Arbeiten Berufsimker mit der Dunklen Biene?

    Hallo Tom,


    das glaube ich nicht, zumindest nicht in Deutschland. Aufwand und Ertrag stünden in einem schwierigen Verhältnis. Das meine ich jetzt gesamtwirtschaftlich betrachtet.


    LG

    Kai

    Zitat von JJSchock

    Hallo,


    Ich kenn zumindest zwei Berufsimker die mit Dunklen Bienen Arbeiten


    LG Jörg

    Oh, welche sind das? Und welche Dunkle Biene genau haben die?


    LG

    Kai

    Da der Honigertrag der dunklen Biene ähnlich dem der anderen Rassen dieser Bienenart ist - der maximale Honigertrag ist nämlich das Wesensmerkmal der westlichen Honigbiene schlechthin - käme ich gar nicht auf die Idee, der dunklen Biene die Eignung als Profiimkerbiene abzusprechen. Lediglich ihre Beschaffung ist schwieriger und teurer und ihre genetische Reinhaltung kaum abzusichern.


    Der im Mittel wohl etwas geringeren Volksstärke stehen mit Sicherheit andere Eigenschaften positiv gegenüber.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

    Mmmhh, ich traf vorletztes Jahr mal einen imkernden entfernten Verwandten und fragte ihn, ob er auch schon mal dran gedacht hätte, die Dunkle Bienen einzusetzen. Er meinte, das würde er tun und zwar wenn dann wohl in Stülpern bzw Kanitzkörben. Mit denen erntet er dann den Scheibenhonig (in der Heidetracht).

    Ist er Berufsimker? Jein, ich schätze ihn auf ca. 70 Überwinterungsvölker, so daß er in der Spitze irgendwas über 100 Völker hat.

    Hallo, :)

    Zitat von Schnuckenbock

    ...ob er auch schon mal dran gedacht hätte, die Dunkle Bienen einzusetzen. Er meinte, das würde er tun und zwar wenn dann wohl in Stülpern bzw Kanitzkörben. ...

    ... wobei das dann mit Sicherheit keine Dunklen Bienen sind, sondern BESTENFALLS Dunkle F1, wahrscheinlicher jedoch F2 bis F5 oder so? ;) Denn wie will er in jedes seiner 70 Korbvölker eine Reinzuchtkönigin bekommen?


    LG

    Kai

    Finde es ja dezent unfair, dass Bernhard in seinem Buch es sehr verdeutlichte, dass die Dunkle ja zu gar nix zu gebrauchen wäre. Wenn ich mich richtig erinnere, bezog er die Genetik aus Belgien. Eine reine Dunkle wird das nicht gewesen sein, ob das aber jetzt viel an seiner Meinung geändert hätte, kann ich nicht beurteilen.


    Allerdings kann ich auch noch was produktives zum Thema beitragen:

    Der Name ist mir leider entfallen, aber es gibt/gab zumindest einen französichen Berufsimker, der mit Warre (aber modifiziert, also Mobilbau) und Dunkler Biene gearbeitet hat. Ich bilde mir ein, es gibt da noch einen Zweiten, aber naja.

    Ne Kai, Stülper und Kanitzkörbe hat er nur ein paar, die er nebenher einsetzt. Das macht er hauptsächlich wohl um etwas die Tradition zu erhalten und in der Heidetracht holt er sich dann auch etwas Nutzen.

    Und wenn ich es recht in Erinnerung habe, dann besorgt er sich ab und zu 'ne Königin aus Skandinavien, der Rest ist dann F1 und so weiter.

    Bei seinen eigentlichen Völker wird er vermutlich die hier sehr verbreitete Carnica haben (mit entsprechend dem Mischmasch, der sich aus den paar Dunklen Bienen ergibt) und das dann auch in Segeberger.

    Zitat von teewee

    Die da wären?

    Größere Robustheit, die sich z.B. in längerer Lebensdauer zeigt.

    Größerer Sammelfleiß durch höheren Flugradius (gut, der kostet mehr Zeit und Energie)

    Fliegen auch schon bei geringerer Außentemperatur.


    Das fällt mir aus dem Stegreif so ein, was ich über die hübschen kleinen dunklen bislang las.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

    Ich glaube, Erwerbsimker Ralf Sester wollte sich in 2021 die Dunkle Biene besorgt haben, um sie zu testen.


