Fehlstart 2018

  • Moin zusammen,
    bei mir gab es zur Auswinterung ein böses Erwachen! :(
    Aufgrund des Verhaltens meiner Bienen im letzten Jahr hatte ich mit einem eventuellen Futterabriss gerechnet.
    Stattdessen war der Kasten schlicht leer, bis auf mäßigen Totenfall. Futter proppenvoll in der oberen Zarge und auch unten war noch was (trotz Maus).
    Es könnte ein Varroaschaden sein, evtl. eine Krankheit, ich habe einige Kotspritzer gefunden.
    Es hat mich doch mehr getroffen, als ich gedacht habe. Vor allem, da ich mir selbst sagen muss, dass der Fehler hinter der Beute stand. :?
    Ein Veinskollege wird mir mit dem Neustart helfen. Aber eigentlich hatte ich mir den Start ins Bienenjahr anders vorgestellt. :?


    Viele Grüße, Heiko

  • Hallo Heiko,


    das ist sehr schade und du hattest in den letzten Jahren nicht gerade Glück... Ich drück die Daumen, dass es besser wird. Überdeck an dieser Stelle auch gleich noch mal deine Beitenwahl und das Rähmchenmaß. Besser jetzt als später was ändern.


    LG Johannes


    Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

    http://www.bv-dunkle-biene.de/
    Eine Mitgliedschaft in unserem Verein ist ein guter Beitrag zum Erhalt unserer einheimischen Dunklen Biene. Wir wollen die imkerlichen Kräfte bündeln und Interessenten und Züchter näher zusammenbringen.


    Infos zur mir und meinen Bestellmöglichkeiten gibt es auf meiner Webseite: https://www.dunkle-bienen.com/

  • Oh das klingt ja heftig.
    Ich habe auch ein Volk verloren. Die Damen saßen kopfüber ringsrum um die Brut. Futter war mehr als genug da.
    Mein erster Verlust gleich im ersten Jahr :-(
    Dem Hauptvolk sowie den anderen beiden Ablegern geht es aber wohl gut. Waren nur leichter als erwartet.
    Der kalte Ostwind war wohl mit das Hauptproblem: einer der Ableger steht bei mir (windgeschützt) im Garten und hat noch immer viel Futter, das Volk sowie der andere Ableger stehen im Freien auf einem Feld nach Osten orientiert und haben beide nichtmehr viel Futter. Der verstorbene Ableger stand auch auf dem Feld.
    Nächstesjahr stelle ich alle Wingeschützer auf und Verschliesse bei plötzlichem Kälteeinbruch Gitterboden und enge das Flugloch ein.
    Immerhin hat es bei mir nicht alle erwischt.
    Viel erfolg beim wiederaufbau!

  • Hallo,


    Bei mir sieht's auch nicht rosig aus. Aber das zeichnete sich ab. Vor der Kältephase waren alle noch am Leben. Lag also an der Bienenmasse, so muss ich mein Konzept der Milbenbekämpfung überdenken.
    So liegt der Fehler auch bei mir an dem der hinter dem Kasten steht.
    Auf jeden Fall sind die Bodenbretter alle gesäubert und das Flugloch frei. Hatte auch den Eindruck, dass manche Völker mit dem 6mm Mäusegitter nicht gut zurechtkommen. Nächsten Winter werden es 8mm...
    L.G. Rene

  • Hallo zusammen,


    keine schönen Berichte zu Jahresbeginn :? Ich hoffe euch gelingt ein guter Neustart bzw. Wiederaufbau *Daumen drücken*
    Ich wünsche allen Betroffenen viele positive Gedanken und auch Glück, das scheinbar dazu gehört...bleibt stabil!


    Der Leitsatz "der Fehler steht Hinter der Beute" wird definitiv mein ständiger Begleiter sein dieses Jahr. Ich hoffe ebenfalls nicht zu oft DER Fehler zu sein.


    LG
    Steve


  • Hallo Heiko,


    das tut mir sehr Leid für dich und natürlich auch für deine Bienen. Ich kann aus Erfahrung sagen, dass Rückschläge einem helfen sich noch intensivere Gedanken über seine Betriebsweise zu machen. Dieses Jahr habe ich es erstmals geschafft, alle Völker bis auf ein Volk über den Winter zu bringen. Nicht geschafft hat es übrigens ein Zweizarger, weshalb ich diesbezüglich auch schon an die Überwinterung im nächsten Jahr denke.


