Geschlossener Boden

  • Eine Frage habe ich noch ...


    Meine Völker sind in 1,5 Brutraum DNM Segeberger Styroporbeute einlogiert, Boden mit Gitter offen, mir wurde es so gelehrt.
    Ich habe auf YouTube Videos von Kai gesehen, dass ein geschlossener Boden sinnvoller ist.

    Gehe ich nun auch mit und habe als erste Sofort-Maßnahme das Varroa-Plastik-Shiet in den Einschub wieder rein getan.


    Reicht das als Kälte-Brücke von unten?

    Oder sollte ich bei den Gitterböden besser irgendwie Styropor noch von unten ran montieren?


    Liebe Grüße, Michaela

  • Hallo Michaela,

    warum ein geschlossener Boden bei der Segeberger sinnvoll wäre erschließt sich mir als Anfänger noch nicht. Die Beute ist ja bis auf den offenen Gitterboden sehr gut isoliert und bietet den Bienen eine gute Wärmevoraussetzung. Um nicht zu früh in Brut zu gehen, habe ich gelesen, sollte der Boden soweit noch offen bleiben. Allerdings könnte im Frühling die eingeschobene Windel den Temperaturunterschied des tagesablaufes positiv unterstützen um die anstehende Brut nicht zu gefährden. Dann noch Styropor unten einzuschieben halte ich noch weniger für sinnvoll, aber was weiss ich schon.

    Gruß Holger

  • Moin,

    Es ist nicht schön für die Bienen wen der Wind und Feuchtigkeit in die Beute zieht.

    Die offenen Böden gibt es erst seit Varroa.


    Lg Dirk

  • Es ist nicht schön für die Bienen wen der Wind und Feuchtigkeit in die Beute zieht.

    Deshalb lasse ich die Einschübe ("Windeln") das ganze Jahr über drin, was diesen Nachteil zumindest deutlich mindert.


    Nicht nur die Varroakontrolle, sondern auch ganz allgemein die Gemülldiagnose wird mit offenen Böden erst möglich.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • Als Argument gegen geschlossene Böden wird aber auch herangezogen das der Kontakt des Bien zur Außenwelt damit besser ist und das arme Bienchen mit Wärmflasche und Wolldecke nach draußen kommt und bei -20° vorm Flugloch schockgefrostet wird. (p.s. Baumhöhlen haben auch keine Thermowindeln)


    aber sind halt unterschiedliche Ansichten.

    Mag keine sturen Vereine wobei das von der Anzahl depperter Individuen zum Gesamtbien abhängt.

  • Als Argument gegen geschlossene Böden wird aber auch herangezogen das der Kontakt des Bien zur Außenwelt damit besser ist und das arme Bienchen mit Wärmflasche und Wolldecke nach draußen kommt und bei -20° vorm Flugloch schockgefrostet wird. (p.s. Baumhöhlen haben auch keine Thermowindeln)

    Dieses "Argument" ist natürlich Unfug. Nicht umsonst sind die Honigbienen in den warm- und kühlgemäßigten Zonen (Subtropen und unsere gemäßigte Klimazone bzw. unsere nemorale Vegetationszone) Höhlenbewohner! Wegen der Ironie, die ich herauslese, stimmst Du diesem "Argument" wohl auch nicht zu.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

    Einmal editiert, zuletzt von Freizeitimker ()

  • Ich denke wie bei allem was mt Lebensräumen zu tuen hat kommt es auf die lokalen Gegebenheiten an. Der geschützte Mittelrheingraben verlangt sicherlich eine andere Herangehensweise als der Standort Roter Sand.

    Einen schönen Abend

    Mag keine sturen Vereine wobei das von der Anzahl depperter Individuen zum Gesamtbien abhängt.

  • ich habe immer den Schieber drin, aber immer so, dass ein wenig Luftaustausch stattfinden kann. Es geht hier vor allem darum, Zugluft zu verhindern.

  • Danke Euch für die Antworten/Erfahrungen, die mich bestätigen, es so erstmal zu lassen - Varroaschieber umgekehrt in den offenen Boden reingeschoben, damit sich in diesem bei waagerechtem Regen kein Wasser sammeln kann.


    Hauptgedanke war bei mir auch der böse Wind, der bei meinen Standorten doch recht doll und dann auch sehr kalt sein kann. Auch ein älterer Imkerkollege hatte das erwähnt, das Wind am Standort nach seiner langjährigen Erfahrung ungünstig ist.


    Auch sind die Mädels eigentlich ja Baumhöhlenbewohner, wo die Behausung, bis auf ein kleines Flugloch, in der Natur geschlossen ist. Und das Regulieren der Temperatur traue ich den Mädels ohne Probleme zu.


    Liebe Grüße, Michaela

  • Nun, ich habe die Böden "eigentlich" offen da die Winter immer milder werden und ich unbedingt verhindern möchte das die Völker durchbrüten (auch wegen der Winterbehandlung).

    Geschlossen habe ich die Böden nur bei den Völkern die ich einzargig überwintere oder für die Varroabehandlung.


    Nachtrag: und ab der Salweidenblüte um das brüten zu erleichtern


    Ach ja, und bei Ablegern damit die nicht für "Räuberbienen" interessant werden.

    VG

    Martin

  • Auch sind die Mädels eigentlich ja Baumhöhlenbewohner, wo die Behausung, bis auf ein kleines Flugloch, in der Natur geschlossen ist.

    Eben! Habe noch nie davon erfahren, daß "die Mädels" an zu geringer Luftzirkulation umgekommen, also vordergründig erstickt oder auch überhitzt sind.


    Und das Regulieren der Temperatur traue ich den Mädels ohne Probleme zu.

