Varroa 2020 - aktuelle Lage und Behandlung

  • Wie behandelt man denn direkt nach dem Abschleudern mit OX??? Das fehlt doch was.!

    lg

  • Wie behandelt man denn direkt nach dem Abschleudern mit OX??? Das fehlt doch was.!

    lg

    Haste Recht, nach Brutentnahme ;)

  • Genau, ohne Brutentnahme / Brutfreiheit macht OS-Sprühen kaum Sinn. ;)

    LG

    Kai

  • ... und im Herbst dann evtl. noch mal Apitraz- (Amitraz-) Sttreifen für 8 Wochen einhängen. Ist ja auch zugelassen:



    LG

    Kai

  • Hallo Kai


    Das mit dem Amitraz Mittel finde ich nicht gut.


    Hier wird sehr viel über Naturnahe ,Bienen Schonende,Bienen verträgliche

    Imkerei diskutiert.


    Und dann kommt ein Filmchen über Amitraz.


    Dann kommt die Chemie Keule ! :cursing:


    Heist es nicht ,es kann zu Resistenzen nach einiger Zeit kommen.

    Ich glaube mit Ameisensäure und Oxalsäure haben wir 2 Wirkstoffe mit denen wir gut klar kommen können.

    Da will ich nicht noch Chemie in die Beuten hängen.

    Mit Chemie von den Feldern haben die Bienen schon genug zu kämpfen.

    Das ist meine persönliche Meinung. :roll:

    Viele werden das anders sehen.

    Gruß Dirk

  • Moin,

    die Versuchung ist groß diese ja so einfachen und wirkungsvollen Mittel anzuwenden. Nur ist ja die Frage ob sie wirklich so sind wie man uns erzählt? Im Bienenjournal kommt Amitraz in der Wirkung überhaupt nicht gut weg!

    Im übrigen bin ich der gleichen Meinung wie Dirk, diese Mittel würde ich nur im äußersten Notfall anwenden, 6 - 8 Wochen im Volk???

    LG

    Dieter

  • Ganz ehrlich? Ich könnte mit diesen Rückständen im Volk nicht klar kommen.

    Es gibt doch schon genug alternative Varianten, wie man die Varroa in die Knie bekommt.

    Zum Beispiel mit der Brutfreiheit, da geht viel!

  • Ich hatte im letzten Jahr ziemlich spät bei einem Volk verkrüppelte Bienen gesehen und mir wurde für diesen Fall zu Bayvarol geraten. Ich hatte Glück, das Volk hatte den Winter gut überstanden. Allerdings haben die kritischen Anmerkungen durchaus ihre Berechtigung. Wenn’s nicht brennt besser AS und OS

  • Thema: "Pleiten-Pech-und-Pannen"


    Ich habe heute den Voelkrn unten im Tal (Varroabehandlung mittels TuB) die zum Auslecken auf die Fluglinge aufgesetzten Honigraeume heruntergenommen und die Fangwaben entfernt.


    Panne 1: Ich bin mind. 1 Tag zu spaet dran. Die Voelker wurden bereits vor 14 Tagen geteilt. Die beiden Waben rechts und links der Fangwabe hatten leider schon verdeckelte Brut :-( Normal verwende ich eine Bannwabentasche, aber davon besitze ich chronisch zu wenige. Merke: Es wird am Tag 7 nach der Teilung geschleudert. Tag 10 ist zu spaet.


    Panne 2: Jo, da wollen wir zum Abschluss noch die Oxalsaeure spruehen-> Jung, reich mir mal die Buddel. ->Tscha, die steht noch zu Hause. Tssss...


    Wenn ich aber so nachdenke: In den Brutlingen haengen nun bereits seit 14 Tagen Bayvarolstreifen. Milbenfall dort max. 14 Stueck in 2 Wochen. Ich hatte da schon mal 2000...also jetzt quasi fast Null.


    Wenn ich nun recht ueberlege, 14 Milben in 2/3 der Behandlungszeit machen maximal 30 Milben im Bruttling. Diese stellen 80% der Milbenlast. Bleiben noch 6 Milben fuer den Flugling. Davon sollten 3 in der Fangwabe sitzen, eine ist im Gras gelandet. Soll ich jetzt wg. 2 Milben nochmal runter fahren und die Bienen mit Saeure maltretieren?


