Bienenstellplätze finden

  • Hallo zusammen,


    ich hoffe, dass ich den Beitrag an der richtigen Stelle verfasse. Ich habe auch schon die Suchfunktion genutzt, aber nichts zu dem Thema finden können.


    Ich imkere im Raum München und habe momentan einen Stellplatz mit 11 Völkern. Ich möchte aber erweitern und suche einen zweiten Stellplatz. Ich habe schon bei einigen Gemeinden aus dem Landkreis angerufen und musste feststellen, dass diese zwar (meistens, auch hier gibt es leider Ausnahmen) gerne helfen, aber nur begrenzt Platz zur Verfügung haben. Es sind wohl schon sehr viele Imker hier unterwegs.


    Meine Frage an euch ist, wie habt ihr eure Stellplätze gefunden und welche Tipps könnt ihr mir geben, um weitere Plätze zu finden? Das ist gerade im städtischen Bereich wohl keine so einfache Aufgabe (so kommt es mir zumindest vor).

  • Ich stand dieses Jahr vor dem gleichen Problem wie Du und wurde bei den Bayr. Staatsforsten fündig. Die waren da sehr hilfsbereit und besitze einen großen Teil der bayr. Wälder.


    Auf der Karte sind deren Wälder mit zugehörigen Ansprechpartnern verzeichnet: https://www.baysf.de/de/ueber-uns/standorte.html

  • Darf ich dich fragen, in welchem Landkreis in Bayern du imkerst? Ich hatte auch schon eine Anfrage an die Bayrischen Staatsforsten gestellt. Die Antwort war, dass im Großraum München bereits alle Plätze belegt sind, weil es hier überdurchschnittlich viele Imker gibt. Wirklich hilfsbereit war man dort leider nicht.

  • Meine Frage an euch ist, wie habt ihr eure Stellplätze gefunden und welche Tipps könnt ihr mir geben, um weitere Plätze zu finden?

    Auf privaten Grundstücken. Einen davon dadurch, daß an meinen Imkerverein diese Bitte von den Grundstücksleuten herangetragen wurde. Ich hatte Glück, daß ich kaum Konkurrenz hatte - nur noch jemand anderes zeigte Interesse, den Zuschlag bekam ich aber.


    Die anderen privaten Grundstücke über meine Bekanntschaften.


    Und dann noch auf dem üppigen Gelände eines Umspannwerkes. Das örtliche Energieunternehmen - es möchte auch etwas ökologisches tun - trat deswegen auch an unseren Imkerverein heran. Drei Imker hatten Interesse und bekamen alle drei einen Schlüssel dafür. Sind zwar einer mehr als zwei, bei dem man - wenn etwas fehlt - den anderen ziemlich treffsicher verdächtigen kann, aber bislang läuft alles wunschgemäß.


    Apropos etwas fehlt: Bienenstöcke placiere ich grundsätzlich nur auf geschütztem, umzäuntem Areal. Diebstahl und Vandalismus sind mir eine zu große Gefahr.


    In einer Kleingartenanlage - die Gärten dort sind in der Regel nur mit hüfthohen, recht leicht überwindliche Zäunen voneinander abgegrenzt - wurde auch schon gestohlen. Ist mir deshalb zu unsicher.


    Notfalls kann eine Annonce helfen, solche Bienenaufstellplatzbereitsteller zu finden.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

    3 Mal editiert, zuletzt von Freizeitimker ()

  • Hallo zusammen,


    ich hoffe, dass ich den Beitrag an der richtigen Stelle verfasse. Ich habe auch schon die Suchfunktion genutzt, aber nichts zu dem Thema finden können.

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    Meine Frage an euch ist, wie habt ihr eure Stellplätze gefunden und welche Tipps könnt ihr mir geben, um weitere Plätze zu finden? Das ist gerade im städtischen Bereich wohl keine so einfache Aufgabe (so kommt es mir zumindest vor).

    Hallo, und herzlich Willkommen im Forum. :) Ja, alles richtig gemacht, Frage ist optimal plaziert. ;)


    Auch mich interessiert das Thema. In den 1980-er Jahren klapperte ich als Jungimker die Landschaften ab, und "Ecken", die mir gut gefielen, nahm ich genau ins Auge. Einen Moorstandort, einen Waldstandort, aber auch Stände in größeren Privatgrundstücken, auf ungenutzten Flächen von Landwirten etc. Ich versuchte zunächst, den jeweiligen Eigentümer bzw. Verantwortlichen (z. B. Forstbeamten) zu finden. Das hat eigentlich immer funktioniert.


