Schimmel in der Beute

  • Geflämmtes Holz ist resistent gegen Schimmel. Das kann man selber machen, ist nicht schwer. Laut Herstellerangaben handelt es sich bei den Einraum Cityboxen Holtermann um unbehandeltes, massives Holz, würde ich so nie unter freiem Himmel aufstellen. Ich würde das Holz in jedem Fall auf natürliche Weise wetterfest machen, z.B. abflämmen.

    Herzlich Willkommen.


    Ob Dein Rat so greift, weiß ich nicht. Ein Bienenvolk im Winter produziert in der Beute sehr viel Dampf. Es lebt ja und brütet und verstoffwechselt viel Zucker. Dabei entsteht Kondenswasser. Warum sollte dieses nicht in geflämmtes Holz einziehen? Und: es geht ja auch um Schimmel auf den Waben und Rähmchen.


    Klar: unbehandelte Holzbeuten würde auch ich nicht im Freien aufstellen. Jedenfalls nicht im nassen Norden.


    LG

    Kai

  • Es geht hier um Schimmel, also Sporen von Pilzen. Dampf sollte Holz eigentlich nicht viel aus machen, wenn es richtig vorbehandelt ist. Was auch sehr gut ist für das Holz um Dampf problemlos zu dulden ist kaltgepresstes Leinöl, wichtig: ohne Sikkative, also künstliche Trocknungsstoffe. Die Moleküle dieses Öls sind so klein, es kriecht ganz tief in das Holz ein, danach würd ich evtl. zusätzlich noch abflämmen. Da macht dem Holz Dampf und Schwitze nicht mehr viel aus.

  • Die Frage ist nun was mit der alten Beute passiert. Kann ich die sanieren und später wieder benutzen oder muss die ganz weg? Außerdem verstehe ich nicht ganz warum das passiert ist. Also physikalisch verstehe ich das schon aber es gibt doch einige Beutensysteme die unten geschlossen sind z.B. Top Bar Hive, Bienenkiste oder die Melifera Einraumbeute. Haben die dann nicht alle das gleiche Problem und wie wird das da gelöst?

    Hallo seimke ,

    an Deiner Stelle würde ich einfach die verschimmelten Stellen der Waben, die ja normalerweise nicht so großflächig sind, rausschneiden und den Rest belassen. Und die verschimmelten Stellen am Holz würde ich wegputzen. Ein Umlogieren der Bienen in eine andere Beute ist nicht notwendig.

    Ich würde auch nicht auf eine andere Beute nur wegen eines Schimmelbefalls umstellen. Du kannst ruhig Deine Citybox behalten und weiter nutzen, falls Du sonst damit zufrieden bist. Um aber der Schimmelbildung vorzubeugen, würde ich den Deckel vorne etwas anheben und mit Hilfe von zwei Münzen einen kleinen Spalt offen halten. Eine Folie sollte nicht benutzt werden. Durch diese kleine Öffnung zwischen dem Deckel und der Zarge wird Feuchtigkeit entweichen, wodurch die Bildung von Kondenswasser an den Waben verhindert wird.

  • Wieso nicht einen Klimadeckel verwenden damit das Kondenswasser dort durch kann und es nicht zu Tauwasser und Schimmel kommt??

    Wäre eine weitere Möglichkeit, um dies zu verhindern und nicht, dass ich den Deckel mittels "Hilfswerkzeug" künstlich offen halten muss. Wurde ja schon weiter ober auch genannt.

  • Danke für die vielen Ratschläge. Morgen kann ich sie in einen normale Zanderbeute umziehen und dann die große Beute mit nach Hause nehmen. Wenn die wieder in Ordnung ist ziehen die Bienen wieder ein. Im nächsten Herbst werde ich sie dann gleich in eine kleine Beute umziehen und die Citybox über den Winter im Haus behalten. Das scheint mir das Sinnvollste zu sein. Langfristig werde ich mich nach einer anderen Beute umsehen aber es soll eine Einraumbeute bleiben. Der Pluspunkt der Citybox ist das sie normales Zandermaß hat. Das ist bei uns nun mal das gängige Maß und ich wollte mich anpassen.

  • Wieso nicht einen Klimadeckel verwenden damit das Kondenswasser dort durch kann und es nicht zu Tauwasser und Schimmel kommt??

