Wo setzt man den Bogenschnitt genau an?

  • Ich möchte dieses Jahr den Bogenschnitt ausprobieren. Prinzipiell habe ich verstanden wie er funktioniert. Aber ich frage mich, wo man den Bogenschnitt genau ansetzt.


    Schneidet man direkt unter den Zellen, so dass die Zellen intakt bleiben? Oder schneidet man in die Zellen rein, so dass die Eier gerade noch in den Zellen liegen bleiben?

  • Hallo,


    soweit mir bekannt, ist es üblich (?), die Zellen mit jüngsten Maden anzuschneiden, nicht mit Stiften.


    Belehrt mich gern eines Besseren, falls das nicht korrekt ist.


    LG

    Kai

  • Sowohl als auch, deswegen ja Bogenschnitt. Das Wegnehmen des Zellbodens soll wohl die Illusion einer Weiselzelle verbessern. Diese sind ja auch nach unten geöffnet. Es soll wohl auch helfen nur jede vierte Zelle belegt zu lassen, um Verbau vorzubeugen. Ich schreibe soll, da es sich hier um hören sagen meinerseits handelt, habe noch keinen Bogenschnitt gemacht.


    OT: Ich finde leider gerade die Quelle nicht, aber in den USA gibt es ein Verfahren, bei dem nicht umgelarvt wird, sondern gezielt nur einzelne Zellen stehen gelassen werden und der Inhalt der darum befindlichen Zellen mit einer kleinen Patrone zerstört wird. Die Wabe wird dann Waagerecht mit den gewünschten Zellen nach unten in den Stock gehängt. Suchbegriff ist glaube ich OTS "on the spot rearing" gewesen. Da wird ein ähnlicher Effekt erzeugt.


    Gruß, Thorsten

  • Ist schon richtig; wer allerdings Probleme hat jüngste Larven zu sehen/finden

    (angeblich sind die ja sobald man sie sehen kann schon zu alt, "angeblich" ist nicht negativ gemeint, finde gerade keine bessere Formulierung)

    schneidet bei den liegenden Eiern, so haben die Bienen die Möglichkeit von Beginn an das richtige Futterprogramm zu fahren.

    Alles was dann früher verdeckelt ist als an der Schnittkante wird ausgebrochen.


    Gruß Thorsten

  • Danke für die Antworten. Ich habe bereits alle Youtube-Videos zu dem Thema angesehen ;)


    Ich bin mir aber immer noch nicht sicher, wo genau der Schnitt gesetzt wird.

  • So hoch, das unter dem Schnitt eine Zelle reinpasst ohne an das Rähmchen zu stoßen oder ein Draht im Weg wäre. So schneiden, das etwa 2/3 der Zelltiefe weg sind, damit die Erweiterung zur Weiselzelle für die Bienen einfacher wird.

    Manchmal hilft auch einfach machen...


    Gruß, Thorsten

  • So hoch, das unter dem Schnitt eine Zelle reinpasst ohne an das Rähmchen zu stoßen oder ein Draht im Weg wäre. So schneiden, das etwa 2/3 der Zelltiefe weg sind, damit die Erweiterung zur Weiselzelle für die Bienen einfacher wird.

    Manchmal hilft auch einfach machen...


    Gruß, Thorsten

    Ok, das heißt, die Eier/Maden bleiben gar nicht in den Zellen, sondern die Weiselzellen werden neu bestiftet?

  • Doch, die Eier/Maden bleiben drin.

    Der Trick dabei ist wohl das durch die Öffnung nach unten durch wegnehmen der Zellwand die Bienen leichter Weiselzellen ausziehen können. die werden ja immer möglichst nach unten (in Richtung der Schwerkraft) gebaut. Beim Bogenschnitt wie im Video gezeigt entstehen die Ausbrüche ja eher zufällig. Schau mal unter Basiszucht.de, dort wird das Verfahren mit Eistreifen gezeigt. dort wird die Zelllänge gekürzt und unterhalb des eingesetzten Streifens die Wabe bis auf die Mittelwand weggekratzt, um Platz für die Weiselzelle zu schaffen.


    Die Zellen können ja nicht neu bestiftet werden, wenn die Wabe in das hoffnungslos weisellose Volk gehängt wird.


    Gruß, Thorsten

  • Im weiselrichtigen Volk werden ja nur Schwarmzellen angeblasen und bestiftet.

  • Da habe ich da wohl was Mistverstanden.

    Es wurde Früher einfach ein Bogen zwischen den Rähmchenseitenteilen auf einer frisch bestifteten Wabe gezogen.

    Da die Königin immer von innen nach aussen gestiftet wurde, hat man meist verschieden Stadien auf der Wabe.


    Rest haben die Bienen gemacht und es wurden die nach unten offenen Zellen zu Weiselzellen ausgebaut.


    Das Ganze kann man sich eigentlich sparen. Es funktioniert auch bei Waben ohne Bogenschnitt.

  • Flutscht durch wie durch Butter und macht eine saubere Kante, wo die Mädels schön eine Weiselzelle bauen können.:thumbup:

  • Bienen Ede : klar ziehen die auch auf einer "unbehandelten" Wabe an, es geht ja darum die Zellen hinterher nach Möglichkeit zu vereinzeln und auf Begattungseinheiten zu verteilen.

    Das ist nach meiner(geringen) Erfahrung nicht so leicht wenn die Zellen irgendwo auf der Wabe gebaut sind.


    Gruß Thorsten

  • Mit etwas Übung kann man jede Zelle von der Wabe bekommen und in einen Ableger oder ein Volk umsetzen.

    Sicher, Übung macht den Meister. Ist es nicht bei anderen Sachen nicht auch gleich???

  • Selbe Methode:


    Skalpel oder Kuttermesser warm machen. Damit die Weiselzellen ausschneiden und ab in den Korb oder noch besser in den neuen Ableger. Bitte nur eine Wabe möglichst ohne Draht nehmen oder diesen mit einen Seitenschneider kappen.

    Schneiden mehrfach warm machen. Auf keinen Fall die Weiselzellen drücken.

    Alter.Trick aus Opas Zeiten. Eine Büroklammer gerade Biegen und als Aufhängung nehmen


    So wurden Früher Königinnen gezogen und das sogar sehr erfolgreich.


    Da braucht es keinen Sammelbrutableger oder Adam Starter.

  • Leider ist von dem, was unsere Vorfahren gemacht haben in der Imkerei viel verloren gegangen. Die wussten, wann und wie man mit einfachen Mitteln das größtmögliche aus ihren Immen herausholen kann.

    Einfache Tricks und Schmähs, aber die hatten es in sich und waren damit auch erfolgreich.

    Schade, dass viel nicht mehr vorhanden oder bekannt ist.

  • Leider habe ich früher mehr das blonde Kühle oder die kühle Blonde im Kopf gehabt.


    Ich hätte noch viel von meinem Opa lernen können.


    Dennoch gehören Pfefferle.und Weiss zu den Standardwerken.


    Da.wurd mit Zigarre im Hühnerstall geschleudert und die halbe Nachbarschaft hat den Honig gegessen. Edelstahl Fehlanzeige.


    Eines hatten unsere Vorgänger drauf. Sie haben wesentlich mehr Erfahrung durch Beobachtung.

    Wir Wissen heute alles und nichts über.Bücher und moderne Medien.