Varroabekämpfung 2023

  • Solange die gesetzliche Behandlungspflicht gilt, sollte man zumindest jährlich eine Behandlung mit einem zugelassenen TAM vorschriftsmäßig im Bestandsbuch dokumentieren. Ob der knappen Personaldecke wird der Amtsvet. das wahrscheinlich nie kontrollieren. Sollte das doch mal passieren, ist haben sicher besser als brauchen…


    Auch nur als Anregung.

  • Solange die gesetzliche Behandlungspflicht gilt, ...

    ... genau, die gibt es ja auch noch. :)


    "Ist ein Bienenstand mit Varroamilben befallen, so hat der Besitzer alle Bienenvölker des Bienenstandes jährlich gegen Varroatose zu behandeln ..." (§5 Abs. 1 Bienenseuchenverordnung).


    LG

    Kai

  • Ob die Behandlungspflicht in einer Verodnung steht ist mir wirklich egal. Ich brauche keine Aufforderung.

    Egal ist mir nicht wenn meine Bienen durch Nicht Behandlung, oder unzureichender Behandlung eingehen. Also gebe ich mein Bestes um meinen Bienen zu helfen.

  • Bienenalex

    Das die meisten von uns auch ohne die Pflicht behandeln und das nach bestem Wissen und Gewissen ist mir klar. Und ob jetzt ein Freigeist der Meinung ist, mit wenig oder wohlmöglich keine Behandlung den Bienen besseres zu tun, da hält ihn keiner von ab.

    Ich schrieb ausdrücklich nur vom dokumentieren...

    Konstruierter Fall:

    Du stehst plötzlich in einem Kontroll- oder Sperrbezirk wegen eines AFB-Falls in der Nachbarschaft. Deine Probe ist dummerweise auch positiv und der AVet hat zu entscheiden, ob er Keulung anordnet oder Sanierung zulässt. Da wird ein gut geführtes Bestandsbuch zumindest keine Minuspunkte verursachen...

  • Da wird ein gut geführtes Bestandsbuch zumindest keine Minuspunkte verursachen...

    [

    Ich schrieb ausdrücklich nur vom dokumentieren...

    Ich habe für jedes Volk eine ausführliche Stockkarte (AGT) und selbstvertständlich auch ein Bestandsbuch. Sonst blicke ich bei meinen Völkern nicht mehr durch.

  • Ich habe ja auch nicht zu "Nichtbehandeln" aufgefordert!

    Kurzfristig ist deine Methode natürlich wirksam.

    Aber:

    Wie wird dadurch aber die Zukunft unserer Honigbienen aussehen?

    Warum gehen immer mehr - auch Wissenschaftler - zur Chemiefreien und befallsbezogenen Varroabekämpfung über?


    Alles Gute vom Rolf

  • ...Warum gehen immer mehr - auch Wissenschaftler - zur Chemiefreien ... Varroabekämpfung über?


    Alles Gute vom Rolf

    Hallo,


    wen und welche chemiefreien meinst Du genau?


    LG

    Kai

  • Die einzige chemiefreie Methode die ich kenne ist Drohenenbrutschneiden und dann das Bannwabenverfahren wie es Golz propagierte. Büchler ist m.W. der einzige Bienenwissenschaftler der es so mit seinen privaten Völkern durchzieht.


    Wer macht es sonst noch?

  • Ich hab's ausprobiert.


    Funktioniert grundsaetzlich, allerdings nur in Voelkern, wo die Varroa noch kein "Oberwasser" hat.


    Man holt ja damit "nur" die Brutmilben runter. Es verbleiben jedoch rd. 10% der Milben im Volk. Bei einer Milbenlast von mittelpraechtigen 1500 sind das immer noch 150. Die verdoppeln sich bis zum Winter mind. noch 3, ggf. 4mal. Also man hat dann Anfang Dezember zw. 1000 und 2000 Milben im Volk, wenn man keine Herbstbehandlung mit AS macht. Das ist zu viel und schaukelt sich ohne Winterbehandlung weiter auf.