    Ich lasse es mal drauf ankommen und verzichte auf das Einspruehen. Mal sehen, wie es dann im Herbst zur Ameisensaure ausschaut.


    Man sollte sich im Augenblick auf jeden Fall noch nicht in Sicherheit waehnen. Die Milbenzahl kann sich bis zur Einstellung des Brutgeschaeftes im Herbst bei entsprechender Witterung noch locker 5x verdoppeln. Aus einer werden dann durchaus 40. Aus 100 werden 4000...und hernach heisst es wieder "Reinvasion", schlechter Nachbar usw.. Also wer jetzt behandelt, muss die Biester gutgruendlich zur Strecke bringen.

  • Hallo,


    ein interessanter Beitrag zur Totalen Brutentnahme (TBE) aus dem Imkerforum: https://www.imkerforum.de/foru…?postID=677712#post677712


    Zitata: "Worauf ich hinaus will: Ich bin unzufrieden mit dem Zustand der Hälfte meiner Völker. Ich weiss aber nicht genau, ob der schwache Zustand auf die Milbe, eine zu späte TBE oder auf meine Völkerführung davor (bzw. ganz allgemein) zurückzuführen ist."


    Schaut gern mal in den Beitrag hinein. Meine Meinung bestätigt sich eigentlich:


    TBE ist m.M.n. ein für die Völker viel zu massiver Eingriff, als dass sie den im Juli einfach so wegstecken. Zumindest hier im Norden.


    Wie seht Ihr das?


    LG

    Kai

  • Da spielen viele Faktoren mit... Bei dir im Norden (Juli) vielleicht, ja. Hier im Süden ist das kein Thema. Habe es dieses Jahr selbst gemacht, Völker jetzt alle stark, Milbendruck danach deutlich reduziert ohne irgendwas in die Völker zu pumpen. Was der Imker im anderen Forum für Probleme hat kann ich jetzt nicht beurteilen. Da spielt eben vieles mit. Für mich wars ne gute Sache.


    Gruß

  • Ich sehe das genau so, und halte die TBE für ungeeignet. Erst klaut der Imker den Bienen den Honig - ihren Wintervorrat - und dann auch noch ihre Kinderstube. Damit müssen die Bienen alle Kraft aufwenden um die Waben auszubauen und ein neues Brutnest anzulegen. Dann müssen diese abgezehrten Bienen auch noch starke langlebige Winterbienen erbrüten und dazu Pollen sammeln.

    Ich finde die TBE ist eher was für das Auge des Imkers und seines übertriebenen Hygienebewustseins als den Bienen einen Gefallen zu tun und ihnen zuzuarbeiten. Alte Waben speichern noch dazu mehr Wasser und das Microbiom was mit den Bienen in Wechselwirkung steht muss auch erst wieder entstehen. Was übrigens auch die Ameisensäure bewirkt - die macht das Microbiom auch kaputt.

    Meinen Bienen tue ich das nicht an - vielmehr sehe ich zu das das ganze Jahr über die Milbenpopulation nicht überhand nimmt mit z.B. Varomed.

    Das ist meine Meinung


    LG Reinhard

  • Ich kann mich damit auch nicht anfreunden. Aber wenn es jemand machen will, damit seine Wabenhygiene und auch Völkervermehrung betreibt dann kann er das gerne machen. Es ist ja auch nicht gerade wenig Arbeit.

    Den Eingriff halte ich für sehr massiv, aber auch Ameisensäuere ist eine Form der Brutentnahme und es gibt auch genügend andere Möglichkeit, wie zu schnelles Auffüttern etc. mit denen man den BIenen keinen gefallen tut

  • Vorsicht vor leichtfertigen Verabsolutierungen und unbewiesenen Behauptungen.


    Es gibt edliche Spielarten der Brutentnahme.


    Um die klassische Brutentnahme mit Bildung von Brutscheunen ist es im Norden tatsaechlich nicht so gut bestellt. Aber was macht man hernach mit den Brutscheunen? Spaete Voelkervermehrung? Oder doch besser aufloesen und den Stammvoelkern zurueck geben?


