Alemannischer Rumpf bzw. Schwarzwälder Bienenkorb

  • Servus Leute,

    Ich bin auf der Suche nach Informationen über den alemannischen Rumpf. Teilweise auch als schwarzwälder Rumpf oder schwarzwälder Bienenkorb bezeichnet.

    Über Google habe ich leider wenig brauchbare Ergebnisse gefunden. Meine Quelle über alte Buchliteratur hat leider auch nichts hergegeben.


    Einzig das Buch "Badische Imkerschule" von 1894 gibt ein paar kurze Beschreibungen über den Lüneburger Stülper und weshalb er für Süddeutschland wenig geeignet ist (z.B. Form und Fluglochposition). Angeblich bringen hier gedrungene Körbe, mit Flugloch unten, mehr Honig und sind schonender zu bearbeiten. Mehr wird aber nicht zum alemannischen Rumpf geschrieben.


    In den nächsten Wochen mache ich mit meiner Frau mal einen Ausflug ins Bienenmuseum Münstertal bei Freiburg. Ist sozusagen um die Ecke. Dort kann ich die Körbe zumindest ausmessen und fotografieren. Vielleicht gibt es dort auch noch Infos über die Betriebsweise.

  • Angeblich bringen hier gedrungene Körbe, mit Flugloch unten, mehr Honig und sind schonender zu bearbeiten.

    Da Bienen den Honig immer möglichst entfernt vom Flugloch einlagern sollen, wäre das bei tiefem Flugloch oben im Korb. Wie man gerade dann den Honig schonender entnehmen können soll, ist fraglich. Natürlich kommt man dann aber umso leichter an das tiefere Brutnest heran. Schonend ist bei Bienenkörben aber eigentlich gar nichts, außer man verwendet eine Endoskopkamera.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • Hallo

    Der alemanische Rumpf war hier im Südwesten der typische Bienenkorb , der im Schwarzwald zu jedem Bauernhof gehörte ( ist im Gutacher Museum "Vogsbauernhöfe und natürlich im Münstertäler Bienenmuseum schön dargestellt). Er ist gedrungen, so dass die Bienen wie bei einer Lagerbeute den Honig hinten jenseits des Flugloches einlagerten.

    Am Abschluss unten ist ein massives Brett, in das eine Kerbe eingelassen ist, die das Flugloch darstellt.

    Das Interessante war, dass der Korb nach Ausschneiden des über den Winter übrig gebliebenen Honigs im Frühjahr durch den "Immenschnieder" so gedreht wurde, dass die ausgeschnittene Stelle zum Flugloch kam. Das brachte eine geniale Wabenerneuerung und war schonend für die Völker, da der Wabensitz der Bienen nicht tangiert wurde.

    Da es gerade im Schwarzwald recht häufig Honigtauhonig gibt, bleibt mir die Frage, wie die Bienen das als Winterfutter ausgehalten haben, solcher Honig ist ja für die heute gehaltenen Bienenunterarten nicht gerade ideal (Ruhr ect).

    Ach ja, damals wurde ja die Dunkle in unseren Breiten gehalten!

    Das ist auch ein Grund, warum ich mich um diese Unterart kümmere....

    Prof, Zander soll die" Nigra" sogar mit Melezitose über den Winter bekommen haben


    Grüsse

  • badenimker

    Danke für die Infos 😊.

    Die Bienen haben das Überwintern auf Honigtau ziemlich schlecht verkraftet.

    Wulf-Ingo Lau ist auf dieses Thema in seinem Vortrag eingegangen. Die Heideimker hatten ihre überschüssigen Schwärme gezielt in den Schwarzwald verkauft. Es war wohl deutlich billiger Schwärme zu Kaufen als selbst Ableger zu bilden. Somit wurden die Winterverluste ausgeglich.



    Hier ist übrigens der Link zum Vortrag. Ich muss sagen, ich habe echt viel gelacht 😅.