Warum der in den Märkten käufliche Honig meistens "gepanscht" ist/wird

  • Warum ist der Kundenwunsch eine schwache Begründung? Der Kundenwunsch wird durch Werbung und Marketing beeinflusst, in wenigen Fällen dadurch geschaffen.

    Das die Produkte der Lebensmittelkonzerne qualitativ zumeist verbesserungswürdig sind, außer Frage. Trifft auch auf viele andere Massenprodukte zu.

    Doch gerade beim Geschmack lässt sich nicht streiten.

    Vergleich Whisky: Da bekommst du auch was für jeden Geschmack/Geldbeutel, vom preiswerten Blend der immer gleich schmeckt bis zum Single Cask (äußert individuell)


    Nach Langnesehonig hat mich noch keiner meiner "Kunden" gefragt. Das mag am eingeschränkten "Kunden"kreis liegen; die Bienen sind mein Hobby (noch nicht so lange) und nicht mein Erwerb. Daher vielleicht meine andere Sichtweise.

    Wenn im "wirklichen" Leben ein Kunde zu mir kommt, hat er zumeist eine vage Vorstellung (Wunsch) was er möchte bzw. braucht. Diese Vorstellung im Einklang mit gültigen Normen und Rechtsvorschriften dann möglichst genau umzusetzen ist meine Aufgabe. Dabei möchte ich natürlich Geld verdienen... Wie jeder der arbeitet denke ich.

    Wenn der französische Abfüller jetzt die zündende Idee hatte, immer flüssigen Honig in der Quetschflasche auf den Markt zu bringen, Geld für die notwendige Werbung, Bemusterung, Maschinerie und Qualitätssicherung in die Hand zu nehmen und sich an seinem Gewinn zu erfreuen, so what? Hätte auch schief gehen können. . Kaffee-/Teehändler machen letzendlich doch das Selbe.
    Wir sollten hier ein Handelshaus nicht mit einer Imkerei vergleichen


    Jetzt noch die doofe Frage: Wo steht das ich den "Honig aus EU- und nicht EU-Ländern" nicht an meine Bienen verfüttern darf? (Das die gute imkerliche Praxis das verbietet ist schon klar.) Und warum sollte ich das tun, ich sehe da keinen vernünftigen Grund für. Das hier die Importvorschriften der EU schwach sind, sehe ich als das Problem. Da braucht es wieder Lobbyarbeit der Verbände, die offensichtlich nicht zu Gunsten der EU-Imker ausfällt.



    Gruß, Thorsten

  • Hallo @ Didi , die Sortenkennzeichnung ist ein kann, aber kein muss wenn ich die Honigrichtlinie richtig verstehe?

    Im Falle der Verwendung muss dann aber nachgewiesen werden, das was drauf steht auch drin ist. Das einzige was man da ohne Labor noch halbwegs hinbekommt ist die Unterscheidung zwischen Frühjahrstracht und Sommertracht, wenn man entsprechend schleudern kann. Ansonsten Honig, Herkunftsland Deutschland.


    Gruß Thorsten

  • Warum müssen wir das eigentlich machen und große Abfüllen nicht?

    Ja weil die Gesetze zu 90%oder mehr nur für Konzerne/ Großbetriebe gemacht werden um die kleinen und mittleren zu schwächen. Die Gesetze bekommen dann schöne Namen woe Verbraucherschutzgesetz Lebensmittelgesetz. Beispiel gefällig. Haltbarkeitsdatum auf dem Honig Taggenau. Für Konzerne nur Kleingeld in der Anschaffung von entsprechenden Datumsdruckern. Auf das Produkt bezogen weniger als 0,1 Cent Für kleine Betriebe aber auf das Produkt 10 Cent oder mehr.


    Grüße Thomas

  • Wenn man die in der BRD produzierte Menge an Honig mit dem Bedarf in Vergleich setzt, erscheint der regionale Honig beinahe als Luxusgut. Verknappung führt in der Regel dazu, dass höhere Preise erzielbar sind. Dies funktioniert allerdings nur wenn nahezu alle mitmachen.


