• Liebe Kollegen,


    Auf Nachfrage von einigen Mitschreibenden und Mitlesenden eröffne ich ein neues Thema rund um den Verein Schweizerischer Mellifera Bienenfreunde (VSMB). Dies vor dem Hintergrund, dass der VSMB mit rund 500 im Verein aktiven (!) Mellifera-Züchtern und -Imkern die grösste Organisation zur Erhaltung der Dunklen Biene in den deutschsprachigen Ländern ist.


    Damit es keine Missverständnisse gibt: Es geht hier nicht um ein gegenseitiges Ausspielen von Stärken und Schwächen der verschiedenen deutschsprachigen Länder. Vielmehr möchte ich einen Einblick geben in den Aufbau und die Tätigkeit des VSMB. Wenn sich Interessierte von uns Schweizer Mellifera-Imkern inspirieren lassen und in Deutschland oder Österreich eigene Initiativen aufbauen, ist das durchaus erwünscht.


    Und gerne beantworte ich auch Fragen von Euch, wobei ich im Zweifelsfall beim Vorstand des VSMB Rückfrage halte, damit meine Antworten fachlich und wissenschaftlich korrekt sind.


    Eine erste Übersicht


    Rund 60'000 Bienenvölker in der Schweiz sind dunkler Abstammung. Ein guter Teil davon sind nach der jahrzehntelangen Umweiselung auf Carnica im ganzen Land naturgemäss Hybrid-Völker. Durch eine konsequente Arbeit mit Zuchtmaterial aus erhalten gebliebenen Populationen gibt es aber immer mehr Völker reinrassige Apis mellifera mellifera. Zahlen dazu gibt es (noch) keine.


    Der VSMB unterhält nach meinem Wissen das weltweit grösste Zuchtprogramm zur Förderung der Qualität der Dunklen Biene, gekoppelt mit dem Aufbau von Schutzgebieten.


    Heute gibt es in der Schweiz rund 1000 Quadratkilometer Mellifera-Schutzgebiet oder Mellifera-dominierte Alpentäler:


    • Das Mellifera-Schutzgebiet im Kanton Glarus ist 685 Quadratkilometer gross (1977 gegründet).


    • Das Mellifera-Schutzgebiet Melchtal in der Zentralschweiz ist 50 Quadratkilometer gross.


    • Das Mellifera-dominierte Münstertal in der Südostschweiz ist 200 Quadratkilometer gross (als Schutzgebiet vorgesehen).


    • Das Mellifera-dominierte Diemtigtal in der Westschweiz ist 130 Quadratkilometer gross (als Schutzgebiet vorgesehen).


    Jährlich werden in der Schweiz über 5000 Mellifera-Königinnen auf den fünf Linienbelegstellen und 22 Rassenbelegstellen des VSMB aufgeführt.


    Hinter diesen Zahlen steht eine während Jahren aufgebaute Struktur


    • Nationale Zucht- und Prüfgemeinschaft, die sich wiederum in regionalen/lokalen Züchterringen organisiert


    • Zertifizierung der seriösen Reinzüchter zum Schutz der Käufer


    • Aufbau von Linien- und Rassen-Belegstellen mit geschulten Züchtern


    • Aufbau von Prüfständen mit geschulten Prüfstandsleitern


    • Aus- und Weiterbildungskurse für Imker, Prüfstandsleiter und Züchter


    • Langjährige finanzielle und wissenschaftliche Unterstützung durch durch lokale/regionale/nationale Behörden sowie Universitäten.


    Disclaimer: Ich bin Journalist für verschiedene Fachzeitschriften rund um Agrar- und insbesondere Bienen-Themen. Und in meiner Freizeit schreibe ich ehrenamtlich die «News» für den Verein Schweizerischer Mellifera Bienenfreunde (VSMB).

  • Hallo Jürg,


    Danke für diese erste Vorstellung des VSMB.


