Dr. Pia Aumeier - Anfänger-Serie: Braucht Ihr einen Imkerführerschein?

  • Erst einen Kurs besuchen und dann Bienen anschaffen, dass sollte der erste Schritt sein.

    Tag Nachbar,

    das geht sehr gut ohne Imkerlehrgang, weil ich nicht erst das imkern auf einer vorgegebenen Betriebsweise erlernen will. Ich habe erfolgreich letztes Jahr mit imkern begonnen - alle eingewinterten Völkchen gut aus den Winter geführt und die Völkerzahl vervielfacht und gut Honig geerntet. Ich brauche keinen Verein - habe mich aber im Selbststudium intensiv mit Imkerei befasst und freue mich diesen Schritt so gewählt zu haben. Meine Völker sind stark und bereit für den Winter - und das ohne Imkerkurs. Ich imkere ohne Schleier und Handschuhe und habe friedliche Bienen. Man muss das imkern sowieso selber erlernen und gemachte Fehler erkennen und nicht wiederholen - dazu brauch ich keinen Imkerpaten und Verein. Vieles habe ich aus Foren gelernt und guten Büchern und viel Interesse an den Bienen.

    Ich wünsche Dir viel Erfolg beim imkern und viele dicke Bienen.

    LG Reinhard aus der anderen Hälfte vom Doppeldorf

  • So war es früher üblich. Da gab es weder imkerpaten noch internet. Gefühl und Gespur fur Bienen waren eucbtig und ernsthaftes studium der wenigen literatur und ein ernsthaftes beschäftigen und beobachten.

    Respekt vor dem. Lebewesen sollte ohnehin selbstverständlich sein..

  • Eine Patentlösung gibt es nicht. Es gibt verantwortungsbewusste Menschen die sich ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzen. Die lesen sich gut ein, machen sich schlau und haben (entwickeln) oft tatsächlich ein gutes Gespür für Bienen.

    Ebenso gibt es die, die weniger ein Gespür/Talent haben denen Kurse usw sehr gut tun. Dann gibt's natürlich auch die Gruppe, die sich spontan mal ne Kiste in den Garten stellt, die Umgebung dadurch beeinflusst und absolut Plan von nix hat...

    Ich schrieb ja schon mal "manchen würde ein Imkerschein gut tun". Die wirklich Plan haben, oder zumindest meinen das sies drauf haben, fühlen sich natürlich dadurch auf den Schlips getreten...

    Ich red gar nicht von Betriebsweisen. Viele haben Bienen und beherrschen nicht mal die simpelsten Basics...


    Gruß

  • Die Diskussion ueber das "richtige" Ausbildungskonzept haben wir gerade bei uns im Verein. Freilich gibt es Literatur und Videos und Foren und... Nur: Der eine raet einem dies, der naechste wieder etwas anderes und am Ende weiss man noch weniger als zuvor.


    Ich halte es so: Wer von mir als Anfaenger Bienen moechte, mit dem mache ich das erste Jahr gemeinsam (Patenschaft). Und Anfaenger bekommen nur Schwaerme und/oder Ableger. Mit diesen koennen Sie dann selbst wachsen. Ich wuerde niemals ein Wirtschaftsvolk an jemanden ohne Erfahrung mit den Bienen geben. Weil da einfach schnell die Gefahr einer Ueberforderung besteht. Wie oft kann man in den diversen Foren hilflose Fragen lesen. Und da wird dann tagelang gefragt, bis endlich die gewuenschte, ggf. fachlich unpassende Antwort kommt oder sich bis auf's "Messer" gestritten, statt einfach mal schnell und richtig zu handeln.

  • Hallo zurück zur anderen Seite des Doppeldorf,

    .....

    Also Winter, hatten wir ja nun wirklich nicht in den letzten Jahren, soviel dazu. Deswegen sage ich auch, dass viele Neuimker einfach nur Glück hatten. Ich Imkerei nun im 47.Jahr und lerne immer noch etwas dazu. Also warum spricht etwas gegen einen Kurs? Auch ich besuche Weiterbildungen und interessiere mich jedes Jahr aufs neue für Bienen Themen. Du nimmst das zu sehr auf die leichte Schulter.

    Thema Verein.. Ja das ist ein schwieriges Thema. Aber trotzdem sollte sich jeder Imker, einen Verein anschließen. (meine Meinung). Das "warum" ist ganz schnell erklärt. Nur Imker im Verein sind organisiert und nur organisierte Imker, können etwas für die Bienen, bewegen.

    Beispiel Brandenburg. Es gibt leider nur 3000 Imker in Vereinen von ca 12.000 geschätzten Imkern im Bundesland.

    12.000 haben eine größere Lobby gegenüber der Landesregierung als 3000.

