Wo sind die toten Bienen?

    Hallo,

    bei mir kommen viele Anfragen wegen möglichen Ursachen von Völkerverlusten an.

    Es gibt dieses Jahr hier starke Verluste, auch bei Imkern, die jahrelang von Verlusten kaum fast verschont waren. Das Verrückte ist, dass viele Imker berichten, dass gerade Ableger von Verlusten betroffen sind.

    Von einem Bienenzuchtberater habe ich gehört, dass der Akute Bienenparalyse Virus zum Herbst herum stark verbreitet war, so spät wie nie.

    Ob das wirklich die Ursache ist?????

    Oft wird berichtet, dass die Völker bei der Winterbehandlung mit Ox noch gut das da standen.

    Ich bin mal gespannt bei unserem Imkertag am 9.4 , was dazu berichtet wird und welche Ursachen angeführtt werden . Meine F1 Dunkle und reine Dunklen haben gut überwintert mit wenigen Verlusten. Auch die Volksstärke ist im allgemeinen gut bis sehr gut.


    Grüße

    Zitat von seimke

    Das ist wirklich bitter alle Völker zu verlieren. Was soll denn nach einer TBE und einsprühen mit Milchsäure noch an Milben da sein? Die Brut ist doch komplett weg?

    Die TBE ist dann wohl auch nicht der Weisheit letzter Schluss. Das ist schon ganz bitter alle Völker zu verlieren und ich kann Deine Überlegung aufzuhören gut nachvollziehen. Das wäre aber sehr schade. Ich habe dieses Jahr 2 Völker von 25 verloren - aber auch keine TBE gemacht.Ich finde diesen Eingriff in das Volk zu gewaltig. Ich habe mit Sreifen nach der Honigernte für 8 Wochen behandelt und meine Völker stehen spitze da - fliegen wie doll und tragen dicke Pollenhöschen. Ich muss nur aufpassen das sie genug Futter haben. Ich Würde es in einer Stelle nochmal mit einem Neuanfang versuchen, die Varroabehandlung anpassen und weitermachen und öfters auf die innere Stimme hören und nicht alles glauben was irgendwelche Leute propadieren.

    LG Reinhard

    "Die" TBE gibt es ja nun auch in unterschiedlichen Ausprägungen, mit Fangwabe, ohne, mit Sprühen von OXS oder 2x MS, wo erlaubt bedampfen, etc. pp.


    Da muss man schauen, was am besten am eigenen Standort passt.

    Ich bin ganz Reinhards Meinung. Versuch es nochmal mit der klassischen Sommerbehandlung mit AS im Nassenheider. Ich nehme keine Milchsäure mehr. Ableger behandle ich im September mit Streifen und Winterbehandlung nur bei Bedarf mit Oxalsäure. Das mach ich jetzt seit 7 Jahren so und hab kaum Verluste. Kopf hoch :)

    Bei mir ist gestern die Anfrage Nr. 7 wg. Totalverlust eingegangen, ob ich Bienenvoelker zu verkaufen haette. Dieses Jahr ist echt schlimm...


    TBE ist ja ganz nett. TuB mit Wiedervereinigung Ende! Oktober ist viel, viel, viel besser. Mir ist letztes Jahr im August ein Brutling verhungert (Asche auf mein Haupt). Der Flugling - der ist ja quasi ein TBE-Volk - ging erheblich schwaecher als die TuB-Voeker in den Winter.


    Viele unterschaetzen leider, wie stark sich Milben im Herbst noch vermehren koennen. Das Probem ist dabei die gegenlaeufige Populationsentwicklung von Milb und Bien. Im Grunde ist es eine einfache Rechnung: Wenn ich Ende Juli im unguenstigen Fall 3000 Milben im Volk habe, sind es Mitte August nach TBE/TuB noch 300 (nach AS-Behandlung - je nach Wetter/Luftfeuchtigkeit - auch gern mehr). Bis zur Einstellung des Brutgeschaftes Ende Oktober verdoppelt sich diese Milbenzahl noch mind. 3mal. Ich habe dann also Ende Oktober, wenn es doof laeuft, irgend etwas bei 2500 Milben im Volk, die mir die Winterbienen anstechen bzw.deren Larven schon geschaedigt haben. Das ist zu viel!


    Aus diesem Grund sollte man die Sommerbehandlung nicht zu frueh (mein "Stichtag" ist der 1.8.) einleiten und unbedingt Ende September/Anfang Oktober nochmals behandeln. In manchen Jahren hole ich durch die Herbstbehandlung mit As nochmal 600-800 Milben aus den Wirtschaftsvoelkern. Die haetten sich bis Ende Oktober nochmal locker verdoppelt!

    Zitat von Postkugel

    TBE ist ja ganz nett. TuB mit Wiedervereinigung Ende! Oktober ist viel, viel, viel besser. Mir ist letztes Jahr im August ein Brutling verhungert (Asche auf mein Haupt). Der Flugling - der ist ja quasi ein TBE-Volk - ging erheblich schwaecher als die TuB-Voeker in den Winter.

