Beiträge von Rheinschlucht


    ... unglücklicher Weise habe ich genau bei diesem Imker bestellt :O Ich hab mir direkt beide Völker nochmal vorgenommen und Wabe für Wabe durchsucht, Gott sei dank kein einziges Anzeichen der Vorhandensein von den Käfern.


    Den kleine Beutenkäfer findet man nicht auf den Waben (wo sollte er sich da auch verstecken), sondern in den Ritzen der Beute. Du solltest Gott also noch nicht danken, sondern besser nochmals beten ... ;-)


    Hi zusammen,


    ich habe mich mal versucht mit der Arbeit von Dr. Gabriele Soland auseinander zu setzen, allerdings stoße ich hier irgendwie immer an meine Grenzen der Recherche. [...] Auf der eigenen Webseite scheint es nur um den Vertrieb von Königinnen zu gehen. Es wird allerdings folgendes erwähnt: «Ihre Doktorarbeit über die genetische Diversität und Hybridisierung bei Honigbienen schloss sie 2006 erfolgreich ab.» [...] Ich würde gerne wissen, auf welche Arbeiten diese Analysen zurückgeführt werden. Es muss doch irgendwo eine wissenschaftliche Dokumentation geben, die das Analyseverfahren beschreibt. Die eigene Arbeit von Dr. Gabriele Soland würde mich auch sehr interessieren.


    Vielleicht versuchst Du es für den Anfang mit der Website von Gabriele Soland? Dort findest Du die Doktorarbeit «Gentic Differentiation and hybridization in the honeybee (Apis mellifera L.) in Switzerland» an prominenter Stelle unter Downloads: http://www.apigenix.com/cms/downloads


    Wissenschaftliche Arbeiten werden meist auch in Peer Review-Journals publiziert (wissenschaftliche Zeitschriften, die zur Qualitätssicherung jede Arbeit durch unabhängige Gutachter aus dem gleichen Fachgebiet prüfen). Das Paper der Dissertation von Gabriele Soland wurde 2008 im renommierten «Journal of Insect Conservation» publiziert: https://www.researchgate.net/p…n_honeybee_Apis_mellifera



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    Diese Dokumente sind öffentlich und kostenlos zugänglich.

    Na da ist er endlich wieder. Der nette Zahlenblock. Wusste doch, dass noch etwas fehlt....


    Gern geschehen.


    In der Kommunikation nennt man das förderliche Redundanz, durch die sich eine Information beim Leser besser einprägt ;-)


    By the way: Ich bin kein Züchter.


    Liebe Katrin,


    Richthofen aka Markus hat den Ton nicht getroffen – aber in der Melodie liegt er richtig:


    In der Schweiz gibt es nicht eine Nigra (die Nigra ist nur ein Ökotyp der Mellifera), sondern 15'000 reinrassige Mellifera-Völker. Die meisten Völker mit DNA-Analysen geprüft. Das ist eine 10 bis 50 Mal grössere Population als in Schweden, wo meines Wissens bis heute keine DNA-Analysen zur Reinheit der Mellifera-Völker durchgeführt werden.


    In der Schweiz werden zudem seit Jahren oder sogar Jahrzehnten 5 geschützte Linien-Belegstationen und 27 Rassen-Belegstationen für qualitativ hochwertige Mellifera-Königinnen geführt. In Schweden gibt es meines Wissens keine Handvoll geschützte Belegstellen.


    Dass die Schweizer Mellifera-Imker unter diesen Umständen reine Königinnen aus Schweden einführen müssen, wäre schon sehr ungewöhnlich.


    Die Mellifera-Zucht in der Schweiz läuft seit mehr als einem Jahrzehnt hoch professionell und auf dem aktuellsten Stand der Wissenschaft mit einer Basis von rund 1500 Mellifera-Imkern, von denen über 500 im Verein mellifera.ch aktiv sind.


    Das kann man wissen, wenn man will: Die Website http://www.mellifera.ch ist seit Jahren genauso öffentlich zugänglich, wie dieses Forum.

    Danke für die Info.


