Schimmel in der Beute

  • Ich habe gestern mein Volk durchgesehen und ich denke es sieht gut aus. Sie haben genug Futter, tragen fleißig Pollen ein, es gibt schon ein bisschen Brut und die Königin habe ich auch gesehen. Aber leider sind die Rähmchen total naß. Das Trennschied ist verschimmelt und eine Beutenwand ist es auch. Ich habe die citybox von Holtermann im Zandermaß. Überwintert habe ich sie mit Windel aber mit geöffneten Lüftungslöchern und das war wohl ein Fehler. Als erstes habe ich das Trennschied und die Windel rausgenommen und gerade habe ich eine neue citybox bestellt. Sobald die da ist werde ich die Bienen umwohnen damit der Schimmel ihnen keine Probleme macht. Die Frage ist nun was mit der alten Beute passiert. Kann ich die sanieren und später wieder benutzen oder muss die ganz weg? Außerdem verstehe ich nicht ganz warum das passiert ist. Also physikalisch verstehe ich das schon aber es gibt doch einige Beutensysteme die unten geschlossen sind z.B. Top Bar Hive, Bienenkiste oder die Melifera Einraumbeute. Haben die dann nicht alle das gleiche Problem und wie wird das da gelöst?

  • ....Außerdem verstehe ich nicht ganz warum das passiert ist. Also physikalisch verstehe ich das schon aber es gibt doch einige Beutensysteme die unten geschlossen sind z.B. Top Bar Hive, Bienenkiste oder die Melifera Einraumbeute. Haben die dann nicht alle das gleiche Problem und wie wird das da gelöst?

    Hallo,


    es steht und fällt tatsächlich mit der (Bau-) Physik. In meinen Styropor-Segebergern habe ich so gut wie nie Schimmel. In den Styro-Mini-Plus manchmal, und zwar auf manchen Holzleisten und manchmal einer Randwabe.Bei meinen einfachwandigen Holzbeuten schimmelten sogar die Innenwände (daher wieder Styropor!).


    Je weniger isoliert ein Beute ist, desto häufiger tritt Schimmel auf. Bis zu einem gewissen Grad (mal ne Randwabe, mal ein Oberträger) stört mich das nicht und ist normal.


    Den Bienen macht Schimmel keinerlei Probleme. Er stört einzig den Menschen. ;)


    LG

    Kai

  • Danke Kai, aber es gibt meines wissens nach keine Einraumbeuten aus Styropor und ich will nicht mit Zargen schleppen anfangen. Im nächsten Herbst werde ich sie in eine Styroporbeute einquartieren. Dann reicht ja eine Zarge aber im Sommer sollen sie dann wieder in die große Beute umziehen. Ein bisschen Schimmel mag ja okay sein aber das ist ziemlich viel und die ganze Kiste ist auch vollgesogen. Ich habe die Citybox mit Beutenfarbe angestrichen aber bei uns im Verein propagiert man die Beuten nicht anzustreichen da das Holz dann nicht atmen kann. Naturbelassenes Holz soll sich besser regulieren können und langlebiger sein. Jetzt weiß ich nicht so genau ob ich die neue Beute anstreichen soll oder nicht. Vielleicht wäre der Schimmel nicht so stark wenn keine Farbe drauf gewesen wäre?

  • Hallo,


    die Farbe außen dürfte keine Rolle spielen, da Beuten ohnehin nicht "atmungsaktiv" sind, was immer gern vermutet wird. Eigentlich helfen nur 2 Dinge: entweder bessere Isolierung oder ein komplett offener Drahtboden. Will man letzteres seinen Bienen antun? Bin kein Freund davon.


    Bienenvölker in Bienenhäusern (Hinterbehandlungsbeuten im Bienenhaus im Block) zeigen übrigens gar keinen Schimmel.


    Auf kalten Holzinnenwänden kondensiert immer Wasser, das dann natürlich auch in das Holz einzieht. Der Schimmel ist nur das geringste Problem. Viel Schlimmer ist die Kältewirkung durch nasses Holz. Nicht gut für die Volksentwicklung, gerade wenn man evtl. in einem ungünstigeren Klima wohnt.


    Also, entweder optimale Wandisolierung (wie beim Wohnhaus), Drahtboden, andere Beute oder damit leben. Viel mehr Möglichkeiten sehe ich kaum.


