Tipps und Kritik für geplante Betriebsweise eines Neuimkers

  • Hallo Zusammen,


    ich möchte dieses Jahr in die Bienenhaltung einsteigen. Kann es kaum noch erwarten :) Starten würde ich mit einem Buckfast Kunstschwarm und zwei Carnica Ablegern. Als Behausung wäre die Frankenbeute Zander vorgesehen. Nun suche ich für den Beginn die passende Betriebsweise. Relativ einfach und schlüssig finde ich die Herangehensweise vom Youtube Kanal "Experiment Imkern":


    https://www.youtube.com/watch?…WxsIPAbJD2i32ROYmruroRRfI


    Insbesondere die Schwarmverhinderung liegt mir am Herzen. Wobei mir das im ersten Jahr natürlich weniger Probleme bereiten sollte.


    Zur Bekämpfung der Varroa: Drohnenbrutschneiden+AS+Winterbehandlung mit OS. Ab dem zweiten Jahr evtl. Tausch der AS-Behandlung gegen Brutunterbrechung mit Bannwabenverfahren (https://www.youtube.com/watch?v=FYKdV4iVHTc)


    Was meint ihr? Anregungen/Tipps/Kritik erwünscht.


    Gruß

    Stephan

  • Gibt es denn in der Oberpfalz bei dier in der nähe keinen Verein oder einen Imker den du mal besuchen könntest.?? Anschauen in der Praxis ist Gold wert. So habe ich vor 43 Jahren auch angefangen.


    oder schau dir mal https://www.dropbox.com/sh/9qr…AADtX_hVLW6EPTVUKGGeZCzQa

    oder ihre YT serie: suchfunktion: pia aumeier live.


    da bist du beim original und nicht bei hinterbänkler in der 17ten reihe


    lg

    Alexander

    und viel Spaß mit den Bienen

  • ich möchte dieses Jahr in die Bienenhaltung einsteigen. Kann es kaum noch erwarten :)

    Das halte ich für berechtigt, denn es macht - meistens - Spaß.

    Starten würde ich mit einem Buckfast Kunstschwarm und zwei Carnica Ablegern.

    Das wiederum verstehe ich nicht. Das riecht für mich nach Hyperaktivismus, überschießendem Enthusiasmus, nach der Gefahr des Sich-Verzettelns.


    Gerade als Anfänger prasseln so viele Dinge auf einen herein, daß man kaum den Kopf für die manchmals nur Nuancen-Unterschiede der einzelnen Rassen - auch die Völker derselben Rasse unterscheiden sich oft - freihat.


    Also im ersten Jahre, meinetwegen auch in den ersten beiden oder drei, ist man mit der robusten "Landrasse" m.E. am besten aufgestellt. Hat man genug Erfahrung gesammelt, kann man auch andere Rassen wagen. Allerdings führen verschiedene Rassen an nur einem Standpunkt mittelfristig immer zur Hybridisierung/Bastardierung. Damit tut man der westlichen Honigbiene eigentlich keinen Gefallen, weil Unterschiede eingeebnet werden. Aber was soll's, genetisch sind die Bienen in Imkerhochburgen wie Mitteleuropa ohnehin schon seit langem "vermanscht".

    Nun suche ich für den Beginn die passende Betriebsweise. Relativ einfach und schlüssig finde ich die Herangehensweise vom Youtube Kanal "Experiment Imkern":


    https://www.youtube.com/watch?…WxsIPAbJD2i32ROYmruroRRfI

    Marvin hatte am Anfang gar keine ausgereifte Betriebsweise, sondern arbeitete sich mehr oder weniger autodidaktisch in die Materie ein. Seine Betriebsweise reifte allmählich ganz von allein, wobei auch er m.E. Dinge übernahm und ausprobierte, die wohl nicht zum Vorteile der Bienen gereichten.


