Dr. Pia Aumeier - Anfänger-Serie: Braucht Ihr einen Imkerführerschein?

  • Ich persönlich bevorzuge standbegattung, wenn ich aber darüber nachdenke was hier für Drohnen umher fliegen könnten, da werde ich auch nachdenklich. Will ich diese Gene in meinen Völkern?

    Will ich Gene von Weisel, eines Bienen Halter, der sein Volk nicht analysieren kann? Solche Fragen stellen sich erfahrene Imker.

    Oh herrje....Heko, ist Ihnen überhaupt das Wesen der sexuellen Fortpflanzung geläufig?


    Wissen Sie, daß der evolutionäre Druck auf die Männchen wesentlich größer als auf die Weibchen ist? Das trifft auf so ziemlich alle Tierarten und ggf. sogar auf die Pflanzen zu!


    Es gibt demnach keine "minderwertigen" Drohnen, die sich erfolgreich fortpflanzen (können). Sicher haben gerade bei "Wald- und Wiesenbienen" die nicht alle alle gewünschten Zuchteigenschaften, doch daß man sich "minderwertige" Gene damit ins Haus holt, ist ziemlich unwahrscheinlich. Dafür sorgt schon die geschlechtliche Fortpflanzung: Diese ist die genialste "Erfindung" des Lebens, der Evolutionsmotor schlechthin (wenn auch nicht der einzige evolutionäre Faktor). Man kann sich also auch ohne menschliche Selektion sehr sicher sein, daß es keine (gravierende) Verschlechterung gibt (ausgenommen vielleicht erhebliche Inzucht). Nur die Verbesserung ist natürlich nicht immer so schnell, wie es alle Imker mögen und möchten.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • Also so langsam klingt das doch überheblich Heko. Wer bist du, dass du deine eigene Definition von Imkersein treffen kannst, dich dann Imker nennst und anderen das Imkersein absprichst?

    Ich stimme dir in ein paar Punkten zu ebenso den anderen. Ich hätte prinzipiell nichts gegen einen Imkerführerschein. Wäre dieser vor vier Jahren Pflicht gewesen, hätte ich ihn gemacht. Aber wie detailliert muss dieser dann Wissen vermitteln? In welchem Zeitraum? Ein begleitetes Jahr mit Paten finde ich gut, hatte selbst einen. Ich kann auch gewiss noch nicht von mir sagen, alles über Honigbienen zu wissen.

    Aber was machst du mit denen, die nun bereits, wenn auch nur als laut dir "Halter", Bienen besitzen. Die meisten werden sich als Imker bezeichnen und das mit Recht. Es ist ja nicht verboten. Jedem der bereits Bienen hält, einen neuen Kurs aufzuzwingen oder sogar 1 bis 2 Jahre einen Kurs zu machen (siehe euren Verein), halte ich für komplett falsch.

    Ich bilde mich wie andere auch weiter, z.B. mit Büchern und Vieles kann man autodidaktisch oder im Plausch mit anderen Imkern erlernen. Wenn es nur um Neuimker geht...meinetwegen, hätte ich dann auch gemacht. Aber die Kurse, die ich mir freiwillig an der Imkerschule angetan habe, möchte ich keinen anderen verpflichtend erleiden lassen. Das war rausgeworfenes Geld und Zeitverschwendung. Da müssten die Kurse für einen Führerschein dann schon einheitlich gut sein. Viel Spaß bei unserem föderalistischen System, wo dann wahrscheinlich jedes Bundesland selbst entscheiden darf.

    Grüße

    Hallo kieler_Imker...

    Du bringst meine Worte etwas aus dem Zusammenhang. Es waren die Worte auf einen Tread. Wo es um die Definition Imker ging.

    Es war eine Feststellung auf gestellte Fragen.

    Aber egal. Ja, jeder der sich zum Führerschein äußert hat auch in einigen Punkten Recht.

    Eigentlich wollte ich nur mal den Denkanstoß geben, warum es eigentlich dieses Thema gibt.

    Warum rufen Imker nach dem Führerschein?

    Weil alle erfahrenen und Altimker, überheblich sind? Oder weil sie in den letzten Jahren bemerkt haben, dass die Qualität der Imker zu wünschen übrig lässt?

    Es gibt für alles einen Grund. Nicht die Politik ruft nach diesen Führerschein, sondern Berufsimker Verbände und der Deutsche Imkerbund...

    Wenn etwas aus dem Ruder läuft, so wird es geregelt. Das ist Deutschland nun mal.

