Bücherskorpione gegen Varroa - Wahrheit oder Ammenmärchen?

  • Hallo und herzlich Willkommen zum Video: https://www.youtube.com/watch?v=gSxSUceIAFk


    Mythos oder Ammenmärchen? ;)



    LG

    Kai

  • Im neuen Deutschen Bienenjoujrnal 4/2021 S.16 ff "Mythos Bücherskorpion": Ein ganz schöner Zeriss


    Aus dem Fazit auf S.18


    "..... Es gibt bislang allerdings keinen

    Beleg dafür, dass Bücherskorpione den Varroabefall

    in Bienenvölkern signifikant verringern

    – und zwar unabhängig davon, in welcher

    Behausung die Bienen untergebracht

    sind. Entsprechende Behauptungen sind daher

    schlicht unseriös. Angesichts der generalistischen

    Lebensweise des Bücherskorpions

    erscheint ein solcher Effekt zudem eher unwahrscheinlich."


    lg

  • Das wäre zu schön, um wahr zu sein. Bücherskorpione sind, wie Kai schon sagte, viel größer als die Milben und werden von den Bienen als Eindringlinge erkannt und nicht willkommen geheißen, zumindest nicht auf den Waben.

    Angenommen, die Bienen würden die Anwesenheit von Bücherskorpionen auf den Waben tolerieren. Die Milben kleben doch ganz fest an bestimmten Bienen und, erst wenn die Brutzelle kurz vor der Verdeckelung steht, springen sie runter von der Biene und eilen auf den Zellboden runter. Eine hervorragende Überlebensstrategie. Dabei ist es unvorstellbar, dass ein Bücherskorpion zu der betroffenen Biene sagen würde: "Entschuldigung, bei Dir klebt eine Milbe. Aber keine Sorge, die hole ich mir jetzt", ohne selbst beseitigt zu werden.

    Ebenso wenig vorstellbar ist, dass ein Bücherskorpion ganz locker in die Brutzelle eindringen würde, um sich eine dort befindliche Milbe zu holen, ohne dabei von einer Biene erwischt und sofort beseitigt zu werden.

    Das Einzige, was wirklich passiert, ist das, was Kai schon erzählte: Bücherskorpione können in der Auffangwanne unterhalb der Beute leben und über die dort reinfallenden Milben (ob tot oder lebendig) herfallen. Alles andere gehört leider zur Welt der Romantik. Es wäre alles sonst, wie gesagt, zu schön, um wahr zu sein.

  • Da hat sich einer was ausgedacht, weil er in seiner Bibliothek zu viele hatte und wollte damit den großen Reibach machen :mrgreen::mrgreen:

  • Das wäre zu schön, um wahr zu sein. Bücherskorpione sind, wie Kai schon sagte, viel größer als die Milben und werden von den Bienen als Eindringlinge erkannt und nicht willkommen geheißen, zumindest nicht auf den Waben.

    Da bin ich mir beileibe nicht so sicher.


    Ja, ich weiß, daß Kai sich im Video so äußerte, aber wo steht das?


    Die Intelligenz der Evolution sollten wir nicht unterschätzen.


    Die Bücherskorpione sind immerhin keine Nahrungskonkurrenten für die Bienen! Und mehr noch, da sie Schädlinge bekämpfen, sind sie für die Bienen Nützlinge.


    Putzerfische picken größere Fische nach Parasiten ab, teilweise sogar in deren Mäulern. Auch tun das manche Vögel an Großsäugern und Krokodilen, womöglich auch sogar in deren Mäulern. Einmal zugeschnappt, hätte der Beutegreifer eine Eiweißportion mehr, aber er ist evolutionär intelligent genug, der Versuchung (die eigentlich gar keine ist, weil der Instinkt ihm das verbietet) zu widerstehen. Anderenfalls wäre es um diese Putzdienstleistung bald geschehen, und langfristig wäre der Schaden deutlich größer als der kurzfristige Nutzen.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

    Einmal editiert, zuletzt von Freizeitimker ()

  • Die von dir angeführten Tiere können sich jedoch von den Parasiten nicht selbst befreien oder sich reinigen - die sind auf die Anderen angewiesen. Das Putzverhalten bei den Bienen ist jedoch nicht so.