    Meine Betriebsweise, die im engeren Sinne gar keine ist, ist die, die Bienen sowweit wie möglich in Ruhe zu lassen - außer dem obligatorischen Honigraub und der ebenfalls obligatorischen Entmilbung. Ansonsten traktiere ich die Bienen nicht (mehr) mit unnötigen Beutenöffnen. Da ich diese minimalinvasive Betriebsweise als solche noch nirgendwo beschrieben fand, habe ich eben keine Betriebsweise. Benötigen meine Bienen und ich auch nicht.

    Insbesondere die Schwarmverhinderung liegt mir am Herzen. Wobei mir das im ersten Jahr natürlich weniger Probleme bereiten sollte.

    Die Unterdrückung natürlichen Bienenverhaltens liegt Dir "am Herzen" - warum das denn?


    Schwärme sollte jeder mal eingefangen haben, das gehört zum Imker(da)sein einfach dazu. Macht meistens auch ziemlich viel Spaß mit leichtem Abenteuereffekt. Es sei denn, Du bist von früh bis spät erwerbstätig, aber das ist für die Imkerei ohnehin hinderlich.

    Zur Bekämpfung der Varroa: Drohnenbrutschneiden+AS+Winterbehandlung mit OS. Ab dem zweiten Jahr evtl. Tausch der AS-Behandlung gegen Brutunterbrechung mit Bannwabenverfahren (https://www.youtube.com/watch?v=FYKdV4iVHTc)

    Auch hier: Du nimmst Dir m.E. ein bißchen zuviel für den Anfang vor. Auf das elende Drohnenbrutschneiden (meine Meinung dazu: unappetitliche und unethische Tiermißhandlung, mir tat das jedenfalls sehr leid) kannst Du genauso wie auf die bienenschädliche Ameisensäure und wie auch die Oxalsäurekleckerei zum Winteranfang verzichten. Macht alles viel zu viel Arbeit und stört die Bienen massiv. Es geht auch anders, und dazu findet sich in diesem Forum genug.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

    Einmal editiert, zuletzt von Freizeitimker ()

  • Schwärme sollte jeder mal eingefangen haben, das gehört zum Imker(da)sein einfach dazu. Macht meistens auch ziemlich viel Spaß mit leichtem Abenteuereffekt. Es sei denn, Du bist von früh bis spät erwerbsbeschäftigt, aber das ist für die Imkerei ohnehin hinderlich.

    Nun Freizeitimker die meisten Hobbimker sind Wochenendimker. Da macht eine Schwarmverhinderung schon Sinn. Denn der Schwarm wir wahrscheinlich nicht am Wochenende fallen.


    genauso wie auf die bienenschädliche Ameisensäure und wie auch die Oxalsäurekleckerei zum Winteranfang verzichten. Macht alles viel zu viel Arbeit und stört die Bienen massiv. Es geht auch anders, und dazu findet sich in diesem Forum genug.

    Also dass die Ameisensäurebehandlung z.B. mit dem Nassenheider zuviel arbeit macht würde ich behaupten die macht am wenigsten und mit dem Nassenheider braucht auch nicht ein zu kleines Tempfenster gefunden werden.

    Anders geht mit mehr arbeit z.b. Block Behandlung mit Ox welche ja nicht zugelassen.


    In diesem und anderen Foren finden sich sicher ausreichend andere Methoden, aber für einen Anfänger da die schlechten Methoden oder das gewisse zusätzliche Wissen für die andere Methode zu haben ist dann die Schwierigkeit. Daher sollte als erstes bei denn Methoden verbleiben die am wenigsten zusätzliches Wissen benötigen.


    Wie Bienenalex schon schrieb sollte er sich einen Verein in der Nähe suchen und das dort erlernen.


    Grüße Thomas

  • Hallo Stephan, ich rate Dir, fang erst mal klein an und sammle deine eigenen Erfahrungen.

    Natürlich ist lesen wichtig, egal ob Buch oder Internet.

    Nimm dir nicht in den ersten 2, 3 Jahren zu viel vor.