    Du hattest es zwar an anderer Stelle auch schon mal erwähnt, aber vielleicht kannst du hier noch den Unterschied zwischen Linien- und Rassebelegstelle kurz erklären.


    LG Johannes


    Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

    http://www.bv-dunkle-biene.de/
    Eine Mitgliedschaft in unserem Verein ist ein guter Beitrag zum Erhalt unserer einheimischen Dunklen Biene. Wir wollen die imkerlichen Kräfte bündeln und Interessenten und Züchter näher zusammenbringen.


    Infos zur mir und meinen Bestellmöglichkeiten gibt es auf meiner Webseite: https://www.dunkle-bienen.com/

  • Kurz zusammengefasst:


    Linienbelegstelle


    Auf einer VSMB-Linienbelegstelle für Zuchtköniginnen der Apis mellifera mellifera stammen die reinrassigen Drohnenvölker von derselben überdurchschnittlichen und leistungsgeprüften Drohnengrossmutter. Die Selektion dieser Vaterlinien wird mit wissenschaftlicher Beratung vorgenommen und verfolgt einen klaren Linienzuchtplan, der bestimmte Eigenschaften verbessern und gleichzeitig die Diversität der Linien möglichst breit führen soll. Das Ziel ist eine Anpaarung mit mehr als 95 Prozent reinrassiger Drohnen der Linienbelegstelle.


    Die fünf Schweizer Linienbelegstellen für die Apis mellifera mellifera nutzen die Abgeschiedenheit der Hochgebirgstäler. Hier werden unter anderem die Königinnen für die jährliche Ringtauschserie begattet.


    Rassenbelegstelle


    Um Wirtschaftsköniginnen für Bienenvölker der Dunklen Biene zu begatten, die eine schöne Ernte eintragen, werden Rassenbelegstellen geführt. Diese Rassenbelegstellen haben nicht ganz so hohe Ansprüche an die «perfekte» Begattung und werden im Sinne einer Landbelegstelle geführt, ein kleiner Anteil an Hybrid-Drohnen wird akzeptiert.


    In der Schweiz gibt es 22 Rassenbelegstellen für die Apis mellifera mellifera, hier ein Bild aus dem Sernftal:



    [attachment=0]IMG_0070 (1).jpg[/attachment]
    Mehr zu den Schweizer Mellifera-Belegstellen: Die Belegstelle als «Stundenhotel» für die Bienenkönigin

  • An der SICAMM-Konferenz 2016 in Lunteren (Niederlande) haben 63 Imker und Bienenforscher aus 17 Ländern teilgenommen. Darunter auch eine fünfköpfige Delegation von mellifera.ch aus der Schweiz, deren Referate für Aufsehen sorgten. Aus Österreich waren leider keine Teilnehmer dabei, aus Deutschland referierten Ralf Ullrich vom Zuchtverband Dunkle Biene Deutschland und Aleksandar Uzunov vom Bieneninstitut Kirchhain.


    Auf dem Programm der SICAMM-Konferenz standen 30 Referate rund um die Dunkle Biene – von der heutigen Verbreitung über die Erfahrungen mit Schutzgebieten bis zur DNA-Analyse der Dunklen Biene.


    Hier der erste Bericht über die SICAMM-Konferenz 2016 mit den Länderberichten aus den deutschsprachigen Staaten: http://www.mellifera.ch/cms/ne…016-lunteren-dunkle-biene Es darf diskutiert werden :)


    Weitere Berichte folgen.


    * Die Societas Internationalis pro Conservatione Apis mellifera mellifera SICAMM wurde 1995 als Verband aller europäischen Zuchtvereine für die Dunkle Biene gegründet. Heute gehören der SICAMM Organisationen aus 17 europäischen Ländern an – von Norwegen bis Südfrankreich, von Irland bis Russland.