    Wer bin ich fragst du? Einer der versucht die Neuen Imker so fit zu machen, dass es zumindest in meiner Region einigermaßen gut läuft. Dabei denke ich an meine Bienen an erster Stelle.

    Denn wenn der Imker im Flugradius keinen Mist baut, dann habe ich nichts zu befürchten.

    Stell dir doch mal vor, du hast ein zwei oder mehr Imker neben dir, die fahrlässig aus Unwissenheit sind. Dann würdest du anders denken.

    Aber egal....Dann bin ich und die Altimker die nach einen Führerschein verlangen, eben überheblich. Jedoch sind genau diese es, die das heutige Wissen über die Bienen, breit getragen haben, von den jeder Neuimker profitiert.

  • Deshalb sind mir besonders die laufenden Kosten ein Dorn im Auge, zumindest habe ich diese unter strenger Beobachtung. Zugegeben, die einmaligen Investitionskosten wollen auch nicht ganz versiegen.


    Da technische Oxalsäure nur einen Apfel und ein Ei kostet (die überteuerten Anti-Varroa-Medikamente können mir allesamt gestohlen bleiben), bleiben als erhebliche laufende Kosten eigentlich nur die für die Zuckerorgie ("Einfüttern") übrig. Und den Zucker kaufe ich schon im Herbst während der Kampagne auf Vorrat für das nächste Jahr.

    Solche Aussagen sind es, die den Führerschein gerechtfertigt.

  • Das Umgangsniveau sinkt deutlich seit ein paar Tagen und das Forum verfällt von einem kollegialen Austausch zwischen Imkern und Bienenhaltern oder wie immer einer sich gern bezeichnet in ein Besserwisser, bewerte- und verurteile Forum.

  • Oh herrje....Heko, ist Ihnen überhaupt das Wesen der sexuellen Fortpflanzung geläufig?


    Wissen Sie, daß der evolutionäre Druck auf die Männchen wesentlich größer als auf die Weibchen ist? Das trifft auf so ziemlich alle Tierarten und ggf. sogar auf die Pflanzen zu!


    Es gibt demnach keine "minderwertigen" Drohnen, die sich erfolgreich fortpflanzen (können). Sicher haben gerade bei "Wald- und Wiesenbienen" die nicht alle alle gewünschten Zuchteigenschaften, doch daß man sich "minderwertige" Gene damit ins Haus holt, ist ziemlich unwahrscheinlich. Dafür sorgt schon die geschlechtliche Fortpflanzung: Diese ist die genialste "Erfindung" des Lebens, der Evolutionsmotor schlechthin (wenn auch nicht der einzige evolutionäre Faktor). Man kann sich also auch ohne menschliche Selektion sehr sicher sein, daß es keine (gravierende) Verschlechterung gibt (ausgenommen vielleicht erhebliche Inzucht). Nur die Verbesserung ist natürlich nicht immer so schnell, wie es alle Imker mögen und möchten.

    Nun ja, bei den Bienen ist es eben nicht so. Die Drohnen haben nur acht Chromosomen, die identisch mit einen Strang von 16 bei der Weisel, von der Mutter sind.

    Daher haben Bienen keinen Vater im biologischen Sinn sondern eine Mutter Königin und bis zu 20 Vaterköniginnen.

    Genau deswegen hat die Natur es so eingerichtet, dass eine Weisel von mehreren Drohnen begattet wird.

    Ideal, von mehreren Drohnen aus verschiedenen "Familien". Um eine Genvielfalt zu bekommen.

    Ein möglichst großer Genpool mit möglichst vielen Variationen sorgt langfristig für vitale Völker.

    Durch Inzucht entstehen reinerbige Gene nur so ist es möglich Zuchtlinien zu ziehen (Sanftmut z. B.) Durch Selektion und Bildung von ausgewählten Drohnen Völker, wie auf Belegstellen findet somit eine Anpaarung (gewollte Inzucht statt)

    ......

    Aber was hat das mit dem Thema Führerschein zu tun?

    Man sollte meine Texte auch richtig lesen.

    Hab doch nur darauf aufmerksam gemacht, was Zucht bedeutet.

    Bitte meine Zeilen nicht aus dem Zusammenhang reißen, denn dann wird es wirklich zum Szreitgespräch, was keiner möchte.

    Danke.

  • Ja das Wissen ist mir geläufig. Sind Ihnen die drei Bienen Wesen geläufig ? Oder die Biologie eines Bien?

    Spass bei Seite.

    Ich empfehle einfach mal etwas über Zucht zu lesen, dass ist wirklich spannend. Mich z. B hat Bruder Adam fasziniert.

