    Hierzu nehme ich ein einzargiges M+ mit 4-5 verdeckelten BW ohne offene Brut und entsprechend 1-2 schön volle Futterwaben. Hinzu kommen noch weitere Jungbienen. Der Kasten soll schön voll sein. Alternativ kann man auch ein zweizargiges M+ auf eine Zarge zusammen pressen.
    Mittels Nicot-Zellsockel hänge die einem solchen Volk ca. 12 belarvte Näpfchen oben zwischen die Oberträger. Nach 5 Tagen sind die Zellen dann verdeckelt und können in Schlupfkäfige überführt werden.
    Die einzige "Gefahr" bei dieser Methode ist, dass die Zellen mitunter an den seitlichen Waben angebaut werden. Aber das passiert sehr selten und wenn, dann lässt sich die Wachsbrücke leicht lösen.


    Und jetzt noch paar Fotos. :) In dem aktuellen Fall wurden von 12 angebotenen Näpfchen 10 fertig gepflegt.


    LG Johannes





    Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

    http://www.bv-dunkle-biene.de/
    Eine Mitgliedschaft in unserem Verein ist ein guter Beitrag zum Erhalt unserer einheimischen Dunklen Biene. Wir wollen die imkerlichen Kräfte bündeln und Interessenten und Züchter näher zusammenbringen.


    Infos zur mir und meinen Bestellmöglichkeiten gibt es auf meiner Webseite: https://www.dunkle-bienen.com/

  • Das animiert mich natürlich.
    Insbesonders, weil meine M+s alle deutlich zu stark sind.
    Trotzdem sie im Schatten stehen, haben sie Bienenbärte ohne Ende.
    Scheint, daß es etwas sehr warm wird in diesen Beuten bei diesem warmen Wetter.
    Elk

  • Hallo Elk,


    ich teile zur ersten Serie meine überwinterten Einheiten in Einzarger auf und stelle sie im Garten verstreut auf. Da sind natürlich erst mal alle Flugbienen weg. Dieses Volk stand jetzt aber schon wieder 5 Wochen auf dem neuen Platz und hatte dementsprechend Flugbienen, welche ich auch belassen habe.


    LG Johannes


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  • Moin Johannes,
    höchst interessant Dein Verfahren,aber besteht nicht die Gefahr, dass die Zellen nicht genug Brutwärme
    bekommen?denn die Bienen setzten ihre Natürlichen Zellen ja auch eher in der Mitte des Brutnestes.
    Auch die käuflich zu erwerbenden Zuchtrahmen,haben nicht am Oberträger Vorgaben für Zellensockel
    vorgesehen.Meine schlupfreifen Weiselzellen allerdings, setze ich in meinen Brutablegern auch so ein
    wie auf deinen Bildern zu sehen.


    LG Herbert

  • Zitat von Herbert

    Moin Johannes,
    höchst interessant Dein Verfahren,aber besteht nicht die Gefahr, dass die Zellen nicht genug Brutwärme
    bekommen?...


    Nein. Das glaube ich nicht. Die Brutflächen der M+Waben reichen bis an den Oberträger und durch die Höhe des Zellsockels hängt die Larve quasi unterhalb des Oberträgers und bekommt die Wärme ab. Außerdem sind die M+ (zumindest die Styroporvariante) sehr gut isolierend und die Wärme im Kasten steigt ja immer nach oben auf.


    Probleme mit Unterkühlung hatte ich gelegentlich nur bei den Zander-Holzmagazinen, da sind im Zuchtrahmen die jeweils äußeren 1-2 Zellen schon mal abgestorben, wenn es nachts kühl wurde und sich die Bienen zusammengezogen haben. Im M+ kenne ich solche Probleme gar nicht!


    LG Johannes


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  • Ich dachte immer gute Königinnen werden im Paradies erbrütet.


    Wie ist da eigentlich, im Vergleich zu einem Sammelbrutableger in Zander oder Dadant das Verhältnis an Bienen? 1:5 oder 1:10?


    Aus meiner Sicht wäre das so wie wenn man in einen Dadant-Pfleger 100 Maden reinhängt - und fertig pflegen lässt?


    Viele Grüße aus Oberbayern
    Philipp

  • Danke für die Kritik! 8)


    Zuerst sei mal gesagt, dass das nur EINE Variante ist, die ich nutze. Normale SBA im Zandermaß hab ich natürlich auch.


    Zu deiner unterschwellig formulierten Frage:
    Die Zellen sind optimal mit Futtersaft gefüllt. Es bleibt nach dem Schlupf immer noch genug drinne. Ein Mangel bei der Aufzucht besteht nicht und die Wärme scheint mir beim M+ sogar besser gewährleistet. 10 Zellen zu pflegen und zu verdeckeln sind für ein M+ mit vielen vielen Jungbienen auch kein Problem! Ein Vergleich aus meiner Beobachtung sei da mal erwähnt: Ein SBA mit 10 Zanderwaben macht kaum mehr Nachschaffungszellen in den ersten 9 Tagen als ein M+ mit 6 Waben. Die Bienen begrenzen ihren Bedarf immer in etwa gleich. Die Größe des SBA hat keinen linearen Zusammenhang mit der Anzahl der gepflegten Zellen. Aber mach doch einfach selbst deine Erfahrungen! Dann sprechen wir uns wieder. :wink:


    LG Johannes


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  • Zitat von Ole86

    Ein wirklich interessantes Verfahren, besonders da die Anwendung einfach ist und nicht viel Vorbereitung benötig. Geniale Idee!


    Kann mich nur Ole anschließen. Wenn's dann mal so weit bei mir ist, probier ich das auch aus. :)


    LG Katrin

  • Heute hab ich zur Beruhigung mancher Skeptiker hier übrigens wieder 2 ganz normale SBAs im Zandermaß belarvt. :lol:8)


    Ich wollte mit dem Thema hier eigentlich nur mal zeigen, dass kleine Serien, die bei mir aus zeitlichen Gründen und bei anderen vielleicht vom Bedarf her ab und an von Nöten sind, mit diesem Verfahren ganz leicht bewerkstelligt werden können. In dem Punkt kann ich mich Ole dann auch nur anschließen. Das Verfahren ist einfach, effektiv und benötigt nicht die große Menge an Material. Nicht mehr und nicht weniger. :wink:


    LG Johannes


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  • Ich finde es eine sehr gute Methode :D


    Ich mache manchmal Sba aber nutze sie nicht zur Zucht. Läuft dann wie ein Brutableger, jedoch muss man bis auf zwei Zellen ausbrechen sonst kann es sein die Mädels hängen im Baum :mrgreen:


    VG Micha

  • Immer gerne Michi! :lol:


    Viel Erfolg, falls du das mal ausprobieren willst.


    LG Johannes


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  • Diese Methode scheint für mich auch ideal zu sein, von Aufwand/Nutzen her gesehen. Separierst du die Königin mittels Absperrgitter einige Tage vorher?