  • Zitat von http://www.mellifera.ch

    15’000 reinrassige Völker und sechs Schutzgebiete in der Schweiz


    Jetzt muss ich schon mal blöd Fragen. Woher kommen diese 15.000 reinrassigen Völker bzw. welchen Ursprung oder Linie entstammen sie und gibt's keine öffentlich einsehbaren Fakten dazu?


    LG Katrin

  • HAllo, danke für den Link zum Artikel. :P


    Was mir an Zahlen auffällt:


    • 63 Teilnehmer aus 17 Staaten Europas
    • Gemäss letzten Informationen der AMZ gibt es in Österreich heute rund 1.000 reinrassige Völker der Dunklen Biene, was 1 Prozent der gesamten Völkerzahl in Österreich entspricht.
    • Der 1. Vorsitzende des Zuchtverbandes Dunkle Biene Deutschland e. V., Ralf Ullrich, präsentierte die Aktivitäten seiner Organisation. Der Zuchtverband wurde 2013 gegründet und zählt heute quer durch ganz Deutschland 56 Mitglieder mit rund 200 reinrassigen Mellifera-Völkern, was 0,025 Prozent der gesamten Völkerzahl in Deutschland entspricht.
    • Von den rund 150.000 Bienenvölkern in der Schweiz sind rund 10 Prozent oder 15.000 Völker reinrassige Apis mellifera mellifera», erklärte Padruot Fried.


    LG
    Kai

  • Zitat von Blue


    Woher kommen diese 15.000 reinrassigen Völker bzw. welchen Ursprung oder Linie entstammen sie und gibt's keine öffentlich einsehbaren Fakten dazu?


    LG Katrin


    In den Schweizer Bergtälern sind Ende der 1980er Jahre in zusammenhängenden Populationen rund 60'000 mehr oder weniger reinrassige Mellifera-Völker erhalten geblieben. Der Verein http://www.mellifera.ch (VSMB) arbeitet seit 1994 konsequent an der Erhaltung und (Rein-)Zucht dieser Populationen. Zu diesem Zweck unterhält er eines der modernsten Zuchtprogramme Europas (seit 2006 mit DNA-Analysen), gekoppelt mit dem Aufbau von bisher 1000 Quadratkilometer Schutzgebieten.


    Alle Aktivitäten von mellifera.ch sind öffentlich einsehbar, vom Zuchtprogramm über die zertifizierten (!) Reinzüchter bis zu den Belegstellen und Prüfständen.


    Die Zuchtwerte jeder Zuchtkönigin können zum Beispiel auf der Seite http://www.beebreed.eu abgerufen werden.


    Die Königinnen der Reinzüchter haben alle eine Königinnen-Identifikationskarte KID. Auf dieser sind ihre genaue Abstammung und die Rapportnummer des genetischen Hybridtests vermerkt.

  • Danke für diesen interessanten Artikel über die SICAMM ... es ist schon bemerkenswert, wie viel Arbeit und Überzeugungskraft in das Projekt AMM gesteckt werden. Aber auch, wie viel Arbeit noch geleistet werden muss.


    Ich verstehe eigentlich nicht, warum die "Otto Normal Imker" so auf die Carnica abfahren und diese unbedingt rein halten wollen ...

    Es sollte doch im Interesse aller sein, eine vitale, resistente und lokal gut angepasste Biene zu halten ...


    Bei Erwerbsimkern, denen es wirklich nur auf den Ertrag ankommt, kann ich es verstehen, wenn sie auf besonders ertragsstarke Völker setzen ... Bei Züchtern, die mit Königinnen ihr Geld verdienen, dass ihnen Reinrassigkeit wichtig ist. Aber warum die große Mehrheit der Imker auf die Carnica abfährt und sie so verteidigt verstehe ich nicht.


    Sind es die Erfahrungen aus den 60igern mit den Stechern?


    Aber vielleicht ändern die vielen Jungimker, die aus Enthusiasmus zum Imkern gekommen sind die Landschaft und die ertragsorientierten Altimker werden weniger?


