Achtet auf die Futtervorräte!

  • Hallo allerseits,



    bei der Restentmilbung ist mir in diesem Winter aufgefallen, dass die Völker allesamt recht wenig Futterreserven haben. Das betrifft sowohl meinen Bienenstand im Wald und alle anderen. Nach der Auffütterung im September hatten alle Völker reichlich Futter. Nun habe ich bereits Futterteig aufgelegt.



    Wie sieht es bei euch aus ??




    Gruß Tobias

  • Was ist bei Dir denn "reichlich" Futter?


    Bezueglich Futter gibt es zwei Arten von Imkern:

    - die eine Sorte freut sich jetzt ueber die WInterpause, schlaeft gut und nimmt um die Osterzeit herum die ueberzaehligen Futterwaben heraus (die man im Laufe des Jahrs stets gut gebrauchen kann, denn die Gabe von Futterwaben ist in der Raeuberzeit besser wie jedes offene Futter)

    - die andere Sorte schlaeft jetzt schlecht und "handiert Nachts bei Schneesturm mit einer Giesskanne warmer Zuckerloesung an den Voelkern herum"


    Bei mir bekommen die Voelker im Herbst so lange Futter, wie sie es abnehmen. Das Beutengewicht ist mir derzeit vollkommen egal. Es ist genug drin, dass sicher etwas ueberbleibt. Im Moment muesste ich die Beuten aus dem Schnee ausgraben, wenn ich da irgend etwas pruefen wollte. Aber wozu?

  • Moin, ich habe vor 3 Wochen 3 Völker gefüttert, je 4 kg die innerhalb von 15 Std weg waren. Ich habe Futterteig für alle Völker vorbereitet. In 2 Wochen wird gewogen. So ein verrücktes Jahr hatte ich noch nie.

    Gruss

    Dieter

  • Nachdem ihr mich verunsichert habt, wollte ich jetzt auch meine Völker wiegen. Leider sind gerade alle an den Paletten festgefroren.

    Den nächsten Anlauf starte ich dann bei Plusgraden.

  • Schaut einfach mal ins Netz. Oft haben Imker Stockwaagen ins Netz gestellt. Hier kann man schön ablesen wie der Verbrauch ist. Aber bitte immer ein Vergleich suchen, da die Daten nicht immer sauber gepflegt sind.


    Ich liege warm auf dem Sofa und sehe, dass ich mir keine Sorgen machen muss.


    Allerdings haben mich gerade Bilder aus dem Schwabenländle erreicht. Da habe ich hier am Niederrhein auch gut unken.

  • Also meine Stockwaage zeigt eine Zunahme von 16kg in den letzten Tagen.


    OK. Ich geb's zu. Es liegt am vielen und nassen Schnee, welcher das ganze etwas beeinflusst hat.

    Nun im Ernst. Der Futterverbrauch liegt im grünen Bereich. Alle Völker haben sind +- 20 kg gestartet und haben noch geschätzte 13-15kg.

  • Mit "reichlich" meine ich, dass die 2-Zarger bis zum Gesamtgewicht von ca 55 kg (+-2kg) aufgefüttert wurden .

    Bei den Einzargern wurde so lange gefüttert bis sie nichts mehr abnahmen. Trotzdem musste ich bei der Behandlung bei ankippen des 2 Brutraumes feststellen, dass bereits ein großer Teil des Futters verbraucht wurde. Und das bei allen Völkern nicht nur einzelne ausreißer.


    Lg

  • Mit "reichlich" meine ich, dass die 2-Zarger bis zum Gesamtgewicht von ca 55 kg (+-2kg) aufgefüttert wurden .

    Bei den Einzargern wurde so lange gefüttert bis sie nichts mehr abnahmen. Trotzdem musste ich bei der Behandlung bei ankippen des 2 Brutraumes feststellen, dass bereits ein großer Teil des Futters verbraucht wurde. Und das bei allen Völkern nicht nur einzelne ausreißer.


    Lg

    Was für Beuten?


    Mfg Andreas

  • Dann haben die das im September/Oktober verbruetet, bei hoher Varroalast auch gern noch bis in den Dezember hinein. Im Augenblick brauchen die Voelker normal fast nichts (ich rechne mit 2 kg/Monat). Erst mit dem Beginn der Duchlenzung kommt es dann auf den Futtervorrat an.


    Ich selbst wiege die Voelker nicht mehr, das ist mir zu viel Gefummel und zu ungenau (Holzbeuten). Auch lauft man Gefahr, viel Wasser mit zu wiegen, wenn man bspw. kurz zuvor eine grosse Futtermenge gegeben hat und es die Bienen noch nicht vollstaendig eingedickt haben. Bei der Schaetzmethode rechte ich offenes Futter immer nur mit Faktor 0,5!


