Zellengröße bei der Dunkelen / Nordbiene

  • Hallo liebe Imkerfreunde,
    ich bin ganz neu hier in diesem Forum, imkere aber schon seit 58 Jahren und möchte mir jetzt mal die Dunkele/Nordbiene anschaffen.
    Bisher imkere ich mit Carnica und Buckfast .
    Meine Beuten sind Seegeberger Kunststoff in DNM, und Dadant Holzmag. nach Bruder Adam.


    Jetzt habe ich in unserer Fachzeitung "die Biene, Ausgabe 12.2017 " einen Bericht von einem Imker gelesen der nur mit der Dunkele Biene imkert.
    Dieser Imker schreibt das diese " Dunkele" nur mit Zellen von 4,9 mm zurecht kommt.
    Unsere normalen Mittelwände haben aber 5,1 mm und diese würden von den "Dunkelen" schlecht angenommen, als ganze
    Mittelwand. Er würde deshalb nur einen kleinen Anfangsstreifen bei einer senkrechten Drahtung anbringen und den Rest den Bienen überlassen,
    stimmt dieses ????
    Ich kann mir schlecht denken das die "dunkelen" mit einem mess-schieber über die Mittelwände laufen und nachmessen ob 4,9 oder 5,1.


    Denn was ich alles hier in den Foren lese, soll die "Dunkele egal ob Nord oder Dunkele" sehr schwierig sein zu züchten. Alleine von der Weiselzugabe oder umweiseln liest man hier die reinsten Horrorgeschichten, da fange ich selber nach bisher 58 erfolgreichen Imkerjahren an mir zu zweifeln.
    Das es bei dem Umweiseln oder bei der normalen Weiselzugabe schon mal zu Problemen in form von abstechen der neuen Königin oder vom nicht zurückkehren vom Begattungsflug ist mir nicht neu, sowas habe ich auch schon in all den Jahren erlebt. Aber das es bei der Dunkelen noch schlimmer sein soll ?????????????
    Und wenn dieses stimmen sollte, möchte ich den Bienen natürlich kein Brett in den Weg legen mit den bisherigen 5,1 mm Mittelwänden.
    Auch überlege ich schon im Hinterkopf ob es bei all den hier in den Foren genannten Schwierigkeiten überhaupt sinnvoll ist mir die Dunkele Biene anzuschaffen. Aber ich liebe halt die Natur und das experimentieren, und dann noch die Aufgabe dieses Insekt wieder hier einheimisch
    zu machen, diese reizt mich einfach.
    Über entsprechende Antworten würde ich mich freuen.
    mit imkerlichen Grüßen
    Heinz

  • Hallo Heinz,


    herzlich willkommen hier im Nordbiene-Forum!


    Ich weiß jetzt nicht wo du diese unsinnigen "Horrorgeschichten" gelesen hast, aber da ist natürlich, wie du schon richtig vermutest, viel Blödsinn dabei!


    Meine Dunklen bekommen ganz normale MW. Das Thema mit den kleinen Zellen in Bezug auf die Varroa wurde auch hier in unserem Forum schon lang und breit diskutiert und ich halte davon nichts. Meine Dunklen hatten noch nie Probleme mit den handelsüblichen MW und ich käme nicht auf die Idee, kleine Zellen zu verwenden.


    Das Einweiseln einer Dunklen ist prinzipiell genau so schwer oder einfach wie bei jeder anderen Rasse auch. Ich und einige andere auch haben die Beobachtung gemacht, dass die Einweiselung einer Dunklen Königin in ein Carnicavolk schwerer ist als in ein Buckfastvolk. Aber auch ich mache das noch jährlich bei gefangenen Carnicaschwärmen. Es ist definitiv kein Mysterium.


    LG Johannes


    Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

    http://www.bv-dunkle-biene.de/
    Eine Mitgliedschaft in unserem Verein ist ein guter Beitrag zum Erhalt unserer einheimischen Dunklen Biene. Wir wollen die imkerlichen Kräfte bündeln und Interessenten und Züchter näher zusammenbringen.


