Video: Was kostet der Einstieg in die Imkerei?

  • Ich als Einsteiger, nun im 2. Jahr finde das total überzogen.
    Imker habe ich bisher als kreative Köpfe, Heimwerker und Lösungsfinder kennen gelernt. Weniger die Fraktion "ich kauf was der Markt her gibt", sonst hätten wir alle n iPhone statt Bienen.
    Punkte die mir am Anfang wichtig waren:
    Imkerverein+Versicherung ca. 40€
    Ein Imkerpate, dem ich über die Schulter und der mir auf die Finger guckt. Gratis :)
    EIN Volk! 150€
    3 Beuten 300€ (Meine erste habe ich selbst gebaut. Das geht. Auch mit Beespace usw, Kreissäge und 2 funktionierende Hände vorausgesetzt.)
    2 Ablegerkisten -> Eigenbau
    Rähmchen, Wachs bin ich bei dir.
    Imkerkleidung? Schleier mit Hut und Handschuhe. Sicher keine 150€
    Schleuder im ersten Jahr, für das eine Volk ->Pate/Verein
    Entsprechend weniger Honiggläser
    Kein spezielles Abfüllequipment, Honigeimer aus Kunststoff und ne Schöpfkelle Tuns auch. Entdeckelungsgabel und Backblech.
    Varroa 100€ sehe ich auch so, obwohl ich es jetzt anders mache.
    Futter 3x20kg á 69ct ergeben bei mir keine 100€
    Ich glaube dass man unter 1000€ starten kann, ohne dabei allzuviel Falsch zu machen.
    Die wirklich guten und wichtigen Infos kamen zum Urlaub und der Anwesenheitspflicht, der Verantwortung und dem Arbeitsaufwand.
    Wenn das jemanden abschreckt ist es gut wenn er kein Imker wird. Aber die Kostenaufstellung hätte mich letztes Jahr sicherlich davon abgehalten Imker zu werden.
    Finde das Video dementsprechend ausnahmsweise nicht so gelungen. Gerade junge Menschen suchen ihre Infos im Netz und auf YT. Da sollte so eine Kostenaufstellung mit vermeidbaren (besonders für junge Leute) horrenden Preisen zumindest die ein oder Andere Alternative aufzeigen.
    LG Jonas

  • Mit den Preisen ist das immer so eine Sache. Man kann vieles mit Eigenleistung kompensieren, aber die Zeit hat (eigentlich) auch einen Wert und bedarf bei der Tischlerei auch ein paar Maschinen. Nicht jeder hat die Zeit und/oder die Technik.


    Bei uns im Verein werden in den Seminaren darzeit ca. 1200 Euro als Einstiegsgeld genannt. Finde ich realistisch.


    M.E. sind die Einstiegskosten nicht entscheidend. Wer ernsthaft dabei bleibt, wird noch deutlich mehr ausgeben. Stichwort: Eigener Wachskreislauf. Aber das, was uns die Bienen dafuer liefern, ist es wert.


    In Frankreich sind bspw. 8 Euro fuer 500g Honig richtigen Honig unterstes Preisniveau. Und dort sind die Beuten besser und deren Preis geringer. Ich werde wohl nie verstehen, warum der "deutsche Michel" beim Essen so geizt...

  • Also ich habe hier eine Liste vorliegen vom LIB da wird auch von 3 Beuten ausgegangen, dann z.B. Imkerbluse und Hose 55€, 2 Völker a 100€, Entdeckungsgeschirr für eine Person, eine.Schleuder mit Kurbel usw...gesamt 2634€.
    Bei manchem kann man zuerst eine Sparversion nehmen, Bsp. statt Metall dann PVC nehmen (Abfüllbehälter) ...das macht was aus! ...dennoch ist es was auf Dauer und gerade beim Kleinkram läppert es sich zusammen. Alles passt auf eine A4 Seite und kaum was dabei was man nicht braucht.
    Ich kann z.B. keine Beuten selbst bauen auf dem Balkon...

