Beiträge von Bienetou

    Ganz ehrlich, was würde ein solcher "Imkerführerschein" besser machen? Was wird mit diesem Schein beabsichtigt? Ich habe die Argumentation nicht ganz verstanden. Soll er dazu führen, dass weniger Bienen an Varroa sterben? Meint der Berufsimkerverband, dass Berufsimker proportional weniger Verluste erleiden als Hobbyimker, weil diese weniger Völker besitzen und deswegen weniger Kenntnisse aufweisen? Oder soll der Schein bewirken, dass weniger Imker diese dubiosen Beuten auf dem Markt kaufen? Glaubt der Verband wirklich, dass so ein Schein dazu führen würde, dass weniger Verluste entstehen und solche schlechten Beuten weniger verkauft würden?

    Ich mache einen Vergleich: Ein Autoführerschein wird vergeben, wenn man Autofahren lernt. Sind aber alle Menschen, die fleißig Autofahren lernten und einen Autoführerschein erhalten haben, automatisch gute oder verantwortungsvolle Autofahrer?

    Mein Vorschlag an den Verband für Berufsimker: Er soll sich um die Berufsimker kümmern, die Hobbyimker in Ruhe lassen und gegen die Hersteller von Beuten vorgehen, die nichts Vernünftiges bewirken. Dann hätte der Verband meiner Meinung nach die Unterstützung aller Imker und würde etwas erreichen, was wirklich allen nutzt.

    genau wegen solchen angeblichen „Imkern“ die solche Sachen verkaufen und Leuten die darauf reinfallen, bin ich für einen „Imkerführerschein“!


    Es gibt echt sehr, sehr viele Leute die sich solche Boxen kaufen und ohne Ahnung loslegen.

    Jetzt bin ich bestimmt der Puh Mann hier geworden😅

    Die Frage ist: Würde die Einführung eines Imkerführerscheins dazu führen, dass man solche Beuten nicht mehr kauft? Wäre es nicht praktischer und effizienter, den Verkauf solcher Beuten zu verbieten?

    Dieser Entschließungsantrag in Niedersachsen hat mit dem Wohl der Bienen ebenso wenig zu tun wie der durch die katholische Kirche angeforderte Bericht zum Kindermissbrauch in den eigenen Reihen.

    Der Grund für diese Lobbyarbeit mit heuchlerischem Hintergrund sind in meinen Augen zwei Dinge: Bestimmte Berufsimker wollen mit der Kraft ihrer Lobby durchziehen, dass durch demotivierende bürokratische Mittel der steigenden Zahl an Imkern ein Dämpfer aufgesetzt wird. Aber damit nicht genug: Um die Konkurrenz durch Freizeitimker aus dem Weg zu räumen, wollen sie tatsächlich erreichen, dass uns - Freizeitimkern - der Begriff "Imker" weggenommen wird. Freizeitimker würden fortan "Freizeitbienenhalter" genannt werden. Dadurch würden sie uns mit jenen Menschen gleichsetzen, die auf ihrem Balkon oder in ihrem Garten ein Insektenhotel haben, um nicht als Imker angesehen oder ernst genommen zu werden. An einem Verkaufsstand oder an Schildern würde man nicht mehr "Imker" schreiben dürfen, was den Berufsimkern einen Marktvorteil verschaffen würde.

    Ganz ehrlich, was würde ein solcher Imkerschein an den Winterverlusten, die sogar erfahrenen Imkern zustößt, ändern? Liegen solche Verluste an sachlicher Unwissenheit? Wir wissen, dass es nicht der Fall ist.

    Außerdem ist dieser Antrag kurzsichtig, sogar dumm, weil Deutschland jährlich aufgrund des großen Honigkonsums viel mehr Honig importiert, als dass es produziert. Mit weniger Freizeitimkern träumen die Berufsimker von höheren Preisen für ihren Honig, aber das würde nach hinten losgehen, weil der Honigimport steigen würde. Und wenn mehr ausländischer Honig auf dem Markt wäre, dann würden die Preise eher sinken als steigen.

    Fazit: Das ist ein nicht durchdachter Antrag, der eher Nachteile als Vorteile bringen würde und noch einmal zeigt, dass die deutsche Politik von Geldgier und Einflussnahme gelenkt wird, statt von dem Wunsch, dem Volk (und der Umwelt) würdevoll zu dienen.

    In der Tat wollen sie nichts ausbauen und scheinen sogar mutlos, als ob der Frühling erst in einem Monat anfangen würde. Pollen haben sie für wenige Tage eingetragen.

    Es könnte sein, dass die warmen Monate sich nach hinten verschieben, aber wenn nicht, dann wird´s ein kurzes Bienenjahr werden.

    Bei uns im Berliner Raum haben wir seit vielen Tagen die Bienen kaum zu Gesicht bekommen, zumindest außerhalb der Beute. Die Zucht hier verschiebt sich um einiges. Der einzige Honig, den ich mir in dieser Gegend vorstellen kann, ist das Zuckerwasser aus dem letzten Herbst :(

    Bei unserer katastrophalen (Über-)Bevölkerungsdichte?


    Pflanzen sicher nicht. Tiere werden schon genug intensiv gehalten, mit all' den Nachteilen für die Tiere selbst und die Natur ("Umwelt"). Ach ja, Bienen zähle ich nicht dazu. Bei Bienen ist der Vorwurf der Massen-, gar Intensivhaltung falsch, absurd, läuft in's Leere...

    Deutschland hat trotz der Bevölkerungsdichte immer noch unheimlich viel Platz zur Verfügung, um sich selbst zu ernähren und den Rest der Produktion zu exportieren. Du brauchst z.B. nur nach Meck-Pomm und Brandenburg zu fahren, um die verlassenen oder unproduktiven riesengroßen Grundstücke zu sehen. So viele Bauernhöfe sind zugrunde gegangen zugunsten der großen Betriebe oder der Importeure. An Frankreich können wir uns ein Beispiel nehmen.

    Bei der Bienenhaltung sind in Deutschland noch sehr viele Leute äußerst egoistisch und unwissend: Entweder dulden sie die Nähe von Bienenstöcken nicht zu ihrem Grundstück, oder sie können nicht einmal eine Wespe von einer Biene unterscheiden. Ich war diverse Male mit solchen Leuten konfrontiert. Also kein Wunder, dass viele Interessierte keine Möglichkeit sehen, in ihrem eigenen Garten Bienen zu züchten. Ein Armutszeugnis für Deutschland!

    In Deutschland verzehrt man jährlich insgesamt ca. 91 Millionen kg Honig. Ein Riesenmarkt für den Honigverkauf! Allerdings gibt es hierzulande "nur" 130.000 Imker, von denen ca. 95% Hobbyimker sind. Ein Großteil der restlichen 5% sind Imker im Nebenerwerb und ca. 500 sind Berufsimker. Damit werden in Deutschland jährlich knapp 29 Millionen kg Honig produziert. Das heißt, ca. 62 Millionen kg Honig müssen jährlich importiert werden, um den Bedarf zu decken.

    Ich finde grotesk und kurzsichtig, dass so viele Leute in Deutschland stolz auf die Leistung der Autoindustrie sind und dabei vergessen, dass das Land sich immer mehr von dem Import von Lebensmitteln im Allgemeinen macht. Man könnte so viele Arbeitsplätze schaffen, wenn man kleine Bauern unterstützen würde, aber es ist einfacher und billiger, einen Teil in großen Betrieben hierzulande und den Rest aus Ländern wie Spanien zu importieren. Und das, obwohl Deutschland zu den größten Ländern Europas zählt und zu einem der größten europäischen Exporteuren von Lebensmitteln gehören könnte! So verhält es sich mit dem Import von Honig. Wir könnten soviel mehr Honig selbst produzieren...

    Wir legen einfach viel zuviel Wert auf Technik und lassen uns immer mehr von anderen ernähren. Das ist nicht nur lächerlich, sondern könnte auch ganz schön nach hinten losgehen. :thumbdown:

    Liebe Imkerfreunde,


    auf Youtube bin ich auf dieses Video gestoßen:


    https://www.youtube.com/watch?v=JSe6wkRYRrg


    Es zeigt eine Imkerin, der die Überwinterung zweier Ableger in einer einzigen Beute reibungslos gelang. Beide Völker waren nur durch ein Absperrgitter voneinander "getrennt", um Handgreiflichkeiten zwischen den beiden Matriarchinnen zu verhindern.

    Daher die unvermeidliche Frage: Hat einer von Euch das schon mal ausprobiert?

    Bist Du sicher? Dann muss ich Deinem Einwand komplett widersprechen:


    Du sagst „Unseren (Obst-)Bäumen fehlt in den Tropen der Frost, sie blühen dort gar nicht und gehen langsam ein“. Diese Aussage stimmt nicht, denn der Kirschbaum stammt gar nicht aus Deutschland, nicht einmal aus Europa, sondern aus der heutigen Türkei. Außerdem gibt es Kirschbäume sogar in Brasilien, wo sie erfolgreich angebaut werden. Das heißt, irgendwann wurden Kirschbäume sowohl in Deutschland als auch in Brasilien und anderen Ländern eingeführt, haben sich in den jeweiligen Ländern angepasst und bringen dort seither erfolgreich ihre Früchte.


    Die leckeren Kartoffeln, die wir in Deutschland essen, stammen gar nicht aus Europa, sondern aus Südamerika (Chile, Peru). Auch die haben sich ganz anderen klimatischen Bedingungen angepasst und wurden für uns selbstverständlich.


    Du sagst, „Genauso ist es bei den Honigbienen. Unterarten aus fremden, tropischen Regionen bilden hier z.B. keine Wintertraube, sie sind nicht überwinterungsfähig und lernen dies auch nicht.“ Sorry, auch da muss ich Dir widersprechen. Wie Du selbst einmal geschrieben hast, hat die Buckfast europäische, afrikanische und asiatische Wurzeln. Und dennoch ist sie super überwinterungsfähig. Die Ligustica stammt aus Italien. Und dennoch ist sie die am weitesten verbreitete Honigbiene, die man - nach erfolgreicher Anpassung - sogar in sehr kalten Regionen vorfinden kann, wie in Skandinavien und dem Norden der USA. Außerdem glaubte man, dass die afrikanisierte Biene, die in Brasilien entstand, nur in warmen Regionen leben könnte. Das stimmte für eine gewisse Zeit. Aber mit der Zeit hat sie sich immer weiter angepasst, so dass sie sich heute immer weiter Richtung Norden der USA ausbreitet:


    https://stoneageman.com/surviv…s-africanized-honey-bees/


    Die Dunkle Biene, die im kalten Skandinavien lebt, ist im Vergleich zur Dunklen Biene, die in Südfrankreich lebte, eine an die Kälte angepasste Variante derselben Bienenrasse.


    Nicht nur Tiere, Pflanzen und Viren(!) sind anpassungsfähig. Auch der Mensch ist es. In der letzten Eiszeit musste er mit der täglichen Eiskälte zurechtkommen. Ein Leben, das für uns heutzutage unvorstellbar wäre. Aber unsere Vorfahren haben es geschafft, durch Anpassung!


    Deswegen bleibe ich bei meiner Aussage: Wenn die Bienen (egal ob Dunkle Biene, Carnica oder Buckfast!) mit neuen Umweltumständen konfrontiert werden (z.B. wärmer werdendes Klima, frühere Tracht, etc.), werden sie sich mit der Zeit anpassen. Die Völker, die besser damit zurechtkommen, werden stärker werden, in größerer Zahl überleben und ihre Eigenschaften an die nächste Generation vererben.

    Ein sehr interessantes Thema!

    Meiner Meinung nach hat das veränderte Verhalten der Bienen im Vergleich zu 1889 viel weniger mit deren Zucht zu tun als mit den neuen Umweltumständen. Tiere und Pflanzen passen sich den lokalen Umweltbedingungen an. Wenn man z.B. einen Kirschbaum aus Deutschland in den Tropen und Subtropen einpflanzt, wird er im dortigen Winter sein Laub kaum verlieren, früher Laub wieder bekommen und auch früher blühen. Den Bienen geht es genauso.

    Wenn das Klima wärmer wird und die Tracht frühzeitiger vorhanden ist, werden die Tiere und damit auch die Bienen sich zwangsläufig anpassen. Ein Igel beispielsweise wird seinen Winterschlaf abbrechen, sobald die Außentemperatur ab einem bestimmten Wert steigt. Und in warmen Ländern sind die Honigbienen, egal welcher Art, früher unterwegs als im hohen Norden. Der Imker sorgt dafür, seine Völker mit der besten Frühtrachtleistung zu vermehren. Was aber nicht heißt, dass die Bienen selbst sich schon vor seinem Eingriff nicht angepasst hätten.

    Schlechtere verkaufen ist keine so gute Idee. Was man verkauft sollte auf jeden Fall gut sein oder man zimindest sicher sein, es sei gut.


    Ansonsten absolute Übereinstimmung

    Ich stimme Dir zu. Ich meinte, dass ich die besten Königinnen für mich behalte und die anderen verkaufe. Diese sind nicht schlecht an sich, sondern können nur nicht mit den Besten mithalten.

    Sobald man ein richtig starkes Volk hat und die ersten Drohnen geschlüpft sind, kann man mit der Zucht anfangen. Im Mai oder Juni kann man Neue züchten und jene vom April ersetzen, die in der Qualität schlecht abgeschnitten haben. Die Schlechteren kann man dieses oder nächstes Jahr verkaufen.

    So braucht man sich ganz einfach an keinem Datum zu orientieren, um mit der Zucht zu beginnen, sondern nur an der Beobachtung des Bienenstands.

    Dein Vergleich passt überhaupt nicht. Die Importe von Königinnen der Dunklen Biene aus Skandinavien liegen an der Tatsache, dass es in Deutschland nicht ausreichend Zuchtköniginnen gibt. Aber die Buckfast gibt es von Norden bis Süden und von Westen bis Osten. Die Buckfast entstand in Europa, wo es auch hervorragende und zahlreiche Züchter gibt.

    Der Import von Buckfast-Königinnen aus einem Land, das über viel weniger Erfahrung mit der Zucht der Buckfast verfügt, hat einen einfachen Grund: Geschäft. Argentinien hat riesengroße Flächen, auf denen man eine Riesenanzahl Königinnen für den Export schaffen kann. Deutsche Züchter, die an die Grenzen ihrer Zucht gestoßen sind, haben diese Möglichkeit für sich entdeckt, da der Markt für sie weiter wächst.

    Was mich wundert, ist, dass solche Riesenmengen an Tieren ohne ausreichende Kontrolle nach Deutschland reingelassen werden. Schließlich, wie wird man jeden Transportkäfig vernünftig kontrollieren? Außerdem, selbst wenn keine uns bekannten Bienenfeinde eingeschleust werden, könnten durchaus Krankheitserreger reinkommen oder uns unbekannte Feinde wie einst die Varroamilbe aus Asien.

    Ich kann nur sagen, so sehr ich für die freie Bewegung von Waren bin, wenn es um Tiere geht, kann es auf die Dauer nicht gut gehen.

    Ich stimme Dir zu. Einen guten Imker erkennt man nicht an seinem Alter oder an der Zeit, die er schon imkert, sondern an den Weisheiten, die er durch die Praxis lernte. Er ist bescheiden und gibt zu, dass das Imkern eine Wissenschaft ist, in der man nie auslernt, weswegen sie auch so spannend und interessant ist.

    Besserwisser gibt es in jedem Bereich des Lebens, leider auch unter Imkern. Aber die kann man sofort erkennen und, wie Du schön sagtest, die sind die "alten Füchse", die mit angeblichem Wissen gern prahlen, aber ironischerweise große Verluste erleiden.

    die kommen aus der Wüste, 9 Monate keine Tracht, dadurch sehr langlebig, große Völker heißen sofort trachtfähig, wenn keine Tracht wird zb Brutstopp bei der Naturform und rausschmiss der Drohnen, Winter kennen die eigentlich nicht

    Ich bin ein Fan afrikanischer Bienen wegen ihrer unglaublichen Fähigkeit, selbst in unwirtlichen Regionen gut zurecht zu kommen. Ich gehe aber davon aus, dass die Buckfast-Sahariensis alles andere als wabenstetig ist, stimmt´s?

    Und wie kommt Deine Buckfast-Sahariensis durch den deutschen Winter?

    JA! Ist zum Festigen gewünschter und ausselektieren unerwünschter Eigenschaften unerlässlich. Inzucht ist da das Mittel zum Ziel. EIne Breite Anpaarung bedarf einer sehr hohen Völkerzahl zur Selektion, mindestens 150 bis 200 Völker. Pro Zuchtmutter versteht sich. Aber es wird immer wieder frisches Blut eingekreuzt.


    PS: ich habe noch eine Königin von 2019, welche mit Sahariensis angepaart wurde, sind schon sportlich... vor allem wenn sie vorm Schleier fliegen, dich fokusieren und sich dann aufs Gesicht stürzen wollen :D

    Da haben die afrikanischen Bienen was gemeinsam :)

    Welche Eigenschaft der Sahariensis rechtfertigt aus Deiner Sicht die Anpaarung der Buckfast mit dieser Biene?