    Ich denke durch die Arbeit der Anthoprosophen von Melifera (de), den Basiszüchtern und letztendlich auch den vielen "Bienen-Kisten-, -kugel-, -box-Imkern" steigt die Zahl aus Basiszucht gewonnener Völker und damit letztendlich auch die Diversität und Vitalität ... Und wenn die Drohnen der dunklen so viel Flugstärker sind, als andere, gibt es bestimmt eine Chance auf lange Sicht die Dunkle Biene zu stärken ...


    Ich würde mir nur sehr viel mehr Offenheit bei den Verbänden und Vereinen wünschen und Bieneninstitute, die nicht nur chemische Mittel bewerben sondern stärker auf vitale, sich selbst schützende Völker setzen ... Vor allem auch, wenn uns mit dem kl. Beutenkäfer bald das nächste Ungemach droht.


    VG Christian

  • Zitat von ck1

    Ich verstehe eigentlich nicht, warum die "Otto Normal Imker" so auf die Carnica abfahren und diese unbedingt rein halten wollen ...

    Es sollte doch im Interesse aller sein, eine vitale, resistente und lokal gut angepasste Biene zu halten ...
    ....VG Christian


    HAllo,


    die Antwort ist ganz einfach: die Carnica ist eine sanfte Hochleistungsbiene mit viel Honig, ständig verfügbar, mit Hunderten von Belegstellen in Deutschland. Eine sehr gute Biene, für die die komplette Infrastruktur seit vielen vielen Jahrzehnten bereit steht.


    All das gibt es für die Dunkle Biene nicht. Die Dunkle Biene hat nix mit "Öko-Imkern", nichts mit Imkerromantik oder der Biowelle zu tun.


    Zum Aufbau einer Mellifera-Zucht müsste das selbe wie für die Carnica geschaffen werden: Inselbelegstellen, Künstliche Besamung landesweit, Reinzucht, strenge Körung, Gründung von Zuchtverbänden mit Hunderten von aktiven Züchtern.


    Das alles ist bislang nicht absehbar. Weder in Deutschland noch anderswo.


    LG
    Kai

  • Zitat von imkerforum-nordbiene

    Die Dunkle Biene hat nix mit "Öko-Imkern", nichts mit Imkerromantik oder der Biowelle zu tun.


    Hallo Kai, so meinte ich es auch nicht ... Das die gesamte Infrastruktur nötig wäre etc. Ist mir klar. Trotzdem beantwortet es nicht meine Frage, warum Menschen, die mit dieser Infrastruktur und dem dazugehörigen Kommerz eigentlich nichts zu tun haben, die nicht auf massig Honig angewiesen sind und die trotzdem was von All der genannten Romantik verbreiten, in den Vereinen und Verbänden trotzdem so verbissen gegen Landbienen, Basiszucht, Buckfast-Imker und eben auch die dunkle Biene wettern und kämpfen ... Sollte nicht im Interesse aller eine robuste, resistens & gesunde Biene stehen?


    Ich verstehe auch nicht, warum politisch die Carnica unterstützt wird ... Warum nicht die dunkle??


    Und der Bezug auf die Bienen-Kisten-Imker meinte nur meine Hoffnung, dass eine tolerantere, weniger ertragsorientierte Imkergeneration nachwächst ... Die sich von der Romantik, der Anthoprosophie, dem Naturschutz oder dem Wunsch "die Bienen zu retten"... Und nicht wie früher aus dem Bedürfnis etwas dazu zu verdienen zu den Bienen kommen. Alle alten Imker die ich kenne, haben wegen der Kohle mit den Bienen angefangen ... Dies war auch der Grund, warum die Imkerschaft im Osten nach der Wende so stark eingebrochen ist ... Es war nicht mehr so einfach wie vorher möglich damit Geld zu verdienen ... Wenn aber Ertrag und nicht Naturschutz oder Erhält der Biodiversität ursächlich für mein Interesse an den Bienen ist, setze ich natürlich auf die ertragsstärkste Biene, die mir am wenigsten Arbeit macht ...