    Er hat ja genau die Buckfast gezüchtet um die Inzucht zu vermeiden. In dem er zwei Rassen verpaart hat. Ist wirklich spannend.

    Sehr zu empfehlen seine Forschung auf dem Gebiet.

  • Das ist eine etwas eingeschränkte Beschreibung von Bruder Adam.

    Auch belegstellen als geplante inzucht zu beschreiben ist ja nicht ganz richtig

    Es konnen doch komplett unterschiedliche linien sein.

    Onkel Tanten Schwester geschichten sind Inzucht und die können zur Festigung von Merkmalen notwendig und sinnvoll sein. Auch SDI ist noch keine Inzucht per se.

    Aber wir haben ja alle noch keinen Führerschein und brauchen das nicht so genau wissen.

    Inzucht und die bekannten Inzuchtdepressionen sund bei bienen allerdings ein probldm. Und schneller passiert am Stand wie man schaut.

  • So, dann möchte ich noch etwas zum Thema "Imkerführerschein" beisteuern. Ich zerlege den FAZ-Artikel, den man als erstes über die Google-Suche angeboten bekommt.


    „Bienen sind Lebewesen, die viel Pflege benötigen.“


    Wirklich?


    Strohkörbe und Klotzbeuten beweisen den Gegensatz, ganz zu schweigen von den wildlebenden Honigbienen. Tatsächlich gibt es kaum ein Nutztier, was so wenig menschlicher Hilfe wie die Honigbiene bedarf. Das liegt an ihrem vergleichsweise geringen Domestikationsniveau (analog gehaltene Rentiere). Allerdings ist aufmerksame Beobachtung vorteilhaft, um evtl. Brutkrankheiten möglichst früh zu erkennen und zu begegnen.


    „Wer Fische angeln will, braucht auch einen Fischereischein“


    Und?


    Das gleiche ist noch lang nicht dasselbe!


    Beim Fischereischein geht es bestenfalls darum, daß man möglichst nur die Fische fängt, die man fangen möchte. Doch die, die zu fangen beabsichtigt sind und gefangen werden dürfen, werden davon überhaupt nicht geschützt, ganz im Gegensatz!


    „Ein Qualifikationsnachweis ist längst überfällig“


    Einfach so in den Raum ohne irgendwelchen Nachweis geworfene Behauptung.


    „Wir müssen den Mut dazu aufbringen und notfalls in Kauf nehmen, die Hälfte der Hobbyimker zu verlieren.“


    Und die damit verbundene massive Senkung der Völkeranzahl soll dann der vielbeschworene Bienenschutz sein? Und müssen tun wir das gar nicht.


    „Das sind wir der Gesellschaft und den Bienen schuldig.“


    Wir sind den Bienen gar nichts schuldig, auch wenn wir sie mögen. Und der Gesellschaft auch nicht. Jedenfalls nicht die Bekämpfung der Hobbyimker. Wir werden mit weniger Hobbyimkern nur noch mehr Honig importieren (müssen), was weiteren Transport verursacht.


    „Auch in anderen Bereichen der Nutztierhaltung müsse man Nachweise erbringen.“


    Auch hier gilt, daß das gleiche noch lang nicht dasselbe ist. Andere Nutztiere werden vom Gesetz stärker geschützt (z.B. Verbot der Tierquälerei, Schlachtung nur mit Betäubung, artgerechte Haltung und Fütterung u.ä.). Bienen hingegen dürfen (leider) beliebig mißhandelt werden.


    „Nur für die Haltung hochkomplexer Bienenvölker nicht.“


    Da "komplex" dem Schreiberling nicht reichte, mußte es sogleich zu "hochkomplex" veredelt werden. Doch was hat der Imker mit der "Hochkomplexität" eines Bienenvolkes zu tun? Im Grunde gar nichts, weil sich die Bienen, das Bienenvolk selbst organisieren. Oder hat der Tierpfleger im Zoo etwas mit der Rangordnung seiner Affen zu tun?


    „Dieses Thema müsse bundesweit geregelt werden.“


    Nein, muß es nicht. Und wenn es schon geregelt wird (werden muß?), warum dann nicht z.B. länderspezifisch? Oder, warum so bescheiden und nur der Bund, warum nicht gleich europaweit? Unseren Politkern kann es doch sonst auch nicht europäisch genug sein!


    „Manche Halter wundern sich darüber, dass ihre Völker so schnell wachsen und haben plötzlich Angst vor den Bienen, wenn aus 5000 auf einmal 40.000 bis 50.000 geworden sind“


    Wieviele solcher Dilettanten gibt es wirklich?


    Wenn man vor (vielen) Bienen Angst hat, warum besorgt man sich dann erst welche? Und daß Insekten im Frühling "aufblühen", gehört zum allgemeinen Basiswissen, zur Lebenserfahrung, die jeder eigentlich schon in der Kindheit wahrgenommen haben müßte.


    „Durch die sehr hohe Bienendichte in der Stadt sei auch der Nahrungsmangel ein Problem.“


    Was hat das mit dem sog. "Imker-Führerschein" zu tun? Und stimmt das überhaupt? Ressourcen sind immer endlich, egal, ob in der Stadt oder Natur. Letztlich können die Bienenvölker nur soweit und solang wachsen, wie es die Ressourcen hergeben. Danach müssen sie eben von ihren Vorräten leben (warum legen sie wohl welche an?) oder schlimmstenfalls auch eingehen (was man als Imker natürlich zu vermeiden trachtet). Das ist der Lauf der Natur.


    „Und auch die Vorbeugung gegen Krankheiten werde mitunter vernachlässigt.“


    Das einzige Argument, das ich halbwegs nachvollziehen kann. Hier soll wohl auf die Amerikanische Faulbrut hingewiesen werden.


    Insgesamt m.E. ein ziemlich diskutabler Artikel, auch wenn, zugegebenermaßen, manches darin Zitate von Leuten sind.


    Es sei abschließend darauf hingewiesen, daß der Staat auch jetzt schon die Notbremse ziehen kann: Bei offensichtlicher Verwahrlosung bzw. Überforderung des Imkers (dem Augenscheine nach an ersterem erkennbar) - wenn der Amtsveterinär wegen Faulbrutverdacht kommt - kann ein Bienenstand auch geschlossen, die Bienenhaltung untersagt werden.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • Ich bin gegen solche Führerscheine. In meiner Jugend brauchte es auch noch keinen Fischereischein, wenn man angeln wollte. Da ist man einfach in den naechstgelegenen Angelverein eingetreten und die alten Hasen haben einem dann schon so nach und nach alles beigebracht. In Deutschland angele ich nicht mehr. Das ist mir inzwischen alles total ueberreglementiert. Wenn es mir doch einmal danach ist, dann im Ausland, oder als Gast.


    Und so sehe ich das auch mit irgendwelchen "Imkerfuehrerscheinen". Ich denke, derartige Reglementierungen schrecken mehr ab, wie sie nutzen. Das was an Regelungen vorhanden ist, ist m.E. voellig ausreichend. Durch den Fischereischein wurde auch nicht das Schwarzangeln verhindert. Im Gegenteil!


    Vielmehr sehe ich die Vereine in der Pflicht, entsprechend atraktive Angebote zu schaffen, die auch fuer "Nichtvereinsmeier" interassant sind. Hier bei uns klappt das ganz gut. Wir haben ein umfangreiches Aus- und Fort!bildungsprogramm, Fachvortraege, zahlreiche gemeinsame Aktivitaeten und es gibt bei Problemen immer eine helfende Hand. Wer etwas lernen will, wird es bei uns unbuerokratisch lernen. Und wer zu doof ist, lernt es auch mit dem Fuehrerschein nicht.


    Ach ja: Und ob nun die "richtigen Imker" oder die "Bienenhalter" besser mit ihren Insekten umgehen, darueber ist m.E. noch nicht das letzte Wort gesprochen. Es ist wie in der Grosstierhalteung. Es gibt Scheinehalter und Schweine Halter. Denn wenn das Diktat der Wirtschagftlichkeit ins Spiel kommt, ist hierzulande oft schnell Schluss mit kleinkarierter Moral.

  • Das Umgangsniveau sinkt deutlich seit ein paar Tagen und das Forum verfällt von einem kollegialen Austausch zwischen Imkern und Bienenhaltern oder wie immer einer sich gern bezeichnet in ein Besserwisser, bewerte- und verurteile Forum.

    Hallo,


    das wäre schade. Da ich manchmal nicht immer jeden Beitrag mitbekomme, nutzt bitte gern den "Inhalt-melden"-Button, dann schaue ich mir Verfehlungen genauer an und reagiere dannn.


    LG

    Kai

  • Ich denke das gibt sich schnell mit der Zeit. War vielleicht nur eine temporäre Geschichte die sich von selbst erledigt.

    Hoffe ich auch. Finde es immer schade wenn Fronten so extrem verhärtet sind, jeder den anderen stur tot argumentiert statt sich für Kompromisse oder alternative Lösungen zu öffnen. Das macht doch unter anderem ein zusammen Leben in einer Gemeinschaft aus. Das was hier in dem Thread zu lesen ist war irgendwann nicht mehr schön, keine produktive Angelegenheit. Und Mittelwege, von manchen angesprochen, wurde von den Meisten einfach ignoriert..? Aber jetzt bitte nicht wieder eine Diskussion darüber...


    Gruß

  • Der Angelschein soll ja auch vor einer Überfischung der Gewässer schützen und das man weiß, was man da angelt. Dieser Zweck wurde zum Teil auch erreicht.


    Einen Imkerschein braucht niemand, der seine Verluste in Grenzen halten kann und fachgerecht mit den Bienen umgeht.

    Problem ist, dass man das nie weiß. Jeder erzählt immer, wie toll die Völker sind, aber wirklich sehen oder gar beurteilen, ist nicht gewünscht. Wer soll es schon überprüfen... ?


    Sieht man auch gerade auf Youtube, eine junge Königin mit 30 Bienen. Der Imker wartet auf Stifte. Futter haben die Bienen. Aber die Königin braucht gutes Futter um zu stiften, dafür reichen die paar Bienen definitiv nicht aus. Somit wird der Imker sehr wahrscheinlich vergeblich warten. Alle schauen zu, und loben ihn für seine tolle Bienenhaltung. Er sagt selbst, es ist ein Experiment und wenn die Königin stirbt, ist das nicht schlimm, war ja nur ein Experiment. Trotzdem ist es ein Lebewesen und ja, mir fehlt da etwas der Respekt vor dem Leben.

    Auch Königinnenzucht hat ihre Zeit, auch wenn man zu jeder Zeit Königinnen ziehen kann, ist immer die Frage, ob es Sinn macht um diese Zeit im Jahr damit loszulegen. Denn auch wenn alles klappt, hat man ein paar Begattungseinheiten da stehen und hat dafür anderen Völkern, die zu dieser Zeit schrumpfen, Bienen geklaut. Die Zeit läuft gegen den Aufbau von Völkern und will man andere Völker Umweiseln mit Königinnen, wo nicht die optimalen Bedingungen bei Begattung und Aufzucht waren?


    Es wäre gut, dass kritisch zu beleuchten, aber darf man Kritik äussern? Man macht auch selber genug Fehler und schaut man bei den Profis sieht man auch einiges, was nicht gefällt. Die Einwabenableger zum Beispiel sind nicht mein Steckenpferd.

    Es ist eine ethische Frage, darf ein Imker alles was machbar ist, immer um jeden Preis machen?

    Bei uns wurde jemand vor Jahren für 5 Jahre die Bienenhaltung untersagt, nur weil er Faulbrutsporen positiv war. Der Veterinär war sehr hart und hat kontrolliert. Wenn also Verstösse gegen das Tierwohl, die Behandlungspflicht etc bestehen, kann das Veterinäramt durchaus harte Massnahmen ergreifen. Aber nur wenn da auch jemand ist, der Ahnung von Bienenhaltung hat. Der Veterinär ist schon in Rente und viele Imker sind froh darüber.


    Es ist die Frage, was die Imker selber tolerieren und was man gut findet.


    Ich mag es ethisch als fragwürdig empfinden, aber nur weil ich Bienen als Lebewesen wahrnehme und da leidenschaftlich bin. Die meisten finden das Gezeigte völlig in Ordnung und ich frag mich, warum ich das nicht so sehe?


    Ein Imkerführerschein, würde so etwas nicht verhindern, aber es gibt auch niemanden, der wirklich die Bienenhaltung mit Fachwissen kontrolliert.


    Es ist, wie es ist. Ein Dilemma.

  • in jedem Bereich des Lebens ist ethisches und rücksichtsvolles Verhalten angebracht und gefordert. Da wo es über Gebühr andere schädigt wird es auch verfolgt. da wo Tierwohl betroffen ist gibt es Gesetze.

    Es ist eine Form der Eigenverantwortlichkeit, was man unternimmt bevor man sich Bienen zulegt.


    Mit und ohne Imkerführerschein und Imkerpolizei als notwendige Folge wird es auf genügend Dächern, Balkonen, eingewachsenen Gärten Bienen geben an denen sich jemand versucht und die er so lange pflegt, bis er einfach wieder neue kauft, weil der Kasten plötzlich leer war.


    Das lässt sich nicht verhindern und für verantwortungsvolle Wissensaneignung gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, vom Paten bis zu Büchern, vom Internet bis zu Filmen.


    Früher gab es dies alles nicht und auch da entstanden gute Imker. Mit längerer Durchhaltedauer als die Besucher von Imkerschnupperkursen.