    Ich fuettere nach dem Abschleudern (ist bei mir im August) zunaechst langsam (3kg Trockenmasse/Woche) 1:1 bis etwa mitte September. Dann muss ich wg. dem Umweiseln sowieso an die Voelker heran und erfasse dann deren Futtervorrat nach der Liebefelder Schaetzmethode gleich mit. Das geht mit etwas Uebung recht flott und ist hinreichend genau. Danach rechne ich pro Volk den Restfutterbedarf aus (damit ich die benoetigte Einkaufsmenge kenne) und dann wird bis ca. Mitte Oktober 3:2 weiter gefuttert, bis die Bienen nichts mehr wollen.


    Die Kontrolle auf den Futtervorrat mache ich uebrigens mit dem Bodenschieber: Die Wintertraube sitzt Anfang des Winters fluglochnah und frisst sich dann im Verlauf der Zeit in Richtung der hinteren Beutenwand. Kann man schoen am Gemuell auf dem Bodenbrett sehen. Solange hinten noch keine oder nur wenige Wachskruemel liegen, ist noch genug Futter in der Kiste. Erst gegen Ende Februar/Anfang Maerzt sieht man dann zunaechst bei einzelnen Wabengassen auch hinten Gemuell. Das ist fuer mich auch das Zeichen, dass ich den Mini+ die obere Futterzarge aufsetzen muss, die ich ihnen Ende Oktober weggenommen habe, damit diese nicht schimmelt. Wenn die Wintertraube natuerlich schon jetzt an der hinteren Beutenwand haengt, ist es kritisch.


    Besser als Futterteig (fuer den brauchen die Bienen ja Wasser) ist im Winter ueberigens die Fluessigfuetterung von unten. Man schiebe einen mit Zuckerloesung gefuellten Blumenuntersetzer unter die Wintertraube. Diese senkt sich dann in den folgenden Stunden soweit ab, das die Bienen Kontakt zum Futter erhalten. Es wird innert 24 Stunden abgenommen. Das funktioniert sogar bei Minusgraden!

  • Mit "reichlich" meine ich, dass die 2-Zarger bis zum Gesamtgewicht von ca 55 kg (+-2kg) aufgefüttert wurden .

    Bei den Einzargern wurde so lange gefüttert bis sie nichts mehr abnahmen. Trotzdem musste ich bei der Behandlung bei ankippen des 2 Brutraumes feststellen, dass bereits ein großer Teil des Futters verbraucht wurde. Und das bei allen Völkern nicht nur einzelne ausreißer.


    Lg

    D.h. deine Völker hatten mind. 30KG Futter im September in den Waben? Und das haben die schon aufgefuttert? krass! Hattest Du evtl. Räuberei am Stand?

  • Räuberei war auch mein erster Gedanke. Aber da es bei allen Völkern das gleiche Bild ist (auch am 5 km entfernten Stand) kann ich mir das nicht so richtig vorstellen. Ich glaube eher wie Postkugel beschrieben hat , dass die extreme Futterabnahme bereits im Spätjahr erfolgt ist.


    Gruß Tobias

  • So viel Schnee bei Euch? Ist ja Hammer.


    Hier in Kiel und Umgebung komplett schneefrei und bis gestern auch frostfrei.


    LG

    Kai

  • Hallo BelloBee


    was ist das dann für eine Kamera?


    :)

    Das ist eine Reolink Go mit Solar Panel. Kommunikation über SIM-Karte. Der Akku reicht in der Regel 1-2 Monate. Bei den kalten Temperaturen wie in den letzten Tagen (mehre Tage unter -10 Grad) etwas weniger Das spannende ist, dass sie auch einen Bewegungsmelder hat und so auch mal einen überraschenden vierbeinigen Besucher meldet.

  • Sorry,


    Das mit dem auffüttern bis nicht mehr geht, halte ich für kontra produktiv. Man unterdrückt damit die Winterbienenbildung und die Bienen brauchen auch noch Platz zum Überwintern. Sie tun es nicht auf volle Futterwaben.

    Deswegen gehen die Bienen ja von der oberen in die untere Zarge. Ausnahmen bestätigen die Regel.

    Ferner regt das gerade in 2020 zur Räuberei an, je näher das Futter zum Flugloch kommt.


    Das bitte nicht falsch verstehen. Ich bin der Anhänger davon, mehr ist immer besser.

    Aber zu viel ist auch zu viel.


    8)