    Gern geschehen ;-)

    7. Wir machen allerdings eine interessante Beobachtung: An die SICAMM-Konferenzen reisen jeweils mindestens ein halbes Dutzend Schweizer an (2014 in Wales = 1400 km, 2016 in den Niederlanden = 800 km, 2017 in Finnland = 2400 km). Umgekehrt reisen zum Beispiel Mellifera-Imker aus den Niederlanden und aus dem Südtirol an den Züchtertag in der Schweiz. Nur deutsche Mellifera-Imker sieht man (mit einzelnen Ausnahmen) weder hüben wie drüben. Die internationale Zusammenarbeit funktioniert über alle (Sprach-)grenzen hinweg – nur um Deutschland macht sie (mit den erwähnten Ausnahmen) einen grossen Bogen.


    Vielleicht sollte sich der eine oder andere deutsche Imker mal an die eigene Nase fassen ?!?


    Zu Punkt 7 Gebe ich dir Recht. Dort sollen Bienenhalter hin die professionel an der Zucht der Dunklen Biene arbeiten. Vielleicht Einladen ! Diese Leute sind doch bestimmt bekannt.


    Hallo Dirk,


    Wenn es sogar russische Imker mit minimalen Englisch- und Deutsch-Kenntnissen und sehr beschränkten finanziellen Ressourcen schaffen, die offiziellen Einladungen auf der SICAMM-Website http://sicamm.org/NextConf.html zu lesen und zum Beispiel in die Niederlande zu reisen – dann müsste das für einen deutschen Imker auch ohne zusätzliche persönliche Einladung zu schaffen sein ;-) Von Bremen nach Lunteren NL sind es nicht einmal 300 Kilometer ...

    Lieber Dirk,


    Leider vermischst Du immer wieder Fakten und Befindlichkeiten. Aber ich zeige Dir gerne die Fakten auf:


    1. Es ist wissenschaftlich unhaltbar, wenn auf einer Website Deutschland (ohne eine einzige Mellifera-Population) zu den Mellifera-Ländern gezählt wird, während die Schweiz und Österreich mit den grössten Mellifera-Populationen ausserhalb von Irland und Russland einfach weggelassen werden. Ole hat das auch sofort verstanden und diese Fakten verdankenswerterweise korrigiert.


    2. Die Schweizer Mellifera-Züchter haben in der Vergangenheit tatsächlich oft Anfragen von deutschen Imkern nach Königinnen nicht beantwortet. Das ist keine Art, mit Imker-Kollegen aus anderen Ländern umzugehen. Aber es hat mit den Fakten von Punkt 1 überhaupt keinen Zusammenhang (genausowenig wie die Punkte 3 bis 7). Im übrigen hat der Vorstand von mellifera.ch eine Muster-Mail erstellt, welche die Züchter bei der abschlägigen Antworten zeitnah den deutschen Interessenten senden sollen. Der Verein mellifera.ch hat also reagiert und bemüht sich um eine offene und vor allem zeitnahe Kommunikation.


    3. Die Argumentation, weshalb die Schweizer Mellifera-Züchter nur selten ihre Reinzucht-Königinnen ins Ausland verkaufen, findet man deshalb neu auch an prominenter Stelle auf der Website http://www.mellifera.ch/cms/ne…nkoenigin-ausland-verkauf.


    4. Die Antwort wird allerdings in den meisten Fällen negativ bleiben, denn:

    Zitat

    Dass die Schweizer Mellifera-Züchter ihre Jung-Königinnen nicht gerne ins Ausland liefern, hat gute Gründe ...


    ... unter anderem ist das Angebot an Jung-Königinnen in der Schweiz knapp. Um die einheimische Population zu stärken, setzen die zertifizierten Schweizer Reinzüchter deshalb verständlicherweise die Priorität auf Mellifera-Imker, die in den vorhandenen Schweizer Mellifera-Gebieten imkern. Zwei, drei reine Mellifera-Königinnen in einem weit entfernten Carnica-Gebiet machen wenig Sinn für die Erhaltung der seltenen Unterart.


    Es muss also kein deutscher Imker mehr «ein Dutzend Schweizer Mellifera-Züchter anschreiben, ohne eine Antwort zu bekommen.»


