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  • Hallo zusammen,


    heute habe ich drei Völker an einem Standort durchgesehen und ´zwei haben keinen Futterkranz auf den Waben. Das ganze Futter ist in den hinteren Waben eingelagert? Sowas habe ich bisher noch nicht gesehen und ich verstehe nicht, warum die das machen? Wenn sie das bis zum Winter nicht ändern, wird das schwierig mit der Überwinterung, oder?

    Eines ist ein Buckfastvolk. Sie waren im Juni weisellos. Ich habe eine F01 Königin einer inselbegatteten Mutter eingeweiselt. Diese wurde abgestochen, aber sie hat eine Tochter hinterlassen. Dort gibt es viele Buckfastvölker, sodass der Nachwuchs durchgängig gelb ist. Dieses Volk ist riesengroß und hat Brut ohne Ende. Alles könnte prima sein, aber sie sind maximal aggressiv. Wenn wir die Folie auch nur anheben, greifen sie sofort an. Ohne Vollschutz und ganz viel Rauch geht da nichts. Außerdem haben sie immer noch Drohnenbrut? Dabei soll Buckfast doch so friedlich sein? Kann es sein, dass ihnen was nicht passt?

    Ein anderes Volk ist ein Ableger. Die bauen einfach keine Rähmchen aus. Das ganze Futter wandert auf die vorhandenen Waben, sodass ich jetzt aufhören muss zu füttern, weil sie sonst nicht mehr brüten können. Überhaupt haben sie wenig Brut. Ich überlege mir gerade, ob ich die abkehre, denn so wird das nichts mit denen. Wenn ich die im September umweiseln würde, könnte die neue Königin vermutlich nicht mehr schnell genug ein Volk für den Winter aufbauen, oder?

    Danke schon im Voraus für euere Antworten


    VG Seimke

  • schon gegen varroa behandelt, insbesondere das große aggressive?

    Bei den Buckis will man doch Brut von Holz zu Holz. Was nutzt du als Fütterer und als Futter? Welche Beute?

  • Sie haben Brut von Holz zu Holz. Wirklich wortwörtlich!

    Die Varroabehandlung habe ich heute gestartet. Vorher war das Wetter zu schlecht. Das Volk war aber im Juni weisellos und es hat dann eine Weile gedauert, bis ich die neue Weisel drin hatte. Das war eine längere Brutpause, daher sollte die Milben Last nicht übertrieben groß sein. Ich füttere in einer Futtertasche und sie wohnen in einer Einraumbeute im Zandermaß. Futter haben sie reichlich.

  • liegt eventuell nicht nur an der Königin. Wenn der Ableger zu schwach gebildet wurde reicht die Mannschaftsstärke nicht, um mehr Brut zu pflegen. Mit der Brutwabe entsteht automatisch beim Schlupf Platz zum Legen und Pflegebienen.darfst du halt nicht dicht füttern

  • Natürlich paßt den Bienen etwas nicht, wenn sie angreifen.


    Tendenziell sind Buckfastbienen ziemlich bis sehr friedlich, doch es gibt immer mal wieder "Ausreißer". Evolutionär erworbenes Verhalten läßt sich auf die Schnelle eben nicht sicher wegzüchten. Deshalb gibt es auch unter den Haushunden immer mal wieder "Beiß- und Kampfmaschinen".


    Da Du dieses Pappenheimervolk nun kennst, ist die Verschleierung in diesem recht kühlen August wirklich ein so großes Problem? Ich hole mir in solchen Fällen einen Schleier, und schon ist das Problem gelöst. Auch Stechvölker bestäuben Blüten und erzeugen Honig!


    Was das Futter anbetrifft, würde ich das von außen übers Anheben grob kontrollieren, ob bzw. bei welchen Völkern Sorge angebracht ist.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • Hallo,

    manche Königinnen brauchen ein paar Monate bis sie richtig loslegen.

    Eine Olasbyn von Kai aus dem letzten Jahr hat letztes Jahr nur 2-3 DN Brutwaben voll bekommen, sodass ich Sorge um das Überleben im Winter hatte und sehr oft mit anderen Brutwaben verstärken musste. Dieses Jahr war es mein stärktes Volk mit über 2 Brutzargen voller Brut. Es war definitiv die gleiche Königin. (An der Stelle nochmal danke an Kai :) ).


    Zu dem nicht ausbauen beim Füttern: versuche mal eine Leerwabe oder Mittelwand mit jeweils einer vollen Wabe abwechseln.