    Lerne deine Bienen erstmal kennen. Du wirst auf Probleme stoßen an die du nie gedacht hast, aber du wirst draus lernen. Mein Sohn hatte vor 4 Jahren auch so „übereifrig“ angefangen. Als Einstieg vhs und mondscheinbegattete Buckfast mussten es sein. Es gab nur Probleme, am Ende habe ich sie übernommen

    Nach 4 Jahren kann ich sagen , ok meine Bienen kenne ich jetzt ein wenig, mache aber auch noch viele Fehler.


    Oder du hast einen guten Imkerpaten


    Als letztes: Den erste Schwarm einfangen ist als Einsteiger ein super geiles Erlebnis.

    Gruß Dieter

  • Hallo Stephan,


    willkommen im Forum.
    Die geplante Betriebsweise habe ich jetzt nur überflogen. Funktioniert, die Brutdistanzierung hatte mich aber nicht überzeugt - da darf man sich vielleicht aber auch nicht zu viel von versprechen.
    Ich arbeite ähnlich, nur ohne Brutdistanzierung - finde das passt für mich und die Damen ganz gut.
    Varroa klingt erstmal schlüssig. Wichtig auch hier Erfahrungen sammeln und auch von den Erfahrungen anderer aus der Region vertrauen.

    Imker sind aber was Betriebsweisen, Völkerführung und Behandlung betrifft, fast religiös veranlasst. Daher werden immer wieder verschiedensten Ansichten auf dich einprasseln. Dass kann eine riesen Chance sein, aber auch zu viel Verwirrung führen. Auch hier können erfahrene Ansprechpartner vor Ort helfen Orientierung zu finden - wenn sie selbst aufgeschlossen sind.


    Wichtig ist, unabhängig von der Betriebsweise, irgendeinen Ansprechpartner zu haben. Ansonsten kommt es schnell zur Vermischung und das kann schnell Frust erzeugen.
    Achte in jedem Falle auf die Herkunft der Bienen. Gerade Kunstschwärme werden gerne aus Italien/Frankreich importiert. Lieber lokal kaufen und den teilweise dubiosen Praktiken keine Chance lassen. Außerdem hat man so direkt einen ersten Kontakt zu anderen Imkern.

  • Einen ehemaligen Arbeitskollegen in der nächsten Ortschaft habe ich bereits kontaktiert/besucht. Der Kollege hat ca. 150 Völker. Der steht mir hier mit Rat und Tat zur Seite. Einen der Ableger bekomme ich von ihm.


    Imkervereine gibt es natürlich auch. Da werde ich auch mal anfragen. Vereinsmitgliedschaft eher nicht.


    Frau Aumeier und Herrn Liebig verfolge ich natürlich auch auf YT. Außerdem noch alle anderen die ihr Imkerdasein auf YT pflegen. Kai, Beelive, Binder, Bienenfarmer usw. Da möchte ich nichts verpassen.

  • Mit dem Kunstschwarm mache ich mir keine Freunde. Asche auf mein Haupt. Den habe ich vor lauter Ungeduld bestellt. Dazu kommen die vermeintlichen positiven Eigenschaften der Buckfast.


    Den Schwarmtrieb kann ich bzw. meine Nachbarn nicht gebrauchen. Die Beuten werden bei mir im Garten in einer Wohnsiedlung stehen. Das ein Schwarm mal auszieht, wird passieren. Würde ich nur gerne nach Möglichkeit vermeiden.


    Auf das Drohnenbrutschneiden würde ich gerne verzichten, aber zur Varroareduktion scheint es eine einfache Methode zu sein. Genauso wie die Ameisensäure. Auf AS würde ich verzichten, wenn die Bannwabenmethode (künstliche Brutunterbrechung) eigesetzt wird. Evtl. nach mehr praktischer Erfahrung im zweiten Jahr.

  • Frau Aumeier und Herrn Liebig verfolge ich natürlich auch auf YT. Außerdem noch alle anderen die ihr Imkerdasein auf YT pflegen. Kai, Beelive, Binder, Bienenfarmer usw. Da möchte ich nichts verpassen.

