Entschließungsantrag: Imkerführerschein in Niedersachsen

  • teewee

    Hat den Titel des Themas von „Imkerführerschein in Niedersachsen geplant“ zu „Imkerschein in Niedersachsen geplant“ geändert.
  • Postkugel : Du hast recht. es steht da nicht drin, das es für Niedersachsen sein soll, sondern eher bundesweit.

    Zitat aus dem Entschließungsantrag:

    "Vor diesem Hintergrund bittet der Landtag die Landesregierung, sich auf Bundesebene dafür einzusetzen, dass für die Bienenhaltung ein Imkerschein abgelegt werden muss, welcher das notwendige

    Mindestmaß an Sachkunde der Bienenhaltung belegt."


    Die häufige Erwähnung von Niedersachsen und dessen Institutionen im Bereich der Imkerei hat zu meiner Fehleinschätzung geführt.

    Darum wie immer: Wer lesen kann, ist klar im Vorteil.

    Ich versuche die Überschrift zu ändern.

    Ansonsten @ Kai : Bitte ändern.


    Gruß, Thorsten

  • teewee

    Hat den Titel des Themas von „Imkerschein in Niedersachsen geplant“ zu „Entschließungsantrag im niedersächsischen Landtag zum Imkerschein (War: Imkerschein in Niedersachsen geplant)“ geändert.
  • Wenn ich ehrlich bin, finde ich es sehr gut das mal die "Eignung" zum Bienenhalten überprüft wird.


    Viele denke, Sie stellen ein Bienenvolk in den Garten und freuen sich noch wenn es schwärmt, ohne zu wissen das die Bienen wahrscheinlich daran sterben... oder was sonst alles an Arbeit daran hängt.

  • Nur wer soll das ueberpruefen? Das Bieneninstitut Celle? Der DIB? Sollten die sich nicht erst einmal um die Legalisierung der OX-Verdampfung kuemmern? Wer diesbezueglich pennt und stets noch die sommerliche AS-Verdampfung als Behandlung gegen die Varroa propagiert, selbst also tierschutzwidriges Verhalten empfielt, dem spreche ich die Faehigkeit ab, ueber die "Eignung" anderer Imker zu urteilen. Ich sehe da zunaechst einmal eine unglaubliche Anmassung.

  • Wir reglementieren, justifizieren und verwalten uns in den deutschen Landen noch zu Tode. Überall nur noch Verbote und Zwänge.


    Bienen als Wirbellose unterliegen nicht dem Tierquälungsrecht, weswegen das schon mal als Argument ausscheidet (im "Nachbarforum" wurden Kaninchen und Hühner genannt, das sind allerdings auch Wirbeltiere). Es wurde allerdings auch nicht in's Felde geführt.


    Dennoch kann die Veterinärbehörde bei offensichtlicher Verwahrlosung des Bienenstandes und/oder Überforderung des Bienenhalters die Bienenhaltung verbieten, so ist es mir zumindest bekannt. Allerdings ist das ziemlich vermenschlichtes Ermessen, weil Bienen wegen ihres Putzfimmels eigentlich kaum verwahrlosen können.


    Bleibt die Seuchengefahr, und immerhin ist AFB ja anzeige- bzw. meldepflichtig. Doch so mancher erfahrene Imker, der aber noch keine AFB (erfahren) hatte, wird eben damit zunächst auch erstmal überfordert sein (ich kenne sie auch nur von Bildern). Manch anderer, der etwas ahnt, wird vielleicht auch erstmal schweigen, sich selbst versuchen oder gar hoffen, daß sich das Problem von selbst "erledigt", was es mittel- bis langfristig auch garantiert tut, wenn nämlich keine Bienen(völker) mehr am Stande vorhanden sind. Daran ändert auch ein Sachkundenachweis nichts. Von solch unlauterem Gebahren einmal abgesehen, ist die AFB m.E. der einzige ernsthafte Grund für einen Sachkundenachweis. Doch sollte man das Problem eher an der Wurzel packen und den Import infizierter Honige verbieten, am besten unterbinden.


    Wenn wir hier in Deutschland ein (weitgehend) freies Leben führen dürften, wäre ich vielleicht auch noch moderat für einen solchen Imkerführerschein. Da der Staat aber inzwischen allgegenwärtig ist, sogar im Privatbereich, reagiere ich gereizt, allergisch und ablehnend gegen alle weiteren Penetrationsversuche/-anliegen/-begehren des Staates, so auch gegen diese weitere Vorschrift.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • Das ist was mich noch ruhig bleiben lässt... Nebulös formuliertes Anliegen mit schwurbeliger Begründung. Alleine die weiter oben von mir zitierte Passage lässt die Zehennägel kräuseln. Man kann sicherlich eine Prüfung ablegen, aber einen Schein? Gruselig, so ein Sprachgebrauch.


    Gruß, Thorsten

  • Welches Problem soll der Imkerführerschaft lösen? Nicht nur Neulingen schwärmen Völker ab oder sterben an Varroose. Auch 'erfahrene' Imker die Kurse im Verein geben(!) haben teils Winterverluste von 50%. Und leere Kisten mit offenem Flugloch habe ich bisher hauptsächlich an Bienenständen gesehen, die aus Altersgründen aufgegeben wurden.


    Wenn Führerschein dann bitte für alle, nicht nur für Neulinge. Aber am besten lieber nicht.