    Was ich als sehr wichtig erachte, schildere ich mal im Folgenden, evtl. hilft dir ja irgendetwas weiter:


    -Regelmäßige Milbenkontrolle (Da bin ich wirklich penibel geworden und ist mMn der häufigste Grund für Totalverluste im Winter.)


    -Geschlossener Boden (Dieses scheint mir wichtiger zu sein, als ich immer angenommen hatte, besonders bei DN.)


    -Vor dem Winter die Böden reinigen, um Hygiene im Winter zu garantieren (Habe ich dieses Jahr erstmals intensiv betrieben.)


    -Geringere Dosierung bei der Winterbehandlung mit Oxavur (siehe :http://imkerforum.nordbiene.de/viewtopic.php?f=11&t=3375)


    -Isolation allgemein (Hier haben wir vor kurzem mal drüber diskutiert: http://imkerforum.nordbiene.de/viewtopic.php?f=2&t=3292)


    -Regelmäßige Milchsäurebehandlung bei Jungvölkern!!!!!! (Kann man mMn nicht oft genug machen. Alle 2-3 Monate 2-3 Durchgänge im 3-4 Tagerythmus.)


    -AS Behandlung im Extremfall, niemals Thymol (Das sehen aber sicher viele anders.)


    -Gedanken übert TBE machen. Dieses kann sehr hilfreich sein und erfrischt die Völker wenn die Wetterlage im Mai-Juni günstig ist.


    -Völker regelmäßig Teilen (Hilft sehr gut gegen Schwärmen, was sich auch sehr negativ auswirken kann. Falls es wirklich mal zu viele Völker werden, findet man sicher auch Abnehmer in der Umgebung.)


    -Rechtzeitig mit der Fütterung beginnen.


    * Ich überlege dieses Jahr abgesehen vom Mini-Plus nur einzargig zu überwintern. Dieses werde ich Ende des Jahres in einem separaten Thema noch einmal ansprechen.


    Ansonsten lieber Heiko gilt dran bleiben, Kopf hoch und weiter machen. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. LG, Ole!

  • Hallo Ole,


    eine Anmerkung beim Thema Thymol.
    Ich habe kürzlich irgendwo gelesen, dass dies Räuberei begünstigen kann, weil quasi alle Völker "gleich riechen" und wenn sie dann etwas geschwächt sind...
    Ich weiß nicht, ob ich in diesem Jahr nicht nur die verdeckelte Brut entnehme, bin mir noch nicht sicher.
    Aber es vielen einige ungünstige Dinge zusammen bei mir, die ich natürlich besser machen will - ja muss!
    Ich will, wie jeder andere Imker auch, keine toten Bienenvölker sehen müssen...


    L.G. Rene


  • Ich habe kürzlich irgendwo gelesen, dass dies Räuberei begünstigen kann, weil quasi alle Völker "gleich riechen" und wenn sie dann etwas geschwächt sind...
    Ich weiß nicht, ob ich in diesem Jahr nicht nur die verdeckelte Brut entnehme, bin mir noch nicht sicher.


    Hi Rene, interessanter Gedankengang. Mir war die Wirkung einfach nicht aussagekräftig genug, deswegen habe ich da letztes Jahr die Finger lieber komplett von gelassen. LG, Ole!

  • Hallo Ole,


    es gibt in deiner Aufzählung Punkte, über die ich mir auch schon Gedanken gemacht habe.


    Statt TBE mache ich allerdings TuB um alle Brut durchzubringen, trotzdem mit MS zu behandeln und dabei eine neue Kö zu ziehen.
    Später kann man die Völker wieder vereinigen, wenn man das will oder zwei einzargig einwintern.
    Der Punkt fiel 2017 aus, weil Volk nur sehr klein war.


    Nach einem Gespräch mit Johannes plane ich eine einzargige Betriebsweise und Überwinterung. Ich habe die hier untypischen Zanderzargen mit großen Ohren.
    Da ist immer viel Platz.