    Wäre eine weitere Möglichkeit, um dies zu verhindern und nicht, dass ich den Deckel mittels "Hilfswerkzeug" künstlich offen halten muss. Wurde ja schon weiter ober auch genannt.

    Ob man einen Klimadeckel benutzt, oder den Deckel mit Hilfe einer Münze, eines Stücks Papier, etc. einen kleinen Spalt angehoben hält, ist den Bienen völlig egal. Wichtig ist die physikalische Wirkung, nämlich die Entweichung der Feuchtigkeit aus der Zarge, damit kein Kondenswasser an den Waben entsteht.


    Der Pluspunkt der Citybox ist das sie normales Zandermaß hat. Das ist bei uns nun mal das gängige Maß und ich wollte mich anpassen.

    Falls Du vorhast, im Sommer Bienenvölker zu verkaufen, dann ist es tatsächlich in Deiner Region eine gute Idee, das Zandermaß zu behalten. :thumbup:

  • Ob man einen Klimadeckel benutzt, oder den Deckel mit Hilfe einer Münze, eines Stücks Papier, etc. einen kleinen Spalt angehoben hält, ist den Bienen völlig egal. Wichtig ist die physikalische Wirkung, nämlich die Entweichung der Feuchtigkeit aus der Zarge, damit kein Kondenswasser an den Waben entsteht.


    Falls Du vorhast, im Sommer Bienenvölker zu verkaufen, dann ist es tatsächlich in Deiner Region eine gute Idee, das Zandermaß zu behalten. :thumbup:

    Wobei beim Klimadeckel keine Zugwirkung/Sog entsteht und bei einer Öffnung mit Münze, Streichholz etc. dies doch der Fall ist. Da Frage ich mich, was dann für das Klima im Stock (Stockwärme erhalten) besser geeignet ist.

    Gerade im Winter bei geöffnetem Boden und Wind brauchen die Bienen dann deutlich mehr Futter um die Temperatur in der Traube halten zu können und der Futterverbrauch steigt auch.

    Jeder wie er will - da wäre der Klimadeckel bedeutend besser geeignet.

  • Wobei beim Klimadeckel keine Zugwirkung/Sog entsteht und bei einer Öffnung mit Münze, Streichholz etc. dies doch der Fall ist. Da Frage ich mich, was dann für das Klima im Stock (Stockwärme erhalten) besser geeignet ist.

    Gerade im Winter bei geöffnetem Boden und Wind brauchen die Bienen dann deutlich mehr Futter um die Temperatur in der Traube halten zu können und der Futterverbrauch steigt auch.

    Jeder wie er will - da wäre der Klimadeckel bedeutend besser geeignet.

    Wie in meinem ersten Post steht, sollte der Boden geschlossen sein, um den Deckel einen winzig kleinen Spalt geöffnet zu halten. Nur das Flugloch wäre komplett geöffnet. Der Luftzug wäre minimal, wenn überhaupt, da der Spalt nicht nur sehr klein ist, sondern sich auch unter der Blechhaube befindet. Das ist eine einfache Lösung für die Imker, die sich keinen Klimadeckel besorgen können oder möchten.

  • Morgen kann ich sie in einen normale Zanderbeute umziehen und dann die große Beute mit nach Hause nehmen. Wenn die wieder in Ordnung ist ziehen die Bienen wieder ein. Im nächsten Herbst werde ich sie dann gleich in eine kleine Beute umziehen und die Citybox über den Winter im Haus behalten. Das scheint mir das Sinnvollste zu sein. Langfristig werde ich mich nach einer anderen Beute umsehen aber es soll eine Einraumbeute bleiben.

    Also so ganz verstehe ich dich nicht mehr. Auf der einen Seite willst du keine Zargen schleppen, jetzt aber willst du die Einraumbeute im Herbst durch eine Zanderbeute ersetzen und im Frühjahr wieder in die Citybox. Also wenn das nicht Beutenschleppen ist dann weiß ich nicht mehr. Man kann es sich auch kompliziert machen.


    Grüße Thomas

  • Thomas:

    mich nervt einfach das ganze Zargen rauf und runter wenn man im Sommer z.B. eine Durchsicht machen will. Außerdem sind solche Türme auch ganz schnell und einfach mal umgeteten. Ich hatte schon Schwierigkeiten damit, dass Leute an meiner Beute waren. Also so abwegig ist das nicht. Das ist alles eine Zwischenlösung. Ich arbeite daran einen festen Bienestand zu haben. Dort muss dann keine Beute mehr im Winter getauscht weden etc.