    5. Und es muss auch kein deutscher Imker «einfach mal 800 km in die Schweiz fahren und nach einem Imker suchen, um dann vielleicht riesig Enttäuscht wieder zurück zu fahren.» Jeder interessierte Imker kann sich auf der Website von mellifera.ch informieren und findet dort schon auf der Startseite die offizielle Einladung zum jährlichen Mellifera-Familientag, bei dem jeweils eine beispielhafte Imkerei wie jene der Familie Soland oder eine Belegstelle präsentiert wird: http://www.mellifera.ch/cms/.


    6. Wir freuen uns über jeden Teilnehmer, so wie übrigens auch beim jährlichen Züchtertag, der ebenfalls auf der Startseite öffentlich ausgeschrieben wird: http://www.mellifera.ch/cms/ne…17-mellifera-dunkle-biene (Bericht von 2016). Und damit ausländische Teilnehmer nicht an den Schweizer Hotel- und Restaurant-Preisen verzweifeln, stellen wir ihnen am Züchtertag sogar günstige Zimmer und erstklassige Mahlzeiten (alles Bio und auf Wunsch auch Vegi) direkt im Tagungszentrum zur Verfügung.


    7. Wir machen allerdings eine interessante Beobachtung: An die SICAMM-Konferenzen reisen jeweils mindestens ein halbes Dutzend Schweizer an (2014 in Wales = 1400 km, 2016 in den Niederlanden = 800 km, 2017 in Finnland = 2400 km). Umgekehrt reisen zum Beispiel Mellifera-Imker aus den Niederlanden und aus dem Südtirol an den Züchtertag in der Schweiz. Nur deutsche Mellifera-Imker sieht man (mit Ausnahmen wie dem Badenimker) weder hüben wie drüben. Die internationale Zusammenarbeit funktioniert über alle (Sprach-)grenzen hinweg – nur um Deutschland macht sie (mit den erwähnten Ausnahmen) einen grossen Bogen.


    Vielleicht sollte sich der eine oder andere deutsche Imker mal an die eigene Nase fassen ?!?

    Weil einige der hier Mit-Diskutierenden den Unterschied zwischen Fakten und Befindlichkeiten immer noch nicht verstanden haben, erkläre ich es gerne anhand von einem Beispiel. Angenommen, eine Website oder ein Forum schreiben:

    Zitat

    Eine Automobilindustrie ist nur in folgenden europäischen Ländern zu finden: Grossbritannien, Frankreich, Schweden, Russland und Schweiz


    Jeder Leser würde sich bei dieser Aussage an den Kopf greifen: In der Schweiz wurden seit Jahrzehnten keine Autos mehr gebaut und die Automobilindustrie in Schweden ist heute marginal – während die erfolgreiche Automobilindustrie in Deutschland mit Volkswagen, Mercedes, BMW und Porsche einfach totgeschwiegen wird.


    Das sind Fakten, nicht Befindlichkeiten.


    Das Ganze jetzt für die Mellifera: Dass es in der Schweiz (ausserhalb von Irland und Russland) mit Abstand die grössten reinrassigen Mellifera-Populationen gibt, sind Fakten. Und ich würde auch freundlich darauf hinweisen, dass diese Fakten auf einer Website oder in einem Forum fehlen, wenn ich Österreicher oder Deutscher wäre. Denn es geht mir nicht ums Jammern oder gar um einen Vergleich, wer den Grössten hat. Sondern einzig und alleine um die Fakten.

    Ich muss Dirk leider Recht geben, was die nicht erfolgten Rückmeldungen der Schweizer Züchter auf Anfragen nach Königinnen aus dem Ausland betrifft. Keine Antwort zu geben, ist nicht korrekt. Seit diesem Jahr haben die Schweizer Züchter aber eine «Vorlage», die ich weiter oben in der Diskussion schon gepostet habe:


    Dass die Schweizer Mellifera-Züchter ihre Jung-Königinnen nicht gerne ins Ausland liefern, hat drei gute Gründe ...


    Diese Begründung wird in den nächsten Tagen auch auf der offiziellen Website http://www.mellifera.ch publiziert.


    Verantwortungsvolle Imker haben sicher Verständnis, dass Schweizer Mellifera-Reinzüchter ihre für die einheimische Population wertvollen Königinnen nicht gerne an ausländische Imker abgeben, die mitten in einem Carnica/Buckfast-Land zwei, drei Mellifera-Völker halten wollen.