    Infos zur mir und meinen Bestellmöglichkeiten gibt es auf meiner Webseite: https://www.dunkle-bienen.com/

  • Hallo Heinz
    Die Mehrzahl der Imker in der Schweiz bietet ihren Dunklen die üblichen Zellenmasse über 5 an .
    Nebst anderen biete auch ich 4,9 und auch 4,8 an . Varroaverluste kennen wir nicht - muss nicht heissen , dass es nur daran liegt aber ein Teil der Strategie, Konzept stellt es für uns dar .
    Bei eingefangenen Carnica- und Buckfastschwärmen stellen wir fest , dass die das kleine Zellenmass auf Anhieb natürlich nicht und auch nach einem Jahr schlecht hinbekommen - dann werden sie eh auch schon umgeweiselt oder weitergereicht ... :lol: .
    Ein Muss der Umstellung für die Dunkle auf kleinen Zellen ist also Unsinn .
    Ein Buckfastvolk direkt umzuweiseln soll nach verschiedenen Schilderungen meist wirklich nicht gelingen . Da soll man dazu regelrecht Königinnen verheizen .
    Gruss Markus


  • .....Jetzt habe ich in unserer Fachzeitung "die Biene, Ausgabe 12.2017 " einen Bericht von einem Imker gelesen der nur mit der Dunkele Biene imkert.
    Dieser Imker schreibt das diese " Dunkele" nur mit Zellen von 4,9 mm zurecht kommt.
    Unsere normalen Mittelwände haben aber 5,1 mm und diese würden von den "Dunkelen" schlecht angenommen,


    ..


    soll die "Dunkele egal ob Nord oder Dunkele" sehr schwierig sein zu züchten. ...


    HAllo Heinz,


    zu 1: das hat jemand tatsächlich so in der "biene" geschrieben? Wer schreibt denn so einen Blödsinn? Natürlich kommt die Dunkle Biene mit ganz normalen Mittelwänden bestens zurecht.


    zu 2: Hm, was heißt "schwierig zu züchten"? Dies trifft nur dann zu, wenn das Wort "züchten" durch "reinerhalten" ausgetauscht wird. Ja: wie willst Du die Dunkle Biene rein erhalten? Oder willst Du jeweils von einer Zuchtmutter F1-Königinnen nachziehen?


    LG
    Kai

  • Moin Heinz,


    das oben beschriebene ist natürlich völliger Irrsinn,ich weiß nicht wer solch einen Mist verbreitet,die Dunkle baut wunderbar auch die größeren
    Zellen auf der MW aus.
    Wer Königinnen züchten kann,der kann es auch mit der Dunklen.


    Lg Herbert

  • hallo alle zusammen
    ja ein großer Bericht auf der Seite 66, der angegeben Imkerzeitung "Die Biene"
    Verfasser ist ein Herr Justus W. Mathies in 18337 Marlow, Poppendorf.
    Überschrift: Mein Favorit: die Dunkele.
    Er imkert seit 10 Jahren nur mit dieser Biene und schwört dadrauf.
    Aber wie gesagt mit MW - Zellengröße 4,9 mm.
    Heinz


  • Zur Mittelwandgröße gibt es in diesem Vortrag viele erstaunlich interessante Erfahrungen und wissenschaftliche Daten. Es scheint tatsächlich so, als hätten wir dieses "Unheil" durch Unwissenheit und unnatürlich groß geartete Wabengrößen vor Jahrhunderten selbst heraufbeschworen (Varrohen halten unsere Brutwaben durch die enorme Größe von 5,4mm für Drohnenwaben und lassen sich deshalb auch in der Arbeiterinnenbrut nieder).



  • Zur Mittelwandgröße gibt es in diesem Vortrag viele erstaunlich interessante Erfahrungen und wissenschaftliche Daten. Es scheint tatsächlich so, als hätten wir dieses "Unheil" durch Unwissenheit und unnatürlich groß geartete Wabengrößen vor Jahrhunderten selbst heraufbeschworen (Varrohen halten unsere Brutwaben durch die enorme Größe von 5,4mm für Drohnenwaben und lassen sich deshalb auch in der Arbeiterinnenbrut nieder).


    https://www.youtube.com/


    HAllo,


    das genannte Video ist keine wissenschaftliche Darstellung, sondern Scharlatanerie. Resistantbees ist ein Geschäftsmodell. Ehrliche wissenschaftliche Untersuchungen haben schon vor Jahren gezeigt, dass die Zellgröße keinen Einfluss auf die Varroapopulation hat.


    Von daher sollten wir nicht immer wieder das Falsche wiederholen.


    LG
    Kai

  • Und wenn man sich dann mal Vermessungen aus älteren Zeiten (vor den Mittelwänden) anguckt, findet man heraus das das Argument, von der unnatürlich vergrößerten Biene nicht stimmt, schon damals fand man Zellen von 5,4 mm und größer, je nach Jahreszeit und Region aber durchaus wurden auch verschiedene Größen von den Bienen gebaut.