    Das können die mit Sicherheit (man sieht sie ja gelegentlich fächeln), und ganz gewiß auch noch etliche andere Dinge.


    Allerdings ist deren Intelligenz auch nicht grenzenlos. Füttert man sie grenzenlos ein, so füllen sie ihre Waben dermaßen mit Nektar bzw. Honig, daß die verfügbare Brutfläche (zu) klein wird. So äußerte sich jedenfalls Kai mal.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • Ich habe im ersten Jahr mit Windel überwintert. Die Beute war innen klatschnaß und ist mir geschimmelt. Ich würde das so nie wieder tun. Die Windel kommt nur bei Frost rein. Ansonsten lasse ich unten offen. Da mir das auch nicht so richtig behagt habe ich darüber nachgedacht passende Bretter aus dem Baumarkt zu kaufen, diese mit einigen Bohrungen zu versehen und ansatt der Windel zu benutzen. So wäre es größtenteils geschlossen aber doch besser belüftet. Das ist bisher aber nur eine Idee. Ob sich das bewährt werde ich erst im nächsten Winter erfahren.

  • Schau dir vielleicht mal eine Kieselgur Platte an, isoliert und leitet Wasser von warmer zur kalten Seite. Bei Innenraumdämmung im Einsatz.

    Mit freundlichen Grüßen Olaf

    Mag keine sturen Vereine wobei das von der Anzahl depperter Individuen zum Gesamtbien abhängt.

  • Ich überwintere unten geschlossen in Warre-Beuten.

    Manchmal trat in der unteren Zarge Schimmel/Stockflecken auf den Waben auf.

    Nach meiner bescheidenen Meinung liegt es am Verhältnis zwischen Volksstärke und Raum.

    Technische Änderungen bringen vielleicht Schimmel-Abhilfe schaffen aber neue Probleme (Futterverbrauch).


    Rolf

  • Hallo Rolf

    Bin ganz deiner Meinung


    Ich glaube auch .dass die Volksstärke der ausschlaggebende Faktor ist.


    Ich habe offene und geschlossene Böden.

    Erst wenn die Völker zu schwach sind ,für den vorhandenen Raum, kommt es zur vermehrten Schimmelbildung.

    So würde ich meine Beobachtungen der letzten Jahre deuten.

    Ich hatte zwei Völker neben einander .Gleiche Zarge ,gleicher Standort.

    Eines war feucht wie eine Tropfsteinhöhle, das andere Nusstrocken.

    Das trockne war stark ,das feuchte eher schwach .So meine Einschätzung.

    Was allerdings nichts mit Wissenschaft zu tun hat.

    Einfach mein persönliches Empfinden.


    Gruß Dirk

  • Wenn denn meine Wetter App recht behält, werde ich Mittwoch mal reinschauen.

    Generell kann ich Euer Empfinden aber auch bestätigen aus meinen Erfahrungen - je größer das Volk, desto weniger Schimmel.

    Aber auch folgendes konnte ich beobachten - an einem Stand mit Holzbeuten und offenen Boden war extremer Schimmelbefall an den Randwaben.

    Und am nächsten Stand mit Segeberger Styroporbeute und einer Bodenplatte unter der Beute mit offenen Boden - kein Schimmel!


    Deswegen vermute ich, dass der Wind dabei auch nicht zu vernachlässigen ist und für mich macht es nach Mutter Natur generell immer noch Sinn, nur ein kleines Flugloch in Größe eines Astloches frei zu lassen - den Rest managen die Damen schon von alleine.


    Ich kann natürlich nur immer für meine Beutenform und meine Standorte die Erfahrungen teilen.

  • Ich hatte ein Volk samst Beute erhalten, da war der Boden auch offen, nur unten mit Gage. Die Beute stand denkbar ungünstig unter 3 Fichten, dass kaum Sonne 'ran kam. Nach Rrhalt der Bienen habe ich sie sofort umquartiert - die Waben sind schon bei der leichtesten Berührung regelrecht zu Staub zerfallen (keine Übertreibung). Das Volk war zu diesem Zeitpunkt sehr aggressiv, wenn man den Deckel angehoben hat - auch sofortiger Rauch hat sie nicht abgeschreckt - die Stukas waren nicht zu überhören, und diese Fans suchten und fanden den Körperkontakt.

    Meine Beuten haben zumindest einen Einschub unten, wo ich einstellen kann, ob relativ dicht (für die Windel sehr gut geeignet), oder doch etwas offener. Das Wabenwerk ist jetzt sehr stabil, sehr elastisch und die Bienen friedlich, auch wenn ich den Deckel öffne.

    Der ehemalige Standort war für eine Beute, welche unten offen ist, sehr mießerabel - ich versteh' den Imker heute immer noch nicht. Ich gebe Kai da vollkommen Recht, wenn zumindst die Hälfte oder
    2 Drittel des Bodens mit Isoliermatte und dergleichen bedeckt ist. Man(n) / Frau sollte in erster Linie optimale Bedingungen schaffen, dann kann man auch optimal ernten.

  • Hallo

    Dann sollte das Thema nicht offener oder geschlossener Boden heißen.


    Da wäre wohl die Wahl des Standortes besser.


    Eine Beute in einer Bachniederung , oder eine Beute auf einem Sonnen- beschienenen

    Gartenplatz kann man schwerlich über offenen oder geschlossenen Boden vergleichen.


    Da kann man nicht argumentieren ,,Am Bach schimmeln die Waben weil der Boden offen ist."


    Da sollte man schon abwägen. Standort - Bedingungen - Beutenart - Betriebsweise

    Alles auf die Böden zu schieben ist zu einfach.


    Schönes Rest -Wochenende Dirk