    Aber noch einmal: Auf Anfragen nicht zu antworten, ist keine Art, mit Imker-Kollegen aus anderen Ländern umzugehen.

    ... das mit den 70 Inseln war ein Witz.


    Die Schweizer Belegstellen liegen meist in abgelegenen Bergtälern, umgeben von 3000er-Gipfeln und mit einem bienenfreien Schutzgürtel um die Belegstation.


    Und über die Situation in Norwegen bin ich durchaus informiert. Ich treffe mich im Rahmen der SICAMM regelmässig mit den europäischen Kollegen, von Irland bis Russland, und tausche mich mit Ihnen aus.


    ....in Deutschland.....ABER IN DER SCHWEIZ..... Ja. Ihr seit die Besten. Alle anderen haben ja nur oder sind ja nur oder haben Garnichts. Fällt dir nicht selbe langsam was auf?


    Es gibt Fakten, die wissenschaftlich belegt und international anerkannt sind. Und es gibt Befindlichkeiten.


    Die Fakten, in welchen Ländern es überlebensfähige Mellifera-Populationen gibt, hat Ole freundlicherweise korrigiert. Für die Befindlichkeiten sind weder Ole noch ich zuständig

    Eigentlich sollte es in dem Abschnitt vor allem um Reinzuchtmöglichkeiten gehen und die Schweiz hat nach wie vor wenige Inseln und wenig Küste :D
    Beste Grüße, Ole!


    Keine Inseln? Die Schweiz zählt gemäss Wikipedia 70 Inseln https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Schweizer_Inseln ;-) An der Küste arbeiten wir noch.


    Aber wir haben 32 Belegstationen, die meist in abgelegenen Bergtälern liegen. Insbesondere bei den Linienbelegstationen stellen ein bienenfreier Schutzgürtel um die Belegstation und ausgewählte Drohnenvölker sicher (und das wird mit DNA-Analysen geprüft), dass die Begattung der jungen Königinnen nur durch reinrassige Drohnen erfolgt.


    Noch einmal: Es geht nicht um Honig ums Maul schmieren, sondern schlicht um wissenschaftliche Fakten. So wie es jetzt auf der Website steht, ist es (fast) korrekt:


    Zitat

    Die Dunkle Biene ist in ihrer ursprünglichen bzw. unvermischten Form nur noch in wenigen Schutzgebieten folgender Länder zu finden: Schweden, Norwegen, Frankreich, Dänemark, Russland, Irland, Niederlande, Deutschland, Belgien, Schweiz, Österreich.


    (überlebensfähige Mellifera-Populationen leben auch ausserhalb von Schutzgebieten)

    Es wurde von vielen Seiten hier großes Interesse gezeigt, auch in praktischer Form, dem Wunsch Weiseln zu erwerben und somit die Schweizer Zuchtergebnisse direkt zu erleben. Jedoch sind die Ergebnisse dieser Bemühungen allesamt negativ verlaufen. Oftmals bekam man nicht einmal eine Antwort auf die Anfragen.


    Dass die Schweizer Mellifera-Züchter ihre Jung-Königinnen nicht gerne ins Ausland liefern, hat drei gute Gründe (die ich regelmässig kommuniziere, auch hier im Forum):


    1. Bei jährlich 5000 Jung-Königinnen von den Schweizer Mellifera-Belegstellen ist das Angebot an Jung-Königinnen in der Schweiz knapp. Um die einheimische Population zu stärken, setzen die Schweizer Reinzüchter verständlicherweise die Priorität auf Mellifera-Imker, die in den vorhandenen Schweizer Mellifera-Gebieten imkern. Zwei, drei reine Mellifera-Königinnen in einem weit entfernten Carnica-Gebiet machen wenig Sinn für die Erhaltung der seltenen Unterart – als Ersatz für Hybrid-Königinnen in einem Mellifera-Gebiet sind eine langfristige Investition in den Arterhalt.


    2. Der Versand von Bienenköniginnen von der Schweiz ins Ausland erfordert aus veterinärmedizinischen Gründen einen mittleren «Papierkrieg» – die Schweiz ist bekanntlich nicht in der EU.