    Ich bin gespannt auf seinen Bericht aus der Sicht eines Berufsimkers, insbesondere in Bezug auf:


    • die Schwarmträgheit
    • die züchterische Einheitlichkeit des Materials
    • den Wabensitz und die Sanftmut
    • die Honigleistung im Vergleich zur Buckfast / Carnica
    • die Frühtrachtfähigkeit (Raps schon im April)
    • die Varroafestigkeit
    • die Brutgesundheit (s. Kalkbrut)


    :)


    LG

    Kai

    Zitat von Kai

    Ich glaube, Erwerbsimker Ralf Sester wollte sich in 2021 die Dunkle Biene besorgt haben, um sie zu testen.


    Ich bin gespannt auf seinen Bericht aus der Sicht eines Berufsimkers, insbesondere in Bezug auf:

    ...

    Darauf bin ich auch gespannt.


    VG

    Tom

    Hallo,

    Sester? Berufsimkerei? Ich habe mal im Hinterkopf, dass er so bisher 70 Wirtschaftsvölker hat.

    Gut, bei dieser Zahl ist man schon erwerbsorientiert.

    Da gibt es schon manch andere in dieser Größenklasse, die die Dunkle mit mehreren reinen Exemplare haben und Erfahrungen sammeln.

    Ich weiß auch von einem Berufsimker mit über 200 Völker, der Königinnen vom Zuchtwart des "Zuchtverbandes Dunkle Biene" in einer Art Ringtausch prüft. Und die Aussagen sind überraschend gut.

    Wir haben es auch geschafft, dass einzelne Buckfast Imker bei den Besamungsaktionen des VSH Projekt (Set Bie ) der Landesanstalt Hohenheim Sperma von dunklen Bienen einsetzten.

    Am Rande noch haben wir erfahren, dass in Hohen Neudorf 12 Dunkle Völker gepflegt werden, nur mal so....

    In Nordwest Frankreich wird auch von richtig großen Imkereien teils mit der Dunklen geimkert, mal ohne den Reinheitsgrad zu kennen.


    Grüße

    Der Schwager vom Onkel des Bruders... Mehr kommt da nie, schon seltsam.

    Buckfast heißt doch probieren und dann studieren, von daher finde ich das nicht außergewöhnlich?

    Zitat von teewee

    Der Schwager vom Onkel des Bruders... Mehr kommt da nie, schon seltsam.

    Soll ich jetzt Namen nennen ohne die Leute gefragt zu haben? Bei denen würde in der nächsten Zeit das Telefon nicht mehr still stehen.....und wer weiß, was mit den Völkern dann vielleicht passiert.

    Was der zweite Satz von teewee in Richtung der ursprünglichen Frage bedeuten soll, kann ich nicht ergründen.

    Ja ich weiß ja, dass die Buckfast Imker die Besten von allen sind, insbesondere in Jahren, in denen der Honig nicht so fließt......da habe ich gehört, dass dann der Futtersack ganz wichtig wird!!

    Man könnte die Frage ja weiterleiten und die Antwort nach der Beurteilung (die hier auch abgefragt wurde, wenn auch nicht in #1) anonym zurückgeben. Kai fragt in #5 explizit nach dem "Wer".
    Der zweite Satz hat mit der Ursprungsfrage natürlich nichts zu tun, eher mit deinem Seitenhieb auf Buckfast, den du in deiner Antwort wieder mit Hörensagen untermauerst. Die Methode zielt doch gerade darauf ab, durch gezielte Anpaarung, in deinem Beispiel sogar instrumentell, möglicherweise zu punkten. Wenn also ein Buckfastler die Möglichkeit sieht, eine Verbesserung für seine Biene zu erreichen, wird er sich so eine Chance nicht entgehen lassen oder zweimal bitten lassen.

    "überraschend gute Aussagen" führt jetzt nicht wirklich zu Erkenntnisgewinn. Ist ein bisschen wie "Nachts ist kälter als draußen".

    Hallo


    Ich finde das gut das badenimker die Fragen nach den Berufsimkern mit Dunkler Biene nicht beantwortet ,,Daumen hoch "


    Das sollte auch nicht in die breite Öffentlichkeit getragen werden.

    Auch wenn teewee schreibt das Kai in Antwort # 5 explizit nach dem ,,Wer " fragt

    Na und !


    Deshalb muss badenimker noch lange nicht darauf antworten.!

    Das er sich mit einer Antwort zurückhält unterstütze ich vollkommen.


    Die Reaktionen von Imkern die die Dunkle Biene nicht kennen aber fürchten hat

    wahrscheinlich jeder von uns schon einmal erlebt. ,,Wer Dunkle Bienen hat"

    Und da bleibt es nicht immer bei sachlichen Diskussionen !

    Leider....


    Gruß Dirk