Brutraum ist voll mit Bienen , Honigzarge aufsetzen ?

  • Hallo

    Einige meiner Völker sind so voll mit Bienen,sollte man jetzt den 1.Honigraum aufsetzen ?

    Habe noch am letzten Freitag mit Weizensirup und Futtertasche gefüttert weil ich keine Futterwaben mehr habe.

    Futtertasche war 2 mal gefüllt ( Gesamt ca. 4,5 kg ) in den letzten 2 Wochen.

    Die Futtertaschen waren heute leer , habe die rausgenommen und den Drohnenrahmen reingehängt.

    Besteht die Gefahr das Futter in den Honigraum umgetragen wird oder das es zu früh ist für den Honigraum ?

    Habe noch keine Frühjahrdurchsicht gemacht , ist mir zu kalt und zu windig für die Bienen.

    Gruß Matthias

  • Moin,

    Habe das selbe bei meinen Völker beobachtet. Aber solange das Wetter nicht beständig bleibt, werde ich glaube ich noch etwas warten. Der Baurahmen ist vor 2 Tagen reingekommen und ist bereits voll ausgebaut und bestiftet.
    Es blüht die Kirsche noch nicht bei uns, das wird mein Startschuss für die Honigräume

  • Hallo,


    ich würde in meiner Region und Trachtlage in dem Falle dringend aufsetzen. Jetzt schlüpfen auch große Brutbretter und die Bienen können dann ruhig schon mal in den HR schnuppern, auch wenn noch keine große Tracht rein kommt.


    Hier blühen aber auch Raps, Kirsche und co und die ersten HR werden gefüllt. In anderen Regionen kann es natürlich anders aussehen.

  • Moin,


    Wie sieht's mit der zweiten Frage aus? Tragen die Bienen Honig um?


    Liebe Grüße

    normal nicht, der wird verbrütet. Macht ja Arbeit, Bienen arbeiten effizient. Wintervorbereitungen sind was anderes, da wird schon umgetragen, näher ans Brutnest.

  • Tragen die Bienen Honig um?

    Ja und nein.
    Aus dem jetzigen Brutraum in den Honigraum, eher nein und wenn nur in einem marginalen Umfang.
    In Herbst und Winter, wird er an das Brutnest umgetragen.

    Untergesetztes Futter kann aber durch aus nach oben in den HR umgetragen werden.

  • Wenn das Futter verdeckelt ist, kann es nicht umgetragen sein.

    Das ist korrekt.


    Leider weiß man jedoch nicht, ob entdeckeltes Futter verbrütet oder umgetragen würde?

    Oder erkennt man das auch irgendwie?

    Es gäbe Indikatoren, bspw. Ob Tracht vorhanden ist oder nicht, da stellt sich mir aber die Frage ob "kleine" trachten auch schon merklich Einlagerungen schaffen.


    Ich habe Mal von einer Studie aus den 70ern gehört, bei dem Futter eingefärbt würde, daran konnte man wohl sehen, dass in einigen Fällen tatsächlich umgetragen wurde. Aber das ist schon so lange her und ich habe die Quelle auch nicht verifiziert. Ergo für mich immernoch Hörensagen.

  • Ja und nein.
    Aus dem jetzigen Brutraum in den Honigraum, eher nein und wenn nur in einem marginalen Umfang.
    In Herbst und Winter, wird er an das Brutnest umgetragen.

    Untergesetztes Futter kann aber durch aus nach oben in den HR umgetragen werden.

    Danke dir, das beruhigt mich schon etwas ;-)

  • Moin. Ich habe gerade das letzte Video von Kai


    „Bienen - der große Eingriff Mitte April: Absperrgitter, Segeberger, Frankenbeute und Mini Plus“


    geguckt: https://www.youtube.com/watch?v=2lSZeF_2Z_g


    An seiner Vorgehensweise habe ich einiges nicht verstanden.

    1. Wenn die Völker schon so stark sind, warum wird das Absperrgitter dann auf die unterste Zarge gelegt. Damit wird der Brutraum doch noch knapper.

    2. Wenn ich den Honigraum unter die ehemals 2. Zarge platziere, wird das Futter aus dieser dann nicht näher Richtung Brutnest verlagert, also in meinen Honigraum? Und vor allen Dingen, dann kommt doch das Futter, dass sich noch in der ehemals 2. Zarge befindet in den Honig.