  • Also so ganz verstehe ich dich nicht mehr. Auf der einen Seite willst du keine Zargen schleppen, jetzt aber willst du die Einraumbeute im Herbst durch eine Zanderbeute ersetzen und im Frühjahr wieder in die Citybox. Also wenn das nicht Beutenschleppen ist dann weiß ich nicht mehr. Man kann es sich auch kompliziert machen.


    Grüße Thomas

    bienengral hat Recht. Das ist zu umständlich. Du kannst durchaus eine einzige Beute benutzen und trotzdem der Schimmelbildung durch die schon oben erwähnten Maßnahmen vorbeugen.

  • seimke :

    Betreibst du die Box mit Folienabdeckung oder Jutetuch?

    Die Citybox ist ja die Holtermann Variante der Bienenbox von den Stadtimkern.

    Im Original mit Kuntzsch-hoch Format

    Das Original läuft bei mir im Freundeskreis, dort gab es nach dem Wechsel von Jute auf Plaste auch (wenig)Schimmel. Am selben Standort auch Völker auf Zander 1/1 in Hohenheimer Einfachbeute, dort wesentlich mehr Schimmel. Offenbar ist das Verhältnis Höhe/Breite der Wabe mit entscheidend.


    Gruß Thorsten


    P.s. Mit jutetuch gab es keinen Schimmel

  • Hallo Thorsten,

    als Du Jutetuch mit Erfolg verwendet hast, wurde der Deckel so darauf gelegt, dass die Stockluft nicht nach draußen entweichen konnte?

  • Um auf die Ausgangsfrage zurück zu kommen.


    Ja, dieser Beutentyp fördert aufgrund der Bauart Wasser- und somit Schimmelbildung.

    Warum ist das so?


    Die Bienen erbringen mit ihrem Wabenbau eine Superleistung im Tierreich. Das Wabenwerk ist ein beispielloser Bau in einer Leichtbauweise im Verhältnis zur Stabilität. Wachs alleine bringt es nicht.

    Nebenbei sorgt die löchrige Wabenstruktur dafür das keine Zugluft entstehen kann. Dennoch können die Bienen den Stock leicht belüften, wenn sie an entsprechenden Stellen ventilieren. Ähnlich wie wir Menschen ist die Brut aber auch die Bienen an bestimmte Temperaturen gebunden, die relativ kleine Abweichungen zulassen. So halten die Bienen im Winter nur die Brutkugel warm und nicht die äusseren Bereiche. Auch bei einsetzender Brut wird erstmal nur der Bereich erwärmt. Bei der Magazinbeute drückt die feuchte Luft dann durch das Flugloch/offener Boden nach draussen.

    Bei der Trogbeute sitzen die Damen aber jetzt am Flugloch und die feuchte Luft zwischen Bienensitz und hinteren Raum kann nicht entweichen. Der Raum wird ja auch nicht von den Bienen gepflegt, da es viel zu viel Energie kostet leeren Raum zu heizen.

    Daher habe ich als erstes den Schied aus den Trogbeuten geschmissen.

    Ferner lasse ich den hintern Raum über zwei/drei Waben leer.

    Das hilft zumindest ein bisschen den Schimmel fern zu halten. Auch haben die Trogbeuten gefälle nach vorne. Das Wasser muss raus laufen können.


    Viel Erfolg!

  • Hallo, ich habe gerade diesen Tip außerhalb des Forums hier gelesen:
    In der Fischermühle verwenden sie Leinentücher, die in Bienenwachs getränkt wurden, als Abdeckung über den Rähmchen, unter dem Deckel. Seit sie das machen, gibt es kaum Schimmel und auch keine abgenagten Abdecktücher mehr.
    Statt Jute oder Plastik. Hat Jemand Erfahrung damit gemacht? Außerdem wurde gesagt, daß zu einem gewissen Grad die Bienen das Kondenswasser brauchen, da sie im Winter davon leben. Und nicht zu viel nach ihnen sehen, da jedes Öffnen Nachheizen der Bienen hervor ruft.
    Ich bin keine Imkerin, ich lerne im Moment durch Mitlesen aller wertvollen Beiträge. Auch setze ich mich gerne mit Materialien und ihren Eigenschaften auseinander. LG.