    Geringe Dosierung bei der Restentmilbung. Sehr interessante Sache, ich habe zum Jahreswechsel behandelt. Da die Bienen abgeflogen sind, kann es noch nicht kalt gewesen sein. Also verstarb das Volk nach der Winterbehandlung binnen 3 Wochen? Was auch das viele vorhandene Futter erklärt?
    Das „weniger ist mehr“ werde ich auf jeden Fall beherzigen. Tod dich Überdosierung ist nicht populär, halte ich in meinem Fall aber für möglich, da das Volk recht klein war (kaum vier Waben besetzt).


    Es gibt viel zu bedenken, aber ich werde weiter machen.


    Viele Grüße, Heiko

  • Vielleicht wäre es ein Gedankenansatz an die erfahrenen Imker Kollegen hier ein Konzept zu dokumentieren (Youtube), wo über das Jahr verschiedene Betriebsweisen behandelt werden.
    Beispiel:
    Viele Hinterbehandlungsimker nutzen AS mit dem Nassenheider Verdunster, der in ein Rähmchen befestigt wird. Hat natürlich auch bissl den Hintergrund, weil im Zulassungsverfahren für die AS das Ding benutzt wurde und die Erfahrungen und Empfehlungen daher rühren.
    So kann man Schäden minimieren. Andere Verdunster sind aus diesem Grund ganz streng genommen nicht zugelassen. Das heißt nicht, dass sie nicht gut sind...


    Zurück zur Konzeptfrage. Einher geht das auch mit ein- oder zweimalige Entnahme der verdeckten Brut.


    Eine andere Variante stellt die TBE dar, mit MS zusammen und / oder Thymovar bzw ApiLiveVar und im Winter Oxalsäure..


    Vielleicht gibt es noch viel mehr Möglichkeiten, kann man ja zusammentragen.
    Kai hat ja auch mit verschiedenen Verdunster sich versucht und kann da seine Eindrücken zusammenfassen.


    Ich überlege auch immer wieder, was ich alles falsch gemacht habe im letzten Jahr.
    Vielleicht kann man so zu neuen Einsichten kommen, die dem Imker UND den Bienen helfen...
    L. G. Rene

  • Moin,
    meine Völker haben noch nie AS kennengelernt, ich habe zum ersten mal meine Ableger NICHT mit MS behandelt und alle Völker sind dieses Jahr am leben. Dazu wurde teilweise TBE gemacht, was ich in diesem Jahr konsequent bei allen Völkern machen werde. Dazu 1. Jahr Königinvermehrung probieren.
    LG Dieter

  • Hallo Miteinander
    Dieter herzlichen Glückwunsch zu deinen Völkern
    Ich habe wie einige wissen nur 1zargige Völker,fast alle nur mit Totale Brutentnahme (TBE) ,Milchsäure und einige waren noch mit Ameisensäure behandelt und mein Trumpf Königinisolator und absoluten Naturbau in 4 Jahren 1Volk erfroren und im ersten Jahr 1Volk an Varoa. Die fast komplette Sommer Ernte für die Bienen. Ich kann nur von mir sagen nach dem ersten Toten Volk habe ich mir richtig Gedanken gemacht. Kopf hoch Heiko das passiert dir nicht wieder so schnell. Gruß Marcus

  • Hallo zusammen,
    ich habe das auch schon anderswo erzählt, daher werden einige YT-Mitleser das vielleicht schon kennen:
    Der September 2017 war ein sehr ungünstiger Monat für eine 2. AS Behandlung.


    Ich habe die Wetterdaten meiner Region gezogen und analysiert, und das gleiche auch noch für eine Gegend im Münsterland, jeweils mit dem gleichen Ergebnis: Im September gab es insgesamt nur etwa 7 Tage, in denen günstige Wetterbedingungen für eine AS Behandlung vorlagen. Im Vorjahr waren es im Vergleich rund 26 Tage.