    Heute wäre ich nicht mehr so sorglos beim Aufstellen von Völkern in der Einsamkeit.


    LG

    Kai


    Foto: Einer meiner Bienenstände in wilder Natur (Naturwald) 1985


    3499-bienenstand-stodthagen-1980-jahre-1-jpg

  • Bei den regelmässigen Ausflügen mit dem Bike oder zu Fuss mögliche Standorte notiert. Anschliessend mittels öffentlicher verfügbarer CH-Kataster-Karte den Grundstückbesitzer ausfindig gemacht. Häufig sind das bei uns Bauern oder grosse Waldgenossenschaften.


    Dabei festgestellt, dass diese offen für solche Anliegen offen sind. Jedoch ist nebst der Bewilligung des Grundstückbesitzers häufig auch auch der Zugang zu klären. Und hier sind dann weitere Bewilligungen notwendig (Strassengemeinschaft und Kantonales Forstamt).


    Ein persönliches Gespräch mit den Verantwortlichen ist meistens notwendig.

  • Hallo Kai und vielen Dank dafür! Vielen Dank auch für eure Antworten!


    Ich werde mich in nächster Zeit ein bisschen in der Umgebung umsehen und schauen, ob ich einen geeigneten Platz finde. Ich frage mich, wie ich herausfinden kann, wem die Fläche gehört. Kann ich einfach beim Katasteramt anrufen?

  • Dabei festgestellt, dass diese offen für solche Anliegen offen sind.

    Ein üppiges Glas Honig aus eigener Ernte - sofern man schon Bienen hat - gleich mitgebracht, sodaß man nicht nur mit der Türe, sondern auch mit Honig ins Haus fällt, wirkt oft, meistens oder gar immer wunder. Wer mag eine solche freundliche Bitte schon ausschlagen? Auch das Versprechen, dem Grundstückseigner in Zukunft davon etwas abzugeben, ist eine kaum zu widerstehende Versuchung.


    Übrigens, auch Schwarmmeldungen werden von mir grundsätzlich mit der "Währung": "eigener Honig von glücklichen Bienen" gedankt bzw. "bezahlt". Auch sonst, bei kleinen Gefälligkeiten, hat man als kleines Dankeschön mit dem süßen Leckerli immer etwas zur Hand. Kostet nichts und kommt gut an. Außer natürlich bei "eingefleischten" (welch ein Oxomoron...) Vegetariern.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

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  • Ach, und noch etwas: Wenn man Bienen irgendwo einem bewohnten Grundstück überläßt, möchte man in der Schwarmzeit, wenn man auf Weiselzellen kontrolliert, das vielleicht eher dann nicht, wenn man mit seinen Bienen eben irgendwo zu Gast ist, weil man dann beständig stört. (Ich kontrolliere ohnehin darauf grundsätzlich nie.)


    Deshalb war es mir durchaus wichtig, meine Bienen dort aufzustellen, wo die Leute meistens daheim bzw. anwesend sind (Rentner oder Heimarbeiter). Und, es funktionierte, ich bekam eine Schwarmmeldung nach der anderen, in Spitzenzeiten sogar mehr als eine pro Tag. Diese "Störungen", wenn man kommt, um eines Schwarmes habhaft zu werden, sind für unbedarfte, also Nichtimker, auch viel plausibler und nachvollziehbarer als wöchentliches Beutenöffnen und Brutraumauseinanderreißen ("Kann der die Bienen nicht in Ruhe lassen. Kein Wunder, daß die grantig werden?! u.ä.").


    Das war insofern auch unproblematisch, weil ich dieses Schwärmen vorher ankündigte und um entsprechende Meldungen bat, die Leute also wußten, worauf sie sich einlassen.


    Für das unbewohnte Gelände des Umspannwerkes kommen daher nur eher schwächliche Völke, die ich nicht der Schwarmneiung verdächtige, infrage.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • Meinen ersten Imkerstand habe ich durch einen Aushang im örtlichen Supermarkt ergattert.

