Belüftungsfrage / geschlossener Boden

  • Hallo in die Runde,


    ich möchte in diesem Winter meine Böden (Holzbeute 12er Dadant) schließen und habe hierzu eine Frage wegen der Belüftung.

    Wenn ich den Boden geschlossen habe und dann noch den Winterflugkeil drinnen habe, wie schaut es dann mit der

    Belüftung aus? Meine Bedenken sind, dass die Bienen zum einen nicht genügend Luft bekommen und eine gute Durchlüftung

    verhindert wird und zum anderen, dass ich mir Schimmel heran züchten könnte.


    Alternativ würde ich sonst den Keil ganz raus nehmen und ein Mäusegitter davor tackern. Da die Damen aber nicht so gern durchs Gitter steigen wäre ich doch deutlich lieber für den Winterkeil.


    Wie handhabt ihr das? Boden zu und Keil rein? Oder Boden zu und vorn komplett offen?

    Sonst hatte ich die Böden offen, tendiere aber doch eher zum Geschlossenen.


    Herzlichen Dank und viele Grüße!

    Daniela

  • Hallo Daniela,


    ich verenge das Flugloch und lasse die Böden offen.

    Wo stehen Deine Beuten (wg. Wind und Witterung)?


    VG

    Tom

  • Hallo,,,


    Bei einigen Völkern lasse ich schon mal den Bodenschieber drin Flugloch 10-15 cm. Die andern überwintern mit offenen Boden und Flugloch 10 bis 15 cm. Habe da keine unterschiede bei den Völkern im Frühjahr. Bei den offenen Böden ist halt fast kein gemüll zu finden beugt auch Krankheiten vor. Ansonsten würde ich sagen das es besser ist mit offenen Böden über den Winter zu gehen. Dort wo man Frühtracht erwarten kann sollte man die Böden im Frühjahr wieder schließen.


    Gruß drohnenfreund.

  • Vielen Dank für eure Rückmeldung!

    Der Winterkeil ist ja nun sehr schmal.....deshalb die Bedenken, es käme vielleicht nicht genug Luft durch.

    Sonst hatte ich die Böden auch offen, war aber der Meinung, die Bienen am Stand mit geschlossenem Boden (eines Nachbarn) kamen irgendwie besser im Frühjahr in die Pötte.


    Die Bienen stehen zwar frei, aber dennoch gut geschützt. Es ist also keine zugige Ecke oder ähnliches.

    Sie stehen ca. 40 cm hoch.


    Viele Grüße!

    Daniela

  • Hallo Daniela, vielen Dank für Deine interessante Frage. Hier gibt es wieder wohl fast genauso viele Antworten wie Imker. ;)


    Als ich noch Dadant-Beuten hatte, machte ich es so: der Gitterboden wurde mit der Schublade verschlossen, in das Flugloch kam der Fluglochkeil, und da dieser allein als Mäuseschutz nicht ausreicht, kam darauf noch das Mäusegitter 8 mm getackert.


    Bedenken wegen "mangelnder Belüftung" sind unbegründet. Voraussetzung ist allerdings, dass das Flugloch nicht verstopft, zB durch tote Bienen. Dieses kann man verhindern, indem man den Keil mit der Öffnung obenliegend einschiebt.


    Alternativ geht im Winter auch ein komplett offenen Flugloch mit Mäusegitter. Persönlich bin ich aber ein Freund von kleinen Fluglöchern. Auch Bienen ziehen kleine Fluglöcher bvor. Dies hat mehrere Vorteile.


    Bin mal gespannt, wie Du Dich entschieden hast.


    LG

    Kai

  • ich möchte in diesem Winter meine Böden (Holzbeute 12er Dadant) schließen und habe hierzu eine Frage wegen der Belüftung.

    Wenn ich den Boden geschlossen habe und dann noch den Winterflugkeil drinnen habe, wie schaut es dann mit der

    Belüftung aus? Meine Bedenken sind, dass die Bienen zum einen nicht genügend Luft bekommen und eine gute Durchlüftung

    verhindert wird und zum anderen, dass ich mir Schimmel heran züchten könnte.

    Schimmel ist möglich, aber daß ein Bien am Sauerstoffmangel eingegegangen ist, wurde noch nirgendwo beklagt. In der Natur haben die Öffnungen zu den Baumhöhlen auch oft nur Durmesser einiger oder gar nur weniger Zentimeter.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • Das Flugloch muss halt immer unter jeden Umständen durchgängig sein.

    Von der Windel halte ich nicht viel (ausser zur Varroakontrolle). Im Winter oft Kondenswasser drauf, dadurch noch feuchtere Umgebung, also sehr förderlich für Schimmel und in der warmen Jahreszeit ne super Wachsmottenzucht.


    Gruß

  • Schimmel ist möglich, aber daß ein Bien am Sauerstoffmangel eingegegangen ist, wurde noch nirgendwo beklagt. In der Natur haben die Öffnungen zu den Baumhöhlen auch oft nur Durmesser einiger oder gar nur weniger Zentimeter.,

    doch, bei mir zwei Stück. Boden komplett geschlossen, Fluglochklei. und die toten verstopften dann den Ausgang total. Überall um den Innendeckel herum hatten Bienen versucht Luft zu bekommen oder rauszukommen weil sie dort offenbar etwas Zugluft hatten. Irgendwann hatte ich die Innendeckel mal geöffnet und so die Propolisierung gelöst.

    Alle anderen 78 Völker damals hatten offenen Boden und alle kamen durch. Das wäre eine NULL-Verlust-Überwinterung geworden.

  • Wegen dem Sauerstoff würde ich mir keine Sorgen machen, ich gehe auch nicht davon aus das deine zwei Völker an Sauerstoffmangel eingegangen sind.

    Was wirklich wichtig ist, ist das das Flugloch passierbar bleibt.

    Wenn das verstopft, verfallen die Bienen sehr schnell in Panik, selbst im Winter und dadran kann ein Volk extrem schnell eingehen.

  • Wegen dem Sauerstoff würde ich mir keine Sorgen machen, ich gehe auch nicht davon aus das deine zwei Völker an Sauerstoffmangel eingegangen sind.

    Was wirklich wichtig ist, ist das das Flugloch passierbar bleibt.

    Wenn das verstopft, verfallen die Bienen sehr schnell in Panik, selbst im Winter und dadran kann ein Volk extrem schnell eingehen.

    Hallo,


    wie äußert sich diese Panik und was bewirkt dann das Ableben des Biens?


    VG

    Tom

  • Hallo,


    ich denke, hier ist das typische Verbrausen gemeint:


    Durch akute Luftnot in Panik geratene Bienen lassen CO2-Gehalt und Temperatur der Stockluft dramatisch ansteigen. Dadurch geraten die Bienen noch mehr in Panik. In Kürze ist jeglicher Sauerstoff verbraucht, die Temperatur steigt auf 40 bis 45 Grad , die Bienen entleeren sich ihrer Darm- und Mageninhalte. Nektar läuft nun auch in Massen aus den Wabenzellen. Das Volk verendet schlagartig, Aus dem Flugloch läuft eine warme, wässrige Brühe aus Nektar, Honig, Kot. Das Volk hat sich selbst getötet. In der Beute liegt es nun als nasswarme Masse Zigtausender toter Bienen.


    Solch einen Vorfall vergisst man nie.


    LG

    Kai

  • Hallo Kai,


    Verbrausen ist mir durchaus ein Begriff, mir war nur nicht bewusst dass dies auch bei kalten Außentemperaturen geschehen kann da man es eher aus der wärmeren Jahreszeit kennt.


    VG

    Tom

  • Hallo Tom,


    selber habe ich dies noch nicht erlebt, aber Verbrausen war wohl gemeint. Ich denke, im Winter funktioniert das ähnlich, weil erstickende Bienen in Panik geraten.

    LG

    kai

  • Das waren die beiden einzigen Völker, die ich noch nicht auf offenem Boden hatte. Auch war in der Zarge kein sog. "oberes Zargenbohrloch" ( mit einem 16 oder 18 mm Holzbohrer gebohrt) das immer die Luftzufuhr gewährleistet.

    Die recht starken Völker waren schon in Brut und im März gab es dann einen heftigen mehrtätigen Temperatursturz.

    Herabfallende tote Bienen hatten den 7 mm hohen Fluglochkeil verstopft.


    Ohne Fluglochkeil, die ganze Breite des 20 mm hohen Flugloches mit einem Mäuse-Drahtgitter verschlossen wäre besser gewesen. Es gibt dann immer noch die Möglichkeit ausen herum zu laufen.

  • ...

    Herabfallende tote Bienen hatten den 7 mm hohen Fluglochkeil verstopft.


    Ohne Fluglochkeit, die ganze Breite des 20 mm hohen Flugloches mit einem Mäuse-Drahtgitter verschlossen wäre besser gewesen. Es gibt dann immer noch die Möglichkeit ausen herum zu laufen.

    Genau, deshalb verwende ich im Winter gern ganz weit geöffnete Fluglöcher mit Mäusegitter.


    Offene Drahtböden verwende ich nicht (mehr).


    LG

    Kai

  • In Frankreich gibt es noch die Variante "geschlossen, aber hinten ein Belüftungssschlitz" . Das gibt es auch bei Nicotböden. Falls vorne wirklich alles verstopft ist, gibts von hinten immer noch Luft, Das hilft wohl auch gegen Hitze. So gesehen bei einem 700 Völkerimker in der Provence im Hochsommer.