    Meine Spielart der Brutentnahme ist eine von mir auf Dadant modifizierte Variante von Teilen und Behandeln. Ich bilde also keine Brutscheunen sondern teile die Voelker in einen Brut- und einen Flugling. Das klappt hier im Oberharz (klimatisch mit den Aplen auf 1200 Meter Meereshoehe vergleichbar) selbst im August noch recht gut. Der entscheidente Faktor ist, dass ab etwa Anfang September in jedem Volk 2 Koeniginnen parallel Winterbienen erzeugen.


    Die Fluglinge sind dann Anfang Oktober in der Tat der schwaechere Volksteil. Insofern kann ich die Kritik an der Klassischen Brutentnahme schon nachvollziehen.


    Allerdings werden bei mir Brut- und Flugling gegen Anfang Oktober (noch besser ist eigentlich Ende Oktober, aber ich habe Gruende, weshalb ich nicht warten kann) wieder vereinigt, was hammerstarke Wintervoelker ergibt. Diese sind hier oben die Voraussetzung, um ueberhaupt halbwegs eine Fruehtracht zu ernten. Dadantvoelker, die in der Wintertraube nur auf 5-6 Wabengassen sitzen, kann ich vergessen.

  • Ich nutze im Juli beim Ernten des Honigs die Honigraumbienen und Flugbienen mit neuer begatteter Königin zum Start neuer Völker nach der Methode von Josef Koller: https://www.josefkoller.de/sommerschwarm.php


    Das hat bestens funktioniert und 2 neue starke Völker hervorgebracht und ich werde die Methode öfters anwenden. Und ich brauche die Völker in der Saison zur Völkervermehrung nicht schwächen.

    LG Reinhard

  • Naja, es geht aber hier um Varroabehandlung und nicht um die Voelkervermehrung.


    Ziel der verschiedenen TuB/TBE-Varianten ist es, die Voelker oder Volksteile fuer eine gewisse Zeitspanne brutfrei zu bekommen, damit man den Einsatz von Arzneimitteln minimiert. Durch die Brutunterbrechung hat die Varroa zudem einen Vermehrungszyklus weniger = halbierte Milbenlast zum Herbst.


    Im Prinzip passiert bei den TuB-Doppelvoelkern das Selbe wie im Fruehling: Die Bienen brueten den Milben davon. Halbe Milbenlast, doppeltes Brutgeschehen bei der Winterbienenaufzucht. Das ist der ganze Trick.

  • TuB mit konsequenter Wiedervereinigung ist für mich auch nochmal etwas anders als TBE und Brutscheunen.

    Die deutlich höhere, wenn auch nicht doppelte Anzahl an Winterbienen bringt gewaltige Vorteile.

    Ich halte das auch für moderater als was häufig unter TBE gemacht wird. So arbeite ich mit einigen Völkern an einem Stand auch mit Dadant. Man muss nur etwas mit der Vereinigung aufpassen, dass man den Wintersitz vernünftig noch geregelt bekommt.

    Mehr als 12 Waben hat man leider nicht platz und das sind dann meist 7 und 5 und jede hat schon genügend Futter.

    Aus meiner Sicht gut wenn man noch einmal nachfüttern kann, damit sie alles noch neu ordnen können.

    Aber ein gewaltiger Eingriff ist auch das.

    Es führen einfach so viele Wege nach Rom

  • Naja, es geht aber hier um Varroabehandlung und nicht um die Voelkervermehrung.


    Ziel der verschiedenen TuB/TBE-Varianten ist es, die Voelker oder Volksteile fuer eine gewisse Zeitspanne brutfrei zu bekommen, damit man den Einsatz von Arzneimitteln minimiert. Durch die Brutunterbrechung hat die Varroa zudem einen Vermehrungszyklus weniger = halbierte Milbenlast zum Herbst.


    Im Prinzip passiert bei den TuB-Doppelvoelkern das Selbe wie im Fruehling: Die Bienen brueten den Milben davon. Halbe Milbenlast, doppeltes Brutgeschehen bei der Winterbienenaufzucht. Das ist der ganze Trick.

    Also bei reiner TuB wird im brutfreien Zustand mit Milchsäure oder Oxsäure behandelt. Dadurch sind dann die meisten (90%) der Milben weg und nicht weil die Bienen der Milbe davon brüten.

    Zusätzlich erhält man nach der Vereinigung starke Völker für den Winter.


    Grüße Thomas