    Gibt es hier (Hobby)inker, die auf Teilen Ihres Honig "sitzen" bleiben.

    Mit ist das bisher nicht passiert, eher das Gegenteil.


    Diejenigen, die bei mir Honig kaufen, nehmen bewusst einen höheren Preis in Kauf um ein lokales, hochwertiges und "nachvollziehbares" Produkt zu erwerben.


    VG

    Tom

  • Es gibt hier Hobbyimker (Ingo) die Honig für 2,50 pro 500 g Glas verkaufen.


    Grüsse Thomas

  • Honig anzubieten und dadurch mit vielen Leuten ins Gespräch zu kommen hat, wie ich feststellen konnte, einen sehr guten Nebeneffekt, man lnteressiert sich plötzlich für die Umweltprobleme und fragt gezielt nach wie man die Situation der Bienen(Insekten) verbessern kann.

  • Aber wo geht dieser Sirup hin, und zu was wird er genutzt ?

    Wie im Film zu sehen war geht er in die Randländer der EU, Er wird dort mit Honig vermischt und kommt dann in den Handel. Als Honig !!!

    Tja, das ist dann Betrug, von wem auch immer. In Deutschland darf eben nur das - vordergründig - als Honig bezeichnet werden, was zu 100% auch welcher ist.


    Keine Ahnung, ob im Ausland gekaufter und in Deutschland weiterverkaufter Honig auf seine Reinheit geprüft werden muß. Falls nicht, läge eine Teilschuld auch beim deutschen Importeur, der ihn als solchen deklariert.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

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  • Aber Frage: Hat dich einer deiner Honigkunden mal gefragt ,,Hast du Langnese Honig ?

    Und was antwortest du du da ?

    Eine solche Frage würde mich arg irritieren, und sie zeugt auch nicht gerade von Weisheit, wenn sie denn ernst gemeint ist. Oder sie ist als Veralberung und Test gemeint, wie man darauf reagiert.


    Ich wäre ob soviel Dummeheit dermaßen baff/perplex, daß ich sicher nicht die beste Antwort darauf spontan fände. Ja, was antwortet man darauf, am besten auf gleichem Niveau? Kennen Sie Langnese-Blüten und Langnese-Bienen? Oder, mein Nachname lautet anders? Oder, von der Qualität her ja, aber vom Preise her ist er eher Aldi?

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

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  • Genau so ist es, mit der schwachsinnigen Begründung das der Kunde es so will, wird uns jeder Müll verkauft.

    Wer mir mit solch einer dämlichen Begründung seinen Mist anzudrehen versucht, dem entgegne ich daraufhin sinngemäß: "Dann zähle ich demnach nicht zu Ihren Kunden?! Sehr freundlich!"

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • Dann bist du aber die rühmliche Ausnahme. Alle anderen geben den Anbietern doch recht wenn die sagen "Ihr wollt das doch so". Wir reagieren nur auf Kundenwünsche!

  • Sehe ich aus so. Honig umsonst bekommt die Familie, Freunde und Bekannte zahlen 4,50€/250g bzw. 8,00€/500g. Ist nicht kostendeckend (weil Hobby), erzeugt aber Wertschätzung für das Produkt. Inklusive 0,20€ Glaspfand...


    Gruß, Thorsten


    p.s. wird jetzt aber ziemlich OT hier. Entschuldigung!

  • Honig umsonst bekommt die Familie, Freunde und Bekannte zahlen 4,50€/250g bzw. 8,00€/500g.

    Bekannte sind klar, aber Freunde? Freunde wären neben den Familienangehörigen die letzten, denen ich die süße Köstlichkeit verkaufen würde, jedenfalls bei sporadischen Abgaben. Schließlich möchte man die Freundschaft ja auch erhalten, dabei stören kommerzielle Dinge nur. Wird aus der Abnahme eine Dauerangelegenheit, würde sich so ziemlich jeder Freund ohnehin von selbst ein wenig beschämt nach einer Gegenleistung erkundigen.

