Der Torben Schiffer muss immer mal mit provokaten Thesen daher kommen, dass er nicht in Vergessenheit geraet, weil er m.E. wenige substanzielles liefert, was nicht vergeht. Marketing halt. Und das es funktioniert, sieht man an diesem Faden.
Das Varroathema poppt doch eigentlich nur deshalb immer wieder hoch, weil immer noch edliche Altimker fortbildungsresistent sind, motivierte Einsteiger irgendwelchen Scharlatanen auf den Leim gehen und manche Dozenten veralteten Unsinn lehren. Mit letzteren meine ich ganz konkret: Ameisensaeurebehandlung im Sommer (am schlimmsten ist Schwammtuch bei Jungvoelkern) Drohnenbrutschnitt, den Einsatz von Thymol sowie die "schaschwellenorientierte Behandlung" auf Basis der Windeldiagnose (letztere sollte besser Orakel genannt werden, im Herbst und Fruehling funktioniert das "Auspendeln" auch nicht schlechter). Wer diese 4 Praktiken pflegt, muss sich nicht ueber Voelkerverluste wunden.
Das Thema varroaresistente Bienen ist so spannend wie rattenresistente Schweine (ok, der Vergleich hinkt etwas). Aber die Varroa ist so eine Art Ratte im Bienenstock. Und man muss sie aehnlich bekaempfern: Ihr die Vermehrung schwer machen (sommerliche Brutunterbrechung - die "Afrikabienen" machen dass mit ihrer staendigen Schwaermerei), sie effektiv dezimieren (Sublimierung von Oxalsaeure bei Brutfreiheit im Winter) und durch Hygienemassnahmen die Zahl der durch die Milbe uebertragbaren Krankheitserreger reduzieren. Ja, dazu gehoert Beutenschruppen und regelmaessige Bauerneuerung.
Wer die Varroa und ihre Bekaempfung richtig verstanden hat, fuer den ist sie keine besondere Schwierigkeit. Ich behaupte, in meinen Voelkern gibt es im Augenblick keine Varroa, zumind. ist die statistische Wahrscheinlichkeit bei 99%.
Wenn ich dann so ein Gefasel vom "Mikrobiom" lese, welches man durch den Wabentausch zerstoet, da schwillt mir der Kamm. Als wenn es gut ist, in einer zunehmend verkeimenden Wohnung zu leben. Bei mir bleiben Brutwaben nur sehr selten laenger wie 12 Monate im Stock. Seit ich das konsequent mache und alle einzulagernden Beutenteil (Ausnahme: nichtausgeschmolzene Honigraeume) vor der Einlagerung in Waschsodalauge reinige, kennen ich keine Nosema, keine Ruhr, kein CPV/WDV mehr. Ist halt "nur" Arbeit, um nicht zu sagen: Die Schrubberei ist eine Schei**arbeit, aber m.E. ein wichtiger Baustein der voelkerverlustfreien Imkerei. Lediglich das konstanthalten der Voelkerzahl ist so schwierig, weil sich die Biester am liebsten wie Unkraut vermehren...