Varroa 2020 - aktuelle Lage und Behandlung

  • Das wurde in diesem Forum aber auch schon ganz anders behauptet, und zwar plausibel.


    Die von den zusammengezogenen Bienen gebildete Winterkugel ist nämlich nicht gerade "belüftungsoffen".

    Dieser Effekt tritt erst bei Temperaturen unter 3 Grad ein. EInfach mal in die Anleitung des Varrox schauen. Gibt eine Studie dazu, war glaube von Liebefeld.


    @Natural

    Wie stellst Du den Milbenbefall fest? Gerade die Windel ist diesbezueglich sehr ungenau, weil der natuerliche Milbenfall sehr stark von der Brutsituation abhaengt. Also bei einer Milbe/Tag weiss ich, dass zwischen 100 und 500 Milben im Volk sind. 100 Milben jetzt sind 400 im Winter. Das ist mir deutlichh zu viel.


    Zudem ist die AS-Behandlung im Herbst die einzige, welche die Bienen recht gut vertragen. Ich habe einmal den Fehler gemacht, und versuchsweise ein Volk im Herbst nicht behandelt, wo der Milbenfall unter 0,5/Tag lag. Im Movember erfolgte dann eine Notbehandlung mit MS und es war im folgenden Jahr mein schwaechstes Volk, bei dem ich als einziges auch noch Drohnenbrut schneiden musste.


    Ich stelle im Herbst (je nach Wetterprognose Ende September/Anfang Oktober) die Nassenheider so ein, dass etwa 120ml AS in 3-4 Tagen durchlaufen. Nicht weniger und nicht laenger

  • Ja die Windel ist sehr ungenau bis total daneben. Es können Milben von Ameisen Ohrkneifern Wespen etc von der Windel geholt werden. Weiterhin können Milben auf den Rämchen liegen bleiben und nicht auf die Windel fallen. Wenn man sich für ein nicht Behandeln entscheiden will muss die Bestimmung der vorhandenen Milben im Volk zuverlässig sein. Ich würde mehrere Verfahren zur Milben Schätzung im Volk anwenden und wenn dies nahezu übereinstimmen dann auf eine Behandlung verzichten

    Grüße Thomas

  • Genau das ist das Problem.

    Für eine sichere Schätzung bräuchte man mehrere Methoden um einigermaßen zuverlässig etwas abschätzen zu können.

    Natürlicher Totenfall kann extrem schwanken und genau diese paar Milben können weggeholt sein oder nicht auf der Windel landen.

    Ob begast, puderzuvker, Alkohol etc. Alles ist sehr aufwändig und bringt allein alles andere als ein sicheres Ergebnis.


    Deshalb gilt für mich milde Methoden und nach den Ergebnissen die nächsten Entscheidungen treffen.


    Möglichst früh beginnen und in diesen Monaten einfach dran bleiben.

  • N‘Abend zusammen,


    Danke für die Rückmeldungen! Ich wende beide Methoden zur Messung an, sowohl Windel als auch Puderzucker. Die letzten Jahre hatte ich durchweg immer sehr wenig Totenfall der Milben und nach meinen beiden AS-Behandlungen nie wirklich große Mengen toter Milben. Deshalb würde ich zumindest bei wenigen Völkern das Experiment ohne AS-Behandlung ja fast mal probieren wollen. Allerdings will ich das Risiko eigentlich auch wieder nicht eingehen. Werde morgen nochmal mit Puderzucker die Befallswerte messen und dann entscheiden.

    VG

  • Nachtrag: habe bei einem Volk mit Puderzucker tatsächlich 31 Milben gezählt, da muss ich jetzt flott mit AS eingreifen. Werde nach dieser Erfahrung wohl kommendes Jahr wieder meine Standardbehandlungen machen und zumindest jetzt einmal alle Völker mit AS behandeln.

  • Jetzt 31 Milben ist schon eine Menge. Das ist jetzt mehr als eine Notbehandlung. Für dieses Volk sollte man für den Herbst oder das Frühjahr auf jeden Fall etwas zum verstärken haben.

    Eigentlich muss man die Generation Bienen möglichst sauber haben, die die Winterbienen aufziehen.

  • Ja, bei dem Volk muss ich mich leider für alles wappnen, mal sehen wie es nach der Behandlung weitergeht. Die Windeldiagnose hatte noch vor 6 Wochen nur ca. 4 Titel Milben pro Tag angezeigt, die Dynamik darf man tatsächlich nicht unterschätzen bzw. sich nicht auf die Windel verlassen.

  • 4 Milben am Tag können das 500 fache sein. Es fällt auch nicht jede auf die Windel, bleibt wenn sie tatsächlich fällt auch liegen und wird nicht gefressen oder fortgetragen.

    Bei 31 Milben auf den paar für die Puderzuckermethode musste man sich einen test schon fast ersparen können und es mit bloßen Auge sehen.

    Also wirklich ein extremer Notfall aus meiner Sicht

  • Bei der Puderzuckermethode kommt ja noch eines hinzu. Es fallen nicht alle und manche Bienen übergeben sich und daran bleiben auch noch genügend kleben.

    Ich würde für die 31 noch einige geschätzt zugeben. Also alles andere als zum. Spaßen.

  • Wie schon oben geschrieben, ich stimme dir absolut zu und ärgere mich selbst darüber, dass ich nicht wie in den letzten Jahren mein Schema auch dieses Mal gefahren bin. Aber nur so lernt man auch mal aus Fehlern, auch wenn das natürlich jetzt für mich sehr schmerzhaft ist. Es hätte ja anhand der vergangenen Jahre auch ganz anders laufen können, da war der Befall immer äußerst moderat...

  • Alles halb so wild. Haenge Bayvarolstreifen ein, die nehmen den Milbendruck und ermoeglichen gesunde Winterbienen. Und wenn das Volk dann gegen Ende November brutfrei ist, sublimiere 2x im Abstand von 3 Wochen Oxalsaeure. Danach ist alles schick und gut. Nur jetzt keine Ameisensaeure, das bringt die um!


    Ach ja: Die Bayvarolstreifen nicht laenger wie 4 Wochen im Volk lassen, sonst zuechtest Du auf Resistenz.