Hallo zusammen,
ich möchte auf Johannes Ausgangsfragen zurückkommen.
Weiden als Trachtpflanzen?
Bei mir in der Nachbarschaft stehen zwei weibliche Weiden, beide knapp 4 Meter hoch. Die eine ist definitiv ein Sämling, der das Glück hatte, dass die Gartenbesitzer sehr alt sind und die Pflanzen in Ruhe wachsen lassen, die andere ist mindestens 70 Jahre alt, hat zwar einen ruhigen Platz an der Straße, wurde aber von den wechselden Eigentümern schon zweimal bis auf die Wurzel heruntergesägt. Jetzt in der Blütezeit werden sie gut von Bienen und manchmal auch Schmetterlingen beflogen, damit ist sie für mich eindeutig eine Trachtpflanze. (Da sie ja kein Pollen bietet, wird sie als Nektarquelle genutzt, da sind Bienen Experten ) Und als ich heute so bei wunderbarem Wetter vor dem Flugloch beobachtete, sah ich leicht bepuderte Sammelbienen heimkommen, die etwas nektarschwer aussahen - ich habe schon länger auch die männlichen Blüten verdächtigt, zusätlich noch Nektar abzugeben. Dies ist aber nur Vermutung, deshalb hier als Frage in die Runde, bevor ich im Netz suche.
Und noch eine Theorie zur Fortpflanzung/Befruchtung der Weide. Weiden sind keine Windbestäuber, wenn man sieht, wie "fest" die Pollen an den Kätzchen haften - schüttelt mal ein blühendes Weidenkätzchen und zum Vergleich mal ein Haselkätzchen! Aber Bienen sammeln meist nur eine Pflanze ab - und die ist dann etweder männlich oder weiblich, also keine Pollenübertragung. Als ich heute die Massen an Weidenpollen sah, die in den Stock getragen wurde, kam mir die Idee, dass sich so bestimmt auch die Sammelbienen ausreichchen mit Pollen "infizieren", die an die weiblichen Bäume fliegen, wenn sie mit den vielen Schwestern in Kontakt kommen, die die männlichen Blüten besuchen. Damit wäre dann das Nest der Biene die Austauschbörse für den Pollen, der an die weiblichen Blüten gelangt.
LG Thomas