    Ich meine mich zu erinnern, dass Kai keinen Honig mehr schleudert. Vielleicht liegt es daran. Dann ist es ja egal, ob der frische Honig mit dem Futter vermischt wird. Aber vielleicht sollte im Video darauf hingewiesen werden (für absolute Neulinge die sich das Video anschauen), dass der dort gesammelte Honig nicht geerntet werden sollte. Auch habe ich gelernt, dass keine bebrüteten Waben in den Honigraum dürfen (wegen der Hygiene).


    Oder liege ich da falsch?

  • Aber vielleicht sollte im Video darauf hingewiesen werden (für absolute Neulinge die sich das Video anschauen), dass der dort gesammelte Honig nicht geerntet werden sollte. Auch habe ich gelernt, dass keine bebrüteten Waben in den Honigraum dürfen (wegen der Hygiene).

    Darauf wurde doch hingewiesen. Kai erntet keinen Honig. Wenn Du in dem Imkerlehrgang aufgepasst hast wird Dir aufgefallen sein das die Königin garnicht mehr wie 10 Waben DNM bestiften kann - somit reicht eine Zarge DNM für einen 21tägigen Legegang der Königin völlig aus. D.h. wenn die letzte Zelle bestiftet ist schlüpft am anderen Ende die erste Biene und macht platz für dein neues Ei. Gibt mac zuviel Platz fördert das nur den Schwarmtrieb und man darf sein Volk aus dem Baum pflücken.

  • Ok. Danke für die Antwort. Ich hab leider nur den Honiglehrgang. Ansonsten nur viel gelesen und von meinem Vater übernommen. Wir haben eigentlich immer 2 Zargen als Brutraum. Aber ich bin immer gerne für neues offen.

  • Hallo, vielen Dank für Deine Fragen. Ich versuche mal zu antworten:

    An seiner Vorgehensweise habe ich einiges nicht verstanden.

    1. Wenn die Völker schon so stark sind, warum wird das Absperrgitter dann auf die unterste Zarge gelegt. Damit wird der Brutraum doch noch knapper.

    2. Wenn ich den Honigraum unter die ehemals 2. Zarge platziere, wird das Futter aus dieser dann nicht näher Richtung Brutnest verlagert, also in meinen Honigraum? Und vor allen Dingen, dann kommt doch das Futter, dass sich noch in der ehemals 2. Zarge befindet in den Honig.

    1. Eine Brutzarge DN mit 11 Waben reicht von der Zellenzahl her betrachtet völlig aus. Vorteil bei einer Brutzarge ist, dass das Brutnest auf weniger Waben komprimiert wird, was die Durchsicht und das Wabenmanagement erleichtert.


    2. Einmal eingelagertes Futter wird nicht umgetragen (wenn man es nicht fördert, z. B. durch Anritzen etc). Von daher kommt kein Futter in den Honig, vorausgesetzt, man schleudert keine Futterwaben. Es gibt Imker, die markieren Futterwaben vom letzten Jahr, um sie nicht zu schleudern. Das Untersetzen der Honigzarge hat den charmanten Vorteil, dass diese vom Volk besser angenommen wird, wenn die Voraussetzungen stimmen. Besonders, wenn Mittelwände ausgebaut werden müssen. Bei kleineren Völkern und kalten Außentemperaturen wurde die Erweiterungszarge aber ganz oben aufgesetzt.


    LG

    Kai

  • 1. Eine Brutzarge DN mit 11 Waben reicht von der Zellenzahl her betrachtet völlig aus. Vorteil bei einer Brutzarge ist, dass das Brutnest auf weniger Waben komprimiert wird, was die Durchsicht und das Wabenmanagement erleichtert.

    Dieses Ausreichen ist eher rechnerisch. Wird es aber auch der Tatsache gerecht, daß die Futterkränze nicht immer gleich und mithin auch bei manchen Völkern auch recht großzügig sein können?


    Das mit den weniger Waben, was ich befürworte, spricht m.E. jedoch eher und noch mehr für Großwaben (Dadant, DNM 1.5 u.ä.).

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • ......Wird es aber auch der Tatsache gerecht, daß die Futterkränze nicht immer gleich und mithin auch bei manchen Völkern auch recht großzügig sein können?


    Das mit den weniger Waben, was ich befürworte, spricht m.E. jedoch eher und noch mehr für Großwaben (Dadant, DNM 1.5 u.ä.).

    Hallo,


    für mich eher nicht, nach meinen bisherigen Erfahrungen aus 2021 bis heute: gesunde Völker, starke Völker, keine Schwärme aus den so geführten Magazinen und keinen einzigen Winterverlust.


    Warum sollte ich dieses bislang erfolgreiche System ändern wollen? ;)


    LG

    Kai