Kalkbrutsanierung fehlgeschlagen - wie weiter?

  • Hallo zusammen,


    ich habe ein Kalkbrutvolk saniert. Ich wollte die alten Waben nicht mehr verwenden und unbedingt einschmelzen.

    Also habe ich einen Flugling gemacht: Volk verstellt, an alter Stelle einen Ableger mit alter Königin (neue hatte ich da noch nicht).

    Später dann Bienen vor's Flugloch geschüttelt und zulaufen lassen. Den einen halben Honigraum des Kalkbrutvolkes habe ich später dann samt Bienen einfach aufgesetzt.


    Soweit so gut, es klappte ohne Kämpfe, alles friedlich. Die Restbrut läuft nun im Kalkvolk aus und wird später vor's Flugloch geschüttelt,. Aufs Waben einschmelzen freue ich mich schon.

    Also alles gut.

    Bis gestern.


    Da fand ich dann vor dem Flugloch des Fluglings wieder 2 Kalkbrutmumien.

    Obwohl keine einzige alte Waben drin ist, das Volk sehr viele Bienen hat, es richtig schön warm ist.

    Die neue "alte" Königin hat also wohl auch das Kalkbrut-Gen mitgebracht :(


    Jetzt ist die Frage wie ich hier weiter mache. Alle meine Völker sind ja untereinander verwandt und es ist zu befürchten, daß alle standbegatteten Königinnen - ob jung oder alt - auch Kalkbrut-anfällig sind.

    Wenn es also blöd läuft, dann weisle ich alle 2-3 Wochen um, weil wieder und wieder Kalkbrut auftritt?


    Habt ihr eine Idee für mich?


    Danke!

  • Frage einfach mal nach Umlarvmaterial.

    Das ist günstiger. Leider kann ich dir nichts zur Verfügung stellen, da zu weit weg.

    Vielleicht kommt ja aus dem Forum jemand aus der Gegend.

  • Danke für die Antworten!

    Neues genetisches „Material“ zu besorgen steht schon auf meiner Agenda. Aber ob ich so eine wertvolle Königin gleich der Feuerprobe Kalkbrutsanierung unterziehen soll?

  • Lex : folgende Sachen verstehe ich nicht:


    -Das mit dem Ableger und der alten Königin. War das ein Ableger von einem anderen Volk mit anderer Königin? Oder ein Ableger aus dem kalkbrütigen Volk mit dessen Königin?


    -Der halbe Honigraum: Bezogen auf Größe oder Füllung?


    -Das schon gelesen? https://www.lwg.bayern.de/mam/…enen/dateien/kalkbrut.pdf


    Gruß, Thorsten

  • Hatte vor 2 Jahren das Problem auf meinem Außenstand. Dort standen die Bienen schattig und feucht in Styro-Minis zur Begattung . Die Temperaturen im Allgemeinen waren in der Zeit gut. Das Problem trat auf, als ich die erste Erweiterungszarge gegeben habe (zu früh, die Königinnen hatten gerade erste verdeckelte Brut). Nach dem Verstellen auf den Hauptstand (schattig, aber trocken) und reichlicher Fütterung war die Kalkbrut dann weg. Die Kös sind ohne Probleme über den Winter gekommen. Die Völker habe ich im letzten Jahr dann umgeweiselt, weil insgesamt doch zu schwarmfreudig.


    Gruß, Thorsten

  • teewee Das war ein Altköniginnenableger von einem anderen Volk. Eine junge Königin stand noch nicht zur Verfügung. Ich mache auch keine "normalen" Ableger.

    Halb bezieht sich auf die Größe: Zander-Halb.

    Danke, die LWG-Datei kenne ich bereits.


    Mein Lösungsversuch war sozusagen der darin empfohlene Kunstschwarm - nur als Flugling ;)

  • Lex : Danke für die Antwort.
    Kunstschwarm als Flugling, da gehe ich gerade noch mit, aber warum dann Teile des Wabenwerks und Futters aus dem alten Volk wieder mit dazugeben ?


    Gruß, Thorsten

  • Lex : aber warum dann Teile des Wabenwerks und Futters aus dem alten Volk wieder mit dazugeben ?


    Gruß, Thorsten

    teewee

    Weil ich den Zander-halb-Honigraum keinem anderen Volk aufsetzen wollte wegen Ansteckungsgefahr und auch sonst nicht wusste wohin damit.
    Da es ausschließlich unbebrütete Waben waren, riskierte ich es.


    Die interessante Frage wäre nun: haben sie sich über diesen HR abgestreckte?

    Ich würde sagen Nein, da wir gerade gute Tracht haben und sie vermutlich kein Futter aus dem HR holen sondern eintragen.

  • Ist alles stochern im Nebel. Ich gehe eher von den abgeschüttelten und zugesetzten Bienen aus. Wenn die Ammen noch infektiös waren, haben wahrscheinlich die die Brut des Ablegers angesteckt.

    Kunstschwarm im klassischen Sinne bedeutet ja auch Brutpause, wenn erst neues Wabenwerk errichtet werden muss.


    Gruß Thorsten

  • Mein Tip


    Sitz die Bienen enger, sprühe die Waben mit Honigwasser ein.

    Um den Putztrieb anzuregen.


    Kalkbrut ist ein Pilz, das hat nicht unbedingt mit den Genen der Königin zu tun.

    Es sei den, sie gibt einen schlechten Putztrieb weiter.

    Nach dem engsitzen und einsprühen dürfte sich das ganze von selbst erledigen


    Gruß Dirk

  • Mein Volk steht trocken und in der Wärme, Brutnest relativ klein gehalten und dennoch Kalkbrut. Nun haben sie die Weisel getötet und Nachschaffungszellen angesetzt.

    Werde das Volk in weiterer Folge komplett auflösen bzw. mit einer Reinzucht einen Ableger erstellen. Restbienen werden für Ableger verwendet und Rähmchen ausgeschmolzen.

  • Franz63

    Was machst du mit der Brut?


    dirk2210

    Habe ich schon versucht, sogar mit effektiven Mikroorganismen und Homöopathie!

    Leider hat’s beim ursprünglichen Volk nichts geholfen.


    Letztendlich ist wohl doch die häufigste Empfehlung die richtige: Umweiselung.


    ich machs halt nur so ungern…😢

  • Homöopathie wirkt bestenfalls nur dann, wenn man daran glaubt. Und dazu muß man das erstmal wissen. Also das nächste Mal vor der Behandlung den Bienen bescheidsagen!

    habe ich doch! Ich stand an Bienenstock und habe den ganzen Beipackzettel laut vorgelesen!

  • Vielleicht hast du zu leise gesprochen oder die haben deine Sprache nicht verstanden :mrgreen::mrgreen:

  • Bei mir hatte in diesem Jahr ein Volk Dunkle massiv Kalkbrut. Ist mein fleißigstes Volk, Königin von 2019.

    Das Volk steht seit 2019 am gleichen Standplatz und hat erst in dem nassen Mai das Problem gehabt. Ich habe nichts gemacht und mit der Tracht ist auch die Kalkbrut verschwunden. Bei den 4 Töchtern am gleichen Standort gab es keine Kalkbrut.