    Weniger ist oft mehr...

  • Stephan W. In knapp 20km Entfernung (Zandt) munkelt man gibt es im übrigen wohl ganz gute Bienen zu kaufen... da würde ich das mit dem Kunstschwarm fragwürdiger Herkunft lassen und gleich was bewährtes anschaffen.
    Ich fahre für meine Königinnen gerne auch 30km und mehr.

  • Stephan W. In knapp 20km Entfernung (Zandt) munkelt man gibt es im übrigen wohl ganz gute Bienen zu kaufen... da würde ich das mit dem Kunstschwarm fragwürdiger Herkunft lassen und gleich was bewährtes anschaffen.
    Ich fahre für meine Königinnen gerne auch 30km und mehr.

    Ich glaube die verkauft keine Kunstschwärme/Völker mehr. Zumindest ist auf der Homepage davon nichts mehr zu lesen. Vorbeischauen werde ich da auf jeden Fall.

  • Ich glaube, du machst dir im voraus zu viele und zu detailierte Gedanke, wie du imkern möchtest. Von daher schließe ich mich Bienenalex an und rate dir, es wenigstens anfangs so zu machen, wie dein Pate es macht. Der Rest ergibt sich dann von selbst und du wirst mit mehr Erfahrung eventuell einiges dann anders machen, als jetzt im Kopf geplant.


    Ich bin ja nur Theorie-Imker, also ohne jegliche Praxis außer beim Kumpel mal in die Völker gucken, aber mich hatten damals die Videos von Dirk Unger bei YT "angefixt" und ich begann mich, mit Imkerei zu beschäftigen. Dirk empfahl mir dann auch die Videos von Simon Hummel, die eventuell noch bei YT verfügbar sind.

  • Ich weiß nicht wie groß dein Garten ist und wie tolerant deine Nachbarn, aber im Wohngebiet finde ich das schwierig. Hast du mal mit deinen Nachbarn gesprochen? Manche Menschen brechen in Panik aus wenn sie eine Biene sehen...

    Das sollte schon passen. Seit September steht eine leere Beute im Garten. Die Nachbarskinder wurden schon zum Fragen vorbeigeschickt. Gab noch keinen Einspruch. Außerdem liegt das Wohngebiet an einem größeren Waldstück. Hier laufen Hasen, Füchse und diverses andere Getier über die Grundstücke. Im Sommer wimmelt es nur so von Feldwespen und wenn es bei mir im Garten blüht, dann kommen sehr viele Bienen und Hummeln. Ich denke das dürfte keine Probleme geben. Ich achte natürlich auf genügend Abstand zur Grundstücksgrenze und hohe Hecken sind auch vorhanden. Die Völkeranzahl soll dementsprechend auch nicht zu groß werden.

  • Êinen Kunstschwarm besorgt man sich beim Nachbarimker nach dem Abschleudern und gibt wenns sein muss eine neue Königin dazu.


    Kunstschwärme im Frühjahr kommen aus Süditalien oder Südfrankreich. Viel Spaß mit den nicht angepassten Bienen.


    Ich rate meinen Anfängern mit einem neu erstellten Ableger anzufangen, Dann sehen sie die Entwicklung übers Jahr. Beim Umgang mit den Wirtschaftsvölkern können sie bei mir zugucken und anpacken und fragen und Erklärungen anhören, Ich pass schon auf dass sie mir nichts abmurksen.


    lg

  • Kunstschwärme im Frühjahr kommen aus Süditalien oder Südfrankreich. Viel Spaß mit den nicht angepassten Bienen.

    Da bin ich Optimist. Ist ja nun keine Sicula oder eine noch exotischere Art. Gegen Franzosen und Italiener habe ich auch nichts. Denke die Bienen und ich raufen uns schon zusammen.

  • Optimismus hilft nicht gegen vermeidbare suboptimale Startbedingungen. Und Süditalien ist inzwischen Heimat des kleinen Beutenkäfers. Will man nicht...