Buckelbrütig oder was...?

  • Hallo zusammen,


    in einem Carnica Wirtschaftsvolk das schwärmen wollte habe ich wohl etwas zu emsig geschröpft. Ich wollte einen Kunstschwarm mit neuer Königin bilden und wohl versehentlich eine im Volk befindliche Königin erwischt und mit in den Kunstschwarm gefegt. Der Kunstschwarm hat dann der neuen Königin den Hals umgedreht und ist dann auch noch aus der Beute, in die ich sie nach 24 Stunden Kellerhaft eingeschlagen hatte, ausgebüchst... das ist das berühmte Lehrgeld was man immer mal wieder bezahlen muss.

    In dem Wirtschaftsvolk hatte ich zuvor noch alle Weiselzellen gebrochen. nun habe ich nach zwei Wochen das Volk durchgesehen und auf der Drohnenwabe wildes gestifte entdeckt. in jeder Zelle befanden sich bis zu vier Stifte und auch schon die ein oder andere Made. Auch auf den normalen Brutwaben habe ich Stifte gefunden, wieder sehr unregelmäßig und überbelegt. Ich bin dann davon ausgegangen, das ein Drohnenmütterchen am Werk war. Nach einer weiteren Woche wollte ich das Volk neu beweiseln (ich wollte es abfegen und zum Stand zurückfliegen lassen wo eine neue Königin warten sollte), vorher habe es aber noch einmal durchgeschaut. Es waren immer noch wilde Stiftnester in den Zellen zu finden, die ersten Drohenzellen waren bereits verdeckelt. Auf den Arbeiterinnenwaben waren erste Maden aber noch keine der Arbeiterinnenzellen war verdeckelt so dass ich nicht bestimmen konnte ob sich Drohen in den kleinen Zellen befinden. Doch am meisten wunderte mich, dass ich neue Weiselnäpfe mit Made und sogar eine verdeckelte Weiselzelle gefunden habe. Das Volk war übrigens bei jedem Durchschauen sehr ruhig. Ich habe dann die Aktion "Abfegen" abgebrochen und beschlossen noch ein oder zwei Wochen zu warten, bevor ich aktiv werde. Ich schätze mal, dort eine Königin mit Knax am Werke ist und das Volk nun umweiselt.


    Hat einer von Euch sowas schon einmal ähnliches erlebt?


    So, das war mein erster Eintrag hier im Forum und ich bin mal gespannt auf Antworten. Ferner freue ich mich, das ich hier ein nettes Portal gleichgesinnter gefunden zu haben ;-)

  • Nach meinem Empfinden zu viele Manipulationen an und mit den Bienen. Das Volk wurde sozusagen "totgeimkert".


    Die Besorgnis um ein jedes Volk dürfte sich mit zunehmender Erfahrung und mit zunehmender Völkeranzahl allmählich entspannen. War jedenfalls bei mir so. Ich hatte auch einmal ein Volk (ehemals Schwarm) zweimal abgekehrt, weil ich (wahrscheinlich irrtümlich) annahm, es sei drohnenbrütig, dabei gab es nur teilweise mehrere Stifte pro Zelle (Jungweisel noch in der Lernphase?). Die Carnica erzeugt auch nicht so schnell Drohnenmütterchen. Beides wußte ich damals noch nicht.


    Anscheinend flog die Weisel (wenn es denn eine gab) beide Male zurück. Letztlich schaffte es das Volk aber doch nicht. Hätte ich es ohne Besorgnis einfach in Ruhe gelassen oder wenigstens geduldiger gewartet, wäre seine Chance wohl größer gewesen.


    Bevor man in ein Volk helfend eingreift, sollte abgesichert werden, ob es wirklich drohnen-/buckelbrütig ist, und wirklich erst dann abgekehrt werden. Falls ja, ist die schnellere Methode die, eine am besten schon begattete und stiftende, zur Not auch noch unbegattete Weisel zuzusetzen ("Einweiseln"). Länger dauert es mit dem Einhängen (logischerweise volksfremder) möglichst junger Arbeiterinnenbrut ("Nachschaffen"), gern noch im Eistadium. Sicher funktionieren beide Methoden nicht (wie eigentlich alles, was man an bzw. mit Lebewesen zu tun hat), auch weiß ich nicht, was erfolgsversprechender ist.


    Viel Erfolg!