  • Moin Kai,
    in vielen Dingen deines Videos will ich dir gerne zustimmen,allerdings nicht bei:Schwarmfangkiste,nie benötigt,da reicht ein löchriger
    Eimer,Varroamittel keine 100€ sondern eher die Hälfte,verdunster werden nicht benötigt,Schwammtuch reicht,Entdecklungsgeschirr
    muss nicht sein,entdeckel mit Heissluftfön ca.20€ im Baumarkt und ein Backblech,aber insgesamt gibt es schon viel zu Bedenken.
    Ein Schleuderraum,oder wenigstens eine Küche mit etwas Platz.


    Wenn ich zurückdenke ,meinen ersten Honig habe ich mit einem Holzkochlöffel in Marmeladengläser gefüllte und vorher auch gerührt.


    LG Herbert

  • Moin Herbert,


    nun genau genommen besteht ein Unterschied zwischen dem was man machen kann und machen sollte oder auch darf (Honigverordnung usw). Da sind manche Dinge einfach sinnvoll um ein halbwegs sauberes arbeiten zu ermöglichen.
    Den Schwarmfangkasten habe ich auch auf der Liste vom LIB. ok auch eine 4 Waben Schleuder, kann man auch 3 Waben nehmen, aber lohnt es sich wirklich daran zu sparen? Läuft die Schleuder mit 4 Waben nicht etwas ruhiger? Will man "später" eine kaufen mit einer Wabe mehr? Da spart man am falschen Ende. Ableger, Schwarm - neues Volk...mehr Waben zum Ausschleudern...geht schnell.
    Nach 2, 3 Jahren mit Backblech und Holzlöffel, wann will man da fertig werden?
    Siebe, benötigt man m.E. auch, wurde das schon beigefügt? Man kann an allem sparen, aber ist das sinnvoll?
    l.G. Rene

  • Moin Rene,


    nun genau genommen besteht ein Unterschied zwischen dem was man machen kann und machen sollte oder auch darf (Honigverordnung usw). Da sind manche Dinge einfach sinnvoll um ein halbwegs sauberes arbeiten zu ermöglichen.
    Den Schwarmfangkasten habe ich auch auf der Liste vom LIB. ok auch eine 4 Waben Schleuder, kann man auch 3 Waben nehmen, aber lohnt es sich wirklich daran zu sparen? Läuft die Schleuder mit 4 Waben nicht etwas ruhiger? Will man "später" eine kaufen mit einer Wabe mehr? Da spart man am falschen Ende. Ableger, Schwarm - neues Volk...mehr Waben zum Ausschleudern...geht schnell.
    Nach 2, 3 Jahren mit Backblech und Holzlöffel, wann will man da fertig werden?
    Siebe, benötigt man m.E. auch, wurde das schon beigefügt? Man kann an allem sparen, aber ist das sinnvoll?
    l.G. Rene


    im Prinzip magst du da recht haben,aber es geht hier um den Einstieg in die Imkerei,im ersten Jahr da muß ich nicht alles haben,
    da gibt es wieder einmal Tausend Meinungen.


    LG Herbert

  • Hallo zusammen,


    es gilt halt wie so oft: Wer billig kauft, kauft zweimal!
    Natürlich kann man gerade am Anfang viel improvisieren und Geld sparen. Aber nach einer gewissen Zeit kauft man sich trotzdem das richtige Equipment. Da hätte man auch von Anfang an Freude dran haben können. Ich würde mich niemals mit einem Löffel hinstellen und Gläser befüllen und dann vielleicht am Ende noch außen abwischen, weil man gekleckert hat. ;)


    Gerade im Gebrauchtmarkt würde ich nie billig eine Weißblechschleuder kaufen! Edelstahl ist zwar deutlich teurer, sollte es uns aber wert sein.


    Natürlich kann man Beuten aus Baumarkt-Brettern bauen. Aber wenn die mit dem falschen Leim hergestellt sind, verflucht man die Bauerei ganz schnell.


    Gut, ein Entdecklungsgeschirr braucht man echt nicht! ;) Eine Kiste, ein Vierkantholz und ein langes Messer sind viel besser. Einen Heißluftföhn würde ich auch nicht verwenden, da ich ja das Entdecklungswachs will!