  • Hallo Thorsten,

    als Du Jutetuch mit Erfolg verwendet hast, wurde der Deckel so darauf gelegt, dass die Stockluft nicht nach draußen entweichen konnte?

    Ich führe die Bienenbox nicht selber; konstruktionsbedingt (Klappdeckel mit Scharnier) ist der Deckel meiner Meinung nach nicht luftdicht aufliegend. Das Tuch wird aber überall ordentlich angekittet.
    Dementsprechend "friedlich" sind die Damen dann bei der Durchsicht. Das war mit einer der Gründe auf Folie zu wechseln, die dann doch leichter von den Waben zu lösen ist.



    Gruß, Thorsten

  • Hallo, ich habe gerade diesen Tip außerhalb des Forums hier gelesen:
    In der Fischermühle verwenden sie Leinentücher, die in Bienenwachs getränkt wurden, als Abdeckung über den Rähmchen, unter dem Deckel. Seit sie das machen, gibt es kaum Schimmel und auch keine abgenagten Abdecktücher mehr.
    Statt Jute oder Plastik. Hat Jemand Erfahrung damit gemacht? Außerdem wurde gesagt, daß zu einem gewissen Grad die Bienen das Kondenswasser brauchen, da sie im Winter davon leben.

    Ich könnte mir vorstellen, dass in Bienenwachs getränkte Leinentücher zwei Nachteile haben: Weniger Luftdurchlässigkeit, wodurch die Feuchtigkeit nicht so gut aus dem Stock entweichen kann wie bei Leinentüchern ohne Bienenwachs, und, obwohl sie nicht abgenagt werden, werden sie wohl genauso verkittet. Deswegen sehe ich dabei nur den Vorteil, dass sie nicht abgenagt werden und dadurch die Bienen beim Abziehen weniger ärgern.

    Die Aussage einiger Imker, dass die Bienen im Winter das Kondenswasser im Stock zum Leben brauchen würden, halte ich für einen Irrtum. Im Winter bleiben die Bienen in der Wintertraube und ernähren sich von den gelagerten Futterreserven, die ja eine bestimmte Menge an Feuchtigkeit enthalten. Im Sommer hingegen ist der Verbrauch von Wasser höher wegen der Versorgung der vielen Brut mit einem Gemisch aus Pollen, Honig und Wasser und der Temperaturregulierung im Stock.


    Ich führe die Bienenbox nicht selber; konstruktionsbedingt (Klappdeckel mit Scharnier) ist der Deckel meiner Meinung nach nicht luftdicht aufliegend. Das Tuch wird aber überall ordentlich angekittet.
    Dementsprechend "friedlich" sind die Damen dann bei der Durchsicht. Das war mit einer der Gründe auf Folie zu wechseln, die dann doch leichter von den Waben zu lösen ist. Das war mit einer der Gründe auf Folie zu wechseln, die dann doch leichter von den Waben zu lösen ist.

    Ich hatte mir schon gedacht, dass der Deckel nicht luftdicht aufliegt, weil selbst das luftdurchlässigste Tuch nichts bringt, wenn die Feuchtigkeit im Stock nicht nach draußen entweichen kann.

    So wie Du halte ich an der Folie fest, die aus meiner Sicht drei Vorteile hat, wenn man sie nur in den warmen Monaten benutzt: Man macht den Deckel auf und kann eine kurze Sichtkontrolle machen, ohne dass die Bienen einem entgegenfliegen; die Folie führt zur Bildung von Kondenswasser, das von den Bienen im Sommer zur Temperaturregulierung des Stocks aufgenommen wird; und - wie Du gesagt hast - die wird nicht so stark verkittet wie Leinentücher, so kann sie leichter von den Oberträgern gezogen werden.

    Im Winter sollte man aber anders vorgehen: Da man die Schimmelbildung verhindern möchte, sollte man auf die Folie verzichten, die sonst eine große Menge Kondenswasser bilden würde. Stattdessen sollte man einen Klimadeckel verwenden oder den schon vorhandenen Deckel nicht luftdicht auflegen, damit die feuchtigkeitshaltige Stockluft entweichen kann. Hierbei sollte das Flugloch weit geöffnet, aber der Boden geschlossen bleiben, um einen starken Luftzug zu vermeiden.