    Grüße

  • ... Alles könnte prima sein, aber sie sind maximal aggressiv. Wenn wir die Folie auch nur anheben, greifen sie sofort an. Ohne Vollschutz und ganz viel Rauch geht da nichts. ...

    Hast du noch eine Tracht laufen?

    Wurde in der Gegend "gespritzt"?


    Alles Gute vom Rolf

  • Danke für die vielen Antworten


    Verschleierung ist kein Problem, nur leider sind meine Augen nicht besonders gut und mit Schleier erkenne ich nicht mehr viel. Aber vorerst ist das das Mittel der Wahl.


    Ich habe 1:1 gefüttert und auch 2:3. Beides hilft nicht beim ausbauen der Rähmchen.


    Ob gespritzt wurde weiß ich nicht, aber Tracht scheint es keine zu geben. Die anderen beiden Völker sind aber nicht aggressiv.


    Leerwabe und MIttelwand abwechseln kann ich noch probieren.

  • eventuell ist Futtertasche zu klein, in meine (Zander) gingen meine ich knapp 2 Liter. Die waren bei einem großen Volk dann in 24h leer. Das große Volk hat wie du schreibst viel Futter, aber ich tippe mal das es davon schon zehrt. Das führt auch zu einer Verhaltensänderung.

  • ...Ich habe eine F01 Königin einer inselbegatteten Mutter eingeweiselt. Diese wurde abgestochen, aber sie hat eine Tochter hinterlassen. Dort gibt es viele Buckfastvölker, sodass der Nachwuchs durchgängig gelb ist. Dieses Volk ist riesengroß und hat Brut ohne Ende. Alles könnte prima sein, aber sie sind maximal aggressiv. ...

    Hallo,


    das wäre dann ja schon eine F2, wenn ich es richtig verstanden habe? Eine F2 hat mit der original Zuchtlinie nicht mehr viel gemeinsam. Die Gene haben sich schön gemischt, oftmals kommen die "natürlichen Eigenschaften" dann wieder zum Vorschein, wozu auch Stechlust gehören kann.


    LG

    Kai

  • ...

    Ob gespritzt wurde weiß ich nicht, aber Tracht scheint es keine zu geben. Die anderen beiden Völker sind aber nicht aggressiv.

    ...

    Ich hatte dieses Jahr ein ähnliches Problem bei NUR einem Volk.

    Ich habe nach Rapsfeldern gesucht - nix.

    Wusste und weiß auch nicht ob wo (auch Wald/Holz?) gespritzt wurde.

    Nach einiger Zeit hat sich bei dem Volk aber wieder alles normalisiert.

    Es trägt gut ein (Springkraut) und macht sich winterfertig - hoffe ich.

    Es war ein Restvolk welches einen guten Vorschwarm abgegeben hatte.


    Alles Gute vom Rolf

  • Um diese Zeit ist es nicht so ungewöhnlich, dass die Völker aggressiv sind. Es herrscht große Räubereigefahr und auch die Wespen lauern vor den Fluglöchern. Da sind die Völker im Verteidigungsmodus. Ich würde die bis zum Frühjahr laufen lassen. Auch die Honiglagerung in den hinteren Wanen ist bei Warmbau normal. Die richten sich den Wintersitz schon passend ein. Nur nicht dauernd nachschauen. Die Eingriffe jetzt so gering wie möglich halten, um die Räuber nicht anzulocken. Wenn du regelmäßig in kleinen Mengen fütterst und Pollen eingetragen wird, passt das schon.

    Bei dem anderen Volk würde ich auch raten, eine verdeckelte BW zuzuhängen. Die Mannschaft ist vermutlich zu schwach und deshalb bauen sie auch nicht. Bitte keine MW abwechselnd zwischen die Leerwaben hängen. Das gibt nur Dickwaben und führt nicht dazu, dass sie die MW ausbauen. Vielleicht hast du noch eine Dunkle BW, die du ans Brutnest hängen kannst. Das wirkt manchmal Wunder weil die Königinnen diese gerne bestiften.

  • Danke euch allen für eure Meinungen

    Das aggressive Volk werde ich einfach weiterlaufen lassen. Was soll ich schon anderes tun. Bei dem Ableger bin ich mir noch nicht ganz sicher. Vielleicht kommen sie ja noch in Gang. Ich kann sie halt nicht mehr füttern, weil sie sonst nicht mehr brüten können. Eine alte Wabe habe ich nicht mehr übrig

  • Wo eine „alte“ Wabe herkommen kann wurde weiter oben schon erklärt.

    Ohne Futterstrom und Mannschaft werden die nicht umfänglicher brüten wollen und können.