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • . Sicher funktionieren beide Methoden nicht (wie eigentlich alles, was man an bzw. mit Lebewesen zu tun hat), auch weiß ich nicht, was erfolgsversprechender ist.


    Viel Erfolg!


    Genau so ist es. Es funktionieren manchmal Dinge und manchmal nicht, ohne dass man weiss warum. Klar gibt es Fehler und die Königin gehört sofort gesucht und gekäfigt wenn man abkehrt oder teilt. Andere Dinge sind einfach 95 % Geschichten, aber auf Verdacht auflösen wäre verkehrt.

  • Für buckelbrütige Völker soll die Methode mit dem Freiluftkunstschwarm gut funktionieren.

  • Klar gibt es Fehler und die Königin gehört sofort gesucht und gekäfigt wenn man abkehrt

    Naja, gesucht wurde sie schon, aber nicht gefunden. Was bei Weiseln aber nichts heißt, so meisterlich, wie die sich immer wieder verstecken (können). Wenn ich eine gefunden hätte, dann wäre wohl auch das Abkehren ausgefallen. Die mehrfachen Bestiftungen mancher Zellen wäre aber dennoch irritierend gewesen und geblieben.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • Tja, das mit dem "totgeimkert" ist leider wahr. Dabei wollte ich doch nur zwei Kunstschwärme aus drei Völkern bilden um meinen ersten 2020 Königinnen ein neues Heim zu geben. Wollte ausschlieißlich die Honigräume abkehren, habe mich dann aber doch dazu hinreißen lassen aus dem Brutraum zusätzliche Bienen zu nehmen, weil mir der Ertrag aus dem Honigraum zu gering erschien. Meine Weisel sind alle gezeichnet, somit immer gut zu finden. In diesem Fall hatte ich mich aber nur davon überzeugt, dass die Weisel nicht auf der abzuschüttelden Wabe sitzt und mir nicht die Mühe gemacht die Königin im ganzen Volk suchen und zu sichern...

    Wie auch immer, ich warte das Wochenende ab und schaue dann, was sich auf den Arbeiterinnen Waben getan hat. Ob sich schon die bestätigenden Buckel gebildet haben oder alles noch immer so merkwürdig ist.

    Zum "heilen" der Buckelbrütigkeit habe ich von zwei Methoden gehört, wobei ich die erste - Waben in 100m abfegen und an dem alten Standort des Volkes eine leere Beute mit neuer gekäfigten Königin platzieren - schon gemacht habe. Wobei mir dann immer die linientreuen Bienen im Gras leid tun, die oft Wochenlang dort rumlungern, bis sie dann entweder alle tot oder plötzlich verschwunden sind.

    Die zweite würde ich gerne mal ausprobieren, wobei ich ungern nicht auch noch die neue Königin totimkern möchte: die gekäfigte Königin in neuer Zarge auf das Bodenbrett stellen und das alte Volk über eine Bienenflucht zulaufen lassen. Nach zwei Tagen den Rest weit genug abfegen. nach weiteren 2 Tagen die gekäfigte Königin ausfressen lassen. Hat das schon jemand so praktiziert oder ist die Methode "Mumpitz"?

  • Hallo Katholly,

    eigendlich wollte ich hier nicht`s mehr schreiben aber na ja,

    Kritik ist ja schon geübt wurden, nimm einfach eine Zweit Schlupf Zelle ( ZSZ) und Weisele damit eine Neue Kö. Ein, glaub mir es funktioniert.

    Diese Methode habe ich schon einigemale probiert, bis jetzt hat es immer Funktioniert.

    Leg Dich Niemals mit einem Imker an. Ich habe Tausende Freunde die dich Verfolgen können


    LG Klaus

  • ...

    Hat einer von Euch sowas schon einmal ähnliches erlebt?


    So, das war mein erster Eintrag hier im Forum und ich bin mal gespannt auf Antworten. Ferner freue ich mich, das ich hier ein nettes Portal gleichgesinnter gefunden zu haben ;-)

    Hallo, und willkommen im Forum.


    Ja, so etwas erlebt jeder Imker mal. das Volk ist buckelbrütig und hat "garantiert" Drohnenmütterchen. Ich vermute mal, das restvolk ist schon recht schwach, so dass sich eine Umweiselung kaum lohnen dürfte. Ich würde es bei schönem Wetter einfach 20 m entfernt ins Gras fegen bei genügend Rauchgabe.