    Was braucht man noch? (Vieles wurde hier schon aufgeführt)
    - (Dampf)-Wachsschmelzer, gerne auch selbst gebaut, da die Fertigen doch tatsächlich unverschämt teuer sind
    - einen hygienischen Schleuderraum (bienendicht) möglichst mit fließend Wasser
    - Waben- und Materiallager
    - viel Fachwissen (angelesen oder durch Beobachten erlangt)
    - nette Nachbarn!!!!!!! und eine verständnisvolle Familie ;)


    Ganz oft passt auch das Finanzielle, aber der Rest bleibt unbedacht und dann gibt es ein böses Erwachen. Denn Völkerkauf ist recht einfach und auch das übrige Material ist mit wenigen Klicks bestellt. Aber die persönliche Eignung und die Eignung des eigenen Umfelds (menschlich und platztechnisch) ist eine weitaus größere Herausforderung.


    LG Johannes


    Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

    http://www.bv-dunkle-biene.de/
    Eine Mitgliedschaft in unserem Verein ist ein guter Beitrag zum Erhalt unserer einheimischen Dunklen Biene. Wir wollen die imkerlichen Kräfte bündeln und Interessenten und Züchter näher zusammenbringen.


    Infos zur mir und meinen Bestellmöglichkeiten gibt es auf meiner Webseite: https://www.dunkle-bienen.com/

  • Hier bin ich nochmal,
    nicht nur alles Ansichtssache,ich würde nie,nie sagen.
    mein erstes Volk bekam ich mit 14,5 Jahren ist jetzt fast 40 Jahre her,ich hatte kein eigenes Geld,und in einer Familie mit 6 Kindern,da mußte man sich was einfallen lassen,und auch 1 Jahr später war meine erste Schleuder aus Weißblech.


    Heutzutage natürlich sieht alles ganz anders aus,und ein guter Imkerpate ist Goldwert.


    LG Herbert

  • Hallo Miteinander
    In erster Linie gebe ich Kai Recht
    Wen einer mich fragt sage ich immer im ersten Jahr für drei Bienenvölker Pro Bienenvolk 350 bis 450 € im zweiten Jahr 250 bis 350 € im dritten Jahr wird es wieder mehr weil ich größere Anschaffung mache wie z.b. Honigschleuder entdecklungsgeschirr und so weiter da bin ich dann wieder ganz schnell bei 400 bis aufwärts keine Grenzen. Im vierten Jahr ist es das erste Jahr wo ich auch Honigernte den ich vielleicht auch verkaufen kann. Ich kann nur von mir sagen ich habe vor vier Jahren angefangen mit drei Völkern 3 Bienenbeuten selber gebaut 240 Euro Holz vom Sägewerk, Rähmchen in Teile zusammengetackert Anschaffung vom Tacker und Kleinteile 200 euro ein Raum zum Honig ernten mit Warmwasser Fliesenlegen in Eigenleistung 700euro Edelstahlbehälter gebraucht 80 euro stück ×5 Entdecklungsgeschirr und Kleinteile 150 Euro mitlerweile habe ich Material für 18 wirtschaftsvölker und 10 Mini plus da kann jeder sich selber ausrechnen was das alles kostet. Komplett alles aus der Gastronomie nur Edelstahl kein Plastik nur Futterzargen aber die werden gerade aus Edelstahl nachgebaut. Ich kann von mir sagen das ich immer noch im Minus bin aber ich habe mit dem Hobby angefangen weil ich der Natur was zurückgeben wollte.
    Und wenn mein Hobby mir irgendwann Gewinn abwirft ist das auch toll ,wie gesagt Bio Mittelwände die ersten KilosKilopreis 26 € für drei Völker mal 6. Futter Bio Zucker Kilopreis 2 € 18 Uhr ×60 also 20kg pro Volk und fertigen futtersirup auch in Bio Qualität Kilopreis 1,47 € waren auch 30kg als Reserve das sind in etwa die Preise die ich im ersten Jahr ausgegeben habe die anderen Sachen kamen dann im zweiten und im dritten Jahr alle dazu. Gruß Marcus


    Ps; Ich verkaufe den Honig nur in kleinen Gebinde und wen mann das hoch rechnet ist mann bei 8-9 Euro pro 500gram Glas

  • Hallo allerseits,


    da es bald wieder losgeht, möchte ich gern nochmal das Thema hochholen: Was kostet Imkerei? :)


    Klar, es kann an manchen Stellen vielleicht ein bisschen gespart werden, es geht aber auch deutlich teurer. Was haben die neu hinzugekommenen für Erfahrungen?