    3. Die Schweizer Mellifera-Züchter wollen ihre wertvollen Königinnen dem Imker gesund übergeben. Bei einer Autofahrt vom Züchter zum künftigen Volk der Königin in den kühleren Abendstunden ist dies gesichert. Temperaturschwankungen während dem Versand haben dagegen gravierenden Einfluss auf die Lebensfähigkeit der Spermien in Leib der Königin. Bei einem Test wurden Express(!)-Postsendungen von Königinnen Temperaturmessgeräte beigelegt: 20 Prozent der Sendungen waren während mehr als zwei Stunden Temperaturen von über 40°C oder unter 5°C ausgesetzt. Die resultierende Lebensfähigkeit der Spermien sank dabei um 50 Prozent. Solche Königinnen ohne Legeleistung wollen wir nicht an die Imker weitergeben.


    Aus diesen Gründen senden Schweizer Mellifera-Züchter unsere Königinnen nicht gerne ins Ausland. Verantwortungsvoller Imker haben dafür sicher Verständnis.


    Was also willst du noch Jürg? Das man permanent dir Honig um den Mund schmiert?
    Die Informationen aus der Schweiz sind gut und sehr interessant und die Arbeit dort sicher sehr zielstrebig. Das wurde hinlänglich erwähnt. Aber wenn ich eine eigene Hompage erstelle, muss ich nicht zwingend alle deine Postings integrieren. Ich verstehe hier den Beitrag ehrlich gesagt nicht wirklich....


    Du musst mir keinen Honig um den Mund schmieren, als Imker habe ich selbst genug Honig ;-)


    Aber man muss sich wirklich viel Mühe geben, mein Eingangs-Posting falsch zu verstehen. Selbstverständlich erwarte ich nicht, dass andere Websites «alle meine Postings integrieren». Unsere Website http://www.mellifera.ch/cms/news hat genug Leser. Aber es mutet wirklich krampfhaft an, wenn es auf der Website http://www.dunkle-bienen.eu (und hier im Forum) heisst:

    Zitat

    Die Dunkle Biene ist in ihrer ursprünglichen bzw. unvermischten Form nur noch in wenigen Schutzgebieten folgender Länder zu finden: Schweden, Norwegen, Frankreich, Dänemark, Russland, Irland, (Deutschland).


    Schweden, Norwegen und Dänemark haben nur je wenige Hundert Mellifera-Völker, in Deutschland gibt es insgesamt vielleicht 100 Mellifera-Völker. In der Schweiz wird mit 15'000 reinrassigen Mellifera-Völkern geimkert und gezüchtet und es gibt gesetzliche Schutzgebiete. Wenn diese grössten Populationen in Mittel- sowie Nordeuropa totgeschwiegen werden, ist das das wissenschaftlich einfach nicht korrekt.

    Die Seite http://www.dunkle-bienen.eu wächst und gewinnt an Informationsgehalt. Das hätte ich mir in dem Ausmaß vor 2 Jahren nie träumen lassen ;)


    LG Johannes


    Schöne Website, Kompliment. Aber das krampfhafte Ignorieren der Schweizer Mellifera auf dieser Website (und hier im Forum) trägt nicht zur Glaubwürdigkeit bei. Zum Beispiel (in http://www.dunkle-bienen.eu):


    Zitat

    Die Dunkle Biene ist in ihrer ursprünglichen bzw. unvermischten Form nur noch in wenigen Schutzgebieten folgender Länder zu finden:


    Schweden, Norwegen, Frankreich, Dänemark, Russland, Irland, (Deutschland)


    Bei allem Respekt, aber in Deutschland gibt es keine einzige überlebensfähige Mellifera-Population. Und in Schweden, Norwegen und Dänemark jeweils nur kleine Populationen mit ein paar Handvoll Züchter.