    (Noch) starke buckelbrütige Völker kann man versuchen, mit Zweitschlupfzelle oder Aufsteckgitter umzuweiseln. Das kann manchmal funktionieren, habe ich auch schon erlebt.


    Viel Erfolg.


    LG

    Kai

  • Moin,



    buckelbrütiges Volk? Da habe ich schon mehrere Verfahren probiert, alles nicht das gelbe vom Ei. Ich fege grundsätzlich nur noch ab, und lasse sie woanders einlaufen.

    Alles andere macht nur Arbeit und man ärgert sich das ganze Jahr über das Volk. Wenn man nur 1 oder 2 Völker hat, sieht das natürlich anders aus

    Lg

    Dieter

  • HALLO;

    besagter Freiluftkunstschwarm soll da SInn machen. Da können die Damen, die nicht an der dort hängenden Königin interessiert sind ja abfliegen.

    Probiert habe ich das allerdings noch nicht, nur geraten bekommen :-)

    L.G.

  • Ich fege grundsätzlich nur noch ab, und lasse sie woanders einlaufen.

    Tja, als Jungimker kam ich auf die grandiose Idee, ein anderes, eigentlich recht schwaches, aber weiselrichtiges Volk an den Platz zu stellen, an dem ich das buckelbrütige entfernte, um es über das Abfegen so deutlich zu verstärken, was natürlich auch erstmal erstmal klappte. Ich schilderte später das Problem und meinen Lösung dazu einem wirklich erfahrenen Imker, der diese Vorgehensweise sogar billigte. Was ich erstmal verschwieg: Die Weisel des zugestellten Volkes war kurz danach abgestochen. Das schilderte ich ihm dann auch, und er lenkte ein (Aus der Erinnerung: "Ja, das kann gelegentlich passieren, um das zu vermeiden, muß man die Weisel vorher käfigen."). Klar doch, daß mich dieses "gelegentlich" gleich beim ersten Male traf, eben das Pech des Anfängers.


    Im Nachhinein erscheint mir dieses Scheitern sogar plausibel bis logisch: Eine erhebliche Bienenanzahl fliegt zurück zum "heimischen" Bienenvolk und trifft dort auf fremde Bienen (igittigitt) und, statt auf ein pheromonduftendes Drohnenmütterchen, auf eine mindestens genauso fremde Weisel (mindestens genauso bäh-bäh). So etwas duldet eine pflichtbewußte Imme nicht, und es reicht ja schon eine aus, um die Tatsache zu vollenden.


    Seitdem bin ich, was Völkervereinigungen im speziellen und etliche nicht artgerechte Manipulationen im allgemeinen anbetrifft, generell ganz vorsichtig (hatte ein anderes Mal mit der Zeitungsmethode aber sogar geklappt). Und deshalb ist mir nun auch klar, daß meine Carnica-Kunstschwärme mit Johannes' schwarzen Weiseln von vornherein geringere Chancen hatten, als sie mit wenigstens Carnica-Weiseln gehabt hätten, eben wegen der Artungerechtheit.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • Im Nachhinein erscheint mir dieses Scheitern sogar plausibel bis logisch: Eine erhebliche Bienenanzahl fliegt zurück zum "heimischen" Bienenvolk und trifft dort auf fremde Bienen (igittigitt) und, statt auf ein pheromonduftendes Drohnenmütterchen, auf eine mindestens genauso fremde Weisel (mindestens genauso bäh-bäh). So etwas duldet eine pflichtbewußte Imme nicht, und es reicht ja schon eine aus, um die Tatsache zu vollenden.

    Das Problem hat man leicht abgewandelt auf Belegstellen. Wenn Beschicker ihre Kaestchen erst spaet am Tag abholen, sind deren Flugbienen unterwegs und bei ihrer Rueckkehr finden sie am Standplatz: Nichts. Diese bilden dort "Klumpen".


    Wenn dann jemand anderes an der Stelle wieder Kaestchen aufstellt, ist es um deren Weisel gern einmal geschehen.


    Merke: Stelle auf einer Belegstelle niemals (nie!) dort Kaestchen auf, wo bereits "Bienenklumpen" herumlungern!

  • Ich verstehe eure Kritiken nicht, habt ihr überhabt schon mal ein BB-Volk mit einer ZSZ neu eingeweiselt, ich glaube kaum.

    Leg Dich Niemals mit einem Imker an. Ich habe Tausende Freunde die dich Verfolgen können


    LG Klaus