    LG

    Kai:)

  • Was kostet Imkerei?

    Viel Geld und viel Zeit. Ersteres ist aber nicht vergeudet, sondern mehr oder weniger gut investiert, und letzteres eine Liebhaberei, eine Erholung und Entspannung (meistens jedenfalls).


    Im Ernst, auf jeden Fall einen erheblichen vierstelligen Betrag. Alles kann man nicht selbst bauen bzw. lohnt sich nicht, weil zu aufwendig, so z.B. eine Honigschleuder.

    Klar, es kann an manchen Stellen vielleicht ein bisschen gespart werden

    Ein bißchen ist relativ. Es können leicht mehrere hundert Währungseinheiten und noch mehr gespart werden. Man schaue nur mal, was z.B. der Herr des Isselburger Honigs (Imkerei Fam. Bleise) auf Youtube sich alles in seiner Werkstatt zusammenzimmert, und dann professionell mit stationären Sägen! Es ist zum Neidischwerden.


    So baute ich mir bis jetzt 3 Sonnenwachsschmelzer (aus Sperrmüllrohmaterial), zwei zugegebenermaßen optisch nicht ansprechende, dafür aber große Bienenkörbe nebst Regenunterstand, zwei "Sublimoxe", einen Anbrüterkasten, einen Schwarmfangkasten und ein Dutzend Kunststwarmkästchen. Weiteres soll und wird folgen.

    es geht aber auch deutlich teurer.

    Wenn man sich alles kauft, wird sich diese Liebhaberei wohl erst nach sehr langer Zeit amotisieren.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • Das Thema lautet 'Was kostet der EINSTIEG in die Imkerei.'

    Bei mir waren es 1 TEUR plus ein geschenktes Volk mit Beute.

    Allerdings ohne Honigschleuder.


    VG

    Tom

  • Hallo in die Runde,


    ich betreibe meine Imkerei neben meinem zeitfressenden Hauptberuf. Aus Zeitmangel kaufe ich meine Beuten und Rähmchen fertig ab Werk. Laut meinen Aufzeichnungen habe ich ca. 700 € pro Volk investiert. Platz hab ich für 70 Völker, 2 ausreichend große Schleudern ( falls eine aufgibt wenn es zählt), Entdeckelungsmaschiene, Etikettendrucker und Etiketiermaschiene, und großen Dampfwachsschmelzer. 80 % gebraucht gekauft. Groß genug dass es schnell geht beim Schleudern usw.

  • Meiner Meinung nach sollte man schon beim Einstieg mit allen Konsequenzen rechnen. Grob mit 2500€ würde ich schon jonglieren eh man alles beisammen hat und bequem imkern kann. Sagen wir mal mit 4 Völkern. Wenn man nicht überall das billigste nimmt und evtl. später nachkauft.


    Dem gegenüber steht bei mir eine Einnahme von 1200€ im ersten Jahr. Man muss also nicht geizig sein, nach drei Jahren hat man sein Geld wieder rein, wenns gut läuft.

  • Hallo

    Zum Thema kaufen oder bauen.

    Meine Meinung: Selber bauen lohnt sich nicht.


    Wie lange braucht man um zb. einen Beuten Boden zu bauen.

    Material besorgen - hobeln - fräsen - zuschneiden - verleimen bzw.zusammenbauen -

    streichen.Wenn man die Möglichkeiten und Maschinen hat !

    Rechnet diese Zeit zusammen auf euren Lohn bezogen.

    Da kann mann sich vier Böden kaufen.


    Ablegerkästen Schwarmfänger und solche Einzelstücke kann man

    selber bauen wenn man etwas Geschick und Spaß daran hat.


    Ist ja durchaus legitim.

    Das muss jeder für sich selbst entscheiden

    Ansonsten finde ich selber machen zu teuer

    Aber nun zum echten Thema.

    Ich glaube mit 3-400 Euro pro Volk sollte man am Anfang klar kommen.

    Schleuder und Entdecklungsgeschirr verleit fast jeder Verein.

    Die kann man sich auch später noch zulegen.

    Man braucht keine komplette Imkerei um zu beginnen.

    Gruß Dirk