    Ist nicht kostendeckend (weil Hobby), erzeugt aber Wertschätzung für das Produkt. Inklusive 0,20€ Glaspfand...

    Hm, welche Rolle spielt denn dabei, daß es ein Hobbyerzeugnis ist? 8 € für ein Standardglas sind schon beim Hobbyimker nicht kostendeckend? Wie teuer sollen es dann erst Berufsimker verkaufen? Berufsimker haben doch noch weitere Kosten!


    Die Hoffnung, daß ich meine Kosten jemals wieder hereinholen werden, habe ich ohnehin längst begraben. Schläft sich besser so.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • .

    Hm, welche Rolle spielt denn dabei, daß es ein Hobbyerzeugnis ist? 8 € für ein Standardglas sind schon beim Hobbyimker nicht kostendeckend?

    Also 8 Euro für 500g Glas ist im Normalfall schon Kostendeckend ohne Arbeitszeit Einrechnung dafür ist es dann ja Hobby. Aber unter einer Kostendeckung (Material, Futter Königinnen etc.) sollte man den Honig nicht verkaufen.


    Grüsse Thomas

  • Hall teewee und Freizeitimker


    Nach Langnese Honig fragten manche Leute die flüssigen Honig haben wollten !

    Ich biete nur Früh und Sommertracht an, dass was die Bienen um ihre Beuten Standorte so Sammeln.

    Und dieser Honig bleibt nicht lange flüssig .Ich versuche ihn cremig zu rühren.

    Wenn dann probiert wird ist Langnese eh Out.


    Zur anderen Frage : Mischungen aus EU und Nicht EU Honigen dürfen an die Bienen nicht verfüttert werden ,weil in ihnen Sporen der Amerikanischen Faulbrut vor kommen können. Für den Mensch beim Verzehr ist das Ungefährlich. Zweitens: In nicht EU Honigen können auch Spuren von Genmanipulierten Pflanzen

    vorhanden sein, was hier wohl niemand in seinem Honig haben will.


    So ist mein Kenntnisstand


    Gruß Dirk

  • Hallo Dirk,
    wenn Kunden den Honig flüssig haben möchten können sie Ihn -schonend- erwärmen, schon ist er im gewünschten Zustand. (Ich biete auch lieber cremigen an, da kommt es seltener zur Phasentrennung, grober Kristalisation etc...)


    Das mit der AFB in den Mischungen ist klar. Mich interessiert jedoch eher welche Rechtsnorm das "nicht dürfen" begründet. Ich halte mich an "nicht sollen" aus der "guten imkerlichen Praxis", die aber oft nur mündlich weitergegeben wird und entsprechend weiten Interpretationsspielraum bietet. Bei den genetisch veränderten Organismen bin ich bei dir, aber diese werden längst auch in der EU erforscht/getestet... Nur eine Frage der Zeit.;(


    Gruß, Thorsten

  • Fremdhonig zwecks ABF-Gefahr nicht zu verfüttern kenne ich auch nur als 'soll man nicht' - Regel einer guten Imker lichen Praxis. Meines Wissens nach gilt das aber für jeglichen Honig fremder Herkunft. Auch Honig aus Deutschland würde ich nicht verfüttern - außer natürlich an mich selbst. Aber der eigene schmeckt aus Prinzip natürlich ohnehin am besten ;-)

  • Hallo teewee


    Wenn du den Honig durch erwärmen für deine Kunden verflüssigst, wird er in diesem

    flüssigen Zustand nicht lange bleiben. Das ist glaube ich nicht Sinn der Sache.



    Meine Definition von flüssigem Honig ist Edel Kastanie, Linde und Robinien Honig. usw.

    Diese Honige bleiben lange flüssig.


    Das mit dem nicht dürfen ,,verfüttern von EU und nicht EU Mischungen" da hast du und

    Beni Recht.

    Es heißt man soll ihn nicht verfüttern.

    Wenn ich aber schreibe ,, man soll das nicht tun , machen es manche erst recht.

    Deshalb schrieb ich, dass man es nicht darf.

    Gruß Dirk