    In der Schweiz hingegen werden rund 15'000 reinrassige Mellifera-Völker gehalten, oft in gesetzlichen Schutzgebieten (total 1000 Quadratkilometer). Die Reinrassigkeit wird durch flächendeckende DNA-Analysen belegt, die weltweit wissenschaftlich akzeptiert sind – ausser in der kleinen Gruppe der deutschen Mellifera-Interessierten. Die Schweizer Mellifera-Imker haben u.a.:


    5 Linien-Belegstationen und 27 Rassen-Belegstationen für qualitativ hochwertige Mellifera-Königinnen
    23 Prüfstände mit ausgebildeten Prüfstandsleitern
    35 zertifizierte Reinzüchter für reinrassige Mellifera-Königinnen
    Honigverkauf in über 200 Verkaufsstellen des Grossverteilers Coop in der ganzen Schweiz


    Mehr Infos: http://www.mellifera.ch/cms/ueber-uns


    Vielleicht überdenkt Ihr mal Eure «Allergie» gegen die Schweizer Mellifera und macht auch in der SICAMM mit? Die Gemeinschaft der europäischen Mellifera-Züchter und -Imker würde sich freuen, mit den deutschen Kollegen zusammenzuarbeiten.


    wie läuft dies bei dieser Konferenz ... kann man sich als Privatmensch anmelden oder muss man zu einem Verein/Zuchtverband o.ä. gehören? Macht es Sinn als Privatmensch/Hobbyimker zu dieser Konferenz zu fahren oder sind die Themen so speziell und abgehoben, dass mann kaum noch etwas versteht... ?


    Wie ist deine Einschätzung ==> lohnt es sich als Hobbyimker seinen Urlaub so zu legen, dass man teilnehmen kann oder eher nicht?


    VG Christian


    An der Konferenz des Internationalen Verbandes zum Schutz der Dunklen Biene (SICAMM) kann jeder Imker teilnehmen. Man muss nicht Mitglied eines Verbandes sein – und auch nicht Bienenforscher mit mindestens 100 Jahren Forschungserfahrung. Die Referate sind durchaus verständlich :-) Englisch-Kenntnisse sind allerdings hilfreich.


    Es lohnt sich auch als Hobby-Imker, an der SICAMM-Konferenz teilzunehmen. Im nächsten Jahr sowieso, weil der Tagungsort an einem wunderschönen Ort ist. Und es wäre schön, wenn 2018 in Finnland auch (mehr) deutsche Kollegen dabei sind.


    Mehr über die SICAMM und die letzte SICAMM-Konferenz im niederländischen Lunteren:


    http://www.mellifera.ch/cms/news/sicamm-dunkle-biene-europa
    http://www.mellifera.ch/cms/ne…016-lunteren-dunkle-biene

    Zitat von Rene

    Ihr seid eben die Besten! Nur wenn es darum geht eine Königin zu verschicken, dann dreht sich kein Rad mehr :wink:


    Ich zitiere die offizielle Stellungnahme von http://www.mellifera.ch/


    Zitat von imkerforum-nordbiene


    Zum Aufbau einer Mellifera-Zucht müsste das selbe wie für die Carnica geschaffen werden: Inselbelegstellen, Künstliche Besamung landesweit, Reinzucht, strenge Körung, Gründung von Zuchtverbänden mit Hunderten von aktiven Züchtern.


    Das alles ist bislang nicht absehbar. Weder in Deutschland noch anderswo.


    LG
    Kai


    Das alles ist nicht nur absehbar, es ist für die Mellifera in der Schweiz schon seit Jahren Realität:


    • Inselbelegstellen: Erfüllt, denn Belegstellen im Hochgebirge sind auch «Inseln». Konkret 5 Linienbelegstationen für Zuchtköniginnen und 27 Rassenbelegstationen für Wirtschaftsköniginnen.
    • Reinzucht: Erfüllt, 35 zertifizierte (!) Reinzüchter.
    • Strenge Körung: Erfüllt, 23 Prüfstände und laufende genetische Hybrid-Analysen quer durch die verschiedenen Populationen.
    • Zuchtverband mit Hunderten von aktiven Züchtern: Erfüllt, 500 aktive Mellifera-Imker/Züchter.


    Das Resultat ist eines der modernsten Zuchtprogramme Europas, das alleine 2016 rund 5200 reinrassige Mellifera-Königinnen produzierte. Parallel zur Zucht hat der Verein mellifera.ch sechs Schutzgebieten mit einer Gesamtfläche von über 1000 Quadratkilometern aufgebaut.

    Zitat von Abramis

    Bei dem Film "More than Honey" fiel mir der Ausdruck "Landrasse" schon auf. Wenn ich das richtig sehe, dann ist das in der Schweiz der gängige Ausdruck für die Dunkle Biene. Korrigiert mich wenn ich da falsch liege.


