Notbehandlung Brütender Völker im November

  • Hallo Helden der Arbeit,

    ein paar Leute im Verein haben trotz erfolgreicher Sommerbehandlung nun ein so massives Varroaproblem, dass ihne die Völker nun reihenweise zusammenklappen. Aktuell bis ca 30 Varroen / Tag auf der Windel. Keine Ahnung was da schiefgelaufen ist :?. Nun möchte ich mit den Kollegen eine Notbehandlung durchführen. Auf Brutfreiheit mit Dezember können sie nicht warten (Bei uns ist es immer sehr mild -- Nachts ca 5 und Tags ca 10 Grad -- und manche haben noch Handflächengroße Brutnester). Wie ist jetzt eine Notbehandlung am Wirkungsvollsten? Habe vor Oxalsäure zu sprühen und Brutflächen vorher mit einer Entdecklungsgabel zu eröffnen und/oder zu entnehmen.

    -Was sagt Ihr zu der Idee?

    -Wie hoch schätzt Ihr den Wirkungsgrad ein?

    - Wie soll dann im Dezember ggf eine Restentmilbung aussehen? Kann man nach dem Sprühen im November nochmal im Dezember mit Oxalsäure träufeln?

    Danke, Imkerfreunde!:)

  • Ist doch wie aus dem Lehrbuch geplant. Aber auch drüber nachgedacht, das das jetzt der letzte Brutsatz vor der Winterpause sein könnte und daher viele Milben fallen? Ich würde auf jeden Fall auch schauen, ob noch unverdeckelte Brut am Start ist, wo sich noch Milben einnisten könnten. Wenn das nicht der Fall ist, Brut entdeckeln, Sprühen, fertig. Dann sollte aber auch keine weitere Behandlung mehr nötig sein für dieses Jahr.

  • In der Schweiz würde ich mehrfach bedampfen empfehlen ohne die Brut zu killen. Ansonsten in Frankfurt liegt teewee da richtig.


    Leider ein witterunsbedingtes Phänomen hier am Niederrhein, was ich mir auch gut am Rheingraben bei Frankfurt vorstellen kann. Ich habe da mal zwei Jahre gelebt.


    Durch die späte Bruttätigkeit vermehren sich in dem feucht warmen Klima die Milben gerne nochmal richtig.

  • Danke, Leute. Aber so ganz allgemein: Könnte man, wenn es in 4 Wochen noch so ca 8 - 10 °C hat, theoretisch nochmal sprühen, falls nötig? Oder schadet es wenn man die gleiche Bienengeneration 2 mal mit Oxalsäure sprüht?

  • Wenn sprühem, dann Milchsäure, die kannst du öfter ohne Schaden anwenden.


    Im letzten Satz Brut sind kaum noch Varroen.

    Aufkratzen der Brut beunrühigt die Bienen und schmälert den Erfolg. Ist bewiesen.


    Guter Erfolg bei der Sommerbehandlung???? da ist einiges schief gelaufen und sollte generell überdacht werden.

  • Danke Bienenalex. Dass nenn ich doch mal einen hilfreicheren Beitrag. Danke Dir und Ede und Teewee!

  • Wenn jetzt, Mitte November, die Völker noch leben und einigermassen stark sind, dann leben sie auch im Frühjahr noch. Vorausgesetzt genug Futter. Warum also der blinde Aktionismus unbedingt die letzte Milbe zu vernichten? Wenn im Frühjahr wirklich ein Volk bedenklichen Milbenfall hat kann immer noch behandelt werden. Und das Volk scheidet aus der Honiggewinnung eben aus.

    LG

    Dieter

  • Und sprühen sollte bei Temperaturen um 10 stattfinden. Bei hohem boden vorsichtig damit sie nicht herunterfallen und verklammen. Bei flachem boden kommen sie leicht wieder hoch wenn sie aus der eventuellen locker sitzenden Traube herunterfallen.


    Und gucke dier wegen der Überwinterungstärke die "Winterampel" bei Pia Aumeier an.

  • Aufkratzen der Brut beunrühigt die Bienen und schmälert den Erfolg. Ist bewiesen.

    Auf so eine Idee muß man auch erstmal kommen.


    Als minimalinvasiver Imker ist mir schon das Ziehen der Waben zuwider, das Besprühen dieser - zumal bei Kühle und Feuchtigkeit, wie sie im November gemeinhin herrschen! - und erst recht das Beeinträchtigen jeglichen Brutgeschehens. Was muß das für ein Streß für die armen kleinen Bienchen sein.


    Etwas plakativ, aber stellt Euch mal vor, jemand würde sich an Eurem Nachwuchs so vergehen.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • Das Institut in Mayen hat Anfang der 90igern in fünf Jahren Forschung das MS Sprühen zur Winterbehandlung zur Zulassung gebracht. Die Wirksamkeit lag bei bis zu rund 98.%!! bei kaum Totenfall über den natürlichen hinaus.

    in Netz fand ich einen Zwischenbericht, es gibt auch einen Abschlußbericht.

    https://hal.archives-ouvertes.fr/hal-00890945/document




  • Wenn jetzt, Mitte November, die Völker noch leben und einigermassen stark sind, dann leben sie auch im Frühjahr noch. Vorausgesetzt genug Futter. Warum also der blinde Aktionismus unbedingt die letzte Milbe zu vernichten? Wenn im Frühjahr wirklich ein Volk bedenklichen Milbenfall hat kann immer noch behandelt werden. Und das Volk scheidet aus der Honiggewinnung eben aus.

    LG

    Dieter

    Nun nicht ganz. Wenn noch keine minus Grade waren und die Völker stark genug sind kann das Volk bei dann kommenden längeren Frost Perioden zusammenbrechen. Wenn der Varroaschaden schon entsprechend hoch ist. Zuvor sieht es noch gut aus.

    Grüße Thomas

  • Nun nicht ganz. Wenn noch keine minus Grade waren und die Völker stark genug sind kann das Volk bei dann kommenden längeren Frost Perioden zusammenbrechen. Wenn der Varroaschaden schon entsprechend hoch ist. Zuvor sieht es noch gut aus.

    Grüße Thomas

    du magst recht haben, aber ich hatte noch nie Winter- aber dafür Herbstverluste.

    Gruss

    Dieter

  • Also, ich kenne die traurigen Momente, daß ein Volk sich bei den ersten wärmeren Sonnenstrahlen im Februar nicht mehr meldet - zuvor aber nicht auffällig war - zur Genüge. Das war übrigens noch zu meinen Ameisensäurezeiten.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • Ich habe meistens Herbstverluste. Da die AS zu verteufeln ist zu kurz gesprungen.

    Es liegt of daran, dass aus diversen Gründen zu wenig Winterbienen gebildet werden können.

    Dennoch müssen immer ein paar wenige mich mit dem Ableben im Frühjahr überraschen.

    Aus der Hüfte raus geschossen würde ich sagen, max 7% im Herbst und max 3% im Winter.