    Es gab lediglich Anfang September 2017 ein paar Tage am Stück, wo die Wetterbedingungen gepasst haben - jeder, der Mitte des Monats seine Behandlung durchgeführt hat, fand widrige Bedingungen vor.
    Die Youtuberin aus dem Münsterland hat in ihrem letzten Video erzählt, dass in ihrem Verein hohe Verluste zu beklagen sind, was zumindest meine Beobachtungen stützen, bzw. selbigen nicht zuwider laufen würde.
    Auffällig ist auch, dass der Parameter Temperatur, welcher für die Verdunstung eine Rolle spielt, im September im Schnitt 3,3 Grad niedriger war als im Vorjahr, der Juli war immerhin 1,4 Grad kälter.


    Das könnte eine Erklärung sein, dass eine 2. AS Behandlung im September, wie sie nach Lehrbuch empfohlen wird, weniger wirksam war als im Vorjahr und damit die Varroabelastung statistisch betrachtet höher war als von den Imkern angenommen.


    Wer selber mit den Daten spielen will, findet sie hier: https://github.com/rmatulat/we…nalyse%202017%20OHV.ipynb


    Allen einen guten Start ins neue Imkerjahr!
    Grüße
    Ralf

  • Dafuer waren dann Anfang Oktober nochmals recht gute Bedingungen fuer eine AS-Behandlung. Ich habe in der 2. Oktoberwoche mit gutem Erfolg behandelt.


    Das A und das O beim Fuehren der Bienenvoeker ist die Natur- und Wetterbeobachtung. Jegliche Massnahmen der Voelkerfuehrung muessen immer in diesem Kontext erfolgen, Lehrbuch hin- oder her. Eigentlich wollte ich am vergangenen Wochenende die Schiede setzen. Aber wg. des anstehenden Wintereinbruches und der nur minimal vorhandenen Brut habe ich vorerst darauf verzichtet. Beim heutigen Spaziergang habe ich mir die Salweiden in der Umgebung angeschaut. Und ich weiss nun, dass ich mich mit den Schieden beeilen muss, wenn die Temperaturen wieder steigen - zumal die Damen die heutigen noch milden Temperaturen eifrig zum Sammeln von Krokuspollen nutzten.


    In der Arbeiten mit der Natur steckt fuer mich die Freude bei der Bienenhaltung. Will ich einfach nur ein Rezept befolgen, so backe ich einen Kuchen.

  • Hallo Postkugel,


    Vielen Dank für deinen Beitrag. Gerade Anfängern wie ich es bin nutzen solche kritischen Hinweise sehr.
    Im Prinzip können es garnicht genug solcher Hinweise sein. Das ganze Denken muss einfach umfassender werden und weil auch das wie ein Organismus funktioniert und ständig zunimmt (hoffentlich)....
    Danke mal an Alle hier.
    L. G. Rene


  • Starke Antwort. Weiter so Rene. Da hast du einfach nur Recht. LG, Ole!

  • Hallo zusammen,


    ich möchte mal ein Update geben, wie mein Jahr nach dem Fehlstart weiter ging.
    Ich habe Anfang April ein kleines Volk von einem Vereinskollegen bekommen. Dafür helfe ich ihm dieses Jahr etwas bei seinen Bienen.
    Die saßen in einer Segeberger. Vorerst also einzargig DN1.0. Mehr Rähmchen habe ich auch nicht und das Umwohnen auf Zander steht an.
    Ich werde den Hoffmannseiten keine Träne nachheulen. Wirklich, ich kann nicht verstehen, wie so viele mit den zusammen betonierten Rähmchenblöcken entspannt arbeiten können.
    Derzeit sitzt das Volk auf 5 Gassen, Tendenz steigend. Die Entwicklung war in den letzten drei Wochen rasant, habe ich bisher so noch nie gesehen. Innerhalb einer Woche zwei Röhmchen (mit Anfangsdreiecken) komplett ausgebaut, bestiftet, sogar auf die Rückseite der Pollenwabe. Wirklich verblüffend.
    Wenn es so weiter geht, kann ich zufrieden sein.


    VG, Heiko

  • Hallo Heiko
    Das hört sich gut an ,ich drücke dir die Daumen dass du wieder wunderschöne Völker bekommst. Meine entwickeln sich im außen stand prächtig zu hause sind sie noch ein bißchen hinterher, aber das ist nicht schlimm. Gruß Marcus