    Demgegenüber ist "Landbiene" in Deutschland ein Ausdruck für die hybridisierte Biene die man erhält, wenn man mit dem imkert, was am Stand so rumfliegt. Also per se wie es Johannes gerade definiert hat.
    Heiko


    Historisch und biologisch korrekt ist: «Landrasse oder Landbiene ist in allen deutschsprachigen Ländern auf der Alpennordseite die umgangssprachliche Bezeichnung für die einheimische Dunkle Biene (Apis mellifera mellifera). Denn bis vor wenigen Jahrzehnten wurde in allen europäischen Ländern auf der Alpennordseite mit der Landrasse geimkert. Erst mit den massenhafte Importen insbesondere der Carnica wurde die Landrasse / Landbiene zuerst hybridisiert und dann verdrängt: In Deutschland und Österreich ab den 1930er Jahren, in der Schweiz ab den 1970er und zunehmend in den 1990er Jahren.»


    Also nix mit Hybrid, siehe den oben schon verlinkten Artikel: http://www.mellifera.ch/cms/ne…se-landbiene-dunkle-biene

    Zitat von ck1

    Ich finde die Initiativen in Frankreich, irland, Schweden und Norwegen könnte man am Rande erwähnen ... Auch in Polen & in Russland gibt es noch Populationen und in England & Schottland versucht man die alte englische Biene zu erhalten. Auch wenn ihr Schweizer und die Österreicher führend seid, die anderen sind auch eine Erwähnung wert. ;)


    VG Christian


    Hallo Christian,


    Selbstverständlich sind die Mellifera-Organisationen und Populationen in England, Schottland, Frankreich, Irland, Schweden, Norwegen, Polen und Russland erwähnenswert.


    1. Ich erwähne zu Beginn denn auch diese Populationen, respektive die lokalen Namen der Dunklen Biene von Irland bis in die russische Republik Baschkortostan.


    2. Der Artikel geht explizit auf die Vergangenheit ein, auf die Hybridisierung und Verdrängung der Landrasse. Und da waren Deutschland und Österreich nicht zuletzt während der «Tausendjährigen» Epoche besonders gründlich. In den von Dir erwähnten Ländern gibt es bekanntlich noch grössere Populationen der Dunklen Biene. Deshalb führe ich diese Populationen und deren Organisationen in diesem Artikel nicht auf.


    3. Der Artikel über die Landrasse ist nur ein Text in einer Serie von (seit August 2016) bisher 35 Artikeln. Dabei habe ich immer wieder über die verschiedenen nationalen Organisationen und Populationen geschrieben. Und ausführliche Texte über die einzelnen Länder sind «in der Pipeline».


    Keine Angst also, wir Schweizer schauen über unseren Tellerrand hinaus. Was bei einem so kleinen Teller auch nicht schwierig ist :-)

    Landrasse oder Landbiene ist die umgangssprachliche Bezeichnung für die einheimische Dunkle Biene (Apis mellifera mellifera). Und mit der wurde bis vor wenigen Jahrzehnten in allen europäischen Ländern auf der Alpennordseite geimkert. Bis massenhafte Importe insbesondere der Carnica die Landrasse zuerst hybridisierten und dann verdrängten: In Deutschland und Österreich ab den 1930er Jahren, in der Schweiz ab den 1970er und zunehmend in den 1990er Jahren.


    In den vergangenen Jahrzehnten wehrten sich die Mellifera-Züchter aus guten Gründen gegen die Bezeichnung Landrasse. Heute ist ein Umdenken im Gange. Einige Zuchtorganisationen sprechen wieder von der einheimischen Landrasse. Mit der Hoffnung, dass die Landrasse wenigstens in einigen Regionen auf der Alpennordseite eine reinrassige Dunkle Biene (Apis mellifera mellifera) bleibt – oder wieder wird.


    Ich habe mal die wichtigsten Fakten zur Landrasse gesammelt: http://www.mellifera.ch/cms/ne…se-landbiene-dunkle-biene


    [attachment=0]Landrasse_Mellifera_Dunkle_Biene_Schwarzweiss.jpeg[/attachment]
    Wenn es Ergänzungen dazu gibt, nehme ich diese gerne in den Text auf. Und Kritik ist natürlich auch erlaubt :-)