    Meine Hoffnung ist jedoch, dass man mit den Zuchtprogrammen soweit kommt, dass die Milbenvermehrung stark ausgebremst ist. Wir hatten dieses Jahr bspw. eine VSH-Linie auf der Belegstelle und da waren starke! Voelker dabei, die schlussendlich nur rd. 200 Milben hatten. Hier koennte ich mir zukuenftig ein Behandlungskonzept Bannwabe+Winterbehandlung vorstellen. Auch TuB plus Bannwabe ist denkbar, allerdings nur im Flugling. Nur wird das fuer einige der heutigen "AS-Imker" definitiv zu kompliziert, viele werden da mit Sicherheit kognitiv ueberfordert, weil man muss dabei schon ziemlich "bienisch" denken.


    Nachteil des Bannwabenverfahren ist die sehr spaete Brutunterbrechung, welche man im Gegensatz zu TuB nicht mehr mittels "Zweikoeniginnenbetrieb" wieder wett macht.


    Ein weiterer, rein biotechnischer Ansatz, ist eine Kombination aus der "modifizierter Heidebetriebsweise" und dem Bannwabenverfahren. Also man macht von jedem Volk im Fruehling 2 Schwaerme und diese werden dann nochmal in der 2. Augusthaelfte einer "Bannwabentherapie" unterzogen und im Spaetherbst vereinigt (sonst sind die hernach zu schwach). Das Altvolk gibt man auf.


    AS geht da natuerlich deutlich einfacher...

  • Mir persönlich reicht „chemiearm“. Brutfrei in Verbindung mit OXS.

    Ein Punkt, der da häufig in der Diskussion völlig ausgeblendet wird ist, dass die Behandlung in die Betriebsweise integriert sein sollte (eigentlich MUSS) und nicht irgendwo draufgesattelt.

  • Nur wird das fuer einige der heutigen "AS-Imker" definitiv zu kompliziert, viele werden da mit Sicherheit kognitiv ueberfordert, weil man muss dabei schon ziemlich "bienisch" denken.

    DAS ist das eigentliche Grundproblem. Da werden Bienen gehalten und irgendetwas versucht, weil man das so gehört, gesehen, gelesen hat, oder weil andere es schon immer so machten, ohne zu wissen, wie Bienen ticken. Oft funktioniert es auch, aber etwas anders zu machen scheitert oft an den Basics.

  • Rolf es wäre nett, wenn die die Frage, insbesondere die nach dem wen, also welche Wissenschaftler beantworten würdest.

  • OK, aber ob das jetzt vom Wirkungsgrad einen großen Unterschied macht zum sprühen? Brutfrei müssen sie ja auch dafür sein.

    Die Feinsprüher von Gloria haben einen guten Ruf bei Orchideen-Freunden und sollen ein nebelartiges Sprühbild haben.

  • Ich für meinen Teil hätte gerne das Vernebeln probiert, ist hier aber illegal

    Wir haben in Deutschland rund 20 zugelassene Mittel (bei machen frage ich mich warum), dazu diverse Betriebsweisen. Was soll noch ein Mittel bringen wenn man mit den bisherigen nicht zurechtgekommen ist? Das Heil der Welt und der Bienen bestimmt nicht!

    Es gibt Imkers die seit 40 Jahren mit der Varroa zurecht kommen.


    In den USA ist jede Menge derartiges Zeugs im Einsatz. Trotzdem bringen sie es auf 50 % Verluste.


    Wenn man keine Bienenvölker führen und die Varroa diagnostizieren kann dann hilft auch kein weiteres Mittel.


    Es gibt jede Menge YT filmchen aus den USA. Da denkst du die bekämpfen gerade eine Mischung aus Pest, Cholera und Ebola.