    LG

    Kai

  • Steige auf Segeberger um und mache die Winterlüftung von Warnholz drauf,

    schon ist Ruhe.

    Kostet ein bissel zahlt sich aber aus.

    Deine Beuten kannst du reinigen mit ätznatron und Desinfektion ist inklusive, aber Vorsicht, ätzt wirklich. Danach schön mit klaren Wasser spülen fertig

  • Jetzt verstehe ich warum die polnischen Beuten isoliert sind. Die hatte ich mir nämlich auch schon angeschaut. Wie schon gesagt, Einraumbeuten aus Styropor gibt es nicht also kann ich auch nicht darauf umsteigen. Ein Bienenhaus oder zumindest ein überdachter Bienenstand bleibt vorerst ein Traum da ich kein eigenes Grundstück habe. Jetzt kann ich erstmal nur weitemachen und im nächsten Winter nach neune Wegen suchen.

  • Ich habe auch 4 selbst gebaute Trogbeuten (Einraumbeuten) und da habe ich im Winter oben zur Abdeckung nur Brettchen ohne Folie, darüber dann Umzugsdecken und eine Styroporplatte, ebenso hinten am Schied. Damit begrenze ich den Raum der Bienen auf den Platz welchen sie benötigen und habe keinen Schimmel. In meiner polnischen Trogbeute aus Holz mit Stroh isoliert habe ich ein Strohdämmschied zum Leerraum hin und auch keinen Schimmel. Lediglich die Decken über der Abdeckung werden minimal feucht. Werden sie zu feucht tausche ich sie aus und hänge die feuchten zum trocknen auf. Alle Trogbeuten haben einen geschlossenen Boden. Am Boden hingegen bildet sich etwas Schimmel wo Kondenswasser an den Wänden hinunter läuft.

    Das sind meine Erfahrungen damit.

    LG Reinhard

  • Ob gestrichen oder nicht, merke bei meinen Holzbeuten keinen großen Unterschied. Und wie Kai schon schrieb, wirklich "atmen" tut da eh nix. Hab im Winter die Böden komplett offen und keine Probleme mit Schimmel. Höchstens eben bei den Minis, da hab ich manchmal ne Tropfsteinhöhle. Bauartbedingt denke ich. Und wie auch schon geschrieben wurde, Schimmel wird überbewertet. Nem kleinen Schwächling tut die feuchte Umgebung wahrscheinlich nicht so gut. Bei nem normal starken Volk erledigt sich das Thema normal von selbst...


    Gruß

  • Servus Seimke,


    Mach dir nicht soviel Sorgen mit den Schimmel. Hab dies in meiner Anfangszeit auch immer als "schlimm" gesehen. Aber es macht den Bienen gar nichts aus, auch hab ich in all den Jahren wo ich bei meinen "Bienenvater" und nun doch schon lange alleine imkere, nie nacheile erkenne können.


    Freilich, wenn ich ne Wabe habe, die echt nicht mehr ansehnlich ist ( was aber eher sehr selten vorkommt) vorhanden ist, kommt die raus. Alle andere Waben putzen die Bienen im Frühjahr richtig sauber, das du keinen Schimmel mehr siehst.


    Es wird ja immer propagandiert, es sei schädlich und wollen alle ihre Beute verkaufen wo dies nicht mehr der Fall sein soll, aber dennoch passiert. Aber es gibt auch schon genug Studien, wo selbst in ihrem Natürlichen Bereich der Baumhöle es stellenweise zu Schimmle Bildung kommt. Das hat auch teilweise mit der Volksstärke zu tun. Bei mir sind schwächere Völker eher von Schimmel betroffen als die Starken, wo ich äußerst selten einen feststellen kann.


    Lass einfach mal eine Wabe als test drinnen und schau dir diese dann Mitte April mal an, sobald die richtig in Brut gehen und die Völksstärke wieder zunimmt. Du wirst erstaunt sein :-)

  • Danke für die vielen Antworten. Mag sein dass die Bienen sich ncht durch den schimmel gestört fühlen abe rmich stört er schon. ein bisschen Schimmel wäre ja okay aber das ist mir zuviel. Wenn es egal ist ob ich die Beute anstreiche oder nicht werde ich sie lieber ansteichen. Das gibt mir zumindest ein besseres Gefühl auch wenn es nicht viel hilft.