  • Nur wer soll das ueberpruefen? Das Bieneninstitut Celle? Der DIB? Sollten die sich nicht erst einmal um die Legalisierung der OX-Verdampfung kuemmern? Wer diesbezueglich pennt und stets noch die sommerliche AS-Verdampfung als Behandlung gegen die Varroa propagiert, selbst also tierschutzwidriges Verhalten empfielt, dem spreche ich die Faehigkeit ab, ueber die "Eignung" anderer Imker zu urteilen. Ich sehe da zunaechst einmal eine unglaubliche Anmassung.

    Ich bezweifle sehr stark, dass hier in Deutschland eine bedeutende Anzahl von Neuimkern sich vor der Errichtung ihrer Hobbyimkerei nicht gut genug informiert haben, ob durch einen Kurs oder einen Imkerpaten. Mit Honigbienen geht man schließlich anders um als mit Wildbienen in ihren Bienenhotels.

    Es mag ja manche Neuimker geben, die keine Ahnung haben, aber es wird eine kleine Minderheit sein, die die Einführung eines solchen Imkerscheins nicht rechtfertigen würde.

    Wenn Politiker von der SPD und CDU/CSU auf das Thema aufmerksam gemacht und darauf gedrängt wurden, auf Bundesebene etwas gegen diese ganz wenigen super "unwissenden" Neuimker zu tun, dann kann man davon ausgehen, dass richtig starke Lobby dahinter steckt. Lobby bestimmter einflussreicher Imkervereine, Bieneninstitute und des D.I.B., die aus dem Imkerhype Kapital schlagen möchten.

    Wenn der D.I.B. und diese ganzen Bieneninstitute wirklich etwas zum Wohl der Bienen machen möchten, dann könnten sie damit anfangen, dieselben Politiker darauf zu drängen, den Einsatz bestimmter Schädlingsbekämpfungsmittel zu verbieten und mehr in die Forschung gegen die Varroa - den aktuell größten Feind der Honigbiene - zu investieren.

  • Auch 'erfahrene' Imker die Kurse im Verein geben(!) haben teils Winterverluste von 50%.

    Meinen Imkerpaten, immerhin mit jahrzehntelanger Erfahrung, traf es. Ihm gingen bis auf eines alle Völker ein. Er fragte bei mir (!) nach Ersatzvölkern.


    Ich bezweifle sehr stark, dass hier in Deutschland eine bedeutende Anzahl von Neuimkern sich vor der Errichtung ihrer Hobbyimkerei nicht gut genug informiert haben, ob durch einen Kurs oder einen Imkerpaten.

    Ein gutes Beispiel bin ich sicher nicht, aber ich ging völlig unbedarft, unbelesen, unvorbereitet, unbelehrt an die Sache heran. Allerdings hatte ich einen Imkerpaten, der mir von Anfang an zur Seite stand (und mir die kleinen Pieker zuvor erst schmackhaft machte, so ging es bei mir los).

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • Nicht nur Neulingen schwärmen Völker ab

    Mutig hebe ich die Hand - ich bin bekennender Schwarmimker. Habe ich bislang die besten Erfahrungen damit gemacht. Klar geht auch mir mal ein Schwarm verloren, doch der wird hoffentlich irgendwo eine für ihn genehme Bleibe gefunden haben. Kunstschwärme und Ableger klappen auch nicht immer.


    Nichts ist so motiviert und vital, ein neues Bienenvolk zu gründen, wie ein Naturschwarm. Bekam ich sogar von meinem (Ex-)Paten bestätigt.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.


  • Wenn man von mir einen Imker(führer)schein verlangt, werden meine Bienen verbrannt.


    Man tritt in die Fusstapfen der Vergangenheit. Eine solche Spezies mit oder ohne Tätowierung sind viel schlimmer als ein Torben Fischer.

  • "n § 2 des Tierschutzgesetzes heißt es, dass derjenige, der ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat, über die erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten für eine angemessene Ernährung, Pflege und verhaltensgerechte Unterbringung verfügen muss. Demzufolge müssen auch Bienenhalter sachkundig sein. Sachkunde ist daher notwendig, ein Ausbildungsnachweis oder ein Imkerschein bisher nicht."


    Jo, Sachkunde ist notwendig. Auch schon als Unterrichtsfach in der Grundschule...

    Ach ist das SCHLIMM! Etwas hat mal keine klar definierten Regeln und Scheine. Das geht natürlich nicht!

    Wer hat das in dem Landtag angeregt? Im Text ist die Rede davon, Berufsimkern schützen zu wollen. Deutschland produziert so schon zu wenig Honig, weshalb auch eher auf gepanschte Supermarktware zurückgegriffen wird. Da werden sich bestimmt alle Bürger "freuen", wenn man Imkernachwuchs abschreckt. Normalerweise fängt man nicht mit einer Berufsimkerei an zu imkern. Ein Schein, der seinen Preis kosten wird, zusätzlich zu den nicht günstigen Preisen der Anschaffung des Startmaterials zum Imkern, wird auch zusätzlich abschrecken. Klar, bestimmt Leute die es nicht ernst meinen mit der Imkerei. Aber auch die, die es tun.

    Oder es wird dann noch mehr nicht beim Veterinär angemeldet.

    Man müsste die Lobby der Landwirte auf seiner Seite haben. Da wird unter dem Mantel der "guten, landwirtschaftlichen Praxis" so gut wie alles erlaubt. Bsp. Kastration ohne Sachkunde...