    Da kann ich nur 100% zustimmen.


    Grüße Thomas

    Das TUB viel, viel besser ist kann ich nicht nachvollziehen. Eine Kollegin hat es wie vor beschrieben gemacht mit 2 Völkern (strikt nach Plan der Dres. L&A), Ergebnis: 0 Völker übrig.

    Ich habe mit 2 Völkern TBE mit sofortiger AS Behandlung des Brutlings , Sprühen des Fluglings mit OXS gemacht. Ergebnis 4 gut ausgewinterte, starke Völker, mit denen der Verlust der Kollegin ausgeglichen werden kann.


    Gruß, Thorsten

    Da ist dann bei Deiner Kollegin wohl etwas schiefgelaufen. Das Problem bei L&A ist, dass die oft nicht genau erklaeren, warum sie was machen und manchen wichtigen Schritt (bspw. das Kaefigen der Koenigin beim Einsetzen in den Flugling) nur so nebenbei als Randbemerkung fallen lassen.


    Es gibt vom TuB mehrere Spielarten (auch wenn L&A behaupten, das ginge nur und ausschliesslich in Kombination mit dem Celler Rotationsverfahren). Aber es ist nunmal Fakt, dass 2 Koeniginnen mehr Winterbienen erzeugen, als eine. Und es stimmt auch, das eine AS-Sommerbehandlung (*wenn* diese denn so funktioniert, wie sie soll...) staerkere Wintervoelker ergibt, als eine TBE. Leider ist das mit der AS-Sommerbehandlung aber nicht immer so zuverlaessig, wie man sich das wuenscht. Ich vermute zuvorderst genau deshalb die derzeit hohe Nachfrage nach Bienenvoelkern - denn der vergangene Juli/August war doch sehr verregnet.

    MAQS wirkt nach meiner Erfahrung zuverlässig. Im Gegensatz zu den Verdunstern, die gerne Mal funktionieren wie sie wollen aber nicht wie sie sollen. (sowohl Liebig Dispenser als auch Nassenheider pro

    Im Arsenal, bin mit beiden nicht zufrieden.)


    Gruß, Thorsten


    P.s. habe im letzten Jahr bewusst auf Bestandserweiterung gearbeitet. Hier gab es letztes Jahr schon jede Menge Völkerverluste. Da wollte ich entsprechend Reserve.

    MIt MAQS habe ich keine Erfahrungen. Ich vermute jedoch, dass sich die Streifen im Prinzip wie AS 85% (oder doch eher 99%?). verhalten? Fuer die Herbstbehandlung kann ich mir die ganz gut vorstellen. Wobei die Bienenvoelker auch sehr unterschiedlich auf AS reagieren. Ich hatte im vergangenen Herbst eine Miniplus-Truppe, die zog trotz halben Docht des LD bereits vor das Flugloch, waehrend die Nachbarvoelker (gleiche Zargenzahl, gleiche Volksstaerke) den vollen Docht klaglos hingenommen haben.


    Die "Truppe vor dem Flugloch" hatte dann bei der Winternehandlung auch einen deutlich erhoehten Milbenfall und die sind auch jetzt von allen meinen Minis die Schwaechsten. Aber mit der Herbstbehandlung ist es so, dass selbst ein Wirkungsgrad von 50% notfalls noch reicht, damit das Volk ueber den Winter kommt. Hauptsache man macht diese!


    Uebrigens ist das wieder so ein Punkt, wo ich L&A widerspreche: Die propagieren, die Herbstbehandlung nach TuB vom Milbenfall abhaengig zu machen. Damit bin ich (hier im Forum nachlesbar) auf die Nase gefallen, dass ich dann Anfang November noch eine Notbehandlung machen musste. Seitdem mache ich die Herbstbehandlung mit AS grundsaetzlich bei allen Voelkern, egal was die Windel sagt.

    Ja, was der Bauer nicht kennt...

    Schlechte Meinung hin oder her, ich habe Schwammtuch, Liebig, Nassenheider pro und vertikal sowie MAQS probiert. Für die Sommerbehandlung gehen die alle irgendwie, aber im Herbst trennt sich dann Spreu von Weizen.

    Wer die MAQS im Juli /August einsetzt haut garantiert die Brut kaputt. Wer im Septmber/Oktober damit kommt hat vorher einiges verpennt. Obwohl sie an regnerischen kühlen Spätseptembertagen aufgrund der wetterumstände nicht mehr so viel Schaden anrichten können.

    Eigene Erfahrung oder Hörensagen?

    Ich habe damit im Juli die Brutlinge der TBE behandelt. Die standen danach und stehen jetzt gut da.

    Was unterscheidet Brutling und Brutsammler? Mir ist die Definition echt nicht klar. Bei TUB ist es doch auch Brutling und Flugling, oder? Nur das man da dem Flugling ausgebaute Waben gibt anstatt Mittelwände wenn ich das richtig gesehen habe.