TBE trotz stiller Umweiselung?

  • Hallo zusammen,

    ich wollte heute bei drei meiner Völker im Schwarzwald eine TBE durchführen. Das hat bei zwei Völkern auch geklappt. Bei einem Volk habe ich es aber abgebrochen, da ich eine Weiselzelle gefunden habe, die kurz vorm verdeckeln ist. Meine Frage ist jetzt, hätte ich die TBE trotzdem machen und die Weiselzelle einfach brechen sollen? Oder ist es okay die Bienen umweiseln zu lassen und dann einfach eine Ameisensäure Behandlung machen.


    Eine zweite Frage ist dann, wie lange muss ich mit der Ameisensäure warten, damit die Umweiselung funktioniert?

    Gruß

    Andreas

  • Ich habe derzeit bei einem Volk die selbe Situation.


    Ich mache jedoch keine TBE sondern TuB.


    Aktueller Stand: Ich habe die Zelle nicht gebrochen und die Koe. ist daraus geschluepft (am Zellenkopf kreisrund geoeffnet, nicht ausgebissen). Die alte Koe. werkelt aber noch fleissig in dem Volk und hat ein schoenes Brutnest (keine Ahnung, was den Bienen nicht gefaellt, aber egal, die werden hoffentlich wissen was sie tun).


    Meine geplante Vorgehendweise ist Folgende: Ich mache TuB ganz normal nach Plan, d.h. die "Alte" kommt in den Flugling und der Brutling kommt oben frauf. Freilich kann ich davon ausgehen, dass dort die neue Koe. zu stiften beginnt. Das kontrolliere ich aber erst 3 Tage nach Teilung der Volker, weil: a) Zellen angeblasen = neue Koe. wech, oder b) Stifte da = neue Koe anwesend. Im Fall a) laeuft alles wie immer. Im Fall b) muss ich die neue Koe, finden und herausfangen (ggf.noch eine Weiselprobe zugeben) und fuer 3 Wochen in einem M+ parken, bis der Brutling brutfrei und somit gegen die Milbe behandelbar ist. Das Volk hat dann quasi eine 3-fachen "Weiselsicherung": Alte Koe, neue Umweiselungs-Koe. und evtl. eine Nachschaffungs-Koe.


    Das ist aber eigentlich schei** kompliziert. Rein wirtschaftlich ist das Brechen der Umweiselungszelle besser. Aber man darf ja auch mal tierlieb sein...ausserdem sollen ja Koe's aus stiller Umweiselung die allerbesten sein!


    AS wuerde *ich* bei Jungkoeniginnen garnicht machen. Zumind. sollte man damit aber warten, bis diese sicher in Eilage sind. Aber eigentlich ist das so ein Fall, wo man durchaus auch mal zum Bayvarol greifen darf.

  • HAllo,


    wäre sehr interessant zu lesen, wie es ausging? Wie hast Du es gemacht?


    LG

    Kai

  • Hallo,

    Der Ausgang steht noch nicht zu 100% fest. Ich habe das Volk in Ruhe gelassen und ca 1.5 Wochen später wieder nachgeschaut. Die Weiselzelle war seitlich aufgebissen und es war eine neue unverdeckelte vorhanden. Da es da schon Anfang August war habe ich dann mit einer Ameisensäure Behandlung begonnen. 280ml im Nassenheider mit großem Docht. Nach der Behandlung war das Volk dann wieder in Brut. Als ich dann Anfang September nachgesehen habe, war keine Brut mehr vorhanden und ich konnte die Königin nicht mehr finde. Ob es eine unbegattete Königin gab konnte ich nicht feststellen. Ich habe das Volk, nach auslaufen der letzten Brut, mit Oxalsäure besprüht und einen Tag später mit einem Ableger vereinigt. Dazu habe ich den Ableger einfach oben in die zweite Zarge gehängt. Ich konnte zu diesem Zeitpunkt keine Brut finden, es wäre aber möglich das die unweiselungs Königin zu diesem Zeitpunkt in Brut gegangen wäre. Da ich gerade im Urlaub in Spanien bin, kann ich nicht nachsehen ob sie die Königin angenommen haben oder ob es doch eine unbegattete Königin gab. Diese Information werde ich noch nachliefern.


    Für mich steht fest daß ich in Zukunft keine Rücksicht mehr nehme auf Umweiselungszellen und diese bei einer TBE brechen werde. Es hat einfach unnötig Arbeit verursacht. Ich werde solche Völker in Zukunft nach einer TBE umweißeln und fertig.

    Gruß Andreas.

  • Ich habe mir abgewoehnt, bei unklarem Weiselstatus irgendwelche Experimente auf Basis von "Hoffen und Bangen" zu machen. Das kostet alles viel zu viel wertvolle Zeit, die man im Spaetsommer und Herbst kaum noch hat.


    Mein Standard-Verfahren ist dann stets ein Flugling am alten Platz. Das betreffende Volk ist damit innerhalb von 3 Tagen saniert. Lediglich beim Vorhandensein von Drohnenmuetterchen sollte man es nicht anwenden.

  • Hallo Postkugel,

    Das Volk hatte doch keine Brut mehr. Also ich verstehe nicht was du mit einem Flugling meinst. Hättest du das Volk geteilt und geschaut ob irgendwo Brut auftaucht? Ich sehe da keinen Vorteil drin, weil danach habe ich zwei Völker und ich kann mir nicht sicher sein in welchem eine mögliche Königin ist. Oder meinst du ich hätte das teilen eher machen sollen?

    Du hast natürlich Recht damit zu sagen, dass es zu viel Zeit gekostet hat. Deshalb sage ich ja in Zukunft nehme ich auf Stille Umweiselung keine Rücksicht mehr.

    Gruß Andreas

  • Hallo Zusammen,

    das Ergeniss ist, das die Königin anscheinened abgestochen wurde und ich jetzt die ganze Kiste voller Nachschaffungszellen habe. Da ich auch keine Reservekönigin mehr habe werde ich das Volk wohl auflösen müssen.

    Da die Zellen aber noch verdeckelt sind, scheinen sie die Königin anfangs akzeptiert zu haben und so vor 8 bis 9 Tagen getötet zu haben..


    In Zukunft werde ich in so einem Fall TUB machen wie Postkugel vorgeschlagen hat oder die Zelle Brechen, TBE durchführen und dann zwei bis drei Wochen später umweiseln.

    Gruß

    Andreas

  • So begründet erst mal OK, aber war es notwendig (Befallgrad ermittelt)?

    Anfang August AS Langzeitbehandlung der Menge nach, da wäre ich mir nicht sicher ob ich Anfang September schon wieder den natürlichen Milbenfall hätte um die Notwendigkeit einer zweiten Behandlung einzuschätzen und dann auch schon die zweite Behandlung notwendig wäre.

    Du schreibst nach der AS-Behandlung (wann genau danach?) waren die wieder in Brut. Stifte gesehen?


    Ich blicke da das Konzept noch nicht.

  • in dem Fall, alte Königin raus, neue im Käfig zum Ausfressen in den Brutraum und ganz normal TBE machen, dann hast du die Umweiselung gemacht, die die Bienen machen wollten und hast ne gute Königin drin, die gleich stiften kann. Die Weiselzelle kannst du lassen für den Brutsammler, dann muss der keine mehr ziehen.

  • So begründet erst mal OK, aber war es notwendig (Befallgrad ermittelt)?

    Anfang August AS Langzeitbehandlung der Menge nach, da wäre ich mir nicht sicher ob ich Anfang September schon wieder den natürlichen Milbenfall hätte um die Notwendigkeit einer zweiten Behandlung einzuschätzen und dann auch schon die zweite Behandlung notwendig wäre.

    Du schreibst nach der AS-Behandlung (wann genau danach?) waren die wieder in Brut. Stifte gesehen?


    Ich blicke da das Konzept noch nicht.

    Ich habe letztes Jahr Befallszahlen versucht mit der windel zu ermitteln. Da waren die Ameisen aber meistens schneller. Also habe ich mir die Zeit gespart und sage sie sind befallen. Mein Konzept ist TBE + Träufeln Im Winter bei Wirtschaftsvölkern nach der Linde. Völker die ich in die Waldtracht stelle (Gabs dieses Jahr nicht) bekommen Ende August AS einmalig. Ableger werden bei Bildung mit OX besprüht und dann nochmals am Anfang September einmalig mit AS behandelt.


    Dieses eine Volk war eine Ausnahme. Die haben Anfang August eine AS behandlung bekommen. Eine Woche nach der Behandlung habe ich dann wieder Stifte gesehen.


    Ich bin noch relativ neu in der Imkerei. Letztes Jahr habe ich alle Völker einmalig im Sommer mit AS behandelt und das hat auch funktioniert (4 Völker eingewintert - 4 Völker ausgewintert). Mir wurde aber von einem erfahren Imker gesagt AS zweimal. Steht ja so glaube ich auch bei Liebig. Da es dieses Jahr mit dem Wetter so mieß ist und es Anfang September eine Sonnenperiode gab. Habe ich die Für meine AS Behandlung bei den Ablegern benutzt und wollte zeitgleich dieses Volk behandeln und habe da die Weisellosigkeit festgestellt.

  • Nein, die Anzahl der AS Säurebehandlungen richtet sich nach der Fallzahl der Milben. In den letzten Jahren habe ich sehr selten eine zweite AS Behandlung gemacht.

    Als Anmerkung muss ich aber hinzufügen, dass durch Reinvasion eingeschleppte Milben nach der ersten AS Behandlung nicht mehr erkannt werden.

    Daher wird zur Sicherheit eine zweite AS Behandlung empfohlen.

    Zudem arbeite ich nicht mit der Schockbehandlung,.sondern mit dem Nassenheider. Anwendungsfehler sind da sehr selten.

    So habe ich per Zufall mit Schrecken jetzt einen Bienenstand von einem jener Vereinsimker in meiner Nachbarschaft entdeckt, der jedes Jahr ein Dutzend Völker dazu kauft.

    Wie schön ware es, wenn man jetzt zur Milbenreduzierung zwei mal sublimieren könnte mi OXS, da eine zweite Behandlung mit AS nun aufgrund der Temperaturen nicht mehr möglich ist.