    Es geht um Veränderungen in Gemeinden und der Natur, um Verordnungen und zulassungsverfahren von spritzmittel.

    Wusstest du Reinhard, dass eigentlich nur noch wenige Honige, verkehrsfähig sind? Das in den meisten die Grenzwerte überschritten und die Belastungen über dem zulässigen sind? Bienen zu Imkern ist das eine, aber für sich für sie einsetzen, dass andere.

    Du bist kein Imker, du bist ein Bienen Halter. Einer der nicht um die Ecke denkt und einer, der meint, wenn er in Foren liest und einen Winter überstanden hat, der Imker schlechthin zu sein.

    Imkern ist nicht schwer und kein Hexenwerk, aber das drum herum, da kannst du nicht mithalten.

    .......

    Denk mal darüber nach.

    Schönen Sonntag...

  • In diesem Jahr habe ich um die 20 Schwärme eingefangen. Wo kommen die nur alle her? Die meisten von Imker die überfordert sind. (Neuimker).

    Warum ich das so behaupte?

    Weil Schwärme nie sehr weit fliegen und wenn ich einen pflücke, mich schlau mache wo er denn ausgebüchst sein könnte. Siehe da, 90% Neuimker, die meinen, alles im Griff zu haben. Das ist die Realität.

    Ich bin Ausbilder und habe ein Konzept entwickelt, welches inzwischen vom D. I. B. beworben wird. In den vergangenen vier Jahren hatte ich jedes Jahr 30-40 Patenschaften. Davon hat die Hälfte nach drei vier Jahren wieder aufgehört. Plötzlich hatten sie keinen Bock mehr auf Bienen.

    Auch das ist Realität. Sich Bienen anzuschaffen, weil es gerade in ist. Ohne darüber nachzudenken, dass es auch Zeit und Geld in Anspruch nimmt.

    In meiner imkerkariere habe ich soooo viele kommen und gehen gesehen.

    Bei vielen ist es einfach nur heiße Luft die irgendwann vergeht.

  • Du bist kein Imker, du bist ein Bienen Halter. Einer der nicht um die Ecke denkt und einer, der meint, wenn er in Foren liest und einen Winter überstanden hat, der Imker schlechthin zu sein.

    Imkern ist nicht schwer und kein Hexenwerk, aber das drum herum, da kannst du nicht mithalten.

    .......

    Denk mal darüber nach.

    Schönen Sonntag...

    Also, prinzipiell gebe ich dir mal recht das da schon einiges dazu gehört. Und viele überschätzen sich tatsächlich, meinen Wunder was...

    Aber die obige Aussage is schon hart, jemanden so zu beurteilen zwecks einer Aussage, eine Person die man gar nicht kennt. :|


    Gruß

  • Manu, du hast nicht ganz Unrecht.

    Jedoch kann ich als offizieller Ausbilder vom Landesverband und mit 47 Jahren Erfahrung, schon abschätzen, was mir jemand weiß machen will.

    Wie schon erwähnt, ich selbst bilde mich auch heute noch weiter. Bin Züchter und gehe auf Schulungen. Behaupte ja auch nicht, dass ich alles kann und deswegen keine Kurse benötige.

    Wenn mir einer sagt, er bildet sich selbst allein aus und hat alles im Griff, so ist das seine Selbsteinschätzung. Denn er weiß ja nicht was er alles falsch macht. Die Bienen reparieren den Schaden meist selbst, ohne daß der jenige es weiss.

    Die meisten wissen nichts. Können nicht mal den Unterschied zwischen den drei Zellen( Schwarm, Nachschaffung und stilles Umweiseln) geschweige denn, den Hintergrund.

    Klar klingen meine Worte hart. Das gebe ich zu. Aber ich sehe auch ne Menge Mist.

    Es gibt Imker und es gibt Bienen Halter.

    Imker zu sein, dass dauert. BIENEN Halter kann jeder sein.

  • Aber ich sehe auch ne Menge Mist.

    Es gibt Imker und es gibt Bienen Halter.

    Imker zu sein, dass dauert. BIENEN Halter kann jeder sein.

    Man kann nicht jeden in ne Schublade stecken. Imkern is auch viel Gespürsache. Manche habens Talent, manche lernens trotz Verein nicht. Aber bei der obigen Aussage geb ich dir recht. Deshalb finde ich selbst die Kurse enorm wichtig. Bin selbst in keinem Verein aber besuche regelmäßig die Kurse von unsrem hiesigen Buckfast Verband. Allein die Dialoge mit andere Imker sind oft sehr inspirierend.


    Gruß

  • Du bist kein Imker, du bist ein Bienen Halter. Einer der nicht um die Ecke denkt und einer, der meint, wenn er in Foren liest und einen Winter überstanden hat, der Imker schlechthin zu sein.

    Imkern ist nicht schwer und kein Hexenwerk, aber das drum herum, da kannst du nicht mithalten.

    Dann bist Du auch nur Bienenhalter und kein Imker. Und das ist der Grund warum ich keinen Verein brauche. Was ist ein Imker ?????? Wir sind alles nur Bienenhalter????? Ich bin mir meiner Verantwortung bewusst Ich hatte dieses Jahr einen Schwarm und den habe ich eingefangen und einen holländischen dazu. Ich brauche sowas wie Dich überhaupt nicht. Meinen Bienen geht es gut. Ich wünsche Dir aber trotzdem viel Erfolg mit Deinen Bienen .

    LG Reinhard

  • Ach Reinhard, nun sein doch nicht gleich beleidigt. Mir geht es doch nur darum, aufzuzeigen, dass es viel mehr bedeutete einfach nur Bienen zu haben.

    Glaub mir, ich weiss wovon ich spreche.

    Es ist schön wenn es den Bienen am heimischen Stand gut geht.

    Aber das ist nicht alles.

    Wir füttern unsere Bienen bereits im Juli ein. Früher habe ich im September damit angefangen.

    Monokultur, Versiegelung von Flächen, fällen von Bäumen und der Klimawandel.

    Organisierte Imker kümmern sich um solche Belange.

    Wenn dir Bienen wichtig sind, dann musst du um die Ecke denken. Ansonsten bist du nur Bienen Halter. Das ist meine Aussage.

  • Ach und übrigens, die wenigsten wissen, dass man als Bienen Halter auch Nutztierhalter ist, sich entsprechend beim Vet Amt auch registrieren muss.

    Das es außer der Registrierungspflicht auch noch andere Gesetze und Verordnungen gibt.

    Bienenschutz z. B. oder Lebensmittelverordnung, Nutztierhalterverordnung um nur einige zu nennen. Wer z. B. macht die Regelmäßige Futterkranzprobe oder ist im Monitorring? Sicher kein Internetimker. Viele wissen noch nicht einmal, dass es so etwas gibt. Es gibt 1000 Gründe einen Verein anzugehören, sei es nur um aktuelle Meldungen zu bekommen, oder seine Tiere mittels Imker Global Versicherung, abzusichern.

    Die heutigen modernen Vereine, sind auch keiner Betriebsweise mehr untergeordnet.

    Diese bilden wissenschaftlich nach dem neusten Stand aus.

    Aber was erzähle ich da eigentlich.

    Seit 12 Jahren kein Bienenvolk verloren, seit fünf Jahren, keiner meiner Azubis ein Volk verloren, so viel Mist kann dann eine Ausbildung nicht sein.

  • Wenn dir Bienen wichtig sind, dann musst du um die Ecke denken. Ansonsten bist du nur Bienen Halter. Das ist meine Aussage.

    Hallo Henry,

    mit Deiner Einstellung als Vorsitzender eines Vereins wirst Du es schwer haben neue Mitglieder zu gewinnen. Ich bin ein guter Beobachter und lerne bei jedem Kontakt mit den Bienen dazu. Ich habe dieses Jahr auch einige Fehler gemacht aber daraus viel gelernt. Ich gehe mit Freude an die Bienen und bilde mich täglich weiter weil es mich interessiert. Aber Deine Aussage finde ich schon sehr frech das ich Dir was weiss machen will.

    Wir hatten schon mal miteinander gesprochen und da hatte ich einen positiveren Eindruck von Dir. Schade drum.

    LG Reinhard

  • Ich gebe Reinhard völlig recht und empfinde den Angriff gegen ihn unter der Gürtellinie und auch sachlich falsch.


    Ich hatte auch keinen allgemeinen Imkerlehrgang, nur einen Kurzlehrgang zur Weiselanzucht! Ich halte ohnehin nicht so viel davon, weil dabei in kurzer Zeit sehr, eigentlich zu viel auf einen einprasselt, was man sich kaum alles merken kann, gerade als Neuling. Irgendetwas bleibt natürlich immer hängen, insofern ist er zumindest mittelmäßig nützlich. "Learning by doing", um mich mal im "Neudeutsch" auszudrücken, ist beim Imkern sehr wohl realistisch und bleibt m.E. letztlich besser im Gedächtnis. Zum Glück hatte ich einen zuverlässigen Imkerpaten, der mir jedesmal half, wenn ich "Not am Mann" hatte. Ohne ihn wäre es wirklich schwierig geworden (schon, aber nicht nur wegen der Courage, sich beherzt den Bienen zu nähern). So nach ca. 2 Jahren (aus der Erinnerung) rief ich deutlich weniger nach ihm, und irgendwann war ich "Manns" genug, mich selbst an alles zu wagen. Wann ich ihn das letzte Mal um Hilfe bat, weiß ich nicht mehr. Inzwischen dürfte ich ihn in mancherlei Hinsicht überholt haben (Großwaben, Oxalsäureverdampfung, Selbstwendeschleudern, Bienenkörbe...).


    Allerdings war ich, was Informationsbeschaffung anbetrifft, auch sonst interessiert und fleißig. Vor allem die Foren - ein eher unfreundliches und ein eher freundliches - und YouTube halfen mir sehr. Und da sind wir auch gleich beim Schmeichelthema, die beiden Führungspersonen dieses Forums haben auch durchweg sehr gute YouTube-Videos veröffentlicht.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

    Einmal editiert, zuletzt von Freizeitimker ()

  • Ich weiß auf der NABU Wiese...

    Keine Mitglieder??

    Wir platzen aus allen Nähten um genau zu sein. Momentan sind wir 75 Imker und gegründet haben wir uns mit 7 Mitgliedern vor 2 Jahren.

    ....

    Was ist denn an meiner Einstellung so falsch? Weil ich sage wir müssen uns stark machen und gegenseitig voneinander lernen? Zusammen ist immer besser, als Einzelkämpfer zu sein. Unser Bienenclub wächst und wir verstehen uns als Netzwerk. Das ist der Unterschied zu alten traditionellen Vereinen.

    Also ich denke der Erfolg zeigt, dass es bei uns rund läuft. Inzwischen verlassen junge Leute, ihre alten Vereine um zu uns zu kommen. Durchschnittsalter ist 44 Jahre.

    Du musst dich besser erkundigen, bevor du etwas behauptest.

    Du hast mir auf der NABU Wiese vor einem Jahr auch etwas anderes erzählt. Aber egal.

    Ich wollte dich nicht persönlich angreifen, lediglich der Meinung widersprechen,

    dass man keine Ausbildung benötigt.

    Denn diese Erfahrung hab ich nun mal.

  • Du hast zu 100%recht Freizeitimker. Wir lernen beim selber machen. Ich persönlich lerne jedes Jahr etwas Neues dazu.

    Die theoriekurse sind wirklich viel zu kurz und sollten auch nicht Imkerkurs⁩ genannt werden.

    Bei uns/mir läuft das auch total anders.

    Zwei Jahre als Patenschaft mit Workshop und zu jedem Workshop gibt es die passende Theorie dazu. Dann noch WhatsApp Gruppe wo jeder fragen, Fotos und Videos posten kann. Zusätzlich einen Youtube kanal(nicht öffentlich) und zu jedem Workshop die dazugehörige PDF als Anleitung.

    Zwei komplette Jahre Imkern wir zusammen danach stehen die meisten Neuimker auf eigenen Beinen.

    So richten wir die Kurse aus.

    So macht es auch Sinn.

  • Du hast mir auf der NABU Wiese vor einem Jahr auch etwas anderes erzählt

    Da war ich nicht, sorry. Ich spielte auf die Aussage mit den 12000 Imkern an wovon nur 3000 in Vereinen sind in Brandenburg. Wir haben auf dem Dorffest an der Kirche in Petershagen gesprochen. Der mit der Strohgedämmten Segeberger Holzbeute bin ich.

    Ich bleibe aber dabei man kann imkern auch im Selbststudium erlernen. Und das ohne den Bienen weh zu tun - wenn man mit der Ehrfurcht dem Bien gegenüber an die Bienen geht.

  • Ausbildung ist eben nicht gleich Ausbildung, daher ist es gartal, zu behaupten man braucht das nicht. Denn keiner ist als Imker auf die Welt gekommen. Der Bien ist so komplex, die Rassen so verschieden in ihrer Führung, da gibt es keinen Standart, außer das zum Bien drei Wesen gehören.

    Wenn der Imker etwas an den Bienen verändert, muss er wissen was er tut und wie der Organismus Bien, darauf reagiert.

    Genau das sollte man vorher lernen.

    Ich hab AZUBIS gehabt, die sind gerannt, als sie die Kiste geöffnet haben. Ihnen waren das dann wohl doch zu viel Bienen im Volk.

    Versteht mich nicht falsch, will keinen angreifen. Mich ärgert eben nur, wenn man alles so blauäugig sieht und verharmlost. Es geht um Tiere, zu denen wir eine Verantwortung haben. Denn wir haben uns dazu entschlossen diese zu führen.

    Experimente sind da fehl am Platz. Daher immer mit einen Paten starten. Auch das ist eine Ausbildung.

    Nicht mehr und nicht weniger.