    Egal - ich verstehe es nicht ;) aber das geht mir mit der Politik - im kleinen wie im großen - oft so. ...


    VG Christian

  • HAllo,


    ich teile ja Deine Meinung zur Dunklen Biene. :P Aber der Imker denkt anders:


    Zitat von ck1

    Sollte nicht im Interesse aller eine robuste, resistens & gesunde Biene stehen?


    Ich verstehe auch nicht, warum politisch die Carnica unterstützt wird ... Warum nicht die dunkle??


    Robuste und gesunde und sanfte Bienen haben wir in Deutschland längst, dazu noch ausserordentlich fleißige und krankheitsfeste und schwarmträge Bienen. Warum sollten sich Imker da für etwas anderes einsetzen? Den Aufwand scheuen die meisten.


    Aus denselben Gründen wird die Carnica "politisch" unterstützt, insbesondere mit dem Argument der Sanftmut. Diese Unterstützung für die Carnica fängt in den Landwirtschaftsministerien an, zieht sich durch die Landesverbände, die Imkervereine und die Behörden, Veterinäre, etc. etc.


    Wie gesagt, die komplette Infrastruktur ist da. Und dies scheint sich kaum zu ändern. Für die Mellifera müsste erst alles aufgebaut werden; dies würde Millionen kosten ....! Wer will es machen? Ich kenne kaum einen, der in Deutschland solche Pionierarbeit zu leisten heute in der Lage wäre. Wie auch. Fast alle Inseln sind von der Carnica besetzt.


    LG
    Kai

  • Zitat von imkerforum-nordbiene


    Zum Aufbau einer Mellifera-Zucht müsste das selbe wie für die Carnica geschaffen werden: Inselbelegstellen, Künstliche Besamung landesweit, Reinzucht, strenge Körung, Gründung von Zuchtverbänden mit Hunderten von aktiven Züchtern.


    Das alles ist bislang nicht absehbar. Weder in Deutschland noch anderswo.


    LG
    Kai


    Über die instrumentelle Insemination kann man geteilter Meinung sein – was ja sonst bei Imkern nie der Fall ist :D


    ... aber Inselbelegstellen, Reinzucht, strenge Körung, Zuchtverbände mit Hunderten von aktiven Züchtern für die Mellifera gibt es schon. Im grossen Rahmen zum Beispiel in Irland, und in kleinerem Rahmen in der Schweiz (wo es naturgemäss eher weniger Inselbelegstellen hat, dafür aber abgelegene Alpentäler).

  • Hallo Jürg,
    vielen Dank für deinen Bericht über das diesjährige Treffen der Sicamm,ich bin als Neuling im Bezug
    auf die Dunkle Biene doch sehr Erfreut,aber auch überrascht,was in der Schweiz für die Biene getan
    wird.
    Wir in Deutschland sind davon ja noch Meilensteine entfernt,so das ich glaube das wir hier eigentlich keine Chance haben unser Land grossflächig mit der eigentlich heimischen Biene zu besiedeln.Es macht mich etwas traurig, unseren Kindern,Enkeln etc. eine zusammengewürfelte Natur zu hinterlassen,wie sie nie gewesen ist.


    LG Herbert

  • Zitat von Rheinschlucht

    Alle Aktivitäten von mellifera.ch sind öffentlich einsehbar, vom Zuchtprogramm über die zertifizierten (!) Reinzüchter bis zu den Belegstellen und Prüfständen.


    Die Zuchtwerte jeder Zuchtkönigin können zum Beispiel auf der Seite http://www.beebreed.eu abgerufen werden.


    Die Königinnen der Reinzüchter haben alle eine Königinnen-Identifikationskarte KID. Auf dieser sind ihre genaue Abstammung und die Rapportnummer des genetischen Hybridtests vermerkt.