    @ Reinhard Deine Trogbeuten habe ich schon früher gesehen. Die gefallen mir echt gut! Vorallem weil sie auch gleich Beine haben. Sowas selbst zu bauen traue ich mich noch nicht. Außerdem stellt sich die Frage wie man bei so einem geschlossenen Boden eine Varoakontrolle macht? bzw. wie reinigst du die Böden wenn es mal sein muss?

    Das mit den Decken könnte ich auch machen. Wenn ich die Dämmplatten raus nehme geht zumindest eine dünne Schicht rein und anstatt der Folie kann ich ein Baumwolltuch nehmen. Vielleicht probiere ich das gleich mal aus wenn sie in der neuen Beute sind.

  • wie man bei so einem geschlossenen Boden eine Varoakontrolle macht? bzw. wie reinigst du die Böden

    Hallo Seimke. in der ungedämmten Beute habe ich eine Klappe auf der Rückseite, da kann ich mal den Boden reinigen und bei Bedarf eine flache Kunststoffschale mit Gitter aus der Imkereibedarf reinstellen.

    Ich kontrolliere aber den Varroabefall indem ich bei jeder Kontrolle etwas Brut aufkratze und nach Milben suche. Der Bernhard Heuvel hat das mal in einem Vortrag erklärt.

    Die andere Trogbeute kann ich bi zu hohem Totenfall durch das Flugloch auskratzen. Das ist Bodeneben.

    LG Reinhard

  • Das was Kai da schreibt ist falsch.

    Ich baue meine Beuten selber mit 1,5 cm Brettern Leimholz Fichte/Tanne. Ich imker aber mit einem offenen Boden 40x40 cm.

    Ergebnis: Ich kenne so gut wie keinen Schimmel.


    Jetzt zu den Trogbeuten ohne offenen Boden.

    Die habe ich gerade ein offen gehabt. Eine Tropsteinhöhle ist trocken dagegen. Das Wasser stand im hinteren Raum, da die eine Beute mit Gefälle nach hinten Stand.


    Daher habe ich die meisten Trogbeuten mit einem Gitterboden versehen. Ergebnis: Kein Wasser, kaum Schimmel.


    Was Kai aber meint und was richtig ist, dass bei Styroporbeuten wie Segeberger und Taunus auch bei geschlossenen Böden bei offenen Flugloch kein Schimmel entstehen kann.

    Der Taupunkt ist soweit nach aussen verschoben, dass der Effekt nicht entstehen kann, es sei denn das Flugloch ist so zu, dass kein Lüftungseffekt entsteht.

  • Also bei meinen Trogbeuten habe ich kaum oder nur selten etwas Schimmel an der hintersten Wabe feststellen können. Aufgestellt im Bienenwagen und als Abdeckung über dem Holzdeckel alte Zeitungen und Teppiche.

    Die leicht verschimmelten Waben wurden entfernt und ausgeschmolzen.

    Zwischen Wabenunterkante und Gitterboden ein Abstand von ca. 5 cm und unterhalb nochmals 7 cm bis zum Boden. Feuchtigkeit ist dort nicht feststellbar.

  • Hallo Seimke,


    also wenn dich der Schimmel stört, dann würde ich an deiner Stelle auf die Segeberger Beute umstellen. Das Zargenschleppen ist da doch reicht leicht. Die Segeberger wiegt doch fast nichts. Außerdem kannst du die Beuten doch auch im Winter oberhalb der Brutraumzargen stehen lassen. Einfach Folie dazwischen fertig. Vom Preis her ist auch die Segeberger wesentlich billiger als die Citybox.

    Auch besteht dann die Möglichkeit das Volk besser zu verstellen wenn nötig.

    So eine Einraumbeute ist doch eher was für den eigenen Garten, wenn ich die nicht mehr verstellen muss.


    Grüße Thomas

  • Und die Segeberger gibt's ja mittlerweile schon mit Halbzargen...

    Das würde das Schleppen noch leichter machen.


    Gruß

  • Das Schleppen leichter, aber dafür doppelt so oft :):)

  • Auch die Segeberger sind schwer wenn sie bewohnt sind. Ich habe mir das mit den Einraumbeuten nun mal in den Kopf gesetzt und ich werde schon einen Weg finden. andee schaffen das ja auch. Morgen ziehen meine Bienen in eine normale Zanderbeute um und wenn die große Beute wieder soweit ist müssen sie halt nochmal umziehen. Das schaffen die schon. Der Standort bleibt ja gleich nur die Kiste ändert sich.