    Also hat der Bücherskorpion da nichts zum Reinigen und wird daher angegriffen.

  • Ich glaube schon an die Möglichkeit einer Koexistenz von Bienen und Bücherskorpionen, wenn diese z.B. in Ritzen innerhalb der Beute leben und an den inneren Wänden und auf dem Boden entlang laufen. Und sich von den Milben ernähren, die sie auf dem Boden vorfinden. Aber ich glaube keineswegs daran, dass sie ausreichen würden, um die Bienen von den Milben zu säubern. Dazu müssten sie auf den Waben rumlaufen und die Bienen anfassen dürfen, um an die allermeisten Milben zu kommen. Und das halte ich für unmöglich.

    Ich weiß, dass es in der Natur solche Fälle von Symbiose gibt, wo ein Tier auf das andere angewiesen ist, um sich z.B. von Parasiten zu befreien. Aber zwischen Bücherskorpionen und Bienen kam es evolutionär nie dazu, weil die Bienen zwar seit Millionen von Jahren existieren und Kontakt zu den Bücherskorpionen hatten, aber die Milbe erst seit den 70ern in Europa vorhanden ist. Das heißt, es gab keine Zeit für die Gewöhnung an eine Koabhängigkeit. Und es wird nicht dazu kommen, da die Bienen in Europa ohne den chemischen Eingriff der Imker nicht überlebensfähig sind. Das ist evolutionär eine Sackgasse in Hinsicht auf eine Vertiefung der Beziehung der Bienen zu den Bücherskorpionen.

  • Stimme dir da voll zu :thumbup:

  • Meine Meinung


    Das sieht bei Thorben Schiffer natürlich Super aus.


    Bücherskorpion und Milbe in einer Petrischale.

    Skorpion frisst Milbe------toll.


    Katze und Maus in einem kleinen leeren Raum

    Katze frisst Maus ----toll ----Würde auch funktionieren .


    Aber im Bienenstock besetzt mit tausenden Bienen. Wie ist das da ?

    So viele Skorpione können gar nicht in einer Beute leben das sie die Milben Population

    unter die Schadschwelle drücken.


    Unter Labor Bedingungen ohne natürliche Fressfeinde geht so manches !


    Gruß Dirk

  • Ja, unter Laborbedingungen gebe ich dir recht.


    Nur unsere Bienen arbeiten nicht unter diesen Voraussetzungen und daher ist dies alles nicht so, wie es einige verbreiten, dass der Bücherskorpion dort überleben kann.

  • Genau, weil was anderes kann man ihn ja nicht nennen. <X<X

  • Herzlichen Glückwunsch Bienenalex zu Deinem heutigen Geburtstag! :love:

    LG

    Kai

  • Herzlichen Glückwunsch Bienenalex zu Deinem heutigen Geburtstag! :love:

    LG

    Kai

    Auch von mir alles Gute zum Geburtstag und volle Honigtöpfe:thumbup:

  • Meine Vermutung, daß die Immen in den Bücherskorpionen keinen Feind, Eindringling, Störenfried o.ä. sehen, wird mit folgendem kleinen Filmchen erhärtet: https://chelifer.de/buechersko…greift-biene-in-den-pelz/


    Ich fand das nur zufällig, weil ich mal die Preise für Bücherskorpione recherchierte. Diese sind jenseits von Gut und Böse! Wenn man diese Pseudoskorpione irgendwo gefangen bekäme, wäre deren Verkauf ein (wahrlich unseriöses!) Geschäftsmodell. Solang die Wirksamkeit nicht wissenschaftlich nachgewiesen wurde, außerdem, daß diese Pseudoskorpione in einfachen Magazinbeuten überleben können, gebe ich nimmer Geld für diese kleinen Spinnenviecher aus, schon gar nicht solche Wucherpreise.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • Danke für das Video.


    Nur ich sehe nichts von der Furchtlosigkeit des Tierchens. Ganz im Gegenteil zieht es sich sofort zurück, sobald die Biene sich bewegt.


    Selbst wenn es dann mal eine Milbe erwischen würde, reicht es nicht, um die Milbenpopulation zu schädigen.

  • Dem kann ich euch beiden nur zustimmen - horrende Preise und keine effektive Bekämpfung der Milben