    Hallo Jürg,


    Danke dir, werd ich spätestens am Wochenende mal durchstöbern. :)


    LG Katrin

  • mellifera.ch ist kurz und bündig der neue Name des Vereins Schweizerischer Mellifera Bienenfreunde (VSMB). Dies beschloss die Generalversammlung vom 29. Oktober 2016 einstimmig. Der Verein mellifera.ch zählt heute 510 aktive Imker.


    Seit 1995 baute mellifera.ch eines der modernsten Zuchtprogramme Europas auf, das alleine 2016 rund 5200 reinrassige Mellifera-Königinnen produzierte. In der Schweiz gibt es heute 15’000 reinrassige Völker der Dunklen Biene sowie 45'000 teilweise hybridisierte Völker.


    Parallel zur Zucht baute der Verein sechs Schutzgebieten mit einer Gesamtfläche von über 1000 Quadratkilometern auf.


    Ausführlicher Bericht über die Generalversammlung 2016 von mellifera.ch mit aktuellen Zahlen und Fakten: http://www.mellifera.ch/cms/ne…ra-ch-neuer-name-statuten


    Im Sinne der Transparenz habe ich nach der Generalversammlung auch meine Vorstellung ergänzt:


    Zitat

    Ende Oktober 2016 wurde ich als neuer Kommunikationsleiter in den Vorstand von http://www.mellifera.ch gewählt.


    In meinen Beiträgen hier im Forum werde ich weiterhin meine persönliche Meinung vertreten. Da diese weitgehend mit den Zielen des Vereins mellifera.ch übereinstimmt, wird sich inhaltlich nichts ändern.


    siehe http://imkerforum.nordbiene.de/viewtopic.php?f=20&t=2868


  • Hallo Kai,
    Du bist doch nicht wirklich die Meinung das es noch reine Carnica-Bestände mit hunderten von Belegstellen in Deutschland gibt.
    Das muss der Restalkohol von Fasching sein. :D Wir haben ein Bienenmischmasch in Deutschland. Das ist Fakt.
    Bis auf ein paar Nigrazüchter! :D
    Viele Grüße
    Jürgen

  • Zitat von imkerforum-nordbiene


    Zum Aufbau einer Mellifera-Zucht müsste das selbe wie für die Carnica geschaffen werden: Inselbelegstellen, Künstliche Besamung landesweit, Reinzucht, strenge Körung, Gründung von Zuchtverbänden mit Hunderten von aktiven Züchtern.


    Das alles ist bislang nicht absehbar. Weder in Deutschland noch anderswo.


    LG
    Kai


    Das alles ist nicht nur absehbar, es ist für die Mellifera in der Schweiz schon seit Jahren Realität:


    • Inselbelegstellen: Erfüllt, denn Belegstellen im Hochgebirge sind auch «Inseln». Konkret 5 Linienbelegstationen für Zuchtköniginnen und 27 Rassenbelegstationen für Wirtschaftsköniginnen.
    • Reinzucht: Erfüllt, 35 zertifizierte (!) Reinzüchter.
    • Strenge Körung: Erfüllt, 23 Prüfstände und laufende genetische Hybrid-Analysen quer durch die verschiedenen Populationen.
    • Zuchtverband mit Hunderten von aktiven Züchtern: Erfüllt, 500 aktive Mellifera-Imker/Züchter.


    Das Resultat ist eines der modernsten Zuchtprogramme Europas, das alleine 2016 rund 5200 reinrassige Mellifera-Königinnen produzierte. Parallel zur Zucht hat der Verein mellifera.ch sechs Schutzgebieten mit einer Gesamtfläche von über 1000 Quadratkilometern aufgebaut.

  • Zitat von Rene

    Ihr seid eben die Besten! Nur wenn es darum geht eine Königin zu verschicken, dann dreht sich kein Rad mehr :wink:


    Ich zitiere die offizielle Stellungnahme von http://www.mellifera.ch/