    Den nächsten bei ebay-Kleinanzeigen.

    Daraufhin hat man Sohn einen Freund, dessen Vater wiederrum Landwirtschaft ist.

    Toller Bienenstand.

    Der wiederrum kannte jemanden der Probleme mit einen Imker hatte. Imkerstand wurde aufgelöst und selbst besetzt.

    Der Schwiegervater von einem Arbeitskollegen hat ein aufgelassenes Wald/Schafsweide Grundstück und wollte Bienen.

    Einen Stand hat ein Imkerkollege vermittelt.

    Ach so, bei der Verwandtschaft habe ich auch einen Stand gefunden.

    Ich habe bei einen über 80 jährigen Nachbarn mit geholfen Bäume zu fällen.

    Der hat zufällig auch noch....

    Zwei der Stände sind mittlerweile wieder.aufgegeben. Der Rest wird noch genutzt, aber teilweise nicht mehr von mir.

    An den Bienenständen ist der ein oder Schmaltalk + hin und wieder mal ein Bier Pflicht.

    Ich kann nicht einfach immer abhauen. Auch ist mal ein Glas Honig, eine Flasche Met oder eine Wachskerze als goody drin.

    Ist man erstmal als.vernünftiger Imker bekannt,.ist das manchmal ein Selbstläufer.


    Leider klappt dss beim Honigverkauf nicht so gut.

  • Die Bahn war mal einer der größten Förderer der Imkerei. Die Bediensteten an Stellwerken, Schranken etc wohnten oft auch dort und hatten ihren Garten mit Kleinvieh und auch Bienen. Es gab sogar einen Bahn-Bienenkasten der gefördert wurde. Blühflächen für Bienen wurden schon vor 100 Jahren angelegt. Heute ist auf brach liegenden Bahnflächen oft ein el Dorado für Bienen und anderes Getier und Pflanzen..


    Es gobt sogar eine Stelle an der man sich für Bienenhaltung auf Bahngelände anmelden kann.

    Ich muss mal suchen

    lg

  • Ich löse es über Klinkenputzen.
    Ist ein möglicher Standort gefunden...Firmengelände, städtisches Grün, was auch immer, dann gilt es den Eigentümer oder Ansprechpartner herauszufinden und die Idee direkt vorzutragen. Nicht via E-Mail, besser telefonisch, noch besser persönlich.
    Der Ruf ins Blaue über eBay-Kleinanzeigen und co. führte bisher nicht zum Erfolg.


    Daher mein Rat: Proaktiv mögliche Standorte suchen und das direkte Gespräch suchen. Direkt eine Beute im Auto haben, damit das Gegenüber überhaupt sieht, um was es geht. Bei einer hohen Imkerdichte kann es aber manchmal auch schon eng werden.


    Ich wünsche aber viel Erfolg bei der Suche.
    Das wird schon.

  • Meiner Kenntnis nach erfährt man beim Katasteramt den Namen des Grundeigentümers nur, wenn man ein berechtigtes Interesse hat, also z.B. Eigentümer einer direkt angrenzenden Fläche ist. Das wird also für dich keine Info-Quelle sein.


    Ich denke dieses aktive Durchfragen wird zum Erfolg führen.

  • Bei dem Deutsche Bahn-Programm habe ich mich schon 2018 angemeldet. Es kam auch eine Rückmeldung. Die Rückmeldung war, dass man sich melden wird, falls ein geeigneter Platz frei ist und auch, dass man sich melden wird, falls kein geeigneter Platz frei ist. Es kam monatelang nichts, also habe ich nochmal nachgefragt. Daraufhin hieß es, dass sehr viele Anfragen da sind und daher die Bearbeitung dauert... Ich bezweifle, dass dieses Programm wirklich aktiv betreut wird. Das ist wohl eher eine gelungene Marketingaktion.

  • Ich hatte bezüglich der Standplätze bei der Bahn mal einen meiner Imker-Kumpels angeschnackt, der im Bahn-Sektor arbeitet. Er kannte das Angebot zwar aber meinte, daß er da bisher keine attraktiven Stellen gesehen hätte. Aber ich denke, daß ist regional völlig unterschiedlich. Kumpel stattet u.a